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Secundaer Literatur : Dieb in der Nacht
Titel
Dieb in der Nacht

oder der merkw�rdige Fall vom nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reich

von William Sears
Baha'i-Verlag
Impressum

Das englische Original erschien unter dem Titel Thief in the Night bei George Ronald, Publisher, Kidlington, @ William Sears 1961, die deutsche �bersetzung erstmals 1964.

@ Baha'i-Verlag GmbH

3. revidierte Auflage 1997 ISBN 3 87037 326 1 (428-042)

M0tto

�Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb, dann werden die Himmel zergehen mit gro�em Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden verbrennen.�1

�... da� der Tag des Herrn wird kommen wie ein Dieb in der Nacht.�2

Inhalts�bersicht
Erster Teil: Das ungel�ste Problem
Zweiter Teil: Die L�sung
Dritter Teil: Der Beweis
Vierter Teil: Zeichen am Himmel
F�nfter Teil: Der letzte Beweis
Sechster Teil: Die Herausforderung
Vorwort

�Passagiere an Bord der Venusrakete, Ankunft heute abend auf dem Londoner Flughafen�

Ich gestehe, da� diese Schlagzeile mich neugierig machte. Rasch �berflog ich die Titelseiten von zwei anderen Zeitungen.

�Wissenschaft beweist Unsterblichkeit der Seele�

�Kontinent Atlantis taucht bei Portugal aus dem Meer�

Ich schaute hin�ber zu dem Redakteur am Fernsehnachrichtenpult. �Sonst noch etwas?�

Er deutete auf die Zeilen:
�Medizinische Entdeckung heilt alle Krankheiten�
�Hitler lebend in Wien aufgesp�rt�

Ich nickte. �Das ist wahrhaftig das Ende der Welt.�

Er reichte mir die Zeitschrift mit den Schlagzeilen. �Nehmen Sie sie mit und lesen Sie alles genau.�

Ich kehrte an meinen Tisch in der Sportredaktion zur�ck und begann das Heft zu studieren. Das wirkte wie ein Stich mit der Injektionsnadel in den Arm. Erst heute morgen war ich mir vorgekommen wie ein Detektiv, der versucht, einen Fall aufzukl�ren, der sich vor hundert Jahren zugetragen hatte. Bisher war die Spur nur sehr schwach gewesen. Aber dieser Artikel gab mir Mut, meine Recherchen weiterzuf�hren. Anscheinend waren Tausende von Menschen ebenso begierig wie ich, das Geheimnis aufzukl�ren, obwohl es bereits mehr als ein Jahrhundert alt war.

Ich nahm eine Mappe aus dem Aktenschrank und schrieb mit einem weichen schwarzen Bleistift darauf: �Der merkw�rdige Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches�.

Der Artikel bestand aus einer �berschriftensammlung aus Zeitungen aus dem ganzen Land. Die Redakteure waren gebeten worden, der Zeitschrift erfundene �berschriften einzureichen, die ihrer Meinung nach das gr��tm�gliche Aufsehen erregen k�nnten.

Sie hatten einige Schlager geliefert:

�Von Gelehrten nachgewiesen: Shakespeare in Wirklichkeit Marlowe3�

�Nie wieder Winter�
�Der heilige Gral in Wales aufgefunden�

�Conan Doyle setzt sich mit der Erde in Verbindung�

�Knecht Ruprecht kein M�rchen�

Ich mu�te lachen. Wenn man diese Schlagzeilen eines morgens gedruckt s�he, w�rde man an die Decke springen.

Aber da war noch ein besonderer Einfall, der mich sofort fesselte. Die abgebr�hten Zeitungsleute meinten, diese Schlagzeile k�nnte, falls sie echt sei, den gr��ten Tumult erregen und wirklich die Welt aus den Angeln heben. Sie bestand nur aus drei Worten:

�Christus ist erschienen!�

Gerade an einer solchen Meldung hatte ich seit zwei Jahren gearbeitet. Durch Zufall war ich auf etwas gesto�en, das mir ein interessantes und spannendes R�tsel zu sein schien und das ich seit zwei Jahren zu l�sen versucht hatte. Es hatte alles ganz harmlos begonnen: Jemand hatte mir ein Buch gegeben, das von einer Namensschwester von mir, Clara Endicott Sears, geschrieben war - keine Verwandte, wenigstens sagte man mir so in Searsport und Vanceborro im Staate Maine.

Vielleicht h�tte ich das Buch damals sofort verbrannt, wenn ich geahnt h�tte, was kommen w�rde.

Ich hatte damals Nachtdienst in einem Telegraphenb�ro der United Press und hatte ein paar Stunden Ruhe, so da� ich nachdenken konnte. In Clara Sears Buch fand ich eine interessante und spannende Geschichte von Menschen, die im neunzehnten Jahrhundert ernstlich die Wiederkehr Christi erwarteten.

�berrascht erfuhr ich, da� damals tats�chlich Zeitschriften und Zeitungen �ber dieses seltsame Ereignis berichteten. Manche waren scherzhaft, andere ironisch, einige aber mit gr��ter Ernsthaftigkeit abgefa�t. In der Presse und in den Gespr�chen konnte man alle Gef�hlsschattierungen antreffen:

�Christus - kommt er oder kommt er nicht?�
�Morgen Weltuntergang!�
�Jesus vor der T�r!�
�Schrecklicher Komet bedroht die Erde!�
�Christi Wiederkunft: Wahrheit oder L�ge?�

Eine spannende Geschichte liest jeder gern, besonders, wenn sie einen so bedrohlichen Titel wie �Das Ende der Welt� hat. Solche Verk�nder des J�ngsten Tages gab es in jeder Form, angefangen beim Buchstabengl�ubigen, der sagt: �Die Welt wird am 23. November um 7 Uhr abends untergehen, zuerst im Tal des Ohio und sp�ter weiter n�rdlich im Staat Michigan�, bis zu jenem ernsthaften Leser der Heiligen Schrift, der warnt: �An jenem Tage werden die Sterne vom Himmel fallen und die Erde wird aus der Bahá geworfen.�4 Es gibt keine spannendere Geschichte. Sie ist voller Schrecken und Zauber, und in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts hat sie die Menschen in Bann geschlagen.

�berall in den Vereinigten Staaten, Kanada, Europa, Asien, sogar in Afrika und Australien wurden aufregende Berichte verbreitet. �berall wurden die Menschen ernstlich aufgerufen, sich auf das pl�tzliche Erscheinen Christi vorzubereiten, dessen �Kommen�, je nach Auffassung des Verfassers, entweder h�chst begl�ckend oder unheilvoll sein werde. Aber die meisten Menschen gingen mit nachsichtigem und ironischem L�cheln ihrer Wege. Sie bedauerten die Opfer solcher Schw�rmerei. F�r viele jedoch war es eine Zeit voller Furcht und Schrecken.

In Flugbl�ttern, auf Rednertrib�nen, von den Kanzeln und in der Presse forderten Bibeldeuter eine achtlose, gleichg�ltige Welt auf, Bu�e zu tun.

�Die Stunde ist da!� mahnten sie.

Viele glaubten es. Familien verkauften ihre Wohnungen und ihren Besitz. Andere nahmen ihr Geld von der Bank und gaben ihre irdischen G�ter an die Ungl�ubigen. Einige schneiderten sich besondere Auferstehungsgew�nder. Die �berlieferung berichtet, da� einige an einem bestimmten, schicksalhaften Tage in die Berge gingen, um Christi Wiederkunft auf einer Wolke zu erwarten; die Wolke aber brachte nicht Christus, sondern nur einen Regenschauer.

Ich pr�fte einige tats�chlich noch vorhandenen Vertr�ge, in denen solche eifrigen Menschen ihr Besitztum dem kommenden Christus �berschrieben. Ein ganzes Dorf bereitete sich auf Seine Ankunft vor. Man nannte es �Himmel� (Paradies) und richtete es als Wohnsitz f�r Ihn in Amerika ein.

Wie eine Sucht ergriff es damals die Menschen in den verschiedensten Gebieten der christlichen Welt. Warum? Warum erwarteten sie alle Christus? Warum gerade zu dieser Zeit?

Es war eine r�tselhafte, �beraus spannende Detektivgeschichte. Es war, als ob die Erwartung des Tausendj�hrigen Reiches pl�tzlich wie ein Virus Menschen in allen f�nf Erdteilen angesteckt h�tte. Als ich von diesen vielen komischen und bisweilen unglaublichen Dingen las, die sich in so weit voneinander entfernten Teilen der Welt zugetragen hatten, wurde ich neugierig, und diese Neugier war der Anla� zu diesem Buch.

Ich kann wirklich nicht genau sagen, ob es in der Bibliothek, im Museum oder bei der H�hle des Elias am Berg Karmel war, da� ich mich pl�tzlich in eine fesselnde Forschungsarbeit einlie�, die meine ganze Zeit in Anspruch nahm. Mein Interesse war allm�hlich gewachsen; doch zuletzt fa�te ich den Entschlu�, nachzuforschen, ob die Wiederkehr Christi ein M�rchen oder ein Irrtum oder das gr��te ungel�ste R�tsel unserer Zeit war.

Am Auskunftschalter einer der vielen Bibliotheken, die ich w�hrend dieser Zeit aufsuchte, f�hlte ich eines Tages pl�tzlich eine eigenartige Erregung, wie sie wohl ein Arch�ologe empfindet, wenn er mit seiner Hacke auf eine Mauer st��t, die vor seinen Augen zerbr�ckelt und ihm eine vergangene, erregend neue Welt enth�llt, gerade in dem Augenblick, da er seine Nachforschung aufgeben will.

Ich erkannte, da� ich mich in ein lohnendes Abenteuer gest�rzt hatte! Zwischen all diesen staubigen B�cherregalen fand ich das Buch eines Gesinnungsgenossen, und in seiner Gesellschaft begann die aufregende Jagd von neuem.

Prof. E. G. Browne vom Pembroke College, Cambridge, hatte die Sache schon vor mir in Angriff genommen. Anscheinend war er von derselben Geschichte erregt worden, und er hatte bereits einen Teil aufgekl�rt. Er schrieb, indem er diese Geschichte mit der von Christus verglich:

�Ich halte es f�r meine Pflicht, und gleichzeitig ist es f�r mich eine begl�ckende Aufgabe ..., diese Sache meinen Landsleuten zur Kenntnis zu bringen...�5

Sp�ter fand ich Prof. Brownes Spuren im Heiligen Land; ich las einen Brief von seiner Hand, in dem er erwog, nach Pal�stina zu kommen, um eine gro�e Pers�nlichkeit aufzusuchen. Er schrieb, da� er nicht ruhen werde, bis er diese Angelegenheit zu seiner vollsten Zufriedenheit gekl�rt habe.6

Ich entdeckte, da� ein Zeitgenosse von Prof. Browne, der ber�hmte Prof. Jowett vom Balliol College, Oxford, diese Ansicht teilte. Auch er war auf die Geschichte gesto�en, die nun offen vor mir lag. Er schrieb:

�Sie ist zu gro� und zu nahe, um von dieser Generation verstanden zu werden. Nur die Zukunft kann ihre Bedeutung enth�llen.�7

Die beiden Professoren, Browne und Jowett, verkn�pften ihre Entdeckung mit der Wiederkehr Christi. Beide bekundeten lebhaftes Interesse an dem Umfang und der Tragweite dieser Geschichte. Auch ich war jetzt, nach mehreren Jahren sorgf�ltigen Forschens und gr�ndlichen Studiums, zum gleichen Ergebnis gekommen. Ich beschlo�, den Faden da aufzunehmen, wo sie ihn liegengelassen hatten, und ihn bis zum Ende zu verfolgen.

Die folgenden Kapitel sind ein Bericht �ber meine siebenj�hrige Forschung; sie bieten meine L�sung dieses verwickelten, hundert Jahre alten Geheimnisses. Sie zeigen, da� unsere heutige Presse hundert Jahre zu sp�t kommt mit dem Wunsch, die dramatische Schlagzeile drucken zu k�nnen:

�Christus wiedergekehrt�.

Sie ist sogar weit mehr als ein Jahrhundert zu sp�t. Der Leser wird klare Beweise finden, da� die Zeitungen und B�cher um 1840, als sie ihre Geschichten unter Schlagzeilen wie �Wiederkehr Christi erwartet� ver�ffentlichten, keine Zeitungsente, sondern eine Tatsache druckten, obwohl sie damals den wahren Sachverhalt nicht kennen und schon gar nicht beweisen konnten.

Wenn das, was ich entdeckt habe, wahr ist, dann ist es vielleicht die - wie hartgesottene Zeitungsredakteure im Westen sagen w�rden - dramatischste, die unerh�rteste Geschichte, die jemand zu Papier bringen k�nnte.

Aber wer wird mir glauben?

Meine Geschichte beginnt nun da, wo ich vor sieben Jahren mit dem Merkw�rdigen Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches begann.

William Sears
Erster Teil: Das ungel�ste Problem

1. Jeder Mensch und jede Nation steht einmal davor

Mein erster Schritt war, die Geschichte von 1830 bis 1850 zu untersuchen. Es war eine Zeit voll seltsamer, beunruhigender Ereignisse. Unz�hlige Menschen schauten verwundert und ver�ngstigt auf einen sehr gro�en Hof, der die Sonne umgab. Sie blickten erschreckt auf den Nachthimmel, an dem ein Riesenkomet mit feurigem Schweif durch die Dunkelheit zog. Einige behaupteten, der Komet n�here sich mit ungeheurer Schnelligkeit der Erde, um den Menschen das �Ende der Welt� zu bringen.

Ein interessanter Bericht aus dieser Zeit lautet: �Ein bekehrter Jude in Pal�stina, Joseph Wolff, sagte das Kommen Christi f�r 1847 voraus. Harriet Livermore, eine redegewandte, aufsehenerregende Frau jener Zeit, die in Whittiers Snowbound eine Rolle spielte, predigte �berall die �Wiederkunft�, sogar im Repr�sentantenhaus in Washington, wo die Menschen sich dr�ngten, um sie zu h�ren. Lady Hester Stanhope, die tollk�hne Nichte von William Pitt, kehrte London und damit Macht und Mode den R�cken und siedelte sich im Libanon unter Arabern und Drusen an, um bei der Ankunft Christi an Ort und Stelle zu sein. Man erz�hlte sich, da� sie zwei wei�e arabische Rosse in ihrem Stall hielt, eines f�r den Messias und eines f�r sich selbst.�8

Ein anderer Schriftstelle berichtet in Behold He Cometh: �Es wird erz�hlt, da� es im Heiligen Lande eine kleine Moschee gibt, wo der Oberpriester die Schuhe bereit h�lt, die der Messias tragen soll, wenn er nach Jerusalem kommt.�9

Es wird von jener Zeit berichtet:

�So echt war die Adventshoffnung, da� die Menschen tats�chlich Ma�nahmen f�r die �Wiederkunft� und das �Ende� trafen. Man lebte im neunzehnten Jahrhundert, und dennoch waren die Sternschnuppen des Jahres 1833 und die Nebensonnen oder die hof�hnlichen Ringe um die Sonne im Jahre 1843 Gegenstand der ehrf�rchtigsten Betrachtungen und Diskussionen. Und der Schweif des gro�en Kometen von 1843 war 108 Millionen Meilen lang... Ganze Familien waren dabei, Sterbekleider f�r jenen schicksalhaften Tag anzufertigen.�10

Es wird erz�hlt, da� einige der eifrigsten Gl�ubigen ihre �Auferstehungskleider� anzogen und sich bereit hielten, Christi Herabkunft auf den Wolken des Himmels zu erwarten.

Ihre skeptischeren und praktischeren, aber gleichfalls unwissenden Mitmenschen wiesen darauf hin, da� Wolken nicht herabkommen, sondern da� sie Dampf sind und von der Erde aufsteigen.

Andere Gelehrte zitierten den heiligen Augustin, der ein ganzes Buch geschrieben hatte, worin er bewies, da� auf der anderen Seite der Erde niemand leben k�nne, da es f�r solche Leute unm�glich sei, Christus zu sehen, wenn Er am Tag Seiner Wiederkehr in den Wolken herabk�me. Mathematiker fragten: �Welche Richtung ist herab?� Auch meinten sie, wenn man die Erdkr�mmung in Betracht ziehe, m��te Christus unz�hlige �Einzelfl�ge� zur Erde machen, damit alle Menschen Seine Wiederkehr sehen k�nnten. Sie machten sich andererseits lustig �ber die Buchstabengl�ubigen und sagten, es sei klar, da� die Herabkunft auf den Wolken symbolisch zu verstehen sei.

Wieder andere meinten, da� diese Wolken wom�glich kein Fahrzeug w�ren, womit Christus vom Himmel k�me, sondern ein Nebel, der aus der Erde aufsteige, um den Menschen die Sicht zu nehmen. Aber trotz aller Zweifel kreierten die Modezeichner �Auferstehungsgew�nder� in verschiedenen Modellen f�r das bevorstehende gro�e Ereignis, besonders f�r diejenigen, die an jenem Tag nach dem letzten Schrei gekleidet sein wollten. Es wird erz�hlt, da� diese Gew�nder im Osten der Vereinigten Staaten in den Schaufenstern ausgestellt waren. Obgleich die Sache mit den Auferstehungsgew�ndern in vielen Kreisen energisch abgestritten wurde, ist mir doch die Erz�hlung davon h�ufig begegnet.

Der folgende Brief - einer von vielen - macht diesen Punkt ganz klar. Der Brief stammt von Ida M. Wing, ist an Clara Endicott Sears gerichtet, am 21. August 1921 datiert und lautet wie folgt:

�Ich habe meine Mutter erz�hlen h�ren, da�, als sie ein kleines M�dchen war, ihre Mutter ein wei�es Kleid n�hte, ihr Haus in Ordnung brachte, Lampen in die Fenster stellte und die ganze Nacht aufblieb, um auf das Ende der Welt zu warten.�11

Als im Jahre 1843 der gro�e Komet �ber den Himmel jagte, erschraken die Menschen und sagten:

�Jetzt ist die Stunde f�r Christi Wiederkehr!�

Im selben Jahr schrieb der amerikanische Dichter James Russell Lowell:

�F�r jeden Menschen und jede Nation kommt einmal der Augenblick der Entscheidung. Etwas Gro�es ist Gottes neuer Messias...�12

Der franz�sische Dichter Lamartine fragte Gott in der F�lle seiner Lobpreisungen: �Ist es nicht Zeit f�r dich, dich zu offenbaren?�

Am 24. Mai 1844 trat Samuel F. B. Morse, der Erfinder des Telegraphen, an die Tastatur seines neuen Instruments in Washington D. C. Er war im Begriff, das erste offizielle Telegramm der Geschichte durch den Draht von Washington nach Baltimore zu senden. In der Presse war dies als ein modernes Wunder begr��t worden. Durch dieses Wunder, so hie� es, werde die Welt tats�chlich in einem Augenblick vereinigt werden. Diese blitzartigen Str�me, die durch die Dr�hte dahineilen, lie�en die Gr��e des Planeten zusammenschrumpfen.

In der Tat sagte man zu Morse, als der Kongre� ihm 40 000 Dollar f�r die Fortsetzung seines Werkes bewilligte, jetzt m�ge er seine �Blitze� in die Welt senden. Auf diese Weise brachte man seine Erfindung in Verbindung mit den Worten im Buch Hiob13, wenn es auch damals halb im Scherz gesagt wurde.

Bibelkundige fragten: �Ist dies nicht ein weiterer Beweis daf�r, da� 1844 wirklich der Zeitpunkt f�r das Erscheinen Christi ist?� Bedeutet dies nicht, da� Christus hier ist? Hat nicht Hiob verhei�en:

�Aber ich wei�, da� mein Erl�ser lebt; und als der letzte wird er �ber dem Staub sich erheben.�14

Samuel Morse hob die Hand zur Tastatur des Telegraphen und �bermittelte die erste offizielle Botschaft. Ihr Text stammt aus dem vierten Buch Mose:

�What hath God wrought!�15

Diese Botschaft von Morse im Jahre 1844 machte mich neugierig. Was hatte Gott an jenem Tag bewirkt au�er dem Telegraphen? War da noch eine unbekannte Geschichte? War es m�glich, dies herauszufinden? Hier war wenigstens ein Anfang.

Ungef�hr um diese Zeit fand ich einen Bericht �ber einen Vortrag, den ein britischer Gelehrter, Sir Lawrence Bragg, in der Carnegie Hall in New York gehalten hatte. Sir Lawrence hatte eine graphische Darstellung, ein Diagramm der wissenschaftlichen Errungenschaften der Menschen bis ungef�hr zum Jahre 1844 angefertigt. Es zeigte, wie die Entwicklung bis zu jenem Zeitpunkt sehr langsam vor sich ging, so langsam, da� die graphische Linie bis 1844 fast horizontal verlief.

Danach jedoch stieg die Linie sofort steil in die H�he, und sie ist seither stetig weiter gestiegen. Das interessierte mich sehr. Warum? Was hat nach 1844 diesen neuen Geist, diese Energie, diese Schaffenskraft ausgel�st? Warum hatte dies gerade zu dieser Zeit begonnen?

Gab es ein geschichtliches Ereignis im Jahre 1844, das diese pl�tzliche neue Flut des Wissens und der Erfindungen verursachte? War da irgend etwas von den Geschichtsschreibern �bersehen oder vernachl�ssigt worden? Stand es in einem Zusammenhang mit dem Kommen des Messias, der allgemein erwarteten Wiederkehr Christi in eben diesem Jahr?

Auf diese Fragen mu�te ich jetzt unbedingt eine Antwort finden. Der Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches wurde interessant. Ich beschlo�, zun�chst einmal den genauen Zeitpunkt der Botschaft von Morse aus dem Jahre 1844 festzustellen.

2. Der merkw�rdige Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches

Es zeigte sich bald, da� das Jahr 1844 in den Berechnungen der Bibelkundigen �ber das Tausendj�hrige Reich �fter vorkam als irgendein anderes Jahr. Viele Schriftforscher, die unAbhangig voneinander in verschiedenen Erdteilen arbeiteten, errechneten beinahe die gleiche Zeit f�r die Wiederkehr Christi.

Es waren dies die Jahre 1843-1845.

Wolff in Asien, Erward Irving in England, Mason in Schottland, Davis in S�dkarolina, William Miller in Pennsylvania, Leonard H. Kelber in Deutschland und viele andere in verschiedenen Teilen der Welt glaubten, da� dies wirklich die Endzeit sei.16

Die Bibelkundigen waren sich nicht alle einig �ber das genaue Datum; auch legten sie die Verhei�ungen nicht alle in der gleichen Weise aus. Aber man sagte:

�In Amerika, Europa und Asien wurde die klare Botschaft vom Ende der prophetischen Zeit im Jahre 1844 mit Nachdruck von vielen Stimmen verk�ndet.�17

Andrew Jackson Davis hielt im Jahre 1845 in New York 157 Vortr�ge. Auch Edgar Allan Poe besuchte sie regelm��ig. Davis sagte die Zeit voraus, da es Reiseanzeigen geben werde solcher Art: �Nach Kalifornien in vier Tagen!� Er sprach auch von der Schnelligkeit der zuk�nftigen Luftreisen. Er pries wiederholt die Wunder des neuen Zeitalters, das kommen werde, und nannte es einen materiellen Himmel als Vorbereitung f�r das �geistige K�nigreich�. Er sagte: �Eine herrliche Zeit steht der Menschheit bevor... Liebt das Neue, das auf euch zukommt.�18

William Miller fing im Jahr 1831 an, �ber die Wiederkehr Christi Vortr�ge zu halten. Er erkl�rte, er k�nne nicht anders, eine innere Stimme sporne ihn an und spreche: �Vorw�rts, verk�nde es der Welt!� Im Jahr 1832 schrieb er: �Die Beweise kommen von allen Seiten... Sehet, der Erl�ser kommt!�19

Forman sagte in seinem Buch The Story of Prophecy: �Die Ursachen religi�ser Begeisterung lagen damals in der Luft und waren allgegenw�rtig.�20 Er weist darauf hin, da� Emerson einer Tagung f�r allgemeine Reform beiwohnte und �ber die gro�e Verschiedenheit der Anwesenden berichtete, vom verr�ckten Sonderling bis zum Philosophen. Emerson schrieb: �Da waren von Wahnideen besessene M�nner und Frauen anwesend, langb�rtige M�nner, Wiedert�ufer, Baptisten des Siebten Tages, Sektierer, Qu�ker, Gegner der Sklaverei, Kalvinisten, Unitarier und Philosophen.�21

Kein Wunder, da� Clara Endicott Sears ihrem Buch den Untertitel gab: A strange Bit of History!22

Als das Jahr 1844 herannahte, machte ein Geistlicher der anglikanischen Kirche, Mourant Brock, die folgende Bemerkung:

�Nicht nur in Gro�britannien wird die nah bevorstehende Wiederkehr des Erl�sers erwartet, nicht nur hier h�rt man warnende Stimmen, sondern auch in Amerika, in Indien und auf dem europ�ischen Kontinent. So predigen in Amerika etwa dreihundert Geistliche das Evangelium vom Reich Gottes, w�hrend hier im Land ungef�hr siebenhundert Prediger der anglikanischen Kirche diesen Ruf erheben.�23

Es wurde mir klar, da�, wenn damals mehr als tausend Geistliche in nur zwei L�ndern die Wiederkehr Christi predigten, der Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches wohl der M�he wert sei, weiter untersucht zu werden.

W. A. Spicer schrieb in Our Day in the Light of Prophecy:

�Hier und dort erkannten Leser der Heiligen Schrift, da� die Periode von 2300 Jahren nach Daniel 8:14, wie sie im neunten Kapitel erkl�rt worden war, bald enden w�rde..., und sie errechneten das Jahr 1844 als die Zeit des J�ngsten Gerichts.�

Im Hinblick auf diese einzigartige �bereinstimmung der Prophezeiungen f�r das Jahr 1844 schrieb Spicer:

�Zeugen standen auf in Europa, in Holland, Deutschland, Ru�land und in Skandinavien. Joseph Wolff, der Missionar in der Levante, predigte in Griechenland, Pal�stina, in der T�rkei, in Afghanistan und in anderen Gebieten das Herannahen der Stunde des Gerichts.�

Die Endzeiterwartung erreichte ihren H�hepunkt im Jahre 1844. Ich wollte genau wissen, warum? Was hatte alle diese Leute zu demselben Jahr gef�hrt?

Ich fand die Antwort. Das Datum hat sich angeboten, weil Christus selbst Seinen J�ngern drei besondere Voraussagen machte. Er machte drei Verhei�ungen und sagte, wenn diese drei Dinge sich ereigneten, werde Er (Christus) auf die Erde zur�ckkehren. Die Verhei�ungen waren:

1. Sein Evangelium werde �berall auf Erden gepredigt werden.

2. Die Zeit der Heiden werde erf�llt sein und die Juden kehrten nach Israel (Pal�stina) zur�ck.

3. Die ganze Menschheit werde die von dem Propheten Daniel vorausgesagten Greuel der Verw�stung24 sehen .

Mein n�chster Schritt war deshalb, diese drei Verhei�ungen, eine nach der anderen, zu pr�fen, und diese Spur bis zum Ende zu verfolgen.

Mein Plan war einfach. Ich wollte 1. alle von Christus gegebenen Verhei�ungen in der Schrift aufsp�ren, 2. genau untersuchen, was Christus Seinen J�ngern versprochen hatte, 3. feststellen, ob die drei genannten Verhei�ungen wirklich erf�llt sind, und 4., wenn sie erf�llt sind, genau das Wann und Wie pr�fen. Ich brauchte mich nicht l�nger mit einer Hypothese zu befassen. Ich hatte jetzt Tatsachen zu pr�fen.

3. Die erste Verhei�ung

Die erste Verhei�ung Christi war leicht zu finden. Er gab sie Seinen J�ngern direkt zur Antwort auf ihre Fragen. Sie fragten Ihn:

�Sage uns, wann wird das geschehen? Und welches wird das Zeichen sein deines Kommens und des Endes der Welt?�25

So steht es im vierundzwanzigsten Kapitel bei Matth�us. Christus gab Seinen J�ngern Seine erste Verhei�ung wie folgt:

�Wer aber beharret bis ans Ende, der wird selig. Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis f�r alle V�lker, und dann wird das Ende kommen.�26

Es war ganz klar. Das Ende werde kommen und Christus werde wiederkommen, wenn Sein Evangelium in der ganzen Welt gepredigt w�rde.

Mein n�chster Schritt war, herauszufinden, wann man sagen konnte, das Evangelium Christi sei in der ganzen Welt gepredigt worden. Eine Untersuchung �ber die Verbreitung des Christentums, die von Gelehrten aus den Jahren um 1840 angestellt wurde, ergab, da� die Botschaft von Christus damals schon den Erdball umfa�t hatte. Das Evangelium wurde in allen Erdteilen gelehrt. Um 1844 wurde es sogar im Innern Afrikas verk�ndet, nicht nur von einzelnen Missionaren, sondern auf breiter Front. Eine Handelsgeschichte Ostafrikas berichtet: �Christliche Missionen begannen ihre T�tigkeit unter den Afrikanern im Jahre 1844.�27

Dr. D. L. Leonard, Historiker der Missionsbewegung, sagt �ber die Verbreitung des Wortes Christi und Seines Evangeliums in seinem Buch A Hundred Jears of Missions: �... zum ersten Mal seit der apostolischen Zeit begann eine allgemeine eifrige Missionst�tigkeit.�

Er spricht von der Entwicklung in den 50 Jahren vor und nach 1844. �Beginnend in Britannien�, f�gt er hinzu, �verbreitete sie (die Missionsbewegung) sich bald auf dem Kontinent und dehnte sich aus �ber den Atlantik. Es war nicht nur ein einmaliger Impuls des Eifers, sondern eine m�chtige Flut, die bis heute st�ndig angewachsen ist und sich immer weiter ausbreitet.�

Ein anderer Bericht aus jener Zeit lautet: �Im Jahr 1804 wurde die British and Foreign Bible Society gegr�ndet. Damals dachten die Leute, die die prophetischen Texte studierten, da� diese T�tigkeit zur Erf�llung der Verhei�ungen notwendig sei.�

Dies war ein unmittelbarer Hinweis auf die Verhei�ung Christi, da� Er zur�ckkehren werde, wenn Sein Evangelium �berall in der Welt gepredigt werde.

Vor 1804 war die Bibel bereits in f�nfzig Sprachen gedruckt und verbreitet worden. Im Jahre 1816 wurde die amerikanische Bibelgesellschaft gegr�ndet. George Storrs berichtete am 4. Mai 1843 in der Zeitung Midnight Cry, da� die beiden Gesellschaften (die britische und die amerikanische) mit ihren zahllosen Zweigstellen Christi Evangelium in allen Teilen der Welt verbreiteten.

G. S. Faber erkl�rte in seinen Eight Dissertations, die 1844, im Jahr des gr��ten prophetischen Eifers, abgeschlossen wurden: �Die erstaunlichen Anstrengungen einer riesigen Gemeinschaft, die Heilige Schrift in allen Sprachen in alle Teile des Erdballs zu bringen, verdienen wohl, als ein hervorragendes Zeichen sogar in diesen ereignisreichen Zeiten betrachtet zu werden. Wenn ich mich nicht sehr irre, sind diese Anstrengungen eine Vorbereitung zu der endg�ltigen gro�en Verbreitung des Christentums, die das Thema so manches erleuchteten Propheten bildet und die gegenw�rtig nicht mehr fern sein kann.�

M. H. Goyer schreibt in seinem Buch �ber erf�llte Prophezeiungen: �Die British and Foreign Bible Society (um nur ein Beispiel zu nennen) hat seit ihrer Gr�ndung im Jahr 1804 �ber 421 Millionen Exemplare der Heiligen Schrift in allen bekannten L�ndern des Erdballs verteilt.�28

In Our Day in the Light of Prophecy schrieb Spicer, das Evangelium sei zu seiner Zeit zu 95% aller Bewohner der Erde gebracht worden. Er f�gte hinzu: �Im Jahr 1842 wurden f�nf H�fen in China durch Vertr�ge f�r Handel und Mission freigegeben, wodurch ganz China dem Evangelium zug�nglich wurde. Im Jahr 1844 wurde die T�rkei �berredet, gegen alle muslimische Tradition das Recht der Muslime auf �bertritt zum Christentum anzuerkennen. Im Jahr 1844 begr�ndete Allen Gardiner die s�damerikanische Mission. Im Jahr 1842 fa�te Livingstone den Entschlu�, das Innere Afrikas zu erschlie�en.�29

Dr. A. T. Pierson schrieb in seinem Buch Modern Mission Century: �Indien, Siam, Birma, China, Japan, die T�rkei, Afrika, Mexiko, S�damerika ... wurden nacheinander erfolgreich (dem Christentum) erschlossen. In f�nf Jahren, von 1853 bis 1858, wurden der Aufenthalt und die Niederlassung in sieben verschiedenen L�ndern erleichtert, die zusammen die halbe Weltbev�lkerung umfa�ten.�30

Es gibt noch viel mehr Beweise, die es verdeutlichen, da� Christi Evangelium und seine Lehrer um das Jahr 1844 alle Kontinente betreten und das Wort von Jesus Christus in der ganzen Welt verbreitet hatten.

Dies wurde von den Kennern der Heiligen Schrift als die genaue Erf�llung der Worte Christi bei Markus betrachtet:

�Und das Evangelium mu� zuvor verk�ndigt werden allen V�lkern.�31

Im gleichen Kapitel mahnt Christus bez�glich der Zeit, wenn dies sich ereignet:

�Sehet euch vor, wachet! Denn ihr wisset nicht, wann die Zeit da ist.�32

Wenn das Evangelium bei allen Nationen verk�ndet worden ist, so verhei�t Christus weiter:

�... dann werden sie des Menschen Sohn kommen sehen in den Wolken mit gro�er Kraft und Herrlichkeit.�33

Die Forscher nach dem Tausendj�hrigen Reich in den Jahren um 1840 nahmen an, die erste Verhei�ung Christi sei erf�llt. Sie meinten, es sei klar erwiesen, da� das Evangelium Christi �gepredigt� worden war �in der ganzen Welt zum Zeugnis f�r alle V�lker�, und da� darum die Stunde Seiner Wiederkehr nun bald kommen m�sse.34

Auch ich war �berzeugt, da� die erste Verhei�ung Christi mit dem Jahr 1844 erf�llt war. Dar�ber konnte es keinen Zweifel geben.

Das war ein ermutigender Anfang.
4. Die zweite Verhei�ung

Die zweite Verhei�ung Christi war ebenso leicht zu finden. Sie stand im einundzwanzigsten Kapitel des Lukasevangeliums. Diese Verhei�ung war ebenfalls von Christus als Erwiderung auf eine direkte Frage Seiner J�nger gegeben worden. Sie fragten ihn:

�... Wann soll das werden? Und welches ist das Zeichen, wann das geschehen wird?�35

Christus warnte sie vor den falschen Propheten jener Zeit, die Seinen Namen tr�gen; dann gab Er ihnen Seine zweiteVerhei�ung, die sie von Seiner eigenen Wiederkehr sicher �berzeugen k�nnte. Er sagte:

�Und sie werden fallen durch des Schwertes Sch�rfe und gefangen gef�hrt unter alle V�lker; und Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis da� der Heiden Zeit erf�llt ist... Und alsdann werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in einer Wolke mit gro�er Kraft und Herrlichkeit.�36

Die Bedeutung des Ausdrucks �Zeit der Heiden� war den Bibelkennern vertraut. Ich erfuhr, da� damit der Zeitraum gemeint war, in dem Jerusalem in die H�nde der Andersgl�ubigen, Nichtjuden (oder Heiden), gefallen sein werde und die Juden selbst aus ihrem Heimatland vertrieben seien.

Christus versprach in klaren Worten, da� Er zur Erde wiederkehren werde, wenn die Juden nach ihrer Verbannung in ihre Heimat zur�ckkehrten. So werde also in der Stunde ihrer R�ckkehr die �Zeit der Heiden� erf�llt sein.

Ich pr�fte Christi zweite Verhei�ung sehr sorgf�ltig. Der erste Teil besagt: �... sie werden ... gefangen gef�hrt unter alle V�lker�. Ich stellte fest, da� dieser Teil der Verhei�ung vierzig Jahre nach Seiner Kreuzigung begonnen hatte, sich zu erf�llen.

Jerusalem wurde von Titus im Jahr 70 n. Chr. zerst�rt und die Juden wurden zerstreut und verbannt. Die Juden versuchten im Jahr 132 n. Chr. unter Bar Kochba ihre Freiheit wiederzugewinnen, aber sie wurden von den Armeen des r�mischen Kaisers Hadrian vernichtet. Diesmal wurde Jerusalem sogar noch radikaler verw�stet, als es durch Titus geschehen war. Der Platz, wo die Stadt gestanden hatte, wurde umgepfl�gt, und auf den Ruinen wurde die neue Stadt, zu Ehren Hadrians benannt, erbaut.

Die Juden waren verbannt. Viele von ihnen fielen, genau wie von Christus prophezeit, durch �des Schwertes Sch�rfe�. Sie flohen, zerstreuten sich und �wurden gefangen gef�hrt unter alle V�lker�.

Kolonisten war es erlaubt, sich in Jerusalem anzusiedeln, aber den Juden war bei Todesstrafe verboten, Jerusalem zu betreten.

Die R�mer waren nach Christi Zeit die ersten Ausl�nder (Heiden), die die heilige Stadt niedertraten. Die n�chsten waren die Muslime, die von der Stadt Besitz nahmen und sie besetzt hielten. Sie eroberten Jerusalem im Jahre 637 n. Chr. und erbauten auf dem Grund des Salomonischen Tempels die Omar-Moschee. W�hrend der Zeit der Besetzung wurden die Juden zum �berwiegenden Teil von ihrem Heimatland ferngehalten, die Zur�ckgebliebenen wurden hart unterdr�ckt.

Dieser Zustand endete aber im Jahre 1844. Sehr bemerkenswert!

Der bekannte irische Gelehrte und Schriftsteller George Townshend schreibt, da�: �der durch die Muslime erzwungene zw�lfhundertj�hrige Ausschlu� der Juden aus ihrem Land durch ein Toleranzedikt gemildert wurde und somit �der Heiden Zeit erf�llt� war.�37

Townshend weist darauf hin, da� dieses Toleranzedikt im Jahr 1844 von den obersten Beh�rden erlassen wurde.

Worth Smith erw�hnt dieses Edikt in seinem Buch Miracle of the Ages. Er sagt: �Im Jahre 1844 ... wurden die (Muslime) unter der F�hrung der T�rkei von den westlichen M�chten, besonders England, gezwungen, allen (Nationen) in ihren Grenzen religi�se Toleranz zu gew�hren.�

Hierzu geh�rte auch das Heilige Land (Pal�stina). Ich fand und studierte Kopien der Originalbriefe und Dokumente, die zur Unterzeichnung des sogenannten Toleranzedikts im Jahre 1844 f�hrten. Die t�rkische Regierung willigte ein, religi�se Freiheit zu gew�hren, und unterschrieb das Dokument, welches garantierte, da� �die Hohe Pforte (in Konstantinopel) sich verpflichtet, wirksame Ma�nahmen zu treffen, um in Zukunft irgendwelche weitere religi�se Intoleranz� zu verhindern. Zum ersten Mal nach zw�lfhundert Jahren wurde den Juden das Recht zugestanden, in Freiheit und Sicherheit nach Israel zur�ckzukehren. Datiert war dieses Dokument am 21. M�rz 1844.

Bickersteth schrieb in A Practical Guide to the Prophecies: �In einem Brief aus Tanger vom 20. Juni 1844, der in den Zeitungen ver�ffentlicht wurde, wird im Zusammenhang mit den das K�nigreich Marokko bedr�ngenden Schwierigkeiten gesagt: �Es scheint, da� die Mauren (Muslime) immer Vorahnungen in bezug auf dieses Jahr gehabt haben. Seit langer Zeit haben sie sich gegenseitig ermahnt, sich in acht zu nehmen vor dem Jahre 1260 der Hedschra (= 1844), welches nach unserer Rechnung das gegenw�rtige Jahr ist.�� Die Erforscher der Wiederkunftsprophezeiungen fanden im Neuen Testament eine klare Best�tigung daf�r, da� das Jahr 1844 das Jahr war, das Christus f�r die Erf�llung Seiner zweiten Verhei�ung hinsichtlich der �Zeit der Heiden� meinte. Die Best�tigung findet sich in der Offenbarung des Johannes. Im elften Kapitel, Vers 2 steht geschrieben:

�... und die heilige Stadt werden sie zertreten zweiundvierzig Monate.�

Damit ist also zum ersten Mal in den Schriften die genaue Dauer der �Zeit der Heiden� angegeben. Sie wird zweiundvierzig Monate dauern. Im n�chsten Vers der Offenbarung ist diese Zeitdauer noch in anderer Weise angegeben. Es hei�t, sie werde �1260 Tage� dauern.

Schriftkenner behaupteten, da� das Ende der Periode von zweiundvierzig Monaten mit dem Jahr 1844 �bereinstimmt. Dies beeindruckte mich, darum ging ich ihren �berlegungen nach. Sie kamen zu diesem Schlu� durch folgende Berechnung:

1. Wenn man beim Studium der Prophezeiungen biblische Zeitrechnung anwendet, wird ein �Tag� zu einem �Jahr�.

2. Diese Theorie wird durch folgende Prophezeiungen gest�tzt:

a. 4. Mose 14:34 �Nach der Zahl der vierzig Tage...; je ein Tag soll ein Jahr gelten...�

b. Hesekiel 4:6 �denn ich gebe dir hier auch je einen Tag f�r ein Jahr.�

Dar�ber besteht allgemeines Einverst�ndnis.

In der Sammlung The Story of Prophecy von Henry James Forman fand ich: �... Wer biblische Prophezeiungen erforscht, kommt nach sorgf�ltiger Abw�gung des ganzen Problems biblischer Zeitrechnung zu folgenden, au�er Zweifel stehenden Schl�ssen, n�mlich, (1.) da� in prophetischer Sprache ein Tag symbolisch f�r ein Jahr steht...�

F. Hudgings schreibt in seinem Buch Zionism in Prophecy �ber dieses Thema: �Ein Sonnenjahr enth�lt nat�rlich einen Bruchteil mehr als 365 Tage, aber wenn man �symbolische Zeit� rechnet, wie sie in den Schriften vorkommt, finden die Gelehrten, da� die Schreiber einfach das Jahr in 12 Monate und jeden Monat in 30 Tage teilen. Mit anderen Worten, eine Zeit oder ein Jahr in symbolischer Darstellung bezieht sich auf 360 Sonnentage, und jeder Tag bedeutet ein Jahr.�

Weitere Studien ergaben, da� dies keine Willk�r jener Kenner der Heiligen Schrift war, wie es zuerst scheinen mochte. Ihr Ma�stab war dem ersten Buch der Bibel entnommen (1. Mose). Der Grundsatz 360 Tage f�r ein Jahr oder eine Zeit wurde aus den folgenden Versen abgeleitet:

1. 1. Mose 7:11 �... am siebzehnten Tag des zweiten Monats, an diesem Tag brachen alle Brunnen der gro�en Tiefe auf und taten sich auf die Fenster des Himmels...�

2. 1. Mose 8:4 �Am siebzehnten Tag des siebenten Monats lie� sich die Arche nieder auf dem Gebirge Ararat.�

3. 1. Mose 7:24 �Und die Wasser wuchsen gewaltig auf Erden hundertundf�nfzig Tage.�

Vom 17. Tag des zweiten Monats bis zum 17. Tag des siebenten Monats waren es gerade f�nf Monate. Diese f�nf Monate ergaben genau 150 Tage. Somit waren es f�nf Monate zu je 30 Tagen. Die Gelehrten waren sich dar�ber einig, da� sich daraus ein Jahr von 360 Tagen oder 12 Monate von je 30 Tagen erg�be.

Darum war bei der Berechnung von Prophezeiungen ein Tag gleich einem Jahr von 360 Tagen.

Die Gelehrten rechneten nach der Formel �ein Tag ist ein Jahr� aus, da� die Heiden die heilige Stadt (Jerusalem) 1260 Jahre lang �zertreten� werden. Daher konnte die Verhei�ung in der Offenbarung nun so gelesen werden:

Und die heilige Stadt (Jerusalem) werden sie 1260 Jahre lang unterdr�cken.

Nach der zweiten Verhei�ung Christi w�rden die Heiden (R�mer und Muslime) die Stadt unterdr�cken bis zur Stunde Seiner Wiederkehr, die nach dieser Berechnung in 1260 Jahren stattf�nde. W�hrend dieser ganzen Zeit w�ren die Juden aus ihrem eigenen Land verbannt. Aber zur Zeit der Wiederkehr Christi w�rde ihnen gestattet, wieder heimzukehren, denn die �Zeit der Heiden� w�re beendet.

Das Studium des Kalenders der Muslime, die die heilige Stadt besetzt hielten, er�ffnete den Bibelforschern die erstaunliche Tatsache, da� das Jahr 1260 des muslimischen Kalenders auf das Jahr 1844 des christlichen Kalenders fiel.

Das Jahr 1260 (der Hedschra), das in der Offenbarung als die Zeit angegeben ist, da die Tage der �Heiden� beendet seien und den Juden erlaubt w�rde, in ihr Heimatland zur�ckzukehren, war dasselbe Jahr (1844), in dem die muslimischen Herrscher gezwungen waren, das Toleranzedikt zu unterzeichnen, das den Juden die R�ckkehr nach Israel erlaubte.

Ich begann die wachsende Begeisterung der Schriftkundigen in den Jahren um 1840 zu verstehen. Christus hatte verhei�en, da� Er, wenn die Zeit der Heiden erf�llt sei, zur Erde zur�ckkehren werde. F�r die Forscher war die zweite Verhei�ung genau erf�llt und das Datum (1844) stand au�er Frage.

Ich war geneigt beizustimmen. Dies machte mich begieriger denn je, die dritte und letzte Verhei�ung zu untersuchen.

5. Die dritte Verhei�ung

Die dritte Verhei�ung Christi fand ich am interessantesten. Sie steht im 24. Kapitel des Matth�usevangeliums.

Die dritte Verhei�ung war ebenfalls eine direkte Antwort auf die Fragen Seiner J�nger:

�Und als er auf dem �lberge sa�, traten zu ihm seine J�nger besonders und sprachen: Sage uns, wann wird das geschehen? und welches wird das Zeichen sein deines Kommens...?�38

Christus sagte voraus, da� Schlechtigkeit vorherrschen werde in jenen Tagen und da� die �Liebe in vielen erkalten� wird; dann gab Er Seine dritte Verhei�ung mit den Worten:

�Wenn ihr nun sehen werdet den Greuel der Verw�stung stehen an der heiligen St�tte, von dem gesagt ist durch den Propheten Daniel - wer das liest, der merke auf!�39

Das achte bis zw�lfte Kapitel des Buches Daniel handelt von diesem Thema. Diese Kapitel sagen (nach Ansicht der Bibelforscher und meiner eigenen Untersuchung) nicht nur das zweite Kommen Christi voraus, sondern - und das war mir besonders interessant - auch Sein erstes Erscheinen.

Die Verkn�pfung des ersten mit dem zweiten Kommen Christi gab diesen Kapiteln von Daniel eine so gro�e Bedeutung f�r das Studium der Angelegenheit, und in der Tat wird die dritte Verhei�ung als die wichtigste der drei angesehen.

In den genannten Kapiteln prophezeit Daniel, da� von der Entscheidung, Jerusalem wiederaufzubauen, bis zur Zeit, da der Messias gekreuzigt wird, 70 Wochen vergehen werden. Daniel gibt diese Prophezeiung auf zwei verschiedene Weisen wieder:

1. als 70 Wochen.

2. als 7 Wochen, 62 Wochen und eine Woche, w�hrend welcher der Messias den Bund best�tigte.

Wie auch immer, auf beide Weisen erhalten wir dasselbe Ergebnis: 70 Wochen oder 490 Tage. Dies ergibt 490 Jahre, wobei ein Tag f�r ein Jahr steht.

Zu Seinem ersten Kommen wird prophezeit, da� vom Wiederaufbauerla� bis zu Seiner Kreuzigung 490 Jahre vergehen werden. Es war nun wichtig f�r mich, herauszufinden, zu welcher Zeit der Wiederaufbau verordnet worden war.

Ich fand, da� es vier Erlasse gab, Jerusalem wieder aufzubauen, und zwar:

1. der von Cyrus im Jahre 536 vor Christi Geburt. �ber diesen Erla� wird im 1. Kapitel von Esra berichtet. Er blieb unerf�llt.

2. der von Darius im Jahre 519 vor Christi Geburt. �ber diesen Erla� wird im sechsten Kapitel von Esra berichtet. Er blieb ebenfalls unerf�llt. Nur der Tempel wurde wieder aufgebaut.

3. der von Artaxerxes im siebten Jahr seiner Regierung, im Jahr 457 vor Christi Geburt. Dieser Erla� ist im siebenten Kapitel von Esra verzeichnet. Er wurde durch den vierten Erla� erf�llt.

4. der von demselben Artaxerxes im Jahr 444 vor Christi Geburt. Er ist im zweiten Kapitel von Nehemia verzeichnet. Dieser Erla� erf�llte den dritten.

Die meisten Bibelforscher betrachten den dritten Erla� von Artaxerxes als denjenigen, auf den sich Daniel bezieht. Sie sagen, da� der vierte Erla�, da er ja nur eine Fortsetzung des dritten war und vom selben K�nig erlassen wurde, in Wirklichkeit derselbe sei. Deshalb hielten sie sich an den Erla� vom Jahr 457 vor Christi Geburt.

Mit dieser Kenntnis war es nun m�glich, die Prophezeiung Daniels wie folgt zu bestimmen: Vom Erla� des Artaxerxes im Jahr 457 vor Christi Geburt bis zur Zeit der Kreuzigung Jesu Christi werden 70 Wochen, 490 Tage oder 490 Jahre vergehen.

Viele Forscher subtrahieren nun die 457 von 490. Das ergibt 33 Jahre. Der Messias (Christus) w�re daher bei Seinem ersten Kommen 33 Jahre alt gewesen, als Er gekreuzigt wurde.

Ich fand, da� die Meinungen der Gelehrten hinsichtlich der Daten Seiner Geburt wie Seines Todes weit auseinanderklaffen. Nach den Evangelien wurde er vor dem Tod des Herodes geboren. Viele Historiker nehmen an, da� der Tod des Herodes in den April des Jahres 4 vor Christi Geburt fiel. Einige sagen, er sei im Jahr 5, andere im Jahr 6, noch andere im Jahr 8 vor Christi Geburt gestorben. Daher behaupteten einige Gelehrte, da� Christus erst 28 Jahre oder j�nger war, als Er gekreuzigt wurde.

Andere nennen ein anderes Jahr oder einen anderen Tag. Aber alle bewegen sich in der von Daniel vorausgesagten Periode. Also hatte Daniel die Zeit f�r das erste Kommen Christi mit bewundernswerter Genauigkeit angegeben. Kein Wunder, da� Jesus selbst Daniels Prophezeiung hinsichtlich Seines zweiten Kommens oder Seiner Wiederkehr so betonte. Er hie� Seine J�nger �an den heiligen St�tten zu stehen�, wenn Daniels Prophezeiung wegen der �Greuel der Verw�stung� erf�llt w�re. An jenem Tage, verhie� Er:

�... werden (sie) kommen sehen des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels...�40

Ich folgte dem Beispiel der Endzeitforscher der Zeit um 1840 und pr�fte genau Daniels Verhei�ung hinsichtlich der �Greuel der Verw�stung�. Seine Worte waren:

�Wie lange gilt dies Gesicht vom t�glichen Opfer und vom verw�steten Frevel und vom Heiligtum, das zertreten wird? Und er antwortete mir: Bis zweitausenddreihundert Abende und Morgen vergangen sind; dann wird das Heiligtum wieder geweiht werden.�41

So prophezeite Daniel, da� zweitausenddreihundert Tage vergehen werden, bevor das Heiligtum gereinigt w�rde. Nach dieser Zeit w�rden alle Dinge wieder rein gemacht. Vor dieser Zeit w�ren die Menschen in einen Zustand der �Greuel� versunken, ohne Liebe zu Gott und den Menschen, dann werde der Messias erscheinen und ihren Glauben und die Reinheit ihres Glaubens wiederherstellen. Dies war die allgemeine Folgerung.

Wann w�rde dies sein? Daniel sagte, es werde sich in 2300 Tagen ereignen. Das entspricht 2300 Jahren.

Die Bibelkundigen benutzten denselben Hinweis f�r das zweite Kommen wie f�r das erste (den Erla� des Artaxerxes) und stellten die folgenden Berechnungen an:

1. Das Edikt wurde im Jahre 457 vor Christi Geburt erlassen. Sie subtrahierten 457 von 2300 und erhielten 1843. Also werde das Jahr 1843, sagten sie, die Beendigung der �Greuel der Verw�stung� bringen.

2. Einige Forscher wiesen darauf hin, da� vom Erla� des Edikts im Jahr 457 bis Christi Geburt 456 Jahre verstrichen seien und nicht 457; deshalb m��te man 456 von 2300 abziehen. Das ergibt das Jahr 1844.

Obgleich viele Zweifel entstanden in bezug auf den richtigen Monat und auf Tag und Stunde, waren sich doch fast alle dar�ber einig, da� Christi Wiederkehr zwischen den Jahren 1843 und 1845 stattfinden m�sse, mit dem Jahr 1844 als Mitte aller Hinweise.

Eine Gruppe christlicher Gelehrter untersuchte Daniels Prophezeiung bis in die letzten Einzelheiten. Sie legten sogar eine Tabelle an, um zu veranschaulichen, da� Christus in der Mitte des Jahres 1844 wiederkehren werde.42

E. P. Cachemaille, ehemaliger Professor der Universit�t Cambridge, schreibt zu einer neuen Auflage des Buches von H. G. Guiness, Light for the Last Days, da� dieses Buch seit �ber 30 Jahren als Standardwerk auf dem Forschungsgebiet chronologischer Prophezeiung anerkannt sei. Er zitiert Guiness wie folgt �ber Daniels Prophezeiung: �Der Erla� (das Toleranzedikt) wurde im Jahre 1260 des (muslimischen) Kalenders ver�ffentlicht. Es ist datiert am 21. M�rz 1844. Dieses Datum ist der 1. Nisan des j�dischen Jahres und genau dreiundzwanzig Jahrhunderte (2300 Jahre) nach dem 1. Nisan 457 vor Christi Geburt, dem Tag, von dem Esra berichtet, da� er Bábylon verlassen hat gem�� der Verordnung von Artaxerxes im siebenten Jahre seiner Regierung.�

Sie waren sich also alle dar�ber im klaren, da� das Jahr 1844 das Jahr der Erf�llung der dritten Verhei�ung Christi entsprechend der Prophezeiung Daniels war.

Ich fand, da� alle drei Verhei�ungen Christi f�r Seine J�nger genau erf�llt waren, wie Er es versprochen hatte.

1. Das Evangelium wurde in der ganzen Welt zum Zeugnis f�r alle V�lker gepredigt.

2. Die Zeit der Heiden war erf�llt.

3. Die Prophezeiung Daniels, die von Christus als die Zeit angegeben worden war, an der heiligen St�tte zu stehen, war eingetroffen.

Jede dieser Verhei�ungen war im Jahre 1844 erf�llt!

6. Andere Verhei�ungen

W�hrend meiner Untersuchung der drei Verhei�ungen Christi war ich auf mehrere andere erstaunliche Prophezeiungen gesto�en, die ich verzeichnen m�chte, bevor ich an den n�chsten Abschnitt meiner Untersuchungen gehe. Ich habe nur einige der interessantesten ausgew�hlt.

F�r mich hatte der Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches gro�e Bedeutung angenommen, von meiner Erregung ganz zu schweigen. Wie die christlichen Gelehrten der damaligen Zeit hatte auch ich herausgefunden, da� sich unz�hlige Prophezeiungen im Jahr 1844 erf�llt hatten.

Diese Prophezeiungen sprachen von der Zeit des Endes, dem Tag des Gerichtes, dem Letzten Tage, dem Tag der Auferstehung und der Stunde der Wiederkehr Christi. Alle jedoch sprachen davon in einer neuen und erstaunlichen Weise.

Christus sagte:

�Ihr werdet h�ren von Kriegen und Kriegsgeschrei... und kommen sehen des Menschen Sohn...�43

Der Bibelforscher Paul K. Dealy schreibt in seinem Dawn of Knowledge:

�Die Geschichte verzeichnet folgende gro�e Kriege zwischen f�hrenden Nationen: (1) Um diese Zeit war ein Krieg im Gange zwischen China und England, der mit dem Verlust von Hongkong endete. Ein Vertrag zwischen beiden L�ndern wurde im Jahr 1842 unterzeichnet. (2.) Der Krimkrieg zwischen England, Frankreich und der T�rkei gegen Ru�land im Jahre 1854. (3.) Die gr��liche Sepoy-Meuterei 1857-58. (4.) Frankreich und Italien gegen �sterreich 1859. (5.) Der B�rgerkrieg in den Vereinigten Staaten 1861-65. (6.) Der franz�sisch-preu�ische Krieg 1870-71. (7.) Der russisch-t�rkische Krieg 1877-78. (8.) Und w�hrend des letzten Jahrzehnts die Kriege zwischen China und Japan, T�rkei und Griechenland, Spanien und den Vereinigten Staaten, das Eindringen aller Gro�m�chte in China und der Burenkrieg.�

Dieser Liste k�nnten noch die beiden gr��ten Weltkriege hinzugef�gt werden, die die Menschheit je erlebt hat, der Koreakrieg, der Krieg in Indochina, der arabisch-j�dische Krieg, die vielf�ltigen kleineren Kriege und Revolutionen in verschiedenen L�ndern, die zunehmenden Grenzkonflikte, der lange �Kalte Krieg� und die st�ndigen Schlagzeilen in den Zeitungen, die die Menschheit mit Kriegsger�chten �ngstigen. Wahrlich, die Worte Christi passen trefflich auf diesen Tag!

Ende des 19. Jahrhunderts wurde die �berzeugung unter den amerikanischen Indianern sehr stark, da� der Messias schon erschienen sei und auf der Erde lebe. In der westlichen Hemisph�re hatte die Mehrzahl der Indianer seit Jahrhunderten das Erscheinen ihres verhei�enen Erl�sers erwartet.

Ende des neunzehnten Jahrhunderts berichtete General Miles von der US-Armee in einer in St. Paul, Minnesota, erscheinenden Zeitung von seiner Reise durch den Westen: �Ich habe erfahren, da� dieser Glaube (an den Messias) bei ... 16 St�mmen vorkommt.�

Der Glaube an das Kommen des Messias war auch in Asien sehr stark. Krischna hatte das Erscheinen eines gro�en Welterziehers vorausgesagt.

G. S. Arundale, Erziehungskommissar des Staates Indore, Indien, schreibt in seiner Einf�hrung zu The Coming World Teacher: �So viele Tausende in der ganzen Welt glauben an das nahe bevorstehende Erscheinen eines gro�en Weltlehrers, da� die Existenz dieser Erwartung allgemein bekannt ist, zumindest unter den Gebildeten.�

Arundale glaubt, da� die Hoffnung der Menschheit in diese Richtung geht, und gibt diese Botschaft, wie er sagt, �... an jung und alt, an Juden, Christen, Muslime, Buddhisten, Parsen, Dschainas, Hindus�. Er f�gt hinzu, da� �f�r viele Menschen auf all diesen verschiedenen Pfaden zu Gott der Glaube an das nah bevorstehende Kommen eines gro�en Weltlehrers wie eine machtvolle alchimistische Kraft wirke und ihr Leben verwandle�.

Taylor sagt in seinem Buche Reign of Christ on Earth, da� im Yemen (Temen in der Bibel) ein Rabbiner einem Mr. Wolff - der fest an die Wiederkehr Christi in den Jahren um 1840 glaubte - mitteilte, sein Stamm werde nach der Bábylonischen Gefangenschaft nicht nach Jerusalem zur�ckkehren, selbst wenn Esra die Stammesf�rsten mit einem besonderen Schreiben zur R�ckkehr auffordere. Sie f�rchteten Daniels Prophezeiung der Zerst�rung Jerusalems. �Aber�, sagte der Rabbiner, �wir erwarten allerdings das Kommen des Messias.�

Der r�mische Dichter Vergil sprach von den messianischen Prophezeiungen und sagte, da� �sie auf ein k�nftiges Zeitalter deuten und eine Wiedergeburt der Natur, und gleichzeitig schildern sie das herrliche K�nigreich mit einer erhabenen Person, die, wie sie sagen, die ganze Menschheit in einem einzigen Reich vereinigen wird�.

Der Historiker Plutarch schrieb: �Es wird eine Zeit kommen, vom Schicksal bestimmt, da ... gl�ckliche Menschen das gleiche Leben f�hren, dieselbe Sprache sprechen und dieselbe Regierung haben werden.�

Der griechische Philosoph Plato sah voraus, da� �am Ende ... Gott, der Urheber der urspr�nglichen Ordnung, wieder erscheinen wird, um die Herrschaft des Reiches zu �bernehmen�.

In Hazlitts Table Talks lesen wir, da� Martin Luther selbst �den Gedanken �u�erte, da� Christus im Jahre 1558, d. h. 105 Jahre nach der Eroberung Konstantinopels durch die T�rken (im Jahr 1453), kommen k�nnte.�

In der Tat fand ich, da� dieses Datum - der Fall Konstantinopels durch die T�rken im Jahre 1453 - viele Male in den messianischen Prophezeiungen erw�hnt ist. Ich wollte die Gr�nde f�r das Interesse an diesem Datum herausfinden. Das Ergebnis ist: Um 1453 war die Christenheit in drei gro�e Konfessionen gespalten: die r�misch-katholische, die protestantische und die griechisch-orthodoxe. Als Konstantinopel im Jahr 1453 an die T�rken, d. h. Muslime, fiel, hie� es, da� damit die Prophezeiung der Offenbarung des Johannes erf�llt worden sei.

Diese Prophezeiung bezieht sich auf die Abtrennung eines Drittels der Christenheit. Sie sagt voraus, da� von der T�tung bzw. Abtrennung eines Drittels der Menschen (von der Wahrheit) �... eine Stunde, und ein Tag, und ein Monat, und ein Jahr�44 vergehen werden . Wenn diese Zeit verstrichen sei, werde der Messias kommen, Christus werde wiederkehren.

Im Jahr 1453 fiel die Hauptstadt der �stlichen griechisch-orthodoxen Kirche an Nichtchristen, und Prophezeiungsforscher sahen darin die Abtrennung eines Drittels symbolisch erf�llt.

W. Harbert, ein christlicher Gelehrter, schreibt in seinem Buch The Coming Battle: �Wenn man die 390 Jahre vom Jahr 1453, dem H�hepunkt der t�rkischen Machtentfaltung an rechnet, kommen wir auf das Jahr 1843.� Dies, sagte er, sei ein deutlicher Beweis, da� dieses Datum das Wiedererscheinen Christi auf Erden vorhersage.

Nach prophetischem Ma� rechneten Bibelforscher ein Jahr zu 360 Tagen, einen Monat zu 30 Tagen, und einen Tag zu einem Tag. Die Stunde wurde nicht gez�hlt. So kamen sie auf 391 Tage statt 390, wie von Harbert errechnet. Wenn man also die Formel �ein Tag f�r ein Jahr� annimmt, so betr�ge nach ihrer �berlegung die Zeitdauer von der �Abtrennung� bis zur Wiederkehr Christi 391 Jahre.

Konstantinopel fiel im Jahr 1453. Der dritte Teil der Menschen war mit dem Fall der Hauptstadt ihres Glaubens an die Muslime symbolisch von Christus abgetrennt; 391 Jahre sp�ter w�rden sie mit der Wiederkehr Christi zur Wahrheit zur�ckgef�hrt werden.

1453 plus 391 ergibt 1844!

Wieder eine bemerkenswerte Prophezeiung f�r das Jahr 1844 aus einer ganz anderen Richtung. Verzwickt, nicht wahr?

7. Und noch andere ...

Es waren die T�rken, die die Prophezeiung �ber 1453/1844 zur Erf�llung brachten, und es waren ebenfalls die T�rken, die noch eine andere Prophezeiung erf�llten: die von 2300 auf 1844 aus dem Buch Daniel.

Verschiedene Forscher behaupten, da� der Erla� von Artaxerxes im Jahr 457 vor Christi Geburt zur Zeit der Fr�hlingstagundnachtgleiche, dem ersten Tag im Nisan des j�dischen Kalenders, unterzeichnet wurde. Das Toleranzedikt, welches den Juden erlaubte, nach Israel zur�ckzukehren und sich dort in Freiheit anzusiedeln, wurde ebenfalls zur Zeit der Fr�hlingstagundnachtgleiche des Jahres 1844 unterzeichnet, und zwar wieder am ersten Tage des Nisan des j�dischen Kalenders. Genau 2300 Jahre lagen dazwischen.

Sowohl diese Prophezeiung wie die der 1260 Tage aus der Offenbarung und die 391 im selben Buch waren nur einige wenige der einzigartigen und faszinierenden Bindeglieder zwischen Christentum und Islam im Bereiche der messianischen Prophezeiung.

Der christliche und der muslimische Kalender treffen sich in diesem bemerkenswerten Jahre 1844 in bemerkenswerter Weise. 1260 Jahre multipliziert mit 354 Tagen (Anzahl der Tage des muslimischen Mondjahrs) ergibt eine Summe von 446040 Tagen; 446040 dividiert durch 365 (Anzahl der Tage des christlichen Sonnenjahrs) ergibt 1222 Jahre. Der Islam begann im Jahre 622 des christlichen Kalenders. 622 plus 1222 ergibt wiederum 1844.

Die Sunniten erwarten die Wiederkehr des Geistes Christi in den letzten Tagen, und sie bringen diese Stunde in ihren Zukunftserwartungen mit dem Jahr 1260 ihres Kalenders zusammen; dies ist auch das Jahr 1844 des christlichen Kalenders.

Die Schiiten finden sich besonders zahlreich in dem Land, in dem Daniel die Vision vom Erscheinen Dessen hatte, der im Jahr 1844 gleich dem Menschensohn kommt. Die Muslime besitzen eine Prophezeiung, nach der der zw�lfte einer Folge geistiger Herrscher ihres Glaubens, der im Jahre 260 der Hedschra verschwunden war, nach tausend Jahren wiederkehren werde, d. h. im Jahre 1260 n.d.H. - wieder das Jahr 1844 des christlichen Kalenders.

Als Im�m Ja'far gefragt wurde, in welchem Jahr der Verhei�ene erscheinen werde, antwortete er:

�Wahrlich, im Jahre sechzig (60 = 1260 n.d.H.) wird Seine Sache enth�llt werden und Sein Name wird Aufsehen erregen.�45

Der ber�hmte arabische Gelehrte Muyi'd-D�n Ibn al-'Arab� sammelte viele Prophezeiungen zum Jahr der Wiederkehr, z. B.:

�Im Jahre Ghars (1260 n.d.H.) wird die Erde von Seinem Licht erleuchtet werden.�46

Eine andere Prophezeiung, die einem gro�en geistigen F�hrer des Islam zugeschrieben wird, besagt:

�Im Jahre Ghars (1260 d. H.) wird der Baum g�ttlicher F�hrung gepflanzt werden.�47

Alle diese Prophezeiungen weisen auf das Jahr 1844 hin.

Eine der interessantesten Verhei�ungen kommt aus dem Alten Testament. Sie betrifft eine Prophezeiung von Moses. Er warnt die Juden, der Herr werde sie �sieben Mal� bestrafen, wenn sie Gott nicht gehorchten.

Diese Prophezeiung im dritten Buch Mose, dem Leviticus, lautet:

�... und will euch siebenf�ltig mehr strafen... Und ich will eure St�dte w�st machen... Euch aber will ich unter die V�lker zerstreuen...�48

Sie waren nicht gehorsam, und die Prophezeiung wurde erf�llt. �Sieben Mal� sind in der Prophetie sieben Jahre. Sieben Jahre - jeden Tag als ein Jahr gerechnet - ergibt einen Zeitraum von 2520 Jahren.

W. Miller schreibt in einem Buch: �Zum Jahr 677 v. Chr. vgl. 2. Chronik 23:9-13, siehe auch die biblische Chronologie, nach der dies die erste Gefangenschaft des Volkes Juda in Bábylon war. Dann ziehe die 677 Jahre vor Christi Geburt von den 2520, den �sieben Mal� oder �sieben Jahren� der Prophezeiung, ab, und als Rest bleiben 1843 Jahre nach Christus.�

Andere Gelehrte behaupteten, da� es 676 Jahre von der ersten Gefangenschaft bis zur Geburt Christi waren und da� folglich das Jahr der Erf�llung 1844 sein m�sse und nicht 1843.

Andere Gelehrte wiesen darauf hin, da� die Prophezeiung der �sieben Mal� ebenso im Buch Daniel verzeichnet sei. Gewi�, sagten sie, k�nnten die gleichen 2520 Jahre seit der Zeit Nebukadnezars nicht genauso auf das Jahr 1844 zutreffen, deshalb m�sse das Datum falsch sein.

Die Prophezeiung Daniels und die �sieben Mal� geben deutlich an, da� es stattfinden wird, wenn ein heiliger Bote Gottes auf Erden erscheint. Die Prophezeiung lautet:

�... und siehe, ein heiliger W�chter fuhr vom Himmel herab. Der rief laut und sprach: ... und sieben Zeiten sollen �ber ihn hingehen.�49

Die meisten Forscher, die sich mit dieser Prophezeiung besch�ftigten, nahmen an, da� sie in den Jahren 604-602 v. Chr. begann, als Nebukadnezar Jerusalem eroberte.

Einige Forscher wiesen auf ein merkw�rdiges Zusammentreffen hin. Nach dem Kalender des Irak, dem Geburtsland Nebukadnezars, waren es 2520 Jahre von 602-604 v. Chr. bis 1844. Das waren Mondjahre. Damit war der Widerspruch zwischen den Prophezeiungen Moses und Daniels aufgel�st durch die erstaunliche Tatsache:

1. Es waren 2520 Sonnenjahre von 676 vor Christus bis 1844 nach Christus.

2. Es waren 2520 Mondjahre von 602 vor Christus bis 1844 nach Christus.

Unter anderen Hinweisen entdeckte ich folgendes: �Das Zohar (ca. 1290), das gro�e Textbuch der mittelalterlichen Kabbala�, nennt das �Jahr 5600 seit Erschaffung der Welt, das ist 1840 n. Chr., als das Jahr, da ... die Tore der Weisheit ge�ffnet werden.�

Judah Alkalai betrachtet in seinem Buch �ber den Zionismus im neunzehnten Jahrhundert das Jahr 1840 als die Zeit f�r den Messias. A. H. Silver sagt in Messianic Speculation in Israel: �Das Jahr 1840 wurde von vielen als das messianische Jahr angesehen�, als Beginn der Erl�sung.

Simon ben Zemah Duran (1361-1444), Verfasser des Buches A Commentary on the Book of Job, ein Kommentar zu Hiob, nennt das Jahr 1850 als Jahr des Messias.

E. Winthrop, Bischof an der St. Pauls-Kirche in Cincinnati, schreibt in seinen Second Advent Lectures (1843) �ber die Wiederkunft Christi: �Wir schlie�en aus den Prophezeiungen des Alten und Neuen Testaments, da� ... Christus jeden Augenblick kommen kann. Wachet deshalb und betet immerdar. Es ist sehr wahrscheinlich, da� die jetzt lebende Generation (1843) oder wenigstens ein Teil von ihr unseres Herrn Prophezeiung durch Sein zweites Kommen in der Herrlichkeit erf�llt sehen wird.�

Das waren durchaus nicht alle Prophezeiungen, die auf den Zeitraum von 1844 hinweisen. Aber es waren die interessantesten. Es gibt noch eine weitere Gruppe von Prophezeiungen, die ich jetzt darlegen m�chte. Sie stammt nicht aus den heiligen Schriften der Religionen, aber ich fand sie in ihrer Weise sehr spannend. Ich fand auch, da� sie direkt mit dem Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches zu tun haben.

8. Hebt auf eure H�upter

Die Liste der Prophezeiungen, die zum Erwartungsjahr 1844 f�hren, lie�e sich fortsetzen, sie gen�gt aber, um den Grund f�r die wachsende Aufregung und Begeisterung beim Herannahen des erwarteten Kommens im Jahr 1844 aufzuzeigen.

Oft gab es Streit in dieser spannungsgeladenen Zeit; oft wurde gestritten �ber den genauen Sinn eines jeden Satzes der Prophezeiung; vielfach wurde die ganze Wiederkunftserwartung verworfen. Die Schlacht tobte in der Presse, in Flugbl�ttern und auf der Kanzel. Es ist hier nicht der Platz f�r all die erstaunlichen und manchmal komischen Argumente, die vorgebracht wurden. Jede Bibelforscherschule hatte ihre eigenen Ideen, je nach religi�sem Hintergrund und Ausbildung.

Im R�ckblick auf ihre Forschungen kann man sich leicht in ihre zunehmende Begeisterung �ber ihre Entdeckungen versetzen. Die Prophezeiungen liefen tats�chlich wie in einem erstaunlichen Brennpunkt im Jahr 1844 zusammen. Es schien au�er Zweifel, da� der Erde die letzte Stunde geschlagen hatte.

Man kann darum auch die Gef�hle tiefster Entt�uschung und Ern�chterung verstehen, als Christus nicht in den Wolken des Himmels und mit allen Seinen Engeln erschien, wie sie es erwartet hatten.

Die Trompete war nicht erschallt, die Toten standen nicht aus ihren Gr�bern auf. Die Sterne fielen nicht vom Himmel. Die Sonne wurde nicht dunkel und der Mond nicht rot.

Folglich verlachte man nun die Adventisten, die so fest in ihrem Glauben an Christi Wiederkehr gewesen waren. Eilig versuchten sie, ihre Berechnungen zu �ndern. Sie revidierten ihre mathematischen Formeln und suchten nach einem m�glichen Irrtum in dem, was ihnen eine unbestreitbare Tatsache gewesen war.

Ihre Verwirrung und Entt�uschung erfreute und am�sierte die mehr orthodox Eingestellten, die die ganze Geschichte nicht ernst genommen hatten. �Die Erde dreht sich noch um ihre Achse, Christus ist nicht erschienen, um die Schafe von den B�cken zu scheiden, und das Ende der Welt ist ein M�rchen. Es ist genauso, wie wir gesagt haben - alles wie gew�hnlich.�

Es half den Entt�uschten wenig, darauf hinzuweisen, da� gerade diese Haltung ein deutliches Zeichen f�r Sein Kommen war, wenn die Menschen �essen und trinken wie in den Tagen Noahs�.

Als einem Detektiv, der dieses verwirrende, jahrhundertalte Geheimnis zu ergr�nden sucht, fiel mir ein, da� ich hier wohl einen der grundlegenden Kniffe bei Kriminalverfahren anwenden k�nnte.

Wenn eine �berw�ltigende F�lle von Beweisen auf nur eine L�sung hindeutet und diese L�sung sich als falsch herausstellt, ist es unklug, alle Beweise als falsch zu verwerfen. Es ist immer besser anzunehmen, da� die Beweise vielleicht doch richtig sein, aber die Tatsachen ganz anderes interpretiert oder aus den Beweisen ganz neue Folgerungen gezogen werden k�nnen.

Dies war der Weg, zu dem ich mich entschlo�.

Ich habe in diesem Buch �berall in Fu�noten die Quellen angegeben, damit Sie nach Wunsch �ber die zur Debatte stehenden Zeiten weitere Informationen lesen k�nnen. Meine Absicht ist nicht etwa, irgendeine Theorie zu rechtfertigen oder das Thema ersch�pfend zu behandeln. Ich will nur die Hauptlinien der Geschichte verfolgen im Hinblick auf das, was im Jahr 1844 geschah.

Es kann kaum Zweifel an der Echtheit der Prophezeiungen oder an ihrer bemerkenswerten Erf�llung geben. Denn was war geschehen? Christus gab drei kristallklare Verhei�ungen: Er werde wiederkehren, wenn

1. das Evangelium �berall gepredigt w�rde,
2. die �Zeit der Heiden� erf�llt sei und

3. die Menschheit die �Greuel der Verw�stung�, von denen Daniel spricht, gesehen habe.

Wenn diese Dinge eingetroffen seien, so verhie� Er, werde Er wiederkehren. Und Er verhie�:

�Wenn aber dieses anf�ngt zu geschehen, so sehet auf und erhebet eure H�upter, darum da� sich eure Erl�sung naht.�50

Jetzt konnte ich nicht mehr zur�ck. Wenn die Zeitungsredakteure glaubten, ihre Schlagzeile vom wiedererschienenen Christus sei heute die dramatischste, wie viel aufsehenerregender w�re sie damals gewesen, als man so viele Beweise hatte, da� die Zeit tats�chlich erf�llt war.

Ich hatte das Gef�hl, da� irgend etwas fehlte. Irgendwo war etwas �bersehen worden. Die Prophezeiungen auf das zweite Kommen Christi waren hundertmal zahlreicher und gewaltiger als die auf Sein erstes Kommen.

Um 1844 wurde ein neuer Geist in Literatur, Musik, Kunst, Erziehung, Medizin und Wissenschaft deutlich. Und dies war gerade das Jahr, auf das alle Prophezeiungen hinwiesen.

Sollten auch wir drei Jahrhunderte warten m�ssen, um die Wahrheit �ber Sein zweites Kommen zu begreifen, wie wir warten mu�en, bis wir die Wahrheit �ber Sein erstes Kommen begriffen?

Dazu war ich nicht willens, denn ich hatte mindestens ein Dutzend weiterer Winke zu verfolgen. Vielleicht konnte einer von ihnen die letzte Klarheit bringen.

9. Das Geheimnis des wei�en Steins

Wenn ein Detektivb�ro einen Vermi�ten sucht, stehen ihm oft viele Angaben zur Verf�gung, welche die Nachforschung erleichtern. Die Detektive kennen den genauen Namen und die letzte Adresse des Gesuchten. Sie k�nnen mit seinen Verwandten sprechen. Sie haben ausf�hrliche und verb�rgte Beschreibungen.

Meine Aufgabe war keineswegs so einfach. Ich begann meinen Untersuchungen hundert Jahre nach dem Ereignis. Ich hatte keine pers�nlichen Einzelheiten und keine Beschreibung des nicht erschienenen Messias.

Schlimmer, ich mu�te mich durch ein Labyrinth von einander widerstreitenden Prophezeiungen durcharbeiten. Viele dieser Prophezeiungen hatten urspr�nglich auf die Zeit um 1844 hingewiesen; aber als Christus nicht, wie erwartet, in den Wolken vom Himmel herabkam, wurden sie der neuen Lage angepa�t: dem Ersten Weltkrieg, der gro�en Depression, dem Zweiten Weltkrieg und einem m�glicherweise noch gr��eren Konflikt in der Zukunft.

Es gab eine �berzeugte Erwartung eines Messias in vielen Teilen der Welt, aber ich machte mir klar, da� es �u�erst schwierig sein w�rde, Ihn zu erkennen, da man in Europa erwartete, da� Er wei� sein werde, in Afrika schwarz, im fernen Osten gelb, auf den pazifischen Inseln braun und unter den amerikanischen Indianern rot.

Meine Aufgabe wurde nochmals schwieriger, wenn man bedenkt, da� Er im Westen als Christ erwartet wird, in Indien als Hindu, in China als Buddhist, in Israel als Jude, unter den Arabern als Muslim und bei den Parsen als Zoroastrier.

Aber ich sch�pfte wieder Mut, als ich eine weitere Spur entdeckte. Sie vermittelte mir zwar nicht den Namen des nicht erschienenen Messias, den ich suchte, aber sie sagte mir deutlich, wie Er nicht hei�en werde.

Als Detektiv des Falles vom nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reich war es nicht meine Aufgabe, mich auf komplizierte Theorien einzulassen, die sich aus meinen Forschungen ergeben mochten, sondern ich mu�te mich an einen Punkt halten, n�mlich: Was geschah im Jahre 1844? Gab es einen Messias oder nicht?

Deshalb war ich froh, als ich entdeckte, da� der Messias von 1844 (wenn es einen solchen gab) nicht Krischna, Moses, Buddha, Zarathustra, Christus oder Mohammed hei�en noch irgendeinen anderen bekannten Namen tragen konnte.

Denn Christus hatte, als Er in den Evangelien Matth�us und Lukas die drei Verhei�ungen bez�glich Seiner Wiederkehr im Jahre 1844 gab, gemahnt, wir sollten uns vor den falschen Propheten in acht nehmen, die an jenem Tage Seinen Namen tragen werden.

Meine Spur zeigte deutlich, da� ich jemanden suchen mu�te, der einen anderen Namen trug. Vielleicht h�tte Er denselben Christusgeist, aber Er tr�ge jedenfalls einen anderen Namen - es sei denn, ich h�tte diese Prophezeiung mi�verstanden.

Einen ersten Hinweis fand ich in den Worten des Propheten Jesaja:

�und du sollst mit einem neuen Namen genannt werden.�51

Es war auch klar, da�, wenn der Messias einen neuen Namen trug, dies auch auf Seine Anh�nger zutreffen w�rde. Das bedeutete, da� ich Seine Anh�nger nicht unter den Leuten f�nde, die sich in der Zeit um 1844 als Christen, Juden, Muslime oder �hnlich bezeichneten.

Wahrscheinlich wiederholte sich das gleiche Geschehen wie beim ersten Kommen Christi. Seine Anh�nger wurden damals mit einem neuen Namen benannt: Christen, Nachfolger Christi. Sie wurden nicht Juden genannt, obgleich es das heilige Buch der Juden war, das Sein Kommen voraussagte, und obgleich es die Anh�nger dieses Buches waren, die Sein Erscheinen so sehns�chtig erwarteten.

Jesaja verhei�t deutlich, da� die Anh�nger des Messias der Endzeit einen anderen Namen tragen werden. Er sagt:

�... aber meine Knechte wird man mit einem anderen Namen nennen.�52

Da� Jesaja von der Zeit des Endes spricht und nicht von der Zeit des ersten Kommens Christi, wird best�tigt im Neuen Testament im Buch der Offenbarung, wo wiederum ein neuer Name f�r die Anh�nger Christi in den Tagen Seiner Wiederkehr versprochen wird:

�Wer �berwindet, dem will ich geben von dem verborgenen Manna und will ihm geben einen wei�en Stein; auf dem Stein aber steht ein neuer Name geschrieben, welchen niemand kennt, als der ihn empf�ngt.�53

Wenn wir die weiteren Worte des Kapitels pr�fen, kann kein Zweifel mehr dar�ber bestehen, da� Jesaja von diesem letzten Tag �der einen Herde und des einen Hirten� spricht. Er verhei�t Wohlstand f�r die Juden in Israel und Jerusalem, und da� sich ihre S�hne und T�chter in ihrem eigenen Land erfreuen sollen. Wir wissen, da� die R�ckkehr der Juden erst mit der Unterzeichnung des Toleranzediktes im Jahre 1844 erfolgte. Jesaja verhei�t nicht nur einen �neuen Namen� in diesem Kapitel, sondern er sagt auch voraus:

�Man wird sie nennen �heiliges Volk�, �Erl�ste des Herrn�.�54

Das Neue Testament gemahnt daran, da� �niemand den neuen Namen kennt, als der ihn empf�ngt�. Offenbar w�rde es bei Christi zweitem Kommen nicht leichter sein, Seinen neuen Namen anzunehmen, als es bei Seinem ersten Kommen gewesen war. Nur die wenigen, die die Prophezeiungen richtig verstanden und bei Seinem ersten Kommen an den Messias geglaubt hatten, hatten f�r den Namen Jesus von Nazareth den Namen Christus angenommen, und erst in den folgenden Jahrhunderten wurde der Name �Christen� gel�ufig. Wahrscheinlich w�rde das auch bei Seinem zweiten Kommen so werden. Im selben Kapitel der Offenbarung lesen wir:

1. �... und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und ... meinen Namen, den neuen.�55

2. �Ich will seinen (neuen) Namen bekennen vor meinem Vater...�56

3. �Ich werde seinen (neuen) Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens...�57

4. �Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schl�ssel Davids, der auftut, und niemand schlie�t zu... Siehe ich habe vor dir gegeben eine offene T�r, und niemand kann sie zuschlie�en; denn du ... hast meinen Namen nicht verleugnet.�58

5. �Wer Ohren hat, der h�re...�59

In diesen Worten liegt die Verhei�ung, da� Er, der �heilige�, der �wahre� Messias, am Tag Seiner Wiederkehr den Schl�ssel haben und die �T�r �ffnen� wird vor jedem, der �Ohren hat zu h�ren� und nicht Seinen neuen Namen verleugnet.

Ich beschlo�, etwas weiter durch diese �offene T�r� zu blicken.

10. Die armen Reichen

Der Hinweis auf den neuen Namen verlangte eine sorgf�ltige Untersuchung. Christus teilte mit, da� Er auf unvermutete Weise und zu unerwarteter Zeit kommen und da� es schwierig sein werde, Ihn zu erkennen. Im selben Kapitel, das den neuen Namen verspricht, sagt Er:

�Werde wach... Wenn du aber nicht wachen wirst, werde ich kommen, wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich �ber dich kommen werde.�60

Die sich an Seinen alten Namen klammern und den neuen Namen leugnen, warnt Christus im selben Kapitel:

�... Ich wei� deine Werke: Du hast den Namen, da� du lebest, und bist tot.�61

Als Christ gefiel mir die Idee eines neuen Namens durchaus nicht. Anfangs hatte ich bei meinen Untersuchungen sogar h�ufig Gewissensbisse. Die Theorie eines neuen Namens, so deutlich sie auch im Alten und im Neuen Testament verzeichnet war, stand im Gegensatz zu allem, was ich gelernt hatte. Doch mu�te ich zugeben, da� die Worte �... Wenn du aber nicht wachen wirst, werde ich kommen wie ein Dieb� nicht so leicht au�er acht gelassen werden konnten.

Meine Untersuchung des Hinweises auf den neuen Namen zeigte deutlich, da� den Anh�ngern Christi in unmi�verst�ndlichen Worten gesagt worden war, da� sie alles, was sie besitzen, in der Stunde Seines zweiten Kommens aufgeben sollen, genauso, wie sie es in den Tagen Seines ersten Kommens tun mu�ten, wenn sie Ihn zu erkennen und Seinen neuen Namen zu empfangen hofften.

Dies zeigte deutlich, da� Seine Wiederkehr mit dem, was Menschen glauben, meinen oder erwarten, nicht �bereinstimmen werde. Jeder einzelne war aufgefordert, die Wahrheit selbst zu suchen und zu denen zu geh�ren, die die Hindernisse auf ihren Wegen ��berwinden�. Jeder mu� mit dem eigenen inneren Auge nach dem Messias ausschauen. Es werde in den Tagen der Wiederkehr Christi nicht gen�gen, die alten Pfade zu gehen und Ihn bei Seinem alten Namen zu rufen, denn in dem Kapitel, worin der neue Name versprochen wird, wird von Gott auch vorausgesagt, da�:

�... du ... hast gepr�ft die, welche sagen, sie seien Apostel, und sind's nicht, und hast sie als L�gner erfunden.�62

Im Buch der Offenbarung ist auch die Rede von dem �gro�en Tag Gottes, des Allm�chtigen�. Und wieder warnt Christus:

�Siehe, ich komme wie ein Dieb.�63

Dann tr�stet er die geistig Einsichtigen und sagt:

�Selig ist, der da wacht...�64

Ich entdeckte in zwei aufeinanderfolgenden Kapiteln des letzten Buches der Heiligen Schrift eine erstaunliche Tatsache: Wiederholt wird die Menschheit an das zweite Kommen Christi gemahnt, und ihr wird wieder und wieder eingesch�rft, da� geistige Augen und Ohren erforderlich seien, um diese Wahrheit zu sehen und zu h�ren. Wir finden diese Warnungen in rascher Folge, wie hier aufgelistet:

1. �... werde ich �ber dich kommen und deinen Leuchter wegsto�en von seiner St�tte, wenn du nicht Bu�e tust.�

2. �Wer Ohren hat, der h�re...�
3. �So will ich dir die Krone des Lebens geben.�
4. �Wer Ohren hat, der h�re...�
5. �... werde ich bald �ber dich kommen...�
6. �Wer Ohren hat, der h�re...�

7. �... was ihr habt, das haltet, bis da� ich komme...�

8. �Wer Ohren hat, der h�re...�
9. �Werde wach...�

10. �Wenn du aber nicht wachen wirst, werde ich kommen wie ein Dieb.�

11. �... und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich �ber dich kommen werde.�

12. �Wer �berwindet, der soll mit wei�en Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens.�

13. �Wer Ohren hat, der h�re...�

14. �... will ich auch dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird �ber den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die da wohnen auf Erden.�

15. �Siehe, ich komme bald...�

16. �... und ich will auf ihn schreiben ... meinen Namen, den neuen.�

17. �Wer Ohren hat, der h�re...�

18. �Ich wei� deine Werke, da� du weder kalt noch warm bist.�

19. �... werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.�

20. �Du sprichst: Ich bin reich und ... bedarf nichts! und wei�t nicht, da� du bist elend und j�mmerlich, arm, blind und blo�.�

21. �So mache dich auf und tue Bu�e!�
22. �Siehe, ich stehe vor der T�r...�

23. �... So jemand meine Stimme h�ren wird und die T�r auftun, zu dem werde ich eingehen...�

24. �Wer Ohren hat, der h�re...�65

Es war kaum daran zu zweifeln, da� nur die, die �Augen hatten zu sehen� und �Ohren zu h�ren�, den neuen Namen �erhalten�, ihn erkennen und ihn verstehen werden.

Unter diesen Worten, die so erf�llt waren von der Verhei�ung des zweiten Kommens Christi und so voller Warnungen, da� geistige F�higkeiten erforderlich sein werden, um die Art Seines Kommens zu erkennen, ist erneut das Versprechen eines neuen Namens gegeben.

Dieses Mal ist nicht nur von dem neuen Namen die Rede, sondern auch von der neuen Stadt, dem neuen Jerusalem jenes Tages. Diese Worte besagen, da� all das, was den Menschen damals bekannt und vertraut war, anders sein werde, ebenso, wie am Tag Seines ersten Kommens alles anders war. Nur wenn ein Mensch seine vorgefa�ten Meinungen, seine Vorurteile ��berwindet� und seinen Kelch voll �vormaliger Dinge� ausleert, kann er den neuen Namen und den neuen Tag erkennen. Wenn er alles, was er besitzt und woran er glaubt, aufgibt, versprach Christus ihm die folgenden Segnungen:

�Wer �berwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes, und er soll nicht mehr hinausgehen, und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen des neuen Jerusalem, der Stadt meines Gottes, die vom Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen Namen, den neuen.�66

Je tiefer ich in mein Thema eindrang, desto klarer wurde mir, da� ich einen Tiger am Schwanz hielt, den ich nicht loslassen konnte. Mein Interesse flaute keineswegs ab, sondern im Gegenteil, der Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches gewann st�ndig an Bedeutung.

Nun aber lag die Schwierigkeit des Problems auf einmal in mir selbst. Ich hatte viele geistige Hindernisse zu �berwinden. Ich mu�te �berstunden machen, um einer zu sein, der, in den Worten Christi, ��berwindet� - und das war durchaus nicht nach meinem Geschmack. Ich fand die Geschichte faszinierend, aber etwas in mir lehnte sich dagegen auf. Langj�hrige Erziehung in Haus, Schule und Sonntagsschule r�stete sich in mir zum Kampf. Ich hoffte eine Zeitlang, da� meine ganze Suche sich nur als spannende Geschichte erweisen w�rde, aber der Verdacht nagte an mir, da� die Sache nun erst recht begann. Ich wiederholte mir mehrmals die Worte:

�Wer Ohren hat zu h�ren, der h�re.�
�Wer Augen hat zu sehen, der sehe.�

Offen gesagt, es half nicht viel. Dann fing ich an, �ber meine Verwirrung zu lachen und mich daran zu erinnern, da� ich ein Detektiv war, der ein hundertj�hriges Geheimnis aufkl�ren will, und nicht ein Christ, der seine Glaubenss�tze zu verteidigen sucht.

11. Das blendende Licht

Obgleich ich jetzt fest davon �berzeugt war, da� der Messias nach der Bibel am Tage seiner Wiederkehr einen neuen Namen haben werde, war ich damit noch nicht zufrieden. Als Detektiv auf der Suche nach Tatsachen gen�gte es mir nicht zu wissen, da� er mit einem neuen Namen genannt w�rde. Ich wollte wissen, welcher Name das sein werde. Darum pr�fte ich sorgf�ltig die Schrift, um zu sehen, ob ich ihn finden k�nnte.

Ich machte eine sehr willkommene Entdeckung; ich fand tats�chlich einen neuen Namen, an dem der Verhei�ene sehr wohl erkannt werden konnte. Je mehr ich ihn pr�fte, desto mehr hielt er allem stand, und dieser Name wurde immer wieder im Zusammenhang mit den Prophezeiungen der Endzeit genannt.

Er kam so oft vor, da� kaum ein Zweifel blieb, da� dies eine der Bezeichnungen war, durch die der Messias an jenem Tag zu erkennen sein werde. Er sollte als �Herrlichkeit Gottes� oder �Herrlichkeit des Herrn� erkannt werden.

Jesaja prophezeite, da� in den letzten Tagen die Ebene von Saron sowie der heilige Berg, der Karmel, Mittelpunkte f�r das Licht und die Gegenwart der �Herrlichkeit des Herrn� sein werden. Er sagte:

�... die Pracht von Karmel und Saron. Sie sehen die Herrlichkeit des Herrn, die Pracht unseres Gottes.�67

Und wiederum, in dem Kapitel, das dem vorausgeht, in welchem Jesaja verhei�t, da� Gott einen �rechtschaffenen Mann vom Osten� erwecken wird, sagt er voraus:

�Denn die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn des Herrn Mund hat's geredet.�68

Im �bern�chsten Kapitel f�gt Jesaja die Mahnung hinzu:

�H�rt, ihr Tauben, und schauet her, ihr Blinden, da� ihr seht!�69

Von den Erforschern der Wiederkunftsprophezeiungen der Jahre um 1844 waren sich einige so sicher, da�, wie von Jesaja vorausgesagt, die �Herrlichkeit Gottes� am Berg Karmel erscheinen werde, da� sie alles verkauften, was sie besa�en, und in das Heilige Land zogen.

Diese Gruppe wurde urspr�nglich von Leonard H. Kelber gef�hrt. Ihre Mitglieder kamen aus Deutschland, wo sie als �Templer� bekannt waren. Sie waren entt�uscht, als Christus nicht, wie erwartet, zwischen 1843 und 1845 erschien. Sie gaben ihr fr�heres Leben auf und lie�en sich am Fu� des Berges Karmel nieder, um den gro�en Tag Seiner Ankunft zu erwarten.

Sie waren sicher, da� die �Herrlichkeit Gottes� am Hang des Berges Karmel erscheinen werde. Ihr Studium der Heiligen Schrift �berzeugte sie, da� sich diese Verhei�ung erf�llen werde. In die Steine �ber den T�ren ihrer H�user mei�elten sie Worte ein, die ihre Hoffnung ausdr�ckten:

Der Herr ist nahe

Weitere Suche enth�llte zus�tzliche Beweise daf�r, da� der Titel �Herrlichkeit des Herrn� oder �Herrlichkeit Gottes� der neue Name sein werde, durch den der Messias in der Endzeit ermittelt werden k�nne.

Das Buch der Offenbarung, das, wie wir schon gesehen haben, das Datum 1844 (1260) als das Ende der �Zeit der Heiden� angab und welches den neuen Namen und die neue Stadt versprach, best�tigt auch den Namen bzw. den Titel dessen, der der Mittelpunkt des Lichtes jener neuen Stadt Gottes sein werde.

Johannes erkl�rt:

�Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem... Und die Stadt bedarf keiner Sonne..., denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie...�70

Christus selbst verbindet die Stunde Seiner Wiederkehr mit dieser wundersamen Gestalt der �Herrlichkeit des Herrn� oder �Herrlichkeit Gottes�. Er verhei�t, da� Er in der Endzeit in dieser Gott�hnlichkeit und in Seiner Herrlichkeit erscheinen werde:

�Denn es wird geschehen, da� des Menschen Sohn kommt in der Herrlichkeit seines Vaters...�71

Die Vision der �Herrlichkeit Gottes�, von Christus verhei�en und von Johannes und Jesaja geschaut, ist identisch mit der Vision, die Hesekiel hatte. Er sah die �Herrlichkeit Gottes� bei mehr als einer Gelegenheit und verband sie mit einem Verhei�enen, der zur Endzeit in Sein Haus kommen werde. Von Seiner Erscheinung sagt Hesekiel:

�So war die Herrlichkeit des Herrn anzusehen. Und als ich sie gesehen hatte, fiel ich auf mein Angesicht...�72

Die gleiche �Herrlichkeit Gottes� erschien auch Daniel. Als Daniel seine Endzeitvision hatte, sprach er eindringlich von dem F�rsten Michael, der kam, um ihm zu helfen, Michael, der sich zur Zeit des Endes f�r die Kinder Gottes einsetzen werde.

Als Daniel seine Vision hatte, war er au�erstande, ihre Herrlichkeit zu ertragen. Nach seinen eigenen Worten:

�... neigte ich mein Angesicht zur Erde und schwieg still.�73

Der Name Michael bedeutet Der wie Gott aussieht. Es scheint also, da� Daniel ebenfalls die �Herrlichkeit Gottes� gesehen hat.

Ein anderer wichtiger Hinweis schien die Annahme zu best�tigen, da� die von Daniel gesehene Gestalt identisch war mit dem von Christus f�r die Zeit Seiner Wiederkehr Verhei�enen.

Christus erkl�rte deutlich die Umst�nde Seines zweiten Kommens. Er sagte voraus, da� an jenem Tag alle

�werden kommen sehen des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels...�74

Genau dieses Bild wird von Daniel als die Vision geschildert, die er von den �letzten Tagen� hatte. Tats�chlich sagt Daniel in fast den gleichen Worten:

�es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn...�75

Ferner fand ich im selben Kapitel zum zweiten Mal, da� Daniel die Stunde voraussagte, wann dies geschehen soll. Dieses wunderbare Ereignis, das Kommen des Messias, so versprach Daniel, werde sich begeben nach

�... einer Zeit und zwei Zeiten und einer halben Zeit.�76

Die Angaben, die auf das Jahr 1844 hinwiesen, schienen kein Ende zu nehmen. Hier hatte ich wieder die Prophezeiung von 1260 Tagen, zweiundvierzig Monaten, drei und einem halben Jahr, und nun �eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit�. Schriftgelehrte waren sich dar�ber einig, da� sich alle diese Redewendungen auf den gleichen Zeitraum beziehen, n�mlich 1260 Jahre.

Dies bedeutet, da� ich einen weiteren Hinweis auf die Zeit, da der Messias kommen werde, gefunden hatte. Laut Daniel sollte er im Jahre 1260 erscheinen, und ich wu�te bereits, da� im Kalender des Landes, in dem Daniel seine Vision hatte (Persien), das Jahr 1260 auf das Jahr 1844 christlicher Zeitrechnung fiel.

Daniel und Christus hatten beide das Kommen des Menschensohnes verhei�en. Daniel war �berw�ltigt und vom Glanz seiner Vision zu Boden geworfen worden.

An anderen Stellen, zu zahlreich, um sie alle aufzuz�hlen, fand ich die gleiche Prophezeiung vom Kommen der �Herrlichkeit Gottes�. Jesaja versprach den Getreuen,

�... die Herrlichkeit des Herrn wird deine Nachhut bilden.�77

Und dann:

�Mache dich auf, werde licht! denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf �ber dir! ... da� du erfahrest, da� ich, der Herr, dein Heiland bin, ... dein Erl�ser.�78

Ich war �berzeugt, da� ich gen�gend Beweise entdeckt hatte, um zu zeigen, da� der Titel, unter dem man den Messias nach seinem Erscheinen kennen wird, �die Herrlichkeit Gottes� sein werde.

Dies werde der neue Name sein, so, wie Christus, �der Gesalbte�, der alte Name war.

Bei meinem Forschen nach Seinem Namen hatte ich weitere Hinweise entdeckt, die auf Sein Kommen unter diesem Namen im Jahre 1844 hindeuten.

Ich war �berzeugt, da� ich vorankam.
12. Denn niemand kann lesen

Ich wunderte mich. Wenn es mir m�glich war, nach sorgf�ltiger Suche diese Spuren zu entdecken, warum hatten nicht andere Leute vor 1844 dasselbe getan? Sie hatten beinahe zweitausend Jahre Zeit gehabt, um diese Nachforschungen anzustellen.

Die Worte eines Gedichtes kamen mir in den Sinn:
�Die Sonne, g�ttlich herrlich fernes Licht,
Erh�lt das Leben aller Menschenkinder.
Doch ach, ein Jammer ist es, da� sie scheint
Auf diese St�dte, die bewohnt von Blinden.�

War dies die Antwort? War es m�glich, da� die Erforscher der Schrift w�hrend fast zweitausend Jahren blind waren f�r die Wahrheit �ber die Wiederkehr Christi? Wenn dies so war, dann lag die Schuld bei der Gleichg�ltigkeit der Menschen, nicht bei Christus. Meine Untersuchungen zeigten, da� Er sie wiederholt gewarnt hatte: �Wachet!�

Er hatte gesagt:

�Darum wachet; denn ihr wisset nicht, welchen Tag euer Herr kommen wird.�79

�Sehet euch vor, wachet! denn ihr wisset nicht, wann die Zeit da ist.�80

�So wachet nun, ... auf da� er Euch nicht schlafend finde, wenn er pl�tzlich kommt.�81

�Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr w��te, zu welcher Stunde der Dieb k�me, so lie�e er nicht in sein Haus einbrechen. Darum seid auch ihr bereit! Denn des Menschen Sohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meinet.�82

Dies waren nur einige der Warnungen Christi, da� Er die Menschheit unvermutet �berraschen w�rde, es sei denn, da� sie nach Seinem Kommen mit geistigen Augen ausschauten. Er hatte nicht nur Seine J�nger gewarnt, sondern durch sie auch die ganze Menschheit:

�Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!�83

Ich war begierig zu erfahren, warum das lebhafte Interesse an der Wiederkehr Christi ein paar Jahrhunderte nach Seiner Kreuzigung erloschen war, um erst im neunzehnten Jahrhundert mit erneutem Eifer wieder aufgenommen zu werden.

Ich suchte sorgf�ltig, bis ich eine einleuchtende Antwort fand. Die Schrift selbst erkl�rt, warum das Interesse am zweiten Kommen erloschen war und warum es wieder auflebte. Der Hinweis ist deutlich sowohl im Alten wie im Neuen Testament gegeben. Beide machen klar, da� bis zur Endzeit niemand imstande sein werde, zu lesen und die Bedeutung der Prophezeiungen zu verstehen, weil die B�cher �versiegelt� waren.

So einfach war das. Die gleiche Wahrheit war von Jesaja, Daniel und den beiden Aposteln Petrus und Paulus verk�ndet worden. Die B�cher waren versiegelt bis zu den letzten Tagen. Erst wenn jene Zeit gekommen sein werde, w�rden sie entsiegelt.

Ich habe schon erw�hnt, da� die Zeit des Endes im Jahre 1844 anbrach; deshalb kann ich jetzt sagen: Bis 1844 war der Sinn der Heiligen Schrift verborgen, nach 1844 sollte er enth�llt werden.

Wie wir schon gesehen haben, sagte Daniel in erstaunlich genauen Prophezeiungen sowohl das erste wie das zweite Kommen Christi voraus. Er sah voraus, da� der Messias im Alter von etwa drei�ig Jahren gekreuzigt werden und da� der Geist des Menschensohnes im Jahre 1844 wiederkommen werde. Niemand verstand jedoch diese Prophezeiungen bis 1844. Nicht einmal Daniel selbst. Warum?

Gewi� bat Daniel darum, den Sinn seiner wunderbaren Vision erkl�rt zu bekommen. Er bat Gott, ihm die Bedeutung zu sagen, und er erhielt die Antwort:

�Und du, Daniel, verbirg diese Worte und versiegle dies Buch bis auf die letzte Zeit...�84

Im gleichen Kapitel bezieht sich Daniel noch einmal auf 1844 (1260 n.d.H.) und gibt dies als den Zeitpunkt an, da �alle diese Dinge beendet sein werden.�

Daniel war nicht zufrieden, als ihm aufgegeben wurde, das �Buch zu versiegeln�. Er bat Gott dringend um eine Antwort �ber die Bedeutung seiner au�erordentlichen Vision. In seinen eigenen Worten:

�... und sprach: Mein Herr, was wird danach werden?�85

Diesmal war die Antwort, die er erhielt, nicht mi�zuverstehen:

�Er aber sprach: Geh hin, Daniel; denn es ist verborgen und versiegelt bis auf die letzte Zeit.�86

Der Sinn schien eindeutig: Niemand werde imstande sein, den Sinn der Prophezeiungen in dem Buche zu verstehen bis zur Zeit des Endes, da der Menschensohn (Christus) wiederkehren wird.

Jesaja bekr�ftigt diese Deutung:

�Darum sind euch alle Offenbarungen wie die Worte eines versiegelten Buches...�87

Jesaja geht noch einen Schritt weiter. Er prophezeit, da� nicht nur das Volk, sondern auch die Gelehrten und Weisen unf�hig sein werden, vor der Endzeit den Sinn des Buches zu verstehen. Nach Jesaja w�re die Bibel ein Buch,

�... das man einem gibt, der nicht lesen kann, und spricht: Lies doch das! und er spricht: Ich kann nicht, denn es ist versiegelt.�88

Mein Studium der Tatsachen lie� mich vermuten, da� die von Jesaja und Daniel erw�hnten Siegel von Christus nicht bei Seinem ersten Kommen, sondern erst bei Seinem zweiten ge�ffnet werden. Erst zur Zeit des Endes werde dies geschehen. Ferner fand ich im Neuen Testament diese Lesart durch die Worte von Paulus best�tigt:

�Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, welcher wird ans Licht bringen, auch was im Finstern verborgen ist...�89

Anscheinend sollte sich alles bei Christi Wiederkehr kl�ren. Bis dahin sollte es verborgen bleiben. Petrus hinterlie� den J�ngern Christi eine �hnliche Mahnung; sie sollten die Prophezeiungen nicht vor dem Tage der Wiederkehr Christi nach ihrem eigenen mangelhaften Verst�ndnis auslegen:

�Und wir haben desto fester das prophetische Wort... Und das sollt ihr wissen, da� keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener Auslegung ist.�90

Petrus sagte, da� es nur einen Weg g�be, auf welchem Prophezeiungen zu den Menschen k�men, und nur einen Weg der Auslegung:

�Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht; sondern von dem heiligen Geist getrieben, haben Menschen im Namen Gottes geredet.�91

Der Sinn der Prophezeiungen w�rde verborgen bleiben, bis der Heilige Geist im Sohn des Menschen zur Zeit des Endes wieder erscheint. Es scheint kaum ein Zweifel m�glich, da� die Wahrheit �verborgen� war und die B�cher �versiegelt� und da� bis zu jener Zeit niemand imstande sein werde, sie richtig auszulegen.

Ich fand, da� Christus keinen Anspruch darauf erhob, die Zeit des Endes oder den Tag der einen Herde und des einen Hirten erf�llt zu haben. Im Gegenteil, Er offenbarte ein Gebet, das zugleich ein Gebet und eine Prophezeiung f�r die Zukunft war. Er sagte:

�... Dein Reich komme, Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.�

Ich fand gen�gend Beweise daf�r, da� Christus niemals das Buch selbst entsiegeln wollte. Er �berlie� dies einer sp�teren Zeit. Er sprach in Gleichnissen und symbolischer Sprache, Er prophezeite sogar, da�, w�hrend Er (Christus) in Gleichnissen sprach, in Zukunft eine Zeit kommen werde, in der der Sohn in der Herrlichkeit des Vaters wiederkehren und deutlich zu ihnen sprechen werde. Christus sagte:

�Solches habe ich zu euch in Spr�chen und Bildern geredet. Es kommt aber die Zeit, da� ich nicht mehr in Bildern mit euch reden werde, sondern euch frei heraus verk�ndigen von meinem Vater.�92

Dieses Versprechen, den verborgenen Sinn zu erkl�ren, wird von Jesus im gleichen Kapitel gegeben, in dem Er vom Kommen des Geistes der Wahrheit spricht, der Seine Anh�nger in alle Wahrheit leiten wird. Wenn dieser �Tr�ster� kommt, so verspricht Christus:

�... der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, was ich Euch gesagt habe.�93

In diesen Worten gibt Christus offenbar das klare Versprechen, da� der neue Messias am Tage Seines Kommens die B�cher entsiegeln und die verborgenen Dinge der Dunkelheit ans Licht bringen werde.

Wenn Er im Jahre 1844 tats�chlich erschienen war, so w�rde dies sicherlich alle erneute Begeisterung erkl�ren.

13. Ein r�tselhafter Fr�hling

Ich legte die Schriften eine Zeitlang beiseite, um meine Theorie zu pr�fen. Ich war verwirrt von der Entdeckung, da� irgendeine sch�pferische Macht w�hrend der Zeit um 1844 �verborgene Dinge ans Licht gebracht� hatte. Meine Suche in der Vergangenheit enth�llte die erstaunliche Tatsache, da�, beginnend mit jenem Jahrzehnt, ein g�nzlich neuer Erfinder- und Entdeckergeist in Erscheinung getreten war.

Er bewies ohne jeden Zweifel die Richtigkeit der Tabelle von Sir Lawrence Bragg, die ich schon fr�her erw�hnt habe.

Ich las auch den Bericht eines Beamten des US-Patentamtes, der im Jahr 1844 feststellte, da� seiner Meinung nach nun alles erfunden sei, was sich der M�he lohne, und da� das Patentamt eigentlich seine Tore schlie�en k�nne. Doch von der Zeit an wurde das Patentamt von neuen Erfindungen und Entdeckungen �berflutet. Schon ein fl�chtiger �berblick rechtfertigt Braggs Tabelle und zeigt, da� in den Jahren nach 1844 eine ganz neue Welt im Werden war.

Einige der gro�en Fortschritte waren:
1. Der erste Kongre� f�r Frauenrechte und

2. der erste Kongre� f�r allgemeine Erziehung fanden statt,

3. die ersten Ma�nahmen wurden getroffen, um Kinderarbeit abzuschaffen,

4. die Befreiungsakte, die den Sklaven in den Vereinigten Staaten Freiheit brachte, wurde unterzeichnet,

5. gro�e Fortschritte wurden auf den Gebieten der Medizin, Literatur, Musik und Kunst gemacht.

Aus der F�lle der Entdeckungen und Erfindungen, die das Zeitalter erhellten, m�gen hier nur einige Beispiele folgen: 1844 Telegraph, vulkanisierter Kautschuk; 1845 Revolverdrehbank; 1846 Rotationspresse; 1854 Aufzug (Lift); 1855 Bunsenbrenner; 1858 Atlantikkabel; 1867 Dynamit, Schreibmaschine; 1869 Luftdruckbremse; 1876 Telephon; 1877 Benzinmotor; 1878 Bogenlampe; 1879 Gl�hlampe; 1880 Zentrifuge; 1884 F�llfederhalter, Stra�enbahn, Registrierkasse; 1885 Automobil, Zeilensetzmaschine; 1888 Film, Photographie, Lichtbild; 1891 Panzerplatte; 1892 Dieselmotor; 1893 Kinematograph, Kokerei; 1899 drahtlose Telegraphie; 1903 Flugzeug.

Neue und weitreichende Entwicklungen ergaben sich auf den Gebieten der Thermodynamik, der Dampfkraft, des Elektromagnetismus, der elektrischen Kraftmaschinen (Turbinen), der Gas- und elektrischen Beleuchtung, der Schnellpressen, der Lithographie, der R�ntgenstrahlen, der antiseptischen Chirurgie, der An�sthesie, des Dampfschiffbaus, der Eisenbahnen und des Kanalbaus.

Gro�e Fortschritte wurden gemacht in Bakteriologie und Medizin, besonders durch M�nner wie Lister, Koch, Pasteur. Auf dem Gebiet der Metallurgie waren Sorby in Gro�britannien und Tschernow in Ru�land Wegbereiter. In der Musik erschienen Chopin, Schubert, Tschaikowsky und viele andere sch�pferische Menschen. Die Literatur wurde zu neuen H�hen emporgef�hrt durch Namen wie Emerson, Tolstoj, Fitzgerald, Tennyson, Lowell, Whitman, James, Dickens, Thoreau, Dostojewski, um nur einige zu nennen.

Das menschliche Leben wurde durch die wachsende Zahl von Erfindungen und Verbesserungen bereichert, ein Vorgang, der seit 1844 bis zum heutigen Tage anh�lt und die Liste der menschlichen Errungenschaften vermehrt: ein dichtes Flugnetz, D�senflugzeuge, Turbinenschiffe und Unterseeboote, stromlinienf�rmige Z�ge, Luxusdampfer, Klimaanlagen, Rundfunk, Fernsehen, elektronische Maschinen, Antibiotika, Wunderdrogen, Fernlenkgeschosse, Mondraketen und das gro�e Reich der Kernphysik.

Der endlose Strom der Wunder flie�t noch weiter. Unsere Lebensweise hat sich ge�ndert. Zeitungen, Zeitschriften, B�cher, Radio, Fernsehen, Telefon, Telegraph, Schulen, Bildung, Reisen - sie alle haben Wissen und Kenntnisse des Menschen ungemein erweitert.

Kann man noch daran zweifeln, da� dies die Ereignisse sind, die Daniel f�r die Zeit des Endes vorausgesehen hat? Gerade in dem Kapitel, in dem er, erstens, vom Kommen Michaels, der wie Gott aussieht, zweitens vom Jahr 1844 und drittens von der Zeit, da das Buch entsiegelt wird, sprach, prophezeit Daniel:

�Viele werden es dann durchforschen und gro�e Erkenntnis finden.�94

Aus den heiligen Schriften haben wir die sichere Verhei�ung, da�, wenn all dies geschieht, das �Buch� �entsiegelt� wird. Dieses einzigartige Ereignis wurde in einer bemerkenswerten Reihe von Prophezeiungen von Jesaja, von Daniel und im Buch der Offenbarung vorausgesagt.

In einem Kapitel sagt Jesaja, erstens, da� das Buch versiegelt ist, und zweitens, da� das Buch in der Endzeit entsiegelt wird:

1. Versiegelt

�Darum sind euch alle Offenbarungen wie die Worte eines versiegelten Buches, das man einem gibt, der nicht lesen kann, und spricht: Lies doch das! und er spricht: Ich kann nicht, denn es ist versiegelt.�95

2. Entsiegelt

�Und zu derselben Zeit werden die Tauben h�ren die Worte des Buches, und die Augen der Blinden werden ... sehen... Und die, welche irren in ihrem Geist, werden Verstand annehmen, und die, welche murren, werden sich belehren lassen.�96

Auch Daniel sprach davon: Erstens, da� die B�cher bis zur Zeit des Endes versiegelt sein werden, und zweitens, da� sie in der Endzeit ge�ffnet und erkl�rt w�rden:

1. Versiegelt

�Gehe hin, Daniel; denn es ist verborgen und versiegelt bis auf die letzte Zeit.�97

2. Entsiegelt

�Ich sah, wie Throne aufgestellt wurden, und einer, der uralt war, setzte sich... Tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht wurde gehalten und die B�cher wurden aufgetan.�98

Dieses Versprechen wird von Daniel im gleichen Kapitel gegeben, in dem er sagt:

�... es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn...�99

Das Buch der Offenbarung scheint alle Fragen zu diesem Punkt zu beantworten. Der Grundgedanke des ganzen Buches ist das zweite Kommen Christi. Die Offenbarung sagt deutlich, da� jene B�cher, die bis zur Zeit des Endes versiegelt sind, dann entsiegelt und nicht wieder versiegelt w�rden:

�Versiegle nicht die Worte der Weissagung in diesem Buch; denn die Zeit ist nahe!�100

Wie bei Daniel findet sich in der Offenbarung dieselbe Vision vom Kommen des Menschensohnes (Christus), wenn die B�cher entsiegelt werden:

�Und ich sah, und siehe, eine wei�e Wolke. Und auf der Wolke sa� einer, der gleich war eines Menschen Sohn...�101

Und an einer anderen Stelle beschreibt die Offenbarung den Messias als:

�... angetan mit einem Kleide, das mit Blut besprengt war, und sein Name hei�t: Das Wort Gottes.�102

Die Offenbarung sagt von diesem Lamm Gottes, das in der Endzeit erscheinen wird:

�Du bist w�rdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel...�103

Ich meinte, da� ich endlich eine zufriedenstellende Antwort auf diese verwirrenden Fragen gefunden hatte:

Warum war das Interesse an Christi Wiederkehr nach Seiner Kreuzigung erloschen?

Warum war eine so begeisterte Wiederbelebung des Interesses im Jahre 1844 erfolgt?

Offensichtlich war in der Zeit um 1844 in der Welt etwas Seltsames und Besonderes geschehen. Meine Aufgabe war es, herauszufinden, was es war und wie dies mit dem Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches zusammenhing.

Hatte sich die Wiederkehr Christi tats�chlich ereignet? Wenn ja, wo war Er? Wie konnten wir Ihn verfehlt haben? Hatten wir wiederum denselben Fehler begangen? Waren wir demselben Pfad gefolgt, den die Gelehrten zur Zeit Seines ersten Kommens gegangen waren? Hatten wir die �B�cher�, die �versiegelt� waren, zu lesen versucht und ihre Erf�llung mi�verstanden?

Wie Daniel, so war auch ich unzufrieden. Ich wollte mehr wissen. Was ich bisher entdeckt hatte, war sehr begeisternd, aber es gen�gte noch lange nicht. Ich wollte einen befriedigenden Abschlu� meiner Bem�hungen. Wie Daniel suchte ich eine klare Antwort auf die Frage: �Was wird das Ende dieser Dinge sein?�

14. Die Lebenden und die Toten

Eine interessante Frage dr�ngte sich auf: Nehmen wir an, jetzt w�re die Zeit des ersten Erscheinens Christi und ich verlangte eine Antwort auf meine Fragen. Nehmen wir an, ich fragte die Besucher der Synagoge oder die f�hrende Geistlichkeit der Zeit: �Wer ist der Messias? Ist er gekommen? Wo ist er?�

Wahrscheinlich h�tte ich nicht sehr viel Ermutigendes geh�rt, und es ist klar, da� es mir heute ebenso erginge.

Darum studierte ich sorgf�ltig das Geschehen beim ersten Kommen Christi und suchte nach einem Anhaltspunkt. Ich fand, da� nach der Schrift die meisten Menschen geistig �tot� waren und Ihn weder erkannten noch annahmen. Eine kleine Minderheit war geistig �lebendig�, erkannte Ihn und glaubte an Ihn.

Christus selbst nannte diejenigen, die an Ihn glaubten, �lebendig�, und diejenigen, die nicht an Ihn glaubten, �tot�. Ein junger Mann war bereit, Jesus zu folgen und Ihm zu dienen, sobald er seinen Vater begraben h�tte. Christus sagte:

�... la� die Toten ihre Toten begraben!�104

Das konnte nur bedeuten: La� den geistig toten Mann den k�rperlich toten Mann begraben. Dies erinnerte mich an jene Buchstabengl�ubigen, �ber die Jeremia als geistig Tote sprach. Er sagte:

�H�rt zu, ihr tolles Volk, das keinen Verstand hat, die da Augen haben und sehen nicht, Ohren haben und h�ren nicht!�105

Mein Studium zeigte mir, da� Christus das erste Mal nicht als Wunder, nicht in der glanzvollen Weise erschienen war, wie es das Volk von seinem Messias erwartet hatte. Im Gegenteil: Er wurde verleugnet, man nannte Ihn einen falschen Propheten und t�tete Ihn. Seine kleine Anh�ngerschar wurde von den Massen verlacht, weil sie solchen Unsinn glaubte: da� der Messias ohne begleitendes Trara an Naturwundern und �aus Nazareth� kommen k�nne.

Schlie�lich war, so sagte das Volk, dieser Jesus von Nazareth vom Weibe geboren und hatte einen Leib wie jedes menschliche Wesen. Er a� und trank, wurde m�de und schlief, kannte Kummer und Zorn. Das war sicherlich nicht die Art eines gro�en Messias!

Die J�nger Christi, so fand ich heraus, waren tief betr�bt, weil religi�se F�hrer, einflu�reiche Pers�nlichkeiten, Gesch�ftsleute und Gelehrte an Christi Botschaft weder glaubten noch sie annahmen oder verstanden. Sie wandten sich an Christus um Hilfe.

�Warum glauben die Leute nicht?� fragten sie Ihn. Die Zeichen waren doch klar. Christus antwortete:

�Euch ist's gegeben, da� ihr die Geheimnisse des Himmelreichs verstehet, diesen aber ist's nicht gegeben... ihre Ohren h�ren �bel, und ihre Augen schlummern... Aber selig sind eure Augen, da� sie sehen, und eure Ohren, da� sie h�ren.�106

So tr�stete sie Christus und erkl�rte, da� es besonderer �Augen� und �Ohren� bed�rfe, den Messias am Tag seines Erscheinens zu erkennen. Die J�nger waren geistig �lebendig�, w�hrend die anderen �tot� waren. Die Anh�nger des alten Glaubens sagten: �Die Vernunft sollte euch sagen, da� dieser Jesus nicht der Messias sein kann. Wenn er der Messias w�re, dann w�re zuvor Elias gekommen. Sagen nicht unsere heiligen Schriften, da� Elias zuerst kommen mu�? Wenn dieser Mann aus Nazareth der Messias ist, wo ist dann Elias? Wer hat ihn gesehen? Sagt es uns!�

Diese Fragen waren zu schwer f�r die J�nger, sie konnten sie nicht beantworten. Ihnen war auch gesagt worden, da� Elias zuerst erscheinen m�sse, ehe der Messias komme. Wenn Christus wirklich der Messias war, wo war dann Elias? Sie gingen zu Christus und fragten Ihn.

Jesus sagte ihnen, da� Elias schon da sei. Elias sei schon bei den Menschen erschienen, sagte Er, doch niemand habe ihn erkannt und niemand diese Wahrheit verstanden. Elias, so sagte Christus, sei in einer Weise erschienen, die das Volk nicht erwartet habe, und aus diesem Grund h�tten sie ihn nicht erkannt. Geduldig erkl�rte Christus Seinen J�ngern diese verborgene Wahrheit:

�Und so ihr's wollt annehmen: Er (Johannes der T�ufer) ist der Elia, der da kommen soll.�107

Das war eine erstaunliche Erkl�rung. Johannes der T�ufer war Elias? Christus leitete Seine Erkl�rung ein mit den Worten: �So ihr's wollt annehmen.�

Wahrscheinlich meinte Er damit: Wenn ihr die symbolische Auslegung der Tatsachen verstehen und annehmen k�nnt. Dann f�gte Christus sofort die Worte hinzu:

�Wer Ohren hat, der h�re!�108

Diesmal konnte kein Zweifel sein. Er wies Seine J�nger darauf hin, da� geistige Ohren n�tig seien, um diese Wahrheit zu h�ren und zu glauben. Sie mu�te geistig verstanden werden und nicht w�rtlich.

Die Wiederkehr, von der Christus sagte, da� sie sich ereignet h�tte, geschah im Geist und nicht im Fleisch. Dies ist von Johannes dem T�ufer selbst best�tigt.

�Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Er sprach: Ich bin's nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein.�109

Christus war gewi� kein L�gner. Er wu�te, da� Johannes und Elias nicht k�rperlich derselbe waren. Darum waren geistige �Augen� n�tig, um Johannes als Elias zu sehen und anzunehmen. Die Wahrheit war einfach, wenn man sie einmal in ihrer symbolischen Bedeutung verstanden hatte. Elias war im Geist wiedergekehrt, in Johannes dem T�ufer.

Wenn die Menschen nicht imstande seien, den Sinn dieser inneren Wahrheit zu verstehen und anzunehmen, erkl�rte Christus, dann f�hren sie fort, Ihn, Jesus, f�r falsch zu halten.

Die Wiederkehr des Elias hatte stattgefunden. Johannes war Elias' Wiederkehr - nicht im Fleisch, sondern im Geist.

Ich fand, da� im Evangelium des Lukas gerade dieses Ereignis f�r Johannes den T�ufer prophezeit worden war:

�... er (Johannes) wird schon von Mutterleibe an erf�llt werden mit dem heiligen Geist... Und er wird vor ihm hergehen in Geist und Kraft des Elia...�110

Dies war eine der wichtigsten Spuren, die ich daf�r in der Lehre Christi gefunden hatte. Es war eine weitere Best�tigung, da� der Messias, wenn er wiederk�me, einen neuen Namen haben werde.

Christus bewies mit diesem Beispiel von Johannes und Elias, da� ein Bote Gottes nicht k�rperlich wiederkehrt. Es ist der Heilige Geist, der wiederkommt, aber in einer anderen Person, zu einer anderen Zeit und unter einem anderen Namen.

Den J�ngern war es sehr schwer, diese Wahrheit zu begreifen. An einer andern Stelle lesen wir, wie sie zu Christus kamen und Ihn dar�ber befragten:

�... Und seine J�nger fragten ihn und sprachen: Was sagen denn die Schriftgelehrten, zuvor m�sse Elia kommen?�111

Christus erkl�rte es sehr einfach:

�... Elia soll freilich kommen und alles zurechtbringen. Doch ich sage euch: Elia ist schon gekommen, aber sie haben ihn nicht erkannt, sondern haben mit ihm getan, was sie wollten... Da verstanden die J�nger, da� er von Johannes dem T�ufer zu ihnen geredet hatte.�112

Elias war gekommen. Niemand glaubte es, da es der �Geist� des Elias war, der im K�rper des Johannes zur�ckgekehrt war. Da diese Wiederkehr nicht in der von den Menschen erwarteten Weise geschah, verstanden sie sie nicht und nahmen sie nicht ernst. Ihnen war gesagt worden, da� er buchst�blich wiederkehren werde, und die Wirklichkeit, seine geistige Wiederkehr, stand im Gegensatz zu ihren Lehren.

Wenn sich dieser Vorgang im Jahre 1844 wiederholt h�tte, w�re dies eine einfache Erkl�rung f�r die Tatsache, da� der Messias nicht erschienen war, wenigstens nicht so, wie die Menschen es erwarteten. Vielleicht hatte es damals wieder eine kleine Minderheit gegeben, die �Augen hatte zu sehen� und den Ver stand, eine symbolische Wiederkehr zu begreifen. Es w�re der M�he wert, dies zu pr�fen.

In seinem Buch The Coming World Teacher erkennt Pavri, ein Forscher der Endzeitprophezeiungen, diese Gefahr. Er sagt: �Vielleicht werden einige in der christlichen Kirche ihn an seiner Weisheit und seiner gro�en Barmherzigkeit erkennen. Wenn sie aber darauf bestehen, da� er in dem Gewand erscheint, das sie sich f�r ihn ausgedacht haben, und wenn sie vergessen, da� �Gott (seine Verhei�ungen) erf�llt auf vielerlei Weise�, und nicht, wie sie es erwartet haben, dann kann er wohl unerkannt vor�bergehen, da er nicht den Erwartungen entspricht, die sie in ihn gesetzt haben. Als er das letzte Mal kam, �war er nicht Jude genug f�r den Juden, nicht R�mer genug f�r den R�mer, nicht Grieche genug f�r den Griechen. Er war zu gro� f�r sie alle.� So wird er dieses Mal nicht Protestant genug sein f�r den Protestanten, nicht Katholik genug f�r den Katholiken und nicht liberal genug f�r den Liberalen. Er wird zu gro� f�r sie alle sein. Wenn er mit einer Botschaft f�r die ganze Menschheit wiederkommt, wird er nicht Hindu genug sein f�r den Hindu, nicht Muslim genug f�r den Muslim, nicht Buddhist genug f�r den Buddhisten und nicht Christ genug f�r den Christen. Er wird zu gro� sein f�r sie alle.�

Christus selbst gab noch einen weiteren Hinweis, da� Seine Wiederkehr jener geistigen Wahrnehmung bed�rfe, um sie zu erkennen, indem Er sagte:

�Wenn ihr nun sehen werdet den Greuel der Verw�stung stehen an der heiligen St�tte, von dem gesagt ist durch den Propheten Daniel - wer das liest, der merke auf!�113

Diese Worte zeigen, da� Seine Wiederkehr nicht �u�erlich klar erkennbar sein, sondern eine innere Bedeutung haben werde.

Der Apostel Petrus weist in seiner ersten Epistel ebenfalls auf die verschl�sselte Wahrheit hin, da� es der Geist Christi ist, der in den heiligen Boten, welche erscheinen, lebt. Er sagt von diesen Propheten:

�... die Propheten ... haben geforscht, worauf oder auf was f�r eine Zeit der Geist Christi deutete...�114

Da� der Messias in jenen Tagen unter uns sein und wie andere Menschen leben werde, wird an vielen Stellen gezeigt. Im Testament der Zw�lf, das von der Urkirche als authentisch erachtet wurde, lesen wir: �Der Allerh�chste wird die Erde besuchen, wie ein Mensch erscheinen und mit den Menschen in unauff�lliger Weise essen und trinken.�115

In dem Buch von Justin Martyr sagt Trypho, der Jude: �Wir alle (Juden) erwarten, da� der Messias wie ein Mensch unter Menschen erscheinen wird.�116

In einem Kapitel �ber au�erbiblische Jesusworte zitiert Roderic Dunkerley folgende Worte Christi:

�Ich stand inmitten der Menschen und wurde k�rperlich von ihnen gesehen, und ich traf alle Menschen trunken an und fand keinen unter ihnen durstig, und meine Seele ist betr�bt �ber die S�hne der Menschen, weil sie blind sind in ihren Herzen.�117

Ich war nun sicher, da� die gefundenen Beweise es v�llig rechtfertigten, da� ich die Wiederkehr Christi in einer neuen k�rperlichen Individualit�t aber mit demselben Heiligen Geist suchte. Christus weist selbst darauf hin in Seiner Mahnung an die J�nger, als Er zu ihnen von der Wiederkehr des Elias in Johannes sprach. Er sagte:

�So wird auch des Menschen Sohn leiden m�ssen von ihnen.�118

Eigens f�r mich schrieb ich an den Rand meines Manuskriptes dieses Kapitels: �Wer Ohren hat zu h�ren, der h�re.�

15. Das Sprachrohr Gottes

Nachdem ich mich entschlossen hatte, in dieser Richtung weiterzuforschen, durchsuchte ich die Schriften nach anderen Spuren, die Christus �ber das Kommen eines anderen au�er Ihm gelegt haben k�nnte. Ich fand die symbolische Deutung Seiner Wiederkehr durch Sein eigenes Zeugnis gerechtfertigt.

Ich entdeckte, da� Christus in Hinblick auf Sein zweites Kommen folgendes unterschied: Manchmal sprach Er von Seinem eigenen Erscheinen und manchmal vom Erscheinen eines anderen.

Einige Beispiele f�r diese zwief�ltige Bezugnahme Christi verdeutlichen dies:

1. Da� Er selbst wiederkomme:

�Ich will euch nicht als Waisen zur�cklassen; ich komme zu euch.�119

�Ich gehe hin und komme wieder zu euch.�120

��ber ein kleines, dann werdet ihr mich nicht sehen; und abermals �ber ein kleines, dann werdet ihr mich sehen.�121

�Und wenn ich hingehe, euch die St�tte zu bereiten, so will ich wieder kommen.�122

2. Da� ein anderer komme:

�Aber ich sage euch die Wahrheit: es ist euch gut, da� ich hingehe. Denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Tr�ster nicht zu euch.�123

�... Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden. Und wenn derselbe kommt, wird er der Welt die Augen auftun �ber die S�nde...�124

�Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr k�nnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten.�125

�Wenn aber der Tr�ster kommen wird, welchen ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird zeugen von mir.�126

In den folgenden Worten macht Christus klar, da� sowohl Er wie der andere, der in Seinem Namen wiederkehrt, menschliche Tr�ger f�r denselben Heiligen Geist sein werden. Von sich selbst sagt Christus:

�... das Wort, das ihr h�ret, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat.�127

An einer anderen Stelle wiederholt Christus dies:

�... Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst.�128

Christus sagt dasselbe von dem, dessen Kommen Er f�r die Zeit voraussagt, nachdem Er, Christus, dahingegangen sein wird:

�... Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er h�ren wird, das wird er reden...�129

Da� ein anderer Bote in Seinem (Christi) Namen mit derselben Macht des Heiligen Geistes kommen wird, wird unzweifelhaft klar durch andere Worte Christi an Seine J�nger:

�... der Tr�ster, der heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, was ich euch gesagt habe.�130

Christus gab dem Volk von Jerusalem eine ernste Mahnung und sagte ihm, da� es bis zur Zeit Seiner Wiederkehr keine Gelegenheit haben werde, an Ihn zu glauben, da es Ihn seinerzeit verleugnet habe. In einem einzigen Satz identifiziert Er sich mit dem, der nach Ihm kommen wird:

�Denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!�131

Es gibt gen�gend Beweise, die zeigen, da� Christus von dem Christus-Geist sprach, dem Heiligen Geist in Ihm, der wiederkehren werde; so, wenn Er von Seiner eigenen Wiederkehr sprach. Wenn Er sich auf das Kommen eines anderen bezog, sprach Er von einem anderen menschlichen Tr�ger, von einem Mann mit einem neuen Namen, einem andern als Christus, der aber mit demselben Heiligen Geist erf�llt sein werde.

Noch in einer anderen Weise dr�ckte Christus die Wahrheit aus, da� es nicht der Name und der K�rper seien, worauf es ankomme, sondern der Geist, den der Bote Gottes bringt:

�Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die m�ssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.�132

Ich entdeckte, da� dieses Prinzip der Wiederkehr im Geist und nicht im Fleisch auch in anderen heiligen Schriften zu finden war. Krischna, der Offenbarer des Hinduismus, hatte in alter Zeit die gleiche grundlegende Wahrheit ausgesprochen. Er sagte, da� der Heilige Geist auf Befehl Gottes in jedem Zeitalter in neuen Tr�gern wiederkehre. In der Bhagavadgita hei�t es sinngem��:

�Jedesmal, wenn die Menschheit in Tugend und Rechtschaffenheit nachl��t und Laster und Ungerechtigkeit den Thron besteigen, dann komme ich, der Herr, und suche meine Welt in sichtbarer Gestalt heim und mische mich als Mensch unter die Menschen und vernichte das B�se und die Ungerechtigkeit durch meinen Einflu� und meine Lehren und stelle Tugend und Rechtschaffenheit wieder her. Oftmals bin ich so erschienen, und oftmals werde ich in Zukunft wiederkehren.�133

Im selben Buch sagt Krischna auch das Kommen eines gro�en Weltlehrers zur Zeit des Endes voraus.

Dieselbe Geschichte von der �Wiederkehr des Geistes� wird von Gautama Buddha erz�hlt:

�Ich bin nicht der erste Buddha, der auf die Erde kam, noch werde ich der letzte sein. Zur rechten Zeit wird ein anderer Buddha in der Welt erscheinen, ein Heiliger, ein h�chst Erleuchteter ... ein unvergleichlicher F�hrer der Menschen... Er wird euch dieselben ewigen Wahrheiten offenbaren, die ich euch gelehrt habe.�

Schlie�lich waren nicht alle T�ren zugeschlagen. Es gab die M�glichkeit, da� die Wiederkehr Christi im Geist stattgefunden hatte und nicht im Fleisch. Tats�chlich wies das Beweismaterial stark darauf hin, da� sie stattgefunden hatte.

Deshalb nahm ich mir vor, in den Geschehnissen der Jahre um 1840 nach einer heiligen, Christus �hnlichen Gestalt zu suchen, die einen anderen Namen als Christus trug, aber erf�llt war von derselben Liebe, Milde und G�te, wie sie Jesus gelebt hatte.

Aber da war noch etwas Wichtiges, was ich nicht wu�te. Wo sollte der Messias erscheinen? In welchem Teil der Welt?

Meine n�chste Aufgabe war, zu versuchen, diese Frage zu beantworten. Ich begann, die Schrift nach einem konkreten Hinweis zu durchsuchen, der mir helfen k�nnte, das geographische Gebiet meiner Suche zu begrenzen.

Als ich diesbez�glich nach einem Hinweis suchte, wurde ich sehr entt�uscht. Ich fand zu meiner Verwunderung, da� viele meiner christlichen Mitmenschen nicht glaubten, da� Christus jemals auf die Erde zur�ckkehren werde. Ich entdeckte, da� die christliche Welt sehr verschiedene Ansichten in bezug auf diese Frage hatte. Tatsache war, da� die gro�e Mehrheit der Christen l�ngst alle Hoffnung auf die tats�chliche Wiederkehr Christi aufgegeben hatte, da sie im Verlauf der Jahrhunderte so oft entt�uscht worden war.

Ich beschlo�, zuerst diesen Punkt ein f�r allemal zu kl�ren, ehe ich weitersuchte.

16. Ein Hirte, aber viele Herden

�Weltkirchenrat gespalten wegen der Frage der Wiederkehr Christi. Findet es unm�glich, sich zu einigen�

Dies war keine erdachte Schlagzeile. Sie stand fettgedruckt auf der ersten Seite der Chicago Daily Tribune vom 26. August 1954.

Der Bericht war geschrieben nach der Er�ffnungssitzung des Weltkirchenrats in Evanston, Illinois, einer Versammlung von Angeh�rigen von 163 christlichen Glaubensrichtungen aus 48 L�ndern.

Chesly Manly, der Autor des Artikels, beginnt mit dem Satz: �Unter den Abgeordneten der zweiten Versammlung des Weltkirchenrats kam es gestern zu scharfen Auseinandersetzungen dar�ber, ob sich die Hoffnung der Christen auf die Errichtung des Reiches Gottes in dieser Welt jetzt oder erst nach dem zweiten Kommen Christi erf�llen k�nne.�

Im Jahre 1954 nach Christi Geburt bestand noch immer keine Einigkeit unter Christi Nachfolgern, ob Er wirklich versprochen habe, jemals wiederzukommen.

George Goyder, Abgeordneter der Church of England, �besch�mte�, so stand in der Zeitung, �die hervorragenden Theologen und Geistlichen, die den Tagungsbericht geschrieben hatten, indem er sagte, sie st�nden �dem zweiten Kommen Christi gleichg�ltig gegen�ber��.

�Der Artikel spricht von �Neugier� �ber das Datum Seines Kommens�, sagte der englische Delegierte. �Was wir brauchen, ist eine neue UnAbhangigkeitserkl�rung zugunsten Christi. Niemals in der Geschichte gab es solches Chaos, solche Verwirrung und Verzweiflung in der Welt.�

Es gab sogar eine geistige Spaltung zwischen einigen f�hrenden Christen von Europa und den Vereinigten Staaten. Die Zeitschrift Time schrieb in ihrer Ausgabe vom 19. April: �Das �Hauptthema� der Versammlung, das die Abgeordneten in der ersten Woche gemeinsam er�rtern wollen, klingt unverf�nglich: Christus - die Hoffnung der Welt. Aber es birgt eine Frage, die, ehe sie beantwortet ist, eine dramatische Trennungslinie zwischen den Theologen der Alten und der Neuen Welt ziehen kann: Wieviel von der christlichen Hoffnung h�ngt von dem zweiten Kommen Christi ab?�

Der Artikel zitiert den bekannten norwegischen Bischof Eivind Berggrav, der sagte: �Die Ansicht der amerikanischen Christenheit sieht oft ... ziemlich irdisch aus, wenn sie erwartet, da� sich das Reich Gottes hier auf Erden verwirklicht - man k�nnte fast sagen, sie erwartet dies in den Vereinigten Staaten.�

Der Artikel f�gt hinzu, da� f�r europ�ische Protestanten wie Bischof Berggrav �die christliche Hoffnung mehr zu der biblischen Erwartung neigt, da� Christus eines Tages wiederkommen werde, um das irdische Werk zu vollenden�.

H. H. Rowley sagt in The Relevance of Apocalyptic134: �... die Hoffnung auf die Wiederkunft (Christi) geh�rt ganz zum neutestamentlichen Denken�.

O. Cullmann schreibt in The Return of Christ According to the New Testament: �... Die Hoffnung (auf die Wiederkunft) zur�ckzuweisen hei�t, die Erl�sungsbotschaft des Neuen Testamentes L�gen zu strafen.�

A. J. Gordon behauptet: �Jede Lehre von der Auferstehung, die von der Wiederkehr Abstand nimmt, mu� falsch sein.�

Cristabel Pankhurst, die britische Frauenrechtlerin, schrieb in ihrem Buch Behold He Cometh: �Mit meinem praktischen politischen Auge sah ich, da� das g�ttliche Programm (die Wiederkehr Christi) das einzige ist, durch das die internationalen, gesellschaftlichen, politischen und anderen Probleme der Welt gel�st werden k�nnen.�

Ich erfuhr, da� diese Debatte seit Jahrhunderten gef�hrt worden war und da� der Weltkirchenrat nur einen weiteren Beweis f�r die Uneinigkeit erbracht hatte. Viele Bekenntnisse nahmen an diesem Treffen des Weltrates �berhaupt nicht teil.

Es war eine weit verbreitete Ansicht, da� Christus nicht eine tats�chliche, sondern eine symbolische Wiederkehr meinte, als Er von Seiner eigenen Wiederkehr oder von Einem, der nach Ihm kommen werde, sprach. Diese Theorie behauptete, da� der Tr�ster, der Geist der Wahrheit, der Eine, der in Seinem Namen kommen werde, da� alle diese Worte sich auf den Heiligen Geist bez�gen, welcher zu Pfingsten auf die Kirche herabkam; deshalb, so sagten sie, w�re die Wiederkehr zu jener Zeit vollzogen worden. Sie w�re vorbei und erledigt.

Bei meiner Suche fand ich, da� diese sonderbare Lehre, nach der Christus im Heiligen Geist zu Pfingsten zur�ckgekehrt sei, mehr zweckbedingt als wunschgem�� war. Sie war lange nach der Zeit Jesu entwickelt worden. Als Er nicht, wie erwartet, wiederkam, mu�te eine Erkl�rung her f�r Sein Ausbleiben. Da Christi Worte wahre Worte waren, so mu�te Seine Wiederkehr symbolisch zu verstehen sein.

Aber der Glaube an die Wiederkehr Christi h�rte nicht kurz nach Seiner Kreuzigung auf, um erst 1844 wieder aufzuleben. Keineswegs. In der Tat wurde die christliche Welt durch die Jahrhunderte hindurch in bezug auf die �Tage der Erwartung� so oft entt�uscht, da� nach dem siebzehnten Jahrhundert nur noch wenig aufrichtiger Glaube an die Wiederkehr vorhanden war, bis die Menschenherzen am Anfang des neunzehnten Jahrhunderts erneut von dieser Vision erf�llt wurden. Daraufhin wurden drastische Ma�nahmen ergriffen, um solche �eitlen Hoffnungen� zu zerstreuen, und die Pfingsttheorie wurde als Gegenthese aufgestellt.

Diejenigen, die in der Pfingsttheorie von der Wiederkehr die einzig m�gliche Antwort auf das R�tsel sahen, glaubten aufrichtig, da� Christus - obwohl Er verschiedentlich Worte gebraucht hatte wie �der Tr�ster� oder �der Geist der Wahrheit�, der nur das, �was er h�ren wird� reden werde - dennoch auf das symbolische Kommen des Heiligen Geistes an Pfingsten hingewiesen habe.

Dies rief nat�rlich eine Flut von Widerspr�chen hervor. Es wurde betont, da� nach dieser Theorie der Heilige Geist die Menschen �in alle Wahrheit� h�tte leiten m�ssen, wenn er im �Geist der Wahrheit� gekommen w�re, w�hrend in Wirklichkeit die Kirche seit jener Zeit in Hunderte und Aberhunderte von Sekten gespalten und zersplittert war, deren jede den rechten Pfad f�r sich beanspruchte und doch jede ihren eigenen Weg ging.

William B. Riley schreibt in seinem Buch Is Christ Coming Again?: �Von der Wiederkehr des Herrn als einer blo�en Redewendung ohne buchst�bliche Erf�llung zu sprechen, ist kaum weniger frevelhaft, als die Inspiration g�nzlich in Abrede zu stellen.� Er f�gt hinzu: �Wenn die klaren Hinweise auf die Wiederkehr des Herrn nicht Sein pers�nliches Kommen einschlie�en, hat die Sprache ihre Bedeutung verloren.�

Bei einem durch so viele Jahrhunderte hindurch andauernden und so hitzigen Streit �ber das zweite Kommen Christi zwischen den Christen selbst beschlo� ich, eigene Nachforschungen in den Schriften anzustellen.

Ich wollte �ber diesen Punkt mit mir selbst einig werden und dann entweder mit meiner Suche fortfahren oder sie aufgeben. Es w�rde davon Abhangen, was ich f�nde. Ehe ich nicht die Wahrheit wu�te, war ich nicht willens zuzugeben, da� keine Antwort auf diese uralte Frage vom Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches gefunden werden k�nne.

Es war mir klar: Selbst wenn Christus in der Zeit um 1844 wiedergekehrt war, ist nicht zu erwarten, da� die Kunde davon schon allgemein verbreitet sei, ebensowenig, wie dies hundert Jahre nach Seinem ersten Kommen der Fall war. Wenn ein Jahrhundert nach der Kreuzigung ein Weltrat der Juden stattgefunden h�tte, dann w�re ihm die geschichtliche Tatsache vom ersten Kommen ebenso unbekannt geblieben.

Ich beschlo�, mich nicht von diesen widerstreitenden Ansichten beeinflussen zu lassen, ehe ich pers�nlich in den Verhei�ungen Christi �ber Seine Wiederkehr geforscht hatte. Entweder hatte Er versprochen zur�ckzukehren oder nicht. Ich war entschlossen, herauszufinden, was wirklich geschehen war.

17. Die unverkennbaren Zeichen

Meine Begeisterung f�r den Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches flammte erneut auf.

Ich merkte bald, da� es kein Thema gibt, von dem im Neuen Testament h�ufiger und kraftvoller gesprochen wird, als von der Wiederkehr Christi. Sie wird bei zahllosen Gelegenheiten erw�hnt. Es ist �berhaupt nichts Ungewisses oder Zweifelhaftes um dieses Geschehen.

Die J�nger Christi waren sehr vertraut mit Seiner Verhei�ung, da� Er zur�ckkehren werde. Sie sprachen oft davon.

Sie waren begierig, die Umst�nde klar zu erkennen, unter denen Er, Christus, wiederkommen sollte. Sie fragten Ihn gerade heraus: �Welches wird das Zeichen deines Kommens sein?�

Christus gab drei wohlbekannte Verhei�ungen auf diese direkte Frage, ob Er wiederkehre. Er komme, wenn:

1. Sein Evangelium in der ganzen Welt als Zeugnis gepredigt werde,

2. die Zeit der Heiden erf�llt sei, und

3. ihr die Greuel der Verw�stung sehet, von denen der Prophet Daniel gesprochen hat.

Keine dieser Verhei�ungen war zu Pfingsten erf�llt, was ja auch nicht m�glich war. In den Kapiteln Matth�us 24 und Lukas 21, worin die Frage �ber die Zeit Seiner Wiederkehr gestellt wurde, gibt Christus deutliche Antworten. Er bezieht sich wiederholt auf Seine Wiederkehr und sagt:

1. �... und dann wird das Ende kommen.�135

2. �... so wird auch sein das Kommen des Menschensohnes.�136

3. �Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel.�137

4. �... und werden kommen sehen des Menschen Sohn...�138

5. �So auch ihr; wenn ihr das alles sehet, so wisset, da� es nahe vor der T�r ist.�139

6. �... so wird auch sein das Kommen des Menschensohnes.�140

7. �... so wird auch sein das Kommen des Menschensohnes.�141

8. �... denn ihr wisset nicht, welchen Tag euer Herr kommen wird.�142

9. �Denn des Menschen Sohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meinet.�143

10. �Selig ist der Knecht, wenn sein Herr kommt und findet ihn solches tun.�144

11. �... so wird der Herr desselben Knechtes kommen an dem Tage, da er sich's nicht versieht, und zu der Stunde, da er's nicht meint.�145

12. �Und alsdann werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in einer Wolke mit gro�er Kraft und Herrlichkeit.�146

13. �Wenn aber dieses anf�ngt zu geschehen, so sehet auf und erhebet eure H�upter darum, da� sich eure Erl�sung naht.�147

14. �So auch ihr: wenn ihr dies alles sehet angehen, so wisset, da� das Reich Gottes nahe ist.�148

15. �H�tet euch aber, da� ... dieser Tag nicht schnell �ber euch komme...�149

16. �So seid nun wach allezeit und betet, da� ihr stark werden m�get, zu stehen vor des Menschen Sohn.�150

Als ich mein Studium des Neuen Testaments beendet hatte, war ich verwirrter denn je bei meiner Suche. Ich hatte andere deutliche Versprechen �ber Christi R�ckkehr entdeckt:

1. �Ich will euch nicht als Waisen zur�cklassen; ich komme zu euch.�151

2. �... Ich gehe hin und komme wieder zu euch.�152

3. �Und wenn ich hingehe, euch die St�tte zu bereiten, so will ich wiederkommen.�153

4. �Denn es wird geschehen, da� des Menschen Sohn kommt in der Herrlichkeit seines Vaters...�154

Es �berrascht nicht, da� eine Wiederkunftserwartung die christliche Welt ergriffen und durch Jahrhunderte festgehalten hatte, besonders wenn man sich klarmacht, da� die obigen Hinweise aus dem Neuen Testament keineswegs die darin gegebenen Verhei�ungen von Christi Wiederkehr ersch�pfen.

Es folgen hier noch einige weitere Textstellen �ber Sein Kommen:

Matth�us
6:10
7:22
10:23
16:27
16:28
23:39
24:3
24:14
24:15
24:27
24:30
24:33
24:37
24:39
24:42
24:44
24:46
24:50
25:6
25:10
25:13
25:31
26:29
26:64
Markus
8:38
9:1
12:9
13:26
13:33
13:35
14:62
Lukas
9:26
12:36
12:37
12:38
12:40
12:43
12:46
13:35
17:24
17:26
17:30
18:8
21:27
21:28
21:31
21:34
21:36
Johannes
5:28
14:16
14:18
14:26
14:28
15:26
16:7
16:8
16:13
16:22
21:22
Apostelgeschichte
2:20
3:19
3:20
1. Korinther
1:7
4:5
11:26
15:23
15:24
Philipper
1:6
3:20
1. Thessalonicher
1:10
2:19
3:13
4:15
4:16
4:17
5:2-4
5:23
2. Thessalonicher
1:7
1:10
2:1-2
2:3
2:8
1. Timotheus
6:14
2. Timotheus
4:1
4:8
Titus
2:13
Hebr�er
9:28
Jakobus
5:7
5:8
1. Petrus
1:7
5:1
5:4
2. Petrus
1:19
3:3
3:4
3:9
3:10
3:12
1. Johannes
3:2
Offenbarung
1:7
1:8
1:13
2:16
2:25
3:3
3:11
3:20
4:8
6:17
14:1
14:14
14:15
14:16
22:7
22:10
22:12
22:20

Selbst damit ist die Liste der Textstellen �ber die Wiederkehr Christi nicht vollst�ndig. R. A. Torrey, Dekan des Bibelinstituts von Los Angeles, Kalifornien, verzeichnet in seinem Buch The Return of the Lord Jesus mehr als 250 Stellen �ber die Gewi�heit und die Bedeutung des zweiten Kommens Christi.

Jedoch waren diese Hinweise mehr als ausreichend, um mich zu �berzeugen, da� Christus wirklich ein sicheres Versprechen Seiner Wiederkehr hinterlassen hatte, einschlie�lich der Worte in der Offenbarung des Johannes, wo es im vorletzten Vers hei�t:

�Es spricht, der solches bezeugt: Ja, ich komme bald. Amen, ja komm, Herr Jesus!�155

Und deshalb steigerte der selbst unter Christen weitverbreiteten Unglaube an die Wiederkehr Christi nur noch meine Begeisterung, anstatt mich von meiner Suche abzulenken.

Durchaus nicht entmutigt, sch�pfte ich aus meinen Untersuchungen die Sicherheit, da� gerade der unter Christi Anh�ngern verbreitete Unglaube an Seine Wiederkehr ein sicheres Zeichen war, da� die R�ckkehr schon stattgefunden hatte und da� Er unter den Menschen weilte.

Ein Erforscher der Wiederkunftsprophezeiungen sagte: �Die Zweifelsucht und der vorherrschende Unglaube an das zweite Kommen Christi sind in sich selbst �Zeichen� der Endzeit. Petrus sagt uns: So wisset aufs erste, da� in den letzten Tagen kommen werden Sp�tter, des Spottes voll, die nach ihrem eigenen Gel�ste wandeln und sagen: �Wo bleibt die Verhei�ung seines Kommens? denn nachdem die V�ter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Sch�pfung gewesen ist.�156 Man h�rt heute die gleichen Worte �berall. Selbst unter den F�hrern der Kirche wird dieses �u�erst wichtige Ereignis (die Wiederkehr Christi) einfach als �phantastisch� bezeichnet.�

Der Brief des Jakobus sagt uns:

�So seid nun geduldig, liebe Br�der, bis auf den Tag, da der Herr kommt.�157

Paulus schrieb:

�Was nun das Kommen unseres Herrn Jesus Christus angeht so bitten wir euch, liebe Br�der, da� ihr euch nicht so bald wankend machen lasset... Lasset euch von niemand verf�hren, in keinerlei Weise; denn er kommt nicht, es sei denn, da� zuvor der Abfall komme...�158

Petrus hinterlie� die gleiche Warnung vor Unglauben und Zweifel:

�Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch sein werden falsche Lehrer, die nebeneinf�hren verderbliche Sekten und verleugnen den Herrn, der sie erkauft hat... Und viele werden nachfolgen ihrem zuchtlosen Wandel; und um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verl�stert werden.�159

Die Antwort war klar. Der Beweis war �berzeugend. Christus hatte in der Tat versprochen, wiederzukommen. Diese Tatsachen best�rkten mich in meiner Theorie, da� das Volk die Wiederkehr Christi im neuen Messias nicht erkannt hatte, wie es auch einst, trotz der deutlichen Erkl�rung Christi, die Wiederkehr von Elias in Johannes nicht erkannt hatte.

Ich beeilte mich, meine Suche fortzusetzen.
18. Blitz aus dem Osten

Ich begann nun gr�ndlich nach Anhaltspunkten zu suchen, die mir etwas �ber den Ort sagen konnten, an dem der Messias erscheinen werde.

Zwei interessante Dinge kamen zutage. F�r das erste Kommen hatte Daniel die Zeit angegeben und Micha den Ort.

Daniel hatte genau prophezeit, wann der Messias zum erstenmal erscheinen und wann er get�tet werden sollte. Micha hatte von dem Ort gesagt:

�Und du, Bethlehem Ephrata, ... aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei.�160

Daniel hatte auch, sogar mit gr��erer Deutlichkeit, die Zeit des zweiten Kommens des Messias f�r das Jahr 1844 vorhergesagt. Darum schlug ich nun Micha auf, um einen m�glichen Hinweis auf den Ort seines zweiten Erscheinens zu finden.

Ich wurde reich belohnt. Ich fand bei Micha:

�Ich aber will auf den Herrn schauen und harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich h�ren... Und zur selben Zeit werden sie von Assur ... zu dir kommen.�161

Das assyrische Reich hatte einmal das ganze Gebiet umfa�t, in dem Daniel und Micha lebten. Darum studierte ich jene Teile des Reiches, wo die beiden Propheten gelebt und gelehrt hatten.

Zu meiner �berraschung fand ich, da� es auch noch viele andere Spuren gab, die ich verfolgen konnte. Eine f�hrte mich allm�hlich zur andern, bis ein vollkommenes Bild entstand und ich wenigstens wu�te, in welche Richtung ich meinen Blick zu wenden hatte.

Hesekiel sprach von einer gro�en Gestalt, die in jenen Tagen kommen werde. Er sagte:

�Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israel kam von Osten...�162

Dies war ein deutlicher Hinweis auf das zweite Kommen Christi und nicht auf das erste, denn Jesus kam nicht vom Osten, Er kam aus einem Gebiet n�rdlich und westlich von Jerusalem.

Jesaja sprach ebenfalls von der wunderbaren Gestalt, die vom Osten kommen werde. Er sagte:

�Wer l��t den von Osten her kommen, dem Heil auf dem Fu�e folgt, vor dem er V�lker und K�nige dahingibt, da� er ihrer m�chtig wird?�163

Christus selbst gab die Richtung an, aus der Er am Tag Seines zweiten Kommens erscheinen werde. Als Er von dem Tag sprach, sagte Er:

�Denn wie der Blitz ausgeht vom Aufgang (Osten) und leuchtet bis zum Niedergang, so wird auch sein das Kommen des Menschensohnes.�164

Die j�dische Weissagung, die Sibyllinischen B�cher, prophezeiten, da� der �K�nig Messias� in der Endzeit �von Sonnenaufgang� kommen werde.165

Daniel hatte seine Prophezeiung �ber das Tausendj�hrige Reich geschrieben, als er im Osten war. In der Tat war er in Elam, einem Teile des alten Persiens, als er die genauen Zeiten vom ersten und zweiten Kommen Christi voraussagte.

Es war in der Hauptstadt von Persien, Susa, wo Daniel die prophetische Vision hatte, die das Jahr 1844 als die Zeit f�r die Wiederkehr des Messias offenbarte.

Daniel nannte nicht nur die Zeit, 1844, sondern lenkte auch die Aufmerksamkeit auf den Ort, indem er sagte, da� Elam (Persien) in der Endzeit ein Ort der �Vision� sein werde.

�Ich hatte ein Gesicht, und w�hrend meines Gesichtes war ich in der Festung Susa im Lande Elam, am Flu� Ulai.�166

Der Prophet Jeremia spricht von Dingen, die �in der letzten Zeit� geschehen werden, und sagt in dem Vers davor:

�Meinen Thron will ich in Elam aufstellen... spricht der Herr.�167

Ich stie� auf eine den Arabern wohlbekannte Prophezeiung. Von der Endzeit hei�t es da:

�Die Seinen Glauben bekennen, werden aus dem persischen Volk kommen.�168

Alle diese Prophezeiungen weisen deutlich darauf hin, da� der Messias vom Osten kommen wird, und betonen dabei stark das Land Persien. Damit konnte man etwas anfangen. Der Kreis wurde enger.

19. Die Vision von der Endzeit

Ich entdeckte noch eine andere merkw�rdige Reihe von Prophezeiungen. Sie weisen ebenfalls auf Persien als den Ort, wo der Messias erscheinen werde. Sie verbinden �berdies Verhei�ungen von Christus, Daniel und der Offenbarung Johannis mit der Zeit Seiner Wiederkehr (1844).

Diese Prophezeiungen sprechen von einem genauso unruhigen Zeitalter wie dem, in dem wir jetzt leben: verw�stet von zwei Weltkriegen, am Rand eines dritten stehend, bedroht von den neuesten Vernichtungsmitteln wie dem Atomkrieg. In einem solchen Zeitalter, so wurde prophezeit, werde Christus schon gekommen sein, unerwartet, unbekannt, unangenommen, unerw�nscht.

Wir leben in einer Zeit, in der die Elemente bei der Explosion einer Wasserstoffbombe wirklich in gl�hender Hitze schmelzen. Die Apostel Christi warnten die Menschheit davor, von Christus bei Seiner Wiederkehr schlafend angetroffen zu werden. Wann sollte dies geschehen?

�Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit gro�em Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen...�169

Alle diese schrecklichen Ereignisse waren, wie ich sah, in der Schrift vorhergesagt. Sie sollten stattfinden, bevor der Messias erkannt und von der Mehrheit der Menschen angenommen w�rde. Erst dann k�nne er den Tag herauff�hren, da �eine Herde und ein Hirte� sein werden.

Der Prophet Joel sagt von der Endzeit:

�Die Sonne soll in Finsternis ... verwandelt werden, ehe denn der gro�e und schreckliche Tag des Herrn kommt.�170

Christus zitiert diese Worte und sagt, da� Er wiederkehren werde, nachdem sie erf�llt seien:

�... werden Sonne und Mond den Schein verlieren... Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel.�171

Der Prophet Joel sagt von der Zeit des Endes:

�Ein finsterer Tag, ein dunkler Tag, ... desgleichen vormals nicht gewesen ist und hinfort nicht sein wird auf ewige Zeiten f�r und f�r.�172

Christus best�tigt von neuem, da� diese Zeit der Verwirrung die Zeit Seiner Wiederkehr sein werde. Er wiederholt die Worte Joels und sagt:

�Denn es wird alsdann eine gro�e Tr�bsal sein, wie sie nicht gewesen ist von Anfang der Welt bisher und auch nicht wieder werden wird... Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel.�173

Die Offenbarung nennt dieselben beiden Zeichen: (1.) die Verfinsterung der Sonne und (2.) das Eintreffen des gro�en, schrecklichen Tages des Herrn. Nachdem das Lamm Gottes (der Messias) in der Endzeit erschienen ist und die heiligen B�cher �entsiegelte�, so verzeichnet Johannes, sah er:

�... als es das sechste Siegel auftat, da ward ein gro�es Erdbeben, und die Sonne ward finster wie ein schwarzer Sack...�174

Dies findet, wie in der Offenbarung steht, an einem Tag statt, da

�... die K�nige der Erde und die Gro�en und die Obersten und die Reichen und die Gewaltigen und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in den Kl�ften und Felsen an den Bergen... Denn es ist gekommen der gro�e Tag seines Zorns, und wer kann bestehen?�175

Daniel weissagt ebenfalls die Leiden, die dem Erscheinen des Messias zur Endzeit folgen werden. Er prophezeit, da� diese Leiden so lange dauern werden, bis seine Wahrheit angenommen ist. Er gebraucht dieselben Worte wie Jesus, Joel und die Offenbarung. Er weist mahnend darauf hin, da� die Zeit, da der neue Messias erscheint,

�... wird eine Zeit so gro�er Tr�bsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit.�176

In diesen Prophezeiungen verbindet Daniel Christus untrennbar mit dem, der als �die Herrlichkeit Gottes� erscheint. Daniel spricht von der Zeit des Endes und verhei�t:

�Zu jener Zeit wird Michael, der gro�e Engelf�rst, der f�r dein Volk eintritt, sich aufmachen... Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden.�177

Henoch erw�hnt ebenfalls diesen Michael und sagt:

�Und ich will dir... den gro�en Heerf�hrer Michael geben f�r deine Schrift, und f�r die Schriften deiner V�ter... Und ich werde sie nicht verlangen bis zu den letzten Tagen...�178

Meine n�chste Aufgabe war, herauszufinden, wer dieser Michael ist, der die Kinder Gottes in der Endzeit erretten sollte. Die Antwort findet sich im zehnten Kapitel des Buches Daniel. Dort spricht Daniel von einer �berw�ltigenden Vision, die er im Lande Persien hatte, und sagt:

�Aber der Engelf�rst des K�nigreichs Persien hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael, einer der ersten unter den Engelf�rsten, kam mir zu Hilfe...�179

Im n�chsten Vers wird Daniel gesagt, da� diese Vision sich auf die Endzeit bezieht und:

�... wie es deinem Volk gehen wird am Ende der Tage...�180

Dann gab der Herr Daniel das Versprechen:

�Doch zuvor will ich dir kundtun, was geschrieben ist im Buch der Wahrheit...�181

Im selben Vers wird Daniel vom Herrn gesagt, da� nur Michael, der h�chste F�rst Persiens, den Sinn dieser Endzeitvision verstehen wird. Der Herr sagt zu Daniel:

�... Und es ist keiner, der mir hilft gegen jene, au�er eurem Engelf�rsten Michael.�182

Michael ist offenbar ein F�rst Persiens, aber ein geistiger F�rst, ein anderer als der F�rst des K�nigreiches Persien, der Daniel widerstand. Der Herr nennt Michael �euren Engelf�rsten�, wenn Er zu Daniel spricht.

Der Name Michael bedeutet �Einer, der aussieht wie Gott� - ein anderer Ausdruck f�r �Herrlichkeit Gottes�.

Bemerkenswert ist, da� Daniel ebenso wie Hesekiel beim Anblick der Herrlichkeit dieses Gottesboten �berw�ltigt zu Boden fiel. Daniel sagt:

�Und als er das alles mit mir redete, neigte ich mein Angesicht zur Erde und schwieg still.�183

Dasselbe hatte Hesekiel erfahren, als er die �Herrlichkeit Gottes� schaute, die vom Osten kam.

Das Schlu�kapitel des Buches Daniel spricht von der Endzeit, wo es wiederum hei�t:

�Zur selben Zeit wird Michael, der gro�e Engelf�rst, der f�r dein Volk eintritt, sich aufmachen... Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden...�184

Kein Zweifel, Michael mu�te ein geistiger F�rst sein, ein Repr�sentant Gottes. Konnte er der Messias sein? W�rde er zur angek�ndigten Zeit kommen, die ich in der Bibel schon gefunden hatte? Darum war die n�chste Frage: Wann w�rde sich dieses Wunder ereignen? Wann w�rde Michael, der F�rst von Persien, der wie Gott aussah, erscheinen und das Volk erretten?

Daniel bekam gesagt, wann dies stattfinden werde:
1. �... am Ende der Tage�185

2. �... dies Gesicht geht auf die Zeit des Endes�186

3. �Er aber sprach: Gehe hin, Daniel; denn es ist verborgen und versiegelt bis auf die letzte Zeit.�187

4. �Und du, Daniel, verbirg diese Worte und versiegle dies Buch bis auf die letzte Zeit.�188

Dann sieht Daniel in einer Vision die Endzeit und das Erscheinen des �Altehrw�rdigen� der Tage, des Verhei�enen, der das Buch entsiegeln wird. Daniel sagt:

�Tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht wurde gehalten und die B�cher wurden aufgetan.�189

Im selben Kapitel sagt Daniel, da� er des Nachts in der Vision sah:

�... es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn.�190

Einige Verse sp�ter wiederholt Daniel:

�... bis der kam, der uralt war und Recht schaffte den Heiligen des H�chsten, und bis die Zeit kam, da� die Heiligen (Gl�ubigen) das Reich empfingen.�191

Im selben Kapitel sagt Daniel, da� dies stattfinden werde nach:

�... einer Zeit und zwei Zeiten und einer halben Zeit.�192

Das sind, wie wir wissen, drei und ein halbes Jahr, oder 1260 Tage, oder nach biblischem Zeitma� 1260 Jahre.

Im letzten Kapitel von Daniel hei�t es nochmals, da� Michael, der F�rst von Persien, der Altehrw�rdige der Tage, f�r das Volk des Herrn eintreten und es befreien werde zur Stunde, da die B�cher entsiegelt werden. Dies wird sich ebenfalls ereignen, so prophezeit Daniel, nach:

�... einer Zeit und zwei Zeiten und einer halben Zeit.�193

Da kommen wir wieder auf die gleiche Zeit von 1260 Jahren.

In Persien, dem Land, wo Daniel seine Prophezeiungen niederschrieb, dem Land Michaels, der wie Gott aussieht, fiel das Jahr 1260 (muslimischer Z�hlung) auf das Jahr 1844 des westlichen Kalenders.

So erfuhr ich noch einmal,

1. da� das Jahr 1844 die Zeit der Erscheinung des Messias sein werde,

2. da� er jemand sein werde, �der wie Gott aussieht� oder �die Herrlichkeit Gottes� ist,

3. da� er in Persien erscheinen werde.

Im Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches verf�gte ich jetzt also �ber zwei in einem Punkt zusammenlaufende Beweislinien hinsichtlich Zeit und Ort.

20. Die Lawine

Der n�chste Schritt war folglich, die Geschichte Persiens in der ersten H�lfte des neunzehnten Jahrhunderts nach Spuren abzusuchen, die auf den Messias deuten. Ehe ich damit begann, legte ich eine Liste mit allen Beweisen und Nachrichten an, die ich bei meiner Suche in den heiligen Schriften und Geschichtsb�chern gesammelt hatte.

Ich werde die verwickelten Einzelheiten weglassen, bis wir zum n�chsten Teil, zur L�sung, kommen. Hier werde ich nur die Tatsachen verzeichnen. Jeden einzelnen Punkt werde ich sp�ter nach den Quellen belegen.

Au�er den in den vorhergehenden Kapiteln angegebenen Aussagen entdeckte ich noch die folgenden Hinweise auf den Messias der Endzeit:

1. Er wird von Persien kommen.

2. Er wird in das Tal des Tigris und des Euphrat im Lande Bábylons gehen.

3. Er wird sich von der Stadt zur�ckziehen in die �de, wie Christus zur Zeit Seines ersten Kommens in die W�ste gegangen war.

4. Er wird seine Sendung �ffentlich in Bábylon (oder dem entsprechenden neuzeitlichen Ort) verk�nden und wird dort Israel und die Welt �erl�sen�.

5. Er wird vom Zweistromland von Tigris und Euphrat nach Israel ins Heilige Land kommen, wie Abraham. Er wird dieselbe Reise vom Lande der Chald�er in das verhei�ene Land Kanaan machen.

6. Er wird auf seiner Reise nach Israel von einer befestigten Stadt zu einer anderen befestigten Stadt kommen.

7. Er wird aus einer �Festung� kommen und zur Freiheit am �Flusse� reisen.

8. Auf seiner Reise vom Osten nach Israel wird er �von einem Berg zum andern� gehen.

9. Das Land Israel wird verw�stet sein, wenn er kommt, wird aber sp�ter �bl�hen wie die Lilie�.

10. Er wird auf �halber H�he des Berges Karmel� wohnen, und von dort wird er �seine Herde weiden� mit seiner Lehre.

11. Sein Wirken auf Erden wird genau �vierzig Jahre� dauern.

12. Er wird in das Tal von Achor kommen, wo er von denen, die ihn �gesucht haben�, in den letzten Tagen gefunden werden wird.

13. Die St�tte, wo seine F��e im Heiligen Land, Israel, gewandelt sind, wird �herrlich gemacht werden�.

14. Der Ort seiner �Ruhe� oder �seines Heiligtums� (sein Grab) wird sch�n werden mit B�umen, Pfaden und Blumen.

15. Er wird aus der Nachkommenschaft Abrahams kommen.

16. Er wird Christus �verherrlichen� am Tag seines Kommens.

17. Am Tag seines Kommens werden Zeichen am nat�rlichen Himmel sichtbar werden.

18. Er wird die �B�cher entsiegeln� und �ihren verborgenen Sinn� erkl�ren, so da� alle Menschen sie verstehen k�nnen.

19. Er wird die Macht und die Krone der gottlosen K�nige vernichten.

20. Er wird in allen Teilen der Welt ein geistiges Reich errichten, das Reich, das Christus in Seinem Gebet voraussagt: �Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden.�

Als ich vor sieben Jahren damit begann, dieses R�tsel zu l�sen, h�tte ich mir nicht tr�umen lassen, da� es eine solche Lawine von Anhaltspunkten und Beweisen f�r das Kommen Christi geben k�nne.

Von ganzen Herzen mu�te ich Pankhurst beipflichten, der in seinem Buch Behold He Cometh den Schlu� zog: �Vor einigen Jahren gab es noch eine Entschuldigung f�r die Skeptiker, die an den biblischen Verhei�ungen zweifelten. Aber die neuesten Ereignisse passen so wunderbar zu den Prophezeiungen, da� sie alle Zweifel ausr�umen.� 194

Gewi� war noch nie ein Messias erschienen, der einer so erstaunlichen Reihe von Bedingungen entsprochen h�tte. Jetzt m��te es ganz leicht sein, Echtheit oder Falschheit jedes einzelnen nachzuweisen, der den Anspruch erhob, der Messias zu sein. Er brauchte nur an den Prophezeiungen gepr�ft zu werden.

Der schwierigste Teil der Detektivaufgabe war getan. Die m�hselige Sammelei von Tatsachen, Beweisen und Anhaltspunkten war beendet; was noch zu tun blieb, war ihre sorgf�ltige Zusammenstellung. Danach konnte ich mit der gr�ndlichen Suche nach dem Messias beginnen, der alle diese Verhei�ungen erf�llte. Dies w�rde bei weitem der interessanteste und aufregendste Teil sein. Ich hatte mehr als genug, wonach ich mich richten konnte, einschlie�lich der Worte Christi:

�So auch ihr, wenn ihr dies alles sehet, so wisset, da� es nahe vor der T�r ist.�195

Ich wu�te genau, wo ich anfangen mu�te: In Persien, 1844.

Ich nahm einen zweiten Ordner und schrieb darauf: Die L�sung.

W�rde es eine geben?
Zweiter Teil: Die L�sung

Die im folgenden Kapitel erz�hlte Geschichte ist aus vielen Quellen gespeist und w�hrend einer Reihe von Jahre gepr�ft worden. Sie ist hier nur in gek�rzter Form wiedergegeben.

Ich hoffe, Sie werden ebenso gepackt sein wie ich, als ich den ersten �Aufh�nger� zu dieser erstaunlichen Geschichte fand.

Um den Bericht auf seine Verl��lichkeit zu pr�fen, bin ich mehrmals in den Nahen Osten gereist. Die letzten beiden Teile wurden sogar in der N�he der ber�hmten H�hle des Elias am Berg Karmel vollendet.

Meine Untersuchungen begannen in einem Rundfunkstudio in Wisconsin. Sie endeten im Heiligen Land, in Israel, dem Land der Verhei�ung.

W. S.
Haifa, Israel
Oktober 1959
1. Das Geheimnis beginnt sich zu l�ften

Ein junger Mann wurde gefangen durch die gedr�ngt vollen Stra�en gef�hrt. Sein Nacken war in ein riesiges Halseisen gezw�ngt. An dem Halseisen waren lange Stricke befestigt, mit denen er durch die Menschenmenge beiderseits der Stra�e gezerrt wurde.

Wenn er beim Gehen wankte, stie�en ihn die W�chter roh auf den Weg zur�ck oder gaben ihm einen brutalen, wohlgezielten Schlag. Gelegentlich sprang einer aus der Menge heraus, brach durch die Reihe der W�chter und schlug den jungen Mann mit der Faust oder einem Stock.

Vergn�gte Zurufe aus der Menge begleiteten jeden Angriff. Wenn dem jungen Mann Kot und Steine vom P�bel ins Gesicht geschleudert wurden, brachen die W�chter und das Volk in Gel�chter aus.

�Rette dich selbst, o gro�er Held!� rief einer der Verfolger sp�ttisch. �Zerbrich deine Fesseln! Tu ein Wunder f�r uns!� Dann spuckte er h�hnisch auf die stille Gestalt.

Der junge Mann wurde schlie�lich zum Hinrichtungsort gef�hrt. Es war zw�lf Uhr mittags. Im Kasernenhof einer sonnendurchgl�hten Stadt war das Regiment aufgestellt. Die gl�hende Sommersonne gl�nzte auf den L�ufen der erhobenen Gewehre, die auf die Brust des jungen Mannes zielten. Die Soldaten erwarteten den Schie�befehl, um sein Leben auszul�schen. Die Menge beugte sich erwartungsvoll vor und hoffte noch im letzten Augenblick auf ein Wunder.

Versp�tete kamen noch auf den Kasernenhof. Tausende dr�ngten sich auf den benachbarten D�chern und sahen herab auf die T�tungsszene, alle begierig, einen letzten Blick auf diesen seltsamen jungen Mann zu werfen, der in sechs kurzen Jahren ihr Land in solchen Aufruhr versetzt hatte.

Er mochte gut oder b�se sein, sie waren sich nicht sicher, was er eigentlich war. Doch schien er zu jung, um schon sterben zu m�ssen, kaum drei�ig. Nun, da das Ende gekommen war, schien dieses Opfer ihres Hasses und ihrer Verfolgung gar nicht gef�hrlich zu sein. Die Menge war entt�uscht. Sie war gekommen, um ein Drama zu sehen, und er entt�uschte sie.

Der junge Mann erschien ihnen recht zwiesp�ltig, hilflos und doch zuversichtlich. Auf seinem sch�nen Antlitz war ein Ausdruck von Frieden, ja sogar von freudiger Erwartung, als er auf die drohenden L�ufe der siebenhundertundf�nfzig Gewehre blickte.

Die Gewehre wurden angelegt. Das Kommando erschallte: �Feuer!�

Der Reihe nach feuerten die drei Kolonnen von je zweihundertundf�nfzig Mann auf das junge Opfer, bis das ganze Regiment seine Salven abgeschossen hatte.

Mehr als zehntausend Augenzeugen sahen dann ein verbl�ffendes Schauspiel. Mehrere historische Berichte sind dar�ber erhalten. In einem von ihnen hei�t es:

�Der Rauch vom Feuer der siebenhundertundf�nfzig Gewehre war so dicht, da� er das Licht der Mittagssonne verdunkelte... Als sich der Rauch verzogen hatte, bot sich den Augen der erstaunten Menge eine unglaubliche Szene... Die Stricke, mit denen der junge Mann aufgeh�ngt war, waren von den Kugeln zerfetzt worden, aber sein Leib war wunderbarerweise bewahrt geblieben.�196

M. C. Huart, ein franz�sischer Schriftsteller, ein Christ, schrieb auch einen Bericht �ber diesen Vorfall: �Um die Erregung der Menge zu d�mpfen ... zeigten die Soldaten die von den Kugeln zerfetzten Fesseln, um zu beweisen, da� kein wirkliches Wunder geschehen war.�197

Die Soldaten sammelten die Reste der Stricke und zeigten sie der aufgeregten Menge. Der P�bel nahm eine drohende Haltung an, und die Soldaten suchten ihn zu beschwichtigen.

�Die Gewehrkugeln haben die Stricke zerfetzt�, bedeuteten ihre Gesten. �Das hat ihn befreit. Weiter nichts. Es ist kein Wunder.�

M. C. Huart schreibt weiter �ber das Geschehen: �Es ist kaum zu glauben, die Kugeln hatten nicht den Verurteilten getroffen, sondern im Gegenteil, sie hatten seine Fesseln gel�st, und er war frei. Es war wirklich ein Wunder.�198

A. L. M. Nicolas, der bekannte franz�sische Gelehrte, hat ebenfalls �ber dieses Schauspiel berichtet:

�Etwas Au�erordentliches geschah�, sagte er, �einzigartig in den Annalen der Weltgeschichte... Die Kugeln zerfetzten die Stricke, die ihn hielten, und er fiel unverletzt auf seine F��e.�199

Ich las diese Geschichte zuerst in einem Bericht des ber�hmten britischen Orientalisten Prof. E. G. Browne von der Universit�t Cambridge (derselbe Prof. Browne, den ich fr�her einmal erw�hnte). Er verglich die Geschichte mit derjenigen vom Kommen Christi und sagte:

�Es dr�ngt mich, einen m�glichst genauen Bericht �ber alle Einzelheiten ... zu geben, denn mir scheint das Ganze eines der interessantesten und wichtigsten Ereignisse zu sein, die sich seit dem Aufkommen des Christentums zugetragen haben... Ich halte es f�r meine Pflicht, und es ist mir eine Freude, zu tun, was in meiner Macht steht, um die Sache meinen Landsleuten zur Kenntnis zu bringen, damit sie dar�ber nachdenken k�nnen ..., denn man stelle sich vor, wie gl�cklich wir heute w�ren, wenn uns jemand z. B. N�heres �ber Kindheit und Jugend und �ber das Aussehen Christi erz�hlte. Dar�ber ist jetzt nicht mehr viel zu finden ..., aber im Falle dieses jungen Mannes ist es m�glich... So wollen wir den Dank der Nachwelt verdienen und f�r jene Zeit vorsorgen!�200

Wenn dieser gro�e Gelehrte und andere nach beachtlichen Studien fanden, da� dieses Ereignis dem �Erscheinen Christi� �hnlich war und da� es den �Dank der Nachwelt� verdiene, dar�ber zu berichten, k�nnen Sie mich dann daf�r tadeln, da� eine wachsende Erregung sich meiner bem�chtigte?

Ich mu�te mehr wissen.
2. Die bemerkenswerte Parallele

Ich begann in Bibliotheken nach allen vorhandenen Dokumenten zu suchen. Sie k�nnen sich mein ehrf�rchtiges Erstaunen vorstellen, als ich folgende Entdeckung machte.

Der Tod des jungen Mannes war im Juli 1850. Er wurde wegen seiner Worte und Lehren �ffentlich hingerichtet. Alles, was ich �ber sein Leben erfuhr, erinnerte mich an Christus. Ich konnte in der Tat nach sorgf�ltiger Pr�fung seiner Lebensumst�nde in der ganzen Weltgeschichte nur eine Parallele zu seiner kurzen, st�rmischen LaufBahá finden: die ergreifende Leidensgeschichte Jesu Christi.

Aus der Liste meiner �Entdeckungen� lege ich hier die auffallendsten Parallelen in der Lebensgeschichte der beiden dar:

1. Beide waren jung.

2. Beide waren bekannt f�r ihre Sanftmut und liebevolle G�te.

3. Beide vollbrachten Wunder der Heilung.

4. Die Periode ihres Wirkens war in beiden F�llen sehr kurz und erreichte mit dramatischer Schnelligkeit ihren H�hepunkt.

5. Beide �nderten k�hn die altehrw�rdigen Gebr�uche, Gesetze und Riten der von ihren Vorv�tern ererbten Religionen.

6. Sie verurteilten mutig die ungez�gelte Korruption, die sie �berall vorfanden, auf religi�sem wie auf weltlichem Gebiet.

7. Die Reinheit ihres pers�nlichen Lebens besch�mte die Leute, unter denen sie lehrten.

8. Ihre gr��ten Feinde befanden sich unter den religi�sen F�hrern des Landes. Diese Autorit�ten waren die Anstifter der Gewaltt�tigkeiten, die sie erleiden mu�ten.

9. Beide wurden schimpflich behandelt.

10. Sie wurden beide mit Gewalt vor die Regierungsbeh�rden gezerrt und �ffentlichen Verh�ren unterworfen.

11. Beide wurden nach den Verh�ren ausgepeitscht.

12. Beide gingen zuerst im Triumph, sp�ter unter Leiden durch die Stra�en der Stadt, in der sie get�tet wurden.

13. Beide wurden �ffentlich durch die Stra�en gef�hrt und auf dem Wege zur St�tte ihres Martyriums mit Dem�tigungen �berh�uft.

14. Beide sprachen einem, der mit ihnen sterben sollte, Hoffnung und Verhei�ung zu, fast mit denselben Worten: �Du wirst mit mir im Paradiese sein.�

15. Beide wurden �ffentlich gemartert vor den feindseligen Blicken der Zuschauer, die sich um den Schauplatz dr�ngten.

16. Nach ihrer Hinrichtung bedeckte Finsternis das Land, die in beiden F�llen um 12 Uhr mittags begann.

17. Beider K�rper wurden von Soldaten zur Zeit ihres Todes verletzt.

18. Beide wurden vor den Blicken einer gaffenden Menge schmachvoll aufgeh�ngt.

19. Ihre K�rper gelangten schlie�lich in die H�nde ihrer liebevollen Anh�nger.

20. Als ihre Leichname dort, wo man sie hingelegt hatte, verschwunden waren, gaben die f�hrenden Geistlichen Erkl�rungen ab, die diese Tatsache vertuschen sollten.

21. Nur wenige ihrer Anh�nger waren zur Zeit ihres Todes bei ihnen.

22. In beiden F�llen leugnete einer ihrer bedeutendsten J�nger, sie zu kennen. In beiden F�llen zeichnete sich eben dieser J�nger sp�ter besonders aus.

23. Jeder von ihnen hatte eine bedeutende Anh�ngerin, die eine wichtige Rolle spielte, indem sie die J�nger bewog, den Blick von der Vergangenheit abzuwenden und auf die Zukunft zu richten.

24. Nach ihrem M�rtyrertod wurden in beiden F�llen ihre Anh�nger von Verwirrung, Best�rzung und Verzweiflung ergriffen.

25. Durch ihre J�nger (die Petri und Pauli eines jedes Zeitalters) wurde ihr Glaube in alle Welt getragen.

26. Beide antworteten auf die Frage: Bist du der Verhei�ene? mit denselben festen Worten.

27. Jeder von ihnen wandte sich an seine J�nger und beauftragte sie, die Botschaft bis ans Ende der Welt zu tragen.201

Die Worte Christi kannte ich schon. Jetzt las ich mit gro�em Interesse die Worte dieses jungen Mannes:

�Wahrlich, Ich sage euch, dies ist der Tag, von dem Gott in Seinem Buche spricht... Denkt an die Worte Jesu, die Er zu Seinen J�ngern sprach, als Er sie aussandte...: �Ihr seid wie das Feuer, das im Dunkel der Nacht auf dem Gipfel des Berges entz�ndet worden ist. La�t euer Licht leuchten vor den Augen der Menschen! Euer Wesen mu� so rein, eure Entsagung so vollkommen sein, da� die Menschen auf Erden durch euch den himmlischen Vater, den Quell der Reinheit und der Gnade, erkennen und Ihm nahekommen k�nnen.��202

�Wahrlich, Ich sage euch, unendlich erhaben ist dieser Tag �ber die Tage der fr�heren Apostel. Unerme�lich ist der Unterschied! Ihr seid die Zeugen der Morgend�mmerung des verhei�enen Tages Gottes... Verbreitet euch �ber das ganze Land und bereitet sicheren Fu�es und geheiligten Herzens den Weg f�r Sein Kommen... Hat Er nicht Jesus, der in den Augen der Menschen klein und niedrig war, �ber die vereinigte Macht des j�dischen Volkes emporsteigen lassen?... So erhebt euch denn in Seinem Namen, setzt euer Vertrauen ganz auf Ihn und seid gewi�, da� ihr letztlich siegen werdet.�203

Kein Wunder, da� der bekannte Dr. Jowett von der Universit�t Oxford von diesem neuen Glauben sagte:

�Er ist zu gro� und zu nahe, um von der heutigen Generation verstanden zu werden. Die Zukunft allein kann seine Bedeutung enth�llen.�204

Die Worte von Jowett und von Browne waren es, die mich urspr�nglich auf den Pfad dieser besonderen Suche gef�hrt hatten. Jetzt verstand ich ihr brennendes Interesse.

Mich packte das Jagdfieber! War ich auf der richtigen F�hrte? Konnte ich wom�glich das jahrhundertealte R�tsel vom Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reich l�sen?

Ich beschlo�, mich im folgenden Jahr daranzumachen, alle Informationen zu sammeln, die ich �ber diesen jungen Mann und seinen Glauben auftreiben konnte. Was ich dann fand, wollte ich mit den erforderlichen Beweisen in meinem Ordner vergleichen. Wenn er der Messias war, so k�nnte ich dies gr�ndlich pr�fen. Ich k�nnte f�r mich die Sache ein f�r allemal klarstellen.

Wie auch immer, meine Begeisterung brannte lichterloh durch die Antwort auf zwei Fragen:

Wann begann Sein Glaube?
Im Jahr 1844!
Wo?
In Persien!
3. Die beiden Feuer des Himmels

Es dauerte nicht ein, sondern drei Jahre, bis ich den Ordner mit meinen Funden abschlie�en konnte. Am Ende aber wu�te ich, da� ich eine wahrhaft merkw�rdige Geschichte ausgegraben hatte. Die hartgesottenen Zeitungsredakteure hatten recht. Wenn jemand seine Sonntagszeitung zur Hand n�hme und diese Schlagzeilen s�he, w�re er wirklich ersch�ttert. Nichts mehr w�re wieder wie vorher.

K�nnen Sie meine Erregung begreifen? Ich hatte lange suchen m�ssen, aber die Aussicht war gro�, da� es sich lohnte: Wom�glich konnte ich mein R�tsel am Ende l�sen.

Zun�chst stand f�r mich fest:

1. Am 24. Mai 1844 sandte im Westen Samuel Morse sein ber�hmtes Telegramm mit Worten aus der Heiligen Schrift �ber den Atlantischen Ozean: �Was hat Gott bewirkt!�

2. Am 23. Mai 1844, dem vorhergehenden Tage, erhob im Osten der junge Mann seinen �berraschenden Anspruch.

Er erkl�rte, da� dieser Tag in allen heiligen Schriften der Vergangenheit vorausgesagt worden sei. Dieser Tag, sagte Er, sei der Tag, an dem der Verhei�ene aller Religionen erscheine. Dies sei der Tag der �einen Herde und des einen Hirten�.

Das war in Persien im Jahr 1844. Nat�rlich erregten Datum und Ort sofort meine Aufmerksamkeit.

Ich erfuhr, da� Er �der B�b� genannt wurde. Wie der Name Christus �der Gesalbte� hei�t, bedeutet der Name B�b �das Tor�. Dieser junge Mann verk�ndete, da� Er �das Tor� sei, durch das der in allen heiligen Schriften Verhei�ene schreiten werde, der die eine Herde Gottes zusammenbringen werde.

Ich erinnerte mich der von Christus gegebenen Verhei�ung:

�Der aber zur T�r hineingeht, der ist der Hirte der Schafe... Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle; und auch diese mu� ich herf�hren, und sie werden meine Stimme h�ren, und wird eine Herde und ein Hirte werden.�205

Der B�b sagte, Er sei der Herold und der Vorl�ufer eines Gr��eren als Er selbst. Seine Mission sei es, die Menschen zu Gott zur�ckzurufen und den Weg f�r den gro�en Welterl�ser, der von Christus und allen Propheten der Vergangenheit verhei�en war, vorzubereiten. �hnlich wie Johannes der T�ufer der Vorl�ufer Christi gewesen war, erkl�rte der B�b, der Vorl�ufer dieses verhei�enen Erl�sers aller Zeiten zu sein.

In den heiligen Schriften Persiens, dem Land, dem Daniel prophezeite, es werde in der Endzeit ein �Ort der Vision� sein, gibt es mehrere Prophezeiungen von zwei himmlischen Boten, die erscheinen werden. Eine davon verhei�t:

�Eines Tages wird der ersch�tternde Posaunensto� das Land ersch�ttern, welchem der zweite Sto� folgen wird; an jenem Tage werden die Herzen der Menschen erbeben.�

Und an einer anderen Stelle hei�t es:

�... am Auferstehungstage wird die ganze Erde nur eine Handvoll vor Ihm sein... Und ein Posaunensto� wird sein... Dann wird noch ein Sto� aus der Posaune sein, und siehe da, ... die Erde wird leuchten im Lichte ihres Herrn.�

An einer anderen Stelle ist die Rede von zweien, die beide zur Endzeit kommen werden.

�Wahrlich, ich sage euch, nach dem Q�'im (�der sich erheben wird�) wird der Qayy�m (�der Selbstbestehende�) offenbart werden.�206

Pavri schreibt in seinem Buch The Coming World Teacher: �Als Sri Krischna kommen sollte, k�ndigten der Weise Narada und andere Sein Kommen mehrere Jahre vorher an... Solche Ank�ndigung ist notwendig...�

Ich fand diese Verbindung von zwei Gestalten in einer g�ttlichen Offenbarung in mehreren Religionen der Welt.

Im Judentum: Messias ben Joseph und Messias ben David; Elias und der Messias.

In der Zoroastrischen Religion: Ush�dar-M�h und der Sh�h Bahr�m.

Im Christentum: Johannes der T�ufer und Christus; Elias und Christus.

Im Schiitischer Islam: Der Q�'im und der Im�m usayn.

Im Sunnitischen Islam: Der Mihd� und Christus.

In dem Land, in dem der B�b erschien, gab es noch eine weitere Prophezeiung vom Kommen zweier heiliger Gestalten. Die von Buchari berichtete �berlieferung sagt:

�Zur Zeit des Endes wird Gott sich der ganzen Menschheit offenbaren, mit allen Attributen der Gottheit und Majest�t, aber sehr wenige werden sich Ihm n�hern... Dann wieder wird Er zum zweiten Mal erscheinen und alle Eigenschaften der Dienstbarkeit offenbaren, und das Volk wird sich um Ihn dr�ngen und an Ihn glauben und Seine wesenseigenen Tugenden preisen und r�hmen.�

Sacharja prophezeit, da� zur Endzeit die beiden heiligen Seelen erscheinen werden. Es hei�t:

�Und er sprach: Es sind die zwei Gesalbten, die vor dem Herrscher aller Lande stehen.�207

Die Offenbarung spricht au�er von den beiden �Schrecken� auch von den �zwei �lb�umen� und den �zwei Leuchtern�. Maleachi spricht von der Zeit des Endes und prophezeit:

�Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe der gro�e und schreckliche Tag des Herrn kommt.�208

In Persien war es, wo Daniel sah:

�... es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn...�209

Der B�b sagte voraus, da� dieser gro�e Erl�ser genau neun Jahre nach Seinem eigenen Kommen erscheinen werde. Er werde daher, wie im Alten Testament prophezeit, �pl�tzlich zu seinem Tempel kommen�. Er sollte also ebenso erscheinen, wie Christus es oft im Buch der Offenbarung betont hatte:

�Siehe, ich komme bald.�

Maleachi, der dies den �gro�en und schrecklichen Tag des Herrn� nannte, sagte voraus, da� zur Zeit des Endes zwei Gestalten erscheinen. Er sagt:

�Siehe, ich will meinen Boten senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. Und bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht...�210

Der B�b bekundete wiederholt, da� Er die Morgend�mmerung sei, da� aber der Verhei�ene aller Zeiten, der bald nach Ihm kommen werde, die Sonne sei. Er sagte voraus, da� dieser gro�e Erl�ser ein Zeitalter des Friedens und nie dagewesenen Fortschritts einleiten werde.

Nat�rlich wollte ich nun alles in Erfahrung bringen, sowohl �ber den B�b als auch �ber den, der Ihm folgen sollte. Schlie�lich waren drei meiner grundlegenden Beweise schon erf�llt:

1. Der neue Glaube hatte zu einer Zeit begonnen, als �Christi Evangelium in der ganzen Welt gepredigt� worden war (1844).

2. Der neue Glaube brachte der Welt Seine Botschaft genau in dem Jahr, als die �Zeit der Heiden erf�llt� war (1844).

3. Der neue Glaube war in dem von Daniel vorhergesagten Jahr erschienen, als, nach Christi Worten, die Menschheit �an der heiligen St�tte� stand (1844).

Diese drei wesentlichen Voraussetzungen waren mit dem Erscheinen des neuen Glaubens im Jahr 1844 erf�llt worden. Ich wu�te deshalb, da� ich auf dem richtigen Weg war.

4. Die Zeugen

Margaret Fuller, die mit Emerson befreundet war, sprach �ber die um 1844 in der ganzen Welt verbreitete Erregung: �Ein besonderer Zug jener Zeit war, da� die Erregung alle Kreise ergriffen hatte.�211

Ich war begierig, genau zu erfahren, was damals mit dem B�b geschehen war. Wie begann es mit dem neuen Glaubens? Als Morse am 24. Mai 1844 sein ber�hmtes Telegramm verschickte, hatte die Erwartung des Verhei�enen einen fieberhaften H�hepunkt erreicht.

Am Abend des 23. Mai 1844, zwei Stunden und elf Minuten nach Sonnenuntergang im fernen Sh�r�z in Persien, redete der B�b mit einem bescheidenen jungen Wahrheitssucher, �hnlich wie Christus mit einfachen Fischersleuten geredet hatte. Er sagte:

�Diese Nacht, diese Stunde wird in k�nftigen Tagen als eines der gr��ten und wichtigsten aller Feste gefeiert werden.�212

Der junge Wahrheitssucher, dem der B�b als erstem Seine Botschaft offenbarte, hat seine lebhafte Erinnerung an jenes unverge�liche Erlebnis und die ersten Worte des B�b beschrieben:

�Wahrlich, der Morgen eines neuen Tages ist angebrochen. Der Verhei�ene hat den Thron in den Herzen der Menschen bestiegen.�213

�Ich sa� da, von Seinen Worten ganz gebannt�, sagte dieser Wahrheitssucher. �und hatte die Zeit ... vergessen... Diese Offenbarung, die so pl�tzlich und ungest�m �ber mich hereinbrach, war wie ein Gewittersturm und machte mich v�llig benommen. Ich war geblendet von ihrem strahlenden Glanz und �berw�ltigt von ihrer durchdringenden Gewalt. Erregung, Freude, Ehrfurcht und Staunen w�hlten mich auf in tiefster Seele. Doch vorherrschend unter diesen Gem�tsregungen war ein Gef�hl des Gl�cks und der St�rke; ich war wie verwandelt.�214

Ich studierte ein 700 Seiten langes Dokument �ber die fr�he Geschichte des B�b und Seiner Anh�nger. Ich las von ihren Leiden und ihrem M�rtyrertod, eine Geschichte, die derjenigen Christi und Seiner Apostel glich. Ich las die Worte des franz�sischen Historikers Ernest Renan, des Verfassers eines Buches �ber das Leben Christi, der die M�rtyrerzeit der B�b-J�nger als einen �Tag, wie vielleicht kein zweiter in der Geschichte der Welt�215 bezeichnet. Ich las mehrere Male die Erinnerungen des jungen Mannes zu dem der B�b zuerst sprach. Er hat der Nachwelt die folgende Aufzeichnung von jener ersten Verk�ndigung hinterlassen:

�Der Schlaf floh mich in jener Nacht. Ich war im Banne der Melodie dieser Stimme... Doch vorherrschend unter diesen Gem�tsregungen war ein Gef�hl des Gl�cks und der St�rke; ich war wie verwandelt. Wie schwach und unf�hig, wie niedergeschlagen und furchtsam war ich doch zuvor gewesen! Ich konnte weder schreiben noch gehen, so zitterten mir H�nde und F��e. Nun aber hatte das Wissen um Seine Offenbarung mein ganzes Wesen wie elektrisiert. Ich f�hlte mich von solchem Mut und solcher Kraft durchdrungen, da�, wenn die Welt und alle ihre V�lker und Herrscher sich wider mich erhoben h�tten, ich ganz allein ihrem Ansturm unerschrocken standgehalten h�tte... Ich kam mir vor wie die Stimme Gabriels, die der Menschheit zurief: �Wachet auf! Denn siehe, ... Seine Sache ist kundgetan! Das Tor Seiner Gnade ist weit ge�ffnet! Tretet ein, o V�lker der Erde! Denn Er, der Verhei�ene, ist da!��216

Ich war zutiefst ergriffen von der Lebensgeschichte des B�b. Ich war �berzeugt, da� ein solches Drama nicht unbemerkt von der zeitgen�ssischen Geschichtsschreibung vor�bergegangen sein konnte. Es konnte mi�verstanden, aber kaum �bersehen worden sein. Ich hatte recht. Ich fand, da� nicht nur ich diesen Eindruck hatte. Ich fand viele Berichte �ber dieses Ereignis in europ�ischen Geschichtswerken. Der franz�sische Historiker Nicolas schrieb �ber den B�b, Sein Leben sei �eines der gro�artigsten Beispiele von Mut, das zu schauen die Menschheit das Vorrecht hatte�217.

Auch Nicolas verglich dieses Zeitalter mit demjenigen Christi und schreibt: �Er hat sich f�r die Menschheit geopfert...� �Wie Jesus bezahlte Er (der B�b) mit Seinem Leben f�r die Verk�ndigung einer Herrschaft der Eintracht, Gerechtigkeit und br�derlichen Liebe.�218

Edward Granville Browne, der mich zuerst auf die Spur dieser Geschichte gebracht hatte, schrieb vom B�b: �Wer wird nicht sogleich von diesem edlen Geist (dem B�b) angezogen? Sein Leben voll Kummer und Verfolgung, die Reinheit Seines Betragens und Seine Jugend, Sein Mut und Seine Geduld ohne Klage im Mi�geschick, ... aber am meisten Sein tragischer Tod - das alles dient dazu, unser Mitgef�hl f�r diesen jungen Propheten aus Sh�r�z zu wecken.�219

Der Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches war pl�tzlich riesengro� geworden. Diese neue Entwicklung machte tiefen Eindruck auf mich. Mir wurde klar, da� es keine Kleinigkeit war, die ich entdeckt hatte. Es betraf nicht irgendeine kleine, unbedeutende Gruppe. Sie war wohl �bersehen worden, aber nur vom zwanzigsten Jahrhundert, gewi� nicht vom neunzehnten.

Ein angesehener franz�sischer Schriftsteller schrieb: �Ganz Europa wurde von Mitleid und Emp�rung ergriffen... Unter den Literaten meiner Generation, im Paris von 1890, war das Martyrium des B�b noch immer ein ebenso aktuelles Thema wie die erste Nachricht von Seinem Tod. Wir schrieben Gedichte �ber Ihn. Sarah Bernhardt regte Catulle Mend�s an, ein St�ck zu schreiben mit dem Thema dieser historischen Trag�die.�220

Der bekannte Gelehrte Arminius Vamb�ry sprach in der Acad�mie Fran�aise vom B�b und sagte, Er habe �Lehren aufgestellt, die der gr��ten Denker w�rdig� seien.

Im Jahre 1903 kam ein Drama mit dem Titel The Báb heraus. In einem der f�hrenden Theater von St. Petersburg wurde es aufgef�hrt. Ver�ffentlicht wurde es in London, dann wurde es ins Franz�sische und (durch den Dichter Fiedler) ins Deutsche �bersetzt.

Sir Francis Younghusband schreibt in seiner Geschichte �ber die Zeiten: �Die Geschichte des B�b... war die Geschichte eines un�bertroffenen geistigen Heldentums... Sein Leben ist eines jener Ereignisse des Jahrhunderts, die des Studiums wirklich wert sind.�221

Aber wer hat sich seither darum bem�ht, diese Geschichte zu pr�fen?

Der ber�hmte Oxforder Gelehrte, der Geistliche Dr. T. K. Cheyne, nannte den B�b, den �heutigen Jesus�, einen �Propheten, ja mehr noch�. �Die Verbindung von Milde und Macht ist so selten, da� wir ihn in die Reihe der au�ergew�hnlichen Menschen stellen m�ssen.�222

Nun war ich begieriger denn je, die gro�e Pers�nlichkeit kennenzulernen, die vom B�b angek�ndigt war; denn, wenn der B�b die Menschen schon so bewegt hatte, wie w�rde es dann mit dem Erl�ser sein, der noch kommen sollte? Der B�b sagte, dessen Macht werde Seine eigene bei weitem �bertreffen. Sie werde sein, wie die Sonne im Vergleich zur Kerze.

Der Vorl�ufer Johannes der T�ufer hatte von Christus gesagt:

�... der aber nach mir kommt, ist st�rker als ich, und ich bin nicht genug, ihm die Schuhe abzunehmen.�223

Der B�b sagte von dem, der kommen sollte:

�Von allen Ehrungen, die ich Ihm, der nach Mir kommen wird, gezollt habe, ist die gr��te Mein schriftliches Bekenntnis, da� keines Meiner Worte Ihn angemessen beschreiben kann noch irgendeinem Hinweise auf Ihn in Meinem Buche ... verg�nnt ist, Seiner Sache gerecht zu werden.�224

Der B�b betrachtete sich nur als einen �Ring am Finger� dessen, der noch kommen sollte. Er sagte, Er sei der erste, der sich vor Ihm verneige. Er sprach zu Seinen J�ngern:

�Wahrlich, Ich glaube an Ihn und an Seinen Glauben und an Sein Buch und an Seine Beweise ... und bin stolz auf Meinen Glauben an Ihn.�225

Der B�b sagte von einem Christen, der an den k�nftigen Messias glauben werde:

�... Ich w�rde ihn wie Meinen Augapfel sch�tzen.�226

In den letzten Tagen vor Seinem Tod schrieb der B�b:

�Ich habe alle Menschen erzogen, damit sie diese Offenbarung (des zuk�nftigen Messias) erkennen, und doch weigert sich das Volk des Bayan, jenem gesegneten Baume, der weder dem Osten noch dem Westen angeh�rt, auch nur den Namen eines Gl�ubigen zuzugestehen... Wie k�nnte da irgend jemand durch einen Schleier von Ihm getrennt sein?�227

Ich war noch niemals so voller Hoffnung gewesen, eine L�sung meines jahrhundertealten R�tsels zu finden. Was ich zuerst aus Spa� zur Unterhaltung begonnen hatte, das verfolgte ich nun ernsthaft.

Meine n�chste Aufgabe war klar. Wer war der vom B�b Angek�ndigte? Wie hie� er? Woher kam er? Erf�llte er die Beweise, die ich gesammelt hatte?

Ehe ich nicht die Antworten auf diese Fragen wu�te, konnte ich den Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches nicht abschlie�en.

5. Der Verborgene ist enth�llt

Ich studierte sorgf�ltig alle Schriften des B�b, die ins Englische �bersetzt waren, und pr�fte alle m�glichen Spuren, die mich zu dem Ort und der Person des gro�en Welterl�sers f�hren konnten, der, wie der B�b versprochen hatte, bald erscheinen werde.

Der B�b nannte genau das Jahr, in dem der Verhei�ene sich erheben werde:

�Ehe nicht neun (Jahre) vom Beginn dieser Sache an vergangen sind, wird das Wesen alles Erschaffenen nicht offenbart werden... Habe Geduld, bis du eine neue Sch�pfung schaust.�228

Das war deutlich genug. Das Jahr neun (1269) in Persien war das Jahr 1853 des Westens. Er sollte nicht vor 1853 kommen. An einer anderen Stelle schrieb der B�b:

�Im Jahre neun werdet ihr alles Gute erlangen.�229

Und wieder:

�Im Jahre neun werdet ihr in die Gegenwart Gottes gelangen.�230

Neun Jahre nach Seiner Verk�ndigung, 1844, bringen uns auf das Jahr 1853. Ich fand auch andere Anhaltspunkte in Seinen Schriften, die den Ort des Erscheinens des Messias angaben, sogar die Stadt.

Als der B�b den jungen Wahrheitssucher, der als erster an Ihn glaubte, verabschiedete, sagte Er:

�Richte deinen Weg nach Norden und besuche auf dieser Reise ... ihr�n. Flehe zur allm�chtigen Vorsehung, da� sie dir gn�dig beistehe, in dieser Hauptstadt zum Sitz der wahren, h�chsten Herrschaft zu gelangen und in die Wohnstatt des Geliebten einzutreten. Ein Geheimnis ist in dieser Stadt verborgen. Wenn es offenbar wird, wird es die Erde in ein Paradies verwandeln.�231

Bei einer anderen Gelegenheit sagte der B�b:

�Ich werde ... deine Schritte nach jener Stadt (Teheran) lenken, die ein so �berirdisch heiliges Mysterium birgt, wie es weder ... noch Sh�r�z (sein eigener Geburtsort Schiras) je bieten k�nnen.�232

Sollte dies das Mysterium sein, nach dem ich so viele Jahre gesucht hatte? War dies der Schl�ssel, der die T�r zum nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reich aufschlie�en w�rde, nach dem sich Christen, Juden, Muslime, Buddhisten, Hindu und Zoroastrier vergeblich gesehnt hatten?

Ich fand einen Hinweis auf einen Besuch des B�b an einer heiligen St�tte in der N�he von Teheran. In einer Schrift spricht Er den Heiligen an, der dort begraben ist, mit den Worten:

�Wohl steht es um dich, da du deine Ruhestatt fandest ... im Schatten Meines Geliebten.�233

Es besteht kaum Zweifel �ber Ort und Zeit: Teheran 1853. Meine Neugierde wuchs nochmals, als ich eine weitere Prophezeiung in den heiligen Schriften von Persien fand, die das Erscheinen zweier Gottesboten in der Endzeit erw�hnte. Sie lautet:

�Im Jahr Ghars (1844) wird die Erde von Seinem Licht erleuchtet... Wenn du bis zum Jahr Gharas� (1853) lebst, wirst du dessen Zeuge sein, wie die Nationen, die Herrscher, die V�lker und der Gottesglaube allesamt neu werden.�234

Meine Forschungen in der persischen Geschichte und weitere Studien in den Schriften des B�b lenkten meine Aufmerksamkeit bald auf den Bericht �ber die Geburt eines au�ergew�hnlichen Menschen. Er war in der Hauptstadt Teheran geboren. Er war, wie Daniel prophezeit hatte, von adliger Herkunft. Er stammte von den alten K�nigen Persiens ab.

Ich fand den folgenden Bericht �ber seine Jugend: �Von Kindheit an war Er au�erordentlich g�tig und gro�m�tig. Er liebte vor allem das Leben im Freien, die meiste Zeit brachte Er im Garten und auf den Feldern zu. Er besa� eine au�erordentliche Anziehungskraft, die von allen empfunden wurde. Die Menschen scharten sich immer um Ihn. Minister und Hofleute suchten Seine N�he, und auch die Kinder waren Ihm zugetan.�235

Ich fand auch einen Bericht dar�ber, wie er seine Jugend verbracht hatte. Er �hnelt der Geschichte, die von dem Knaben Jesus erz�hlt wird: �Schon mit dreizehn oder vierzehn Jahren wurde Er f�r Sein Wissen bekannt. Er konnte sich �ber jeden Gegenstand unterhalten und jedes ihm vorgelegte Problem l�sen. In gro�en Versammlungen konnte Er Dinge mit den 'Ulam�s (f�hrende Geistliche) er�rtern und verwickelte religi�se Fragen klarlegen. Alle pflegten Ihm mit der gr��ten Anteilnahme zuzuh�ren.�236

Offenbar war der Eindruck erstaunlich, den er auf die Menschen machte. Selbst der Ministerpr�sident von Persien erkannte seine Gr��e, und sie beunruhigte ihn. Als er f�r einen Regierungsposten vorgeschlagen wurde, sagte der Ministerpr�sident: �La�t ihn seine eigenen Wege gehen. Eine solcher Posten ist seiner unw�rdig. Er hat h�here Ziele vor sich. Ich kann ihn nicht begreifen, aber ich bin �berzeugt, da� er f�r eine erhabene LaufBahá bestimmt ist. Seine Gedanken sind anders als unsere. La�t ihn in Ruhe.�237

In einem historischen Bericht �ber sein Leben findet sich noch eine weitere �hnlichkeit mit Christus: �Wie Jesus Seinen J�ngern die F��e wusch, so hat Baha'u'Il�h manchmal Speisen f�r Seine J�nger bereitet und andere niedrige Dienste f�r sie verrichtet. Er war ein Diener der Dienenden und war im Dienen einzig gl�cklich. Er war es zufrieden, notfalls auf hartem Boden zu schlafen und von Brot und Wasser zu leben, zeitweilig selbst von �Gottesbrot�, wie Er es nannte, das hie�, Hunger zu leiden. Seine vollendete Demut zeigte sich in Seiner tiefen Ehrfurcht vor der Natur, vor dem Menschenwesen und besonders vor den Heiligen, den Offenbarern und den M�rtyrern. Alles, vom kleinsten bis zum gr��ten, sprach Ihm von Gott.�238

Seine Mission begann im Osten, wie von Hesekiel und Christus vorausgesagt. Sie begann in Persien, wie von Daniel verhei�en. Sie begann in Teheran, wie vom B�b prophezeit. Und sie begann genau neun Jahre sp�ter.

Der B�b schrieb:

�Schaut auf die Sonne der Wahrheit... Dies ist wahrlich, was Wir dir verhei�en haben... Warte, bis ... neun [Jahre] verflossen sind...� �Ich bin der erste Diener, der an Ihn und Seine Zeichen glaubt.�239

Damit niemand es mi�verstehe, schrieb der B�b:

�Verherrlicht bist Du, o mein Gott! Sei Du Zeuge, da� ich durch dieses Buch �ber die Sendung Dessen, den Du offenbaren wirst [den Messias]), mit allen erschaffenen Dingen einen Bund geschlossen habe...�240

Und schlie�lich:

�Nach �n (1853) wird euch eine Sache gegeben werden, die ihr dann kennenlernen werdet.�241

Ich fand, da� der B�b bei vielen Gelegenheiten auf den gro�en Messias hingewiesen hatte, der in neun Jahren, im Jahre 1853, erscheinen werde. Er sagte, Persien w�rde gesegnet �durch die Fu�spuren Seines (d. h. Gottes) Gr��ten Namens und durch Seine m�chtige Verk�ndigung�.

Das war kein unbestimmter Hinweis, er war greifbar und konnte nachgepr�ft werden.

6. Die Herrlichkeit Gottes

Ich vertiefte mich in den Bericht des bereits genannten jungen persischen Wahrheitssuchers, an den der B�b Seine erste Verk�ndigung gerichtet hatte. Jener hatte, dem Hinweis folgend, den vom B�b Verhei�enen gesucht. Er ging nach Teheran und erkundigte sich bei den Leuten.

�Gibt es einen Menschen in dieser Stadt, der sich von den anderen unterscheidet? Jemand, der wegen seines Charakters ber�hmt ist?�

Man antwortete ihm, es gebe nur einen solchen Menschen.

�Was ist sein Beruf?�

�Er tr�stet die Verzweifelten und speist die Hungrigen.�

�Wie ist sein Rang, seine Stellung?�

�Er hat nichts dergleichen, er tut nur den Armen und den Fremden Gutes.�

�Wie ist sein Name?�
�usayn 'Ali [Bahá'u'lláh].�
�Wie alt ist er?�
�Achtundzwanzig Jahre.�242

So erfuhr ich, da� Sein Name usayn-'Ali war, so, wie Jesus der Name Christi war. Jesus war bekannt als Christus, �der Gesalbte�; usayn-'Ali war bekannt unter dem Titel Bahá'u'lláh, �die Herrlichkeit Gottes�.

Bahá'u'lláh wurde in Persien geboren, dem Land, in dem Daniel seine Vision vom F�rsten Michael hatte, dessen Name �der wie Gott aussieht� bedeutet.

Als Daniel den Auftrag erhielt, �die B�cher zu versiegeln� bis zur Zeit des Endes, wurde ihm auch verhei�en:

�Zu jener Zeit wird Michael, der gro�e Engelf�rst, der f�r dein Volk eintritt, sich aufmachen...�243

Bahá'u'lláh wurde in der persischen Provinz M�zindar�n geboren. Dieser Teil Persiens war seit langem als ein Land zuk�nftiger Verhei�ung bekannt. Von M�zindar�n steht geschrieben: �Es gibt viele Legenden �ber diese Provinz. Es hei�t, dort werde ein himmlischer Baum wachsen, dessen Zweige in den Himmel reichen. Die Fr�chte dieses Baumes seien den V�lkern zum Leben bestimmt. Viele Menschen reisten in diese Gegend in der Hoffnung, diesen wundervollen Baum zu finden. Eine andere Legende besagt, da� der K�nig des Krieges und des Hasses in einem dieser hohen Berge eingekerkert worden sei.�244

Der Verfasser dieses Berichtes erl�utert, da� diese Legenden gleichnishaft auf das Kommen einer gro�en Gestalt aus jener Provinz hinweisen, Eines, der der Welt den Frieden bringen werde.

�hnliche Legenden waren in der Offenbarung und bei Daniel verzeichnet. Im selben Kapitel, in dem Daniel von Michael, der wie Gott aussieht, spricht, prophezeit er, da� dieser das Volk in der Endzeit erl�sen werde und da� dies dann der gro�e Tag der Auferstehung sei. Einen �hnlichen Auferstehungstag verspricht Christus f�r die Zeit Seiner Wiederkehr.245

F. Hudgings, ein Erforscher j�discher Prophezeiungen, schreibt in seinem Buch Zionism in Prophecy: �Ja es scheint, da� wir uns tats�chlich in der �Zeit des Endes� befinden, genau wie der Prophet (Daniel) es in einer Vision sah.�

usayn-'Ali, Bahá'u'lláh. Es war ein fremdartiger Name f�r mich. Es dauerte eine Zeit, bis ich mich an ihn gew�hnt hatte. Meine urspr�ngliche Ablehnung schmolz jedoch vor seiner Lebensgeschichte allm�hlich dahin. Der Name war orientalisch, aus dem Nahen Osten. Ich war mir nat�rlich bewu�t, da� ich wie der r�mische Geschichtsschreiber reagiert hatte, der den Kaiser pries, weil er den Kultus des Nazareners unterdr�ckt hatte. Auch er hatte, als ein �Westlicher�, Ansto� an dem fremdartigen orientalischen Namen genommen. Es kamen jedoch in Wirklichkeit alle Boten Gottes vom Osten mit Namen, die uns zuerst fremd anmuteten.

Ungef�hr zu dieser Zeit fand ich eine h�chst bemerkenswerte Erkl�rung. Wenigstens schien es mir so. Sie wurde nicht von einem Anh�nger des B�b oder Bahá'u'lláhs aufgezeichnet, sondern von einem Theologen der Oxforder Universit�t, einem wohlbekannten christlichen Geistlichen. Er schrieb: �Wenn es in j�ngster Zeit einen Propheten gegeben hat, so ist es Bahá'u'lláh, zu dem wir gehen m�ssen. Er war ein Mann von h�chstem Rang, ein Prophet.�246

Ich las den Bericht von Dr. J. Estlin Carpenter in seinem Buch Comparative Religions, in dem er geradeheraus fragt: �Hat nicht Persien inmitten all seines Elends eine Religion hervorgebracht, die die Welt erobern wird?�

Nichts h�tte mich jetzt veranlassen k�nnen, meine Forschungen einzustellen. Ich stand an der Schwelle einer m�glichen L�sung des Falles vom nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reich. Sollte ich entt�uscht werden, wie so viele im Lauf der Jahrhunderte?

Ich war doch in einer viel g�nstigeren Lage. Ich hatte eine lange Liste von deutlichen Beweisen, die jeder, der Anspruch auf den Thron des Messias erhob, erf�llen mu�te, ehe er auf Anerkennung hoffen konnte.

Ich konnte meine wachsende Begeisterung kaum z�geln. Bisher war die Spannung viel gr��er als bei der Ausgrabung einer Menge kostbarer Edelsteine. War dies vielleicht berechtigt?

Ich wu�te, da� ich mich jetzt an einem entscheidenden Punkt befand. Ich nahm meine Liste von Beweisen vor und begann sie langsam, einen nach dem andern, mit dem Leben Bahá'u'lláhs zu vergleichen. Ich wollte ihn an jedem einzelnen Beweis pr�fen.

Ich erfuhr vieles �ber Bahá'u'lláh, unter anderem, da� er, wie Christus, von den f�hrenden M�nnern seiner Zeit viele Beleidigungen und Dem�tigungen hatte erdulden m�ssen.

Er wurde im Bethaus von Amul grausam ausgepeitscht. Zwei Jahre nach dem M�rtyrertod des B�b wurde er von Soldaten gefangengenommen und �ber viele Meilen zu Fu� nach Teheran in ein unterirdisches Gef�ngnis geschleppt. Unterwegs wurde er seiner Kleider beraubt, verh�hnt und mi�handelt.

Ein Bericht aus jener Zeit lautet: �Barfu� und barh�uptig unter den sengenden Strahlen der Hochsommersonne mu�te Er den ganzen Weg von Shim�r�n bis in den Kerker zu Fu� zur�cklegen. �berall am Stra�enrand beschimpfte Ihn der P�bel ... und warf mit Steinen nach Ihm.... In der N�he des Kerkers l�ste sich ein altes, gebrechliches Weib aus der Menge, einen Stein in der Hand ... sie schrie ...: �... gebt mir Gelegenheit, da� ich ihm meinen Stein ins Gesicht werfe!�

Als Bahá'u'lláh sie hinterdrein hecheln sah, sagte Er zu Seinen W�chtern: �Entt�uscht dieses Weib nicht. Verwehrt ihr nicht, was sie f�r eine verdienstvolle Tat in den Augen Gottes h�lt.��247

Bahá'u'lláh wurde von seinen Anh�ngern getrennt, um seine bezaubernde Sprachgewalt zum Schweigen zu bringen, er wurde aus seiner Heimat verbannt.

Unter bewaffnetem Geleit wurde er �ber die persische Grenze in den Irak gebracht. Vielleicht werden Sie auch das prickelnde Gef�hl haben, wie ich es hatte, als ich seinen Bestimmungsort erfuhr.

Das Zweistromland von Tigris und Euphrat!

Genau dort, wo Hesekiel seine Vision von der �Herrlichkeit des Herrn� hatte: Bábylon! Baghdad!

Und der Name Bahá'u'lláh bedeutet: �Die Herrlichkeit des Herrn�.

Ich legte meinen Ordner mit der Aufschrift �L�sung� weg. Auf das Etikett schrieb ich ein gro�es �?�. Dann widmete ich meine ganze Aufmerksamkeit der Liste von Beweisen. Was sich im Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches herausstellen wird, w�rde davon Abhangen, was von nun an geschieht.

Dritter Teil: Der Beweis
1. Der K�nig vom Sonnenaufgang

Je tiefer ich sch�rfte, um so deutlicher erwies sich, da� Bahá'u'lláh die Bedingung erf�llte, nach der der Messias aus dem Osten kommen sollte. Denn er entstammte, so fand ich, einer vornehmen Familie in Persien, einem Land im Osten von Israel.

John Cumming, ein christlicher Geistlicher, zitiert in seinem Buch �ber die Endzeit, The Great Tribulation, eine Prophezeiung von Zarathustra �ber den Messias, wo es hei�t, da� der Bote Gottes aus N�r in Persien kommen werde.

N�r liegt in der Provinz M�zindar�n. Es ist die Heimat Bahá'u'lláhs. Sein Vater, Mirza Buzurg von N�r, war ein angesehener Minister des Schahs von Persien.

In dem Buch von Nategh �ber religi�se Streitfragen, Religious Debates, finden sich die folgenden Prophezeiungen von Zarathustra �ber Denjenigen, der von Osten kommen soll:

1. �Gott wird dir (Persien) ein gutes Ende geben.�

2. �Wenn nur noch ein Augenblick in der ganzen Welt bleibt, will ich einen von dieser Nation (Persien) senden, der die Religion erneuern wird.�

3. �Wenn Persien und die anderen L�nder von den Arabern besetzt sind, will ich einen vom Geschlecht der K�nige von Persien ausw�hlen, damit er die V�lker der Welt vom Osten bis zum Westen aufrufe, den einen Gott anzubeten.�

Bei meiner Suche stie� ich auch auf folgende Notiz: �Es ist ein Manuskript gefunden worden, das Seinen (Bahá'u'lláhs) Stammbaum verzeichnet, zur�ckreichend mehr als 1300 Jahre bis auf die K�nige des alten Persiens.�248

Unter den Buddhisten ist eine Prophezeiung bekannt �ber den gro�en Messias, der kommen soll. Die Prophezeiung wird Gautama Buddha zugeschrieben und besagt:

�... in der F�lle der Zeit werde sich ein Buddha namens Maitreya, der Buddha universaler Gemeinschaft erheben und Seine grenzenlose Herrlichkeit offenbaren.�249

Dieser gro�e Messias wird, wie die Buddhisten glauben, nicht von Osten, sondern von Westen kommen.

Edward Irving, ein Geistlicher aus Gro�britannien, der um 1800 die Wiederkehr Christi sehnlich erwartete, sagte: �Sehr bemerkenswert ist, da� ein Freund von mir in Indien im Himalaya bei dem heiligen See war, wo niemals Christen gewohnt hatten, und dort ebenfalls die Erwartung einer Religion aus dem Westen antraf, die innerhalb von vierzig Jahren die Erde besitzen solle...�250

Bahá'u'lláh kam aus Persien, das �stlich von Israel, aber westlich von Indien liegt. Seine Wirkungszeit vom Anfangs bis zu seinem letzten Tag auf Erden dauerte vierzig Jahre.

Die Propheten von Syrien und Pal�stina sagten das Kommen des verhei�enen Messias von Osten voraus. Die Propheten und Seher von Indien und dem Fernen Osten sagten, da� er im Westen erscheinen werde. Persien, das Geburtsland Bahá'u'lláhs, liegt dazwischen und erf�llt beide Anforderungen.

Im Buch Henoch wird prophezeit, da� der Messias der Endzeit im Osten von Israel kommen werde, aus dem Land, das heute als Persien bekannt ist. Bei Henoch hei�t es:

�Und in jenen Tagen werden sich die Engel versammeln und ihre Blicke nach Osten richten, zum Land der Parther und der Meder, um die K�nige wachzurufen; und ein Geist des Aufruhrs wird �ber sie kommen und sie von ihren Thronen st�rzen.�251

Parthien und Medien waren das heutige Persien, Bahá'u'lláhs Geburtsland.

Die j�dischen Orakel, die Sibyllinischen B�cher, erw�hnen ebenfalls das Kommen des Messias aus dem Osten und sagen:

�Und dann wird Gott einen K�nig von Sonnenaufgang senden, der allen L�ndern Erl�sung vom Fluch des Krieges bringen wird ... und er wird dies nicht von sich aus tun, sondern im Gehorsam gegen�ber den Befehlen des allm�chtigen Gottes.�252

Joseph Klausner schreibt in The Messianic Idea in Israel: �Der �K�nig vom Sonnenaufgang� ist ohne Zweifel der k�nigliche Messias.�

Der Prophet Hesekiel sagte ebenfalls voraus, da� der Messias von Osten in das Heilige Land, Israel, kommen werde. Er nannte sogar den Titel, unter welchem er an jenem Tage zu erkennen sein werde: �die Herrlichkeit Gottes�. Hesekiel berichtet seine Vision von der Endzeit und sagt:

�Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten...�253

In einem anderen Vers sagt Hesekiel:

�Und die Herrlichkeit des Herrn kam hinein zum Tempel durch das Tor, das nach Osten liegt.�254

Ich hatte schon erfahren, da� der Name Bahá'u'lláh arabisch war und auf deutsch die Herrlichkeit Gottes oder die Herrlichkeit des Herrn bedeutet.

Sein Herold wurde der B�b genannt. Dies ist auch arabisch und bedeutet das Tor.

Der B�b war das Tor, durch das Bahá'u'lláh, die Herrlichkeit Gottes, in die Herzen der Menschen einzog. Als Verbannter aus Persien, das im Osten liegt, war Bahá'u'lláh nach Israel gekommen.

Ich war mehr als zufrieden mit diesem Ergebnis. Ich erkannte, da� Bahá'u'lláh die Prophezeiungen von Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel, Micha, Zarathustra, Buddha und Muammad - und ebenso viele weltliche Prophezeiungen erf�llt hatte, die alle auf die Zeit und den Ort hinwiesen, von wo dieser Hirte am Tag der einen Herde kommen werde.

Ich schrieb zum ersten Beweis: Erf�llt.
2. Altes Land der Geheimnisse

Der zweite Beweis, den ich suchte, betraf Bábylon, das alte Land der Mysterien. Nach den Anhaltspunkten, die ich gefunden hatte, schienen kaum Zweifel zu bestehen, da� der endzeitliche Erl�ser aus dem Zweistromland von Euphrat und Tigris kommen werde, aus dem Land, das man einst Bábylon nannte.

Als das Volk klagte, da� es keinen Erl�ser h�tte, es zu erretten, tadelte es Micha hart. Er verhie� ihm aber, da� ihm von Bábylon Erl�sung kommen werde. Er r�gte seine Treulosigkeit und sagte:

�Warum schreist du denn jetzt so laut? Ist kein K�nig bei dir?�255

Weiter prophezeite Micha von der Zukunft und sagte:

�Leide doch solche Wehen und st�hne, du Tochter Zion, wie eine in Kindsn�ten; denn du mu�t zwar zur Stadt hinaus und auf der Erde wohnen und nach Bábel kommen. Aber von dort ... wird dich der Herr erl�sen...�256

Micha sprach von der Endzeit, denn er beginnt dieses Kapitel mit den Worten:

�In den letzten Tagen aber wird...�257

Das werde der Tag sein, an dem sich Israel �sammeln� und die Nationen ihre �Schwerter zu Pflugscharen umschmieden� werden.

Meine Detektivaufgabe war es, Bahá'u'lláh an dieser Prophezeiung Michas zu pr�fen, ob er:

1 in �Babylon� etwas zur Welt gebracht hatte;
2 zur Stadt hinausgegangen war;
3 auf der Erde gewohnt hatte;

4 nach �Babylon� gekommen war und dort das Volk erl�st hatte.

Ich hatte schon festgestellt, da� Bahá'u'lláhs Glaube im Jahre 1844 begonnen hatte und da� er am 12. Januar 1853 von Persien nach dem Irak vertrieben worden war. Er war unter bewaffnetem Geleit in das Zweistromland von Euphrat und Tigris gebracht worden. Er wohnte im alten Baghdad, in einem Stadtteil namens Karkh.

Es konnte kein Zweifel sein, da� dies das Land des alten Bábylon war. Thomas Newton, Bischof von Bristol, schreibt in seinen Dissertations on the Prophecies (1754): Tavernier, ein sehr ber�hmter Reisender, erz�hlt, da� �bei der Gabelung des Tigris, die nur eine kleine Strecke von Baghdad entfernt ist, sich die Grundmauern einer Stadt befinden, deren Umfang eine gute Meile gewesen zu sein scheint. Einige der Mauern stehen noch, auf denen sechs Kutschen nebeneinander fahren k�nnten: Die Mauern sind aus gebrannten Ziegeln gebaut, zehn Fu� im Quadrat und drei Fu� dick. Die Chroniken des Landes besagen, da� hier das alte Bábylon gestanden hat.�

Hanway schreibt in seinen Travels von der ber�hmten Stadt Baghdad und sagt, da� in ihrer Nachbarschaft einst �die Hauptstadt einer der �ltesten und m�chtigsten Monarchien der Welt stand. Der Ort wird allgemein �Bagdat� oder �Baghdad� genannt, obgleich einige Schriftsteller den alten Namen �Babylon� beibehalten.�

Will Durant schreibt in The Age of Faith von der Lage Baghdads und sagt: �Es war eine alte Bábylonische Stadt, nicht weit vom alten Bábylon entfernt. Dort wurden unter dem Tigris ... Ziegelsteine mit dem eingepr�gten Namen Nebukadnezars gefunden.�

Ich fand, da� Bahá'u'lláh in die Stadt Baghdad am Ufer des Tigris kam, und ich erfuhr folgendes:

1. Dort, im Zweistromland von Tigris und Euphrat, im alten Bábylon, offenbarte Bahá'u'lláh unter gro�en SchMirzan und Leiden seinen Glauben.

2. Wie von Micha vorausgesagt, verlie� Bahá'u'lláh die Stadt - am 10. April 1854 ging er ins Gebirge nach Kurdistan, wie Christus in den Tagen Seines ersten Kommens in die W�ste gegangen war.

3. Er wohnte in der Tat �auf der Erde�, wie von Micha vorausgesagt. Ein zeitgen�ssischer Bericht besagt, da� Bahá'u'lláh �bei Seiner Wanderung durch die Ein�de Kurdistans v�llig allein� war, als er sich auf die ihm bevorstehenden schicksalsschweren Tage vorbereitete.

4. Von dieser traurigen Ein�de aus ging Bahá'u'lláh geradewegs �nach Bábel�. Er kam nach Baghdad und verk�ndete dort �ffentlich, da� er der Erl�ser sei, der f�r die Endzeit vorausgesagt war.

Als Hesekiel seine Vision von der Herrlichkeit Gottes hatte, die von Osten kommen sollte, war er ein Gefangener im Land Bábylon. Er sagt:

�... als ich unter den Weggef�hrten am Flu� Kebar war, tat sich der Himmel auf, und Gott zeigte mir Gesichte.�258

Im gleichen Kapitel erw�hnt Hesekiel, da� er den Regenbogen am Himmel sah, das Zeichen des Noah verhei�enen Gottesbundes. Das war ebenfalls am Flu� Kebar. In der Vision Hesekiels erschien ihm die Gestalt eines Mannes:

�So war die Herrlichkeit des Herrn anzusehen. Und als ich sie gesehen hatte, fiel ich auf mein Angesicht...�259

Ich sah nach der Geschichte des Flusses Kebar. Den alten Geographen war er als der Flu� Khabar und unter anderen Namen bekannt. Der Kebar entsprang westlich von Baghdad und m�ndete in der N�he des alten Bábylon in den Euphrat. Es war genau die Gegend, wo Bahá'u'lláh seine Sendung verk�ndete.

Hesekiel sagt ferner von seiner Vision:

�Und der Geist hob mich empor, und ich h�rte hinter mir ein Get�se wie von einem gro�en Erdbeben, als die Herrlichkeit des Herrn sich erhob von ihrem Ort! ... Und ich machte mich auf und ging hinaus in die Ebene; und siehe, dort stand die Herrlichkeit des Herrn, wie ich sie am Flu� Kebar gesehen hatte; und ich fiel nieder auf mein Angesicht.�260

Bahá'u'lláh erschien im Land des Kebar, dem Land des alten Bábylon. Sein Name bedeutet: �die Herrlichkeit des Herrn� oder �die Herrlichkeit Gottes�.

Ich entdeckte noch eine Prophezeiung. Sie kam aus Indien. Sie bezog sich ebenfalls auf die endzeitliche Erscheinung des Verhei�enen in Bábylon. Sie hie� die �berlieferung vom Roten Gewand und lautete wie folgt: �Es wird erz�hlt, da� ein indischer Moslem, ein heiliger Mann des achten Jahrhunderts n. Chr. von dem k�nftigen �Gro�en Tage Gottes� gesprochen und folgendes gesagt h�tte: �An jenem Tage wird der Heilige in einem Lande, Karkh genannt, wohnen. Er wird am Ufer des Flusses wandeln, einen Derwisch-Turban tragen und in ein rotes Gewand geh�llt sein. Er wird seine Anh�nger am Ufer des Flusses lehren. Wollte Gott, ich d�rfte in seine Gegenwart kommen und mein Blut auf seinem Pfade vergie�en.��261

Ich erfuhr, da� Bahá'u'lláh solch ein rotes Gewand getragen hatte. Seine Gattin und seine Tochter hatten es f�r ihn gen�ht, als er in der Ein�de von Kurdistan war. Sie hatten es aus roten Tuchresten (Tirmih) gemacht, die sie aus den wenigen Besitzt�mern gerettet hatten, die w�hrend Bahá'u'lláhs Gefangenschaft in Persien nicht gestohlen worden waren.

Bahá'u'lláh lehrte am Ufer des Flusses Tigris.

Der Name des Stadtteils von Baghdad, in dem er lebte, hie� Karkh. Es war in dem Land des alten Bábylon.

Welch faszinierende Geschichte!
3. Gezeugt in Bábylon

Ich konnte weitere Spuren zu meinem zweiten Beweis und zu Bábylon entdecken.

In den Prophezeiungen des Islam, unter denen sich Hinweise auf die Wiederkehr des Geistes Jesu Christi befanden, kommt auch Baghdad (das alte Bábylon) vor. Der Koran spielt auf diese Stadt an als die �St�tte des Friedens�, zu der Gott �ruft�262 Eine weitere Andeutung auf diese Stadt wird im selben Buch gemacht mit dem Vers:

�F�r sie ist eine Wohnstatt des Friedens bei ihrem Herrn ... an dem Tage, da Er sie versammelt allzumal.�263

Jesaja sprach ebenfalls von Bábylon und der Endzeit, wenn die V�lker �versammelt� sein werden. In einer Reihe von Kapiteln, die auf seine Verhei�ung f�r Bábylon hinweisen, erkl�rt Jesaja:

1. �Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr.�264

2. �H�rt mir zu, ihr vom Hause Jakob, und alle, die ihr noch �brig seid vom Hause Israel, ... ich will euch tragen, bis ihr grau werdet.�265

3. �... spricht unser Erl�ser, der hei�t der Herr Zebaoth, der Heilige Israels.�266

Dann ruft Jesaja sie alle auf, die Worte dessen zu h�ren, den Er (Gott) unter ihnen in Bábylon ausgew�hlt hat:

4. �Versammelt euch alle und h�rt: Wer ist unter ihnen, der es verk�ndigt hat? Er, den der Herr liebt, wird seinen Willen an Bábel beweisen und seinen Arm an den Chald�ern.�267

5. �Ich, ja, ich habe es gesagt, ich habe ihn gerufen, ich habe ihn auch kommen lassen, und sein Weg soll ihm gelingen.�268

6. �Tretet her zu mir und h�ret dies! ... Und nun sendet mich Gott der Herr und sein Geist.�269

7. �So spricht der Herr, dein Erl�ser, ...der dich lehrt, was dir hilft, und dich leitet auf dem Wege, den du gehst.�270

Jesaja schlie�t mit den Worten:

8. �Geht heraus aus Bábel, flieht vor den Chald�ern! Mit fr�hlichem Schall verk�ndigt und la�t es h�ren, tragt's hinaus bis an die Enden der Erde und sprecht: Der Herr hat seinen Knecht Jakob erl�st.�271

So prophezeite Jesaja, wie Micha, da� Israel in Bábylon erl�st werde.

Bahá'u'lláh kam nach Baghdad (Babylon) und verk�ndete dort der Welt seine Sendung. Er war unerw�nscht und unwillkommen und mu�te deshalb �fort aus Bábylon� und �floh von den Chald�ern�, bis er das Heilige Land erreichte, das zum Weltzentrum seines Glaubens wurde. Dies war auch von Jesaja im selben Kapitel vorausgesagt worden.

�Wie ich's gesagt habe, so lasse ich's kommen; was ich geplant habe, das tue ich auch. ... und mein Heil s�umt nicht. Ich will zu Zion das Heil geben und in Israel meine Herrlichkeit.�272

Die treffendsten Beweise daf�r, da� der gro�e Erl�ser der Endzeit aus Bábylon kommen werde, fand ich jedoch im Buche Sacharja.

Als Sacharja die Vision von dem hatte, der sagte: �Ich will mich wieder Jerusalem zuwenden�273, sah er auch zwei Olivenb�ume. Er bat Gott, ihm zu erkl�ren, was die Erscheinung dieser beiden Olivenb�ume in seiner Vision bedeuten soll.

�Wei�t du nicht, was das ist?� fragte der Herr.
�Nein, mein Herr�, antwortete Sacharja.

Da erkl�rte ihm Gott den Sinn. Sacharja berichtet:

�Und er antwortete und sprach zu mir: Das ist das Wort des Herrn an Serubabel:...�274

�Serubabel� ist der Name eines Herrschers, aber dar�ber hinaus in den Versen Sacharjas auch ein Titel mit einer besonderen symbolischen Bedeutung.

Nach den Erl�uterungen zur englischen King James-Bibel bedeutet das Wort Serubabel �gezeugt in Bábylon�. Andere Hinweise sagen, da� es �zerstreut in Bábylon� bedeutet. Cruden erkl�rt es in seiner Unabridged Concordance mit �verbannt nach Bábylon� oder �Fremder in Bábylon�.

Alle diese Bezeichnungen treffen auf Bahá'u'lláh zu. Er war aus Persien �verbannt� nach Bábylon. Er war ein �Fremder� in diesem Land. Dort, in Bábylon, wurde sein Glaube �gezeugt�. Am Ende wurde er mit seinen Anh�ngern �zerstreut�, bis er in das alte Land Kanaan gelangte, das von Gott Abraham verhei�en wurde als Erbe in der Endzeit.

Der Glaube Abrahams und der Glaube Bahá'u'lláhs waren beide in Bábylon �gezeugt�. Der Heilige Geist lie� sich in Bábylon auf alle beide herab, und von ihren Wohnst�tten der Wahrheit in diesem alten Land strahlten beide das Licht aus. Dies war ebenfalls vorhergesehen und vorhergesagt von Sacharja in seiner Vision:

�Und es geschah zu mir das Wort des Herrn: Die H�nde Serubabels haben dies Haus gegr�ndet, seine H�nde sollen's auch vollenden, damit ihr erkennt, da� mich der Herr Zebaoth zu euch gesandt hat.�275

Das Wort Gottes, Abraham, legte in Bábylon den Grund des Hauses Israel. Das Wort Gottes, Bahá'u'lláh, brachte es zur Erf�llung. Beides wurde �in Bábylon gezeugt�. Also waren sie Serubabel, an den Sacharja die Botschaft Gottes richtete:

�Das ist das Wort des Herrn an Serubabel: Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.�276

Damit kein Irrtum bestehen bleibe, fragte Sacharja Gott noch einmal wegen der Bedeutung der beiden Olivenb�ume. Der Herr antwortete ihm und sprach:

�Es sind die zwei Gesalbten, die vor dem Herrscher aller Lande stehen.�277

Die zwei Olivenb�ume waren Abraham, der in Bábylon den Begriff der Einheit Gottes einf�hrte, und Bahá'u'lláh, der in Bábylon den Begriff der Einheit Gottes und der Religion erf�llte. In noch anderer Weise waren die beiden Olivenb�ume der B�b und Bahá'u'lláh, die in der Endzeit �vor dem Herrscher aller Lande stehen�.

Ich fand auch, da� das Wort Baghdad, die Stadt, in der Bahá'u'lláh seine Sendung erkl�rt hat, �Geschenk Gottes� bedeutet.

Bahá'u'lláh hatte also auch hier die Verhei�ungen der heiligen Schriften erf�llt. Er hatte die Prophezeiungen von Micha, Jesaja, Sacharja und diejenigen Indiens und des Islam erf�llt, nach denen der Messias in das Land Bábylon kommen und sich in die Ein�de zur�ckziehen, und dann, vom Land uralter Geheimnisse aus, der ganzen Welt seine Botschaft verk�nden werde.

Ich schrieb zum zweiten Beweis: Erf�llt.
4. Der erstaunliche Micha

In einem kleinen Buch des Alten Testaments fand ich eine ganze Reihe von Spuren. Sie bezeichnen die Geschichte des Messias vom Anfang bis zum Ende. Sie allein w�rden gen�gen, die Sendung des endzeitlichen Messias zu beweisen. Das hat mich veranla�t, den Propheten, der sie gab, den �erstaunlichen Micha� zu nennen.

In einem der ersten Verse seines ersten Kapitels sagt Micha:

�Denn siehe, der Herr wird herausgehen aus seiner Wohnung und herabfahren und treten auf die H�hen.�278

Ich sah, da� Bahá'u'lláh den Vers �ber �die H�hen der Erde� erf�llt hat, sowohl symbolisch als auch in Wirklichkeit.

Symbolisch: Er wandelte in dem Land, das durch Abrahams Schritte geheiligt war. Er wurde nach Israel verbannt, dem Land, das Juden, Christen und Muslimen als heilig gilt. Er wandelte in den Fu�spuren Christi und der alten Propheten.

In Wirklichkeit: Vor der �ffentlichen Verk�ndung seiner Botschaft verbrachte er viele Monate in Gebet und Meditation in den Bergen von Kurdistan im Irak. W�hrend seiner letzten Lebensjahre wandelte er auf dem Berg Karmel, genannt der �Berg Gottes�, das �Nest der Propheten�, der �schneewei�e Ort�.

Dort, auf diesem heiligen Berg, oberhalb der H�hle des Elias, schrieb Bahá'u'lláh die Worte:

�Rufe aus gen Zion, o Karmel, und k�nde die frohe Botschaft: Er, der den sterblichen Augen verborgen war, ist gekommen!�279

Im zweiten Kapitel prophezeit Micha:

�Ich will dich, Jakob, sammeln ganz und gar und, was �brig ist von Israel, zusammenbringen. Ich will sie wie Schafe miteinander in einen festen Stall tun und wie eine Herde in ihre H�rden...�280

Ich hatte schon erfahren, da� diese Prophezeiung im Jahr 1844 sich zu erf�llen begann, in dem Jahr, da Bahá'u'lláhs Glaube entstand. 1844 wurde das Toleranzedikt unterzeichnet, das den Nachkommen Jakobs nach zw�lf Jahrhunderten der Trennung erlaubte, frei und sicher nach Israel zur�ckzukehren.

Nach Bahá'u'lláhs Eintreffen im Land Israel begannen die Juden alsbald in gro�er Zahl in das Heilige Lande zur�ckzukehren, worauf im Jahr 1948 der Staat Israel gebildet wurde.

Bahá'u'lláh prophezeite, da� dieses gro�e Ereignis in nicht allzu ferner Zukunft stattfinden werde. Carl Alpert, der Verfasser vieler Schriften �ber den Zionismus, erw�hnt auch diese Prophezeiung Bahá'u'lláhs. In The Reconstructionist fand ich in einem Artikel von ihm folgendes: �Als Bahá'u'lláh vor mehr als 75 Jahren noch in seinem t�rkischen Gef�ngnis in 'Akka war, schrieb er: �Die aus Israel Ausgewiesenen werden sich versammeln und einen Staat bilden, der die Bewunderung und den Neid von Freund und Feind erregen wird, und �u�erlich und geistig werden sie so gro�en Ruhm erlangen, da� die 2000 Jahre ihrer Erniedrigung vergessen sein werden.��281

Um auf Micha zur�ckzukommen, es kann keinen Zweifel geben, da� er vom zweiten Kommen Christi spricht und nicht vom ersten. Denn er f�hrt fort in seiner Prophezeiung und sagt, was stattfinden wird in den letzten Tagen:

�In den letzten Tagen aber wird der Berg, darauf des Herrn Haus ist, fest stehen, h�her als alle Berge, und �ber die H�gel erhaben. Und die V�lker werden herzulaufen...�282

Ich besuchte den Schrein, in dem der Herold des Glaubens Bahá'u'lláhs am Abhang des Berges Karmel in Israel bestattet ist. Ich besuchte auch das administrative Weltzentrum seines Glaubens, das sich am selben Berghang befindet. Ich sah selbst, wie die Menschen t�glich �herzuliefen�. Als ich dort nach der Geschichte dieser Gegend forschte, um dieses Buch zu vervollst�ndigen, beobachtete ich, wie in weniger als drei Stunden fast zweitausend Menschen zu diesem heiligen Ort str�mten.

Ich erfuhr, da� dies jeden Tag so ist. Leute kommen aus allen Teilen der Welt, wirklich �von allen Enden der Erde�.

Micha verhie� im selben Kapitel, da� in den letzten Tagen von diesem �Hause des Herrn� sowohl das Gesetz ausgehen wird wie auch das �Wort des Herrn�. Wenn die Wahrheit des Messias bekannt sein wird, werden die Menschen ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden.

W�hrend meines Aufenthalts in Israel erfuhr ich, da� das �Gesetz� Bahá'u'lláhs nun in mehr als 235 L�nder der Erde hinausgeht, wo seine Anh�nger wohnen, und da� seine Anh�nger heute283 in mehr als 8000 Zentren der Welt Bahá'u'lláhs Lehre als �Das Wort des Herrn� betrachten.

Ich ging auf dem Grundst�ck des zuk�nftigen, in Bahá'u'lláhs Glauben vorgesehenen Universalen Hauses der Gerechtigkeit umher, von wo aus das �Gesetz� zu den Nationalen und �rtlichen H�usern der Gerechtigkeit in allen Teilen des Planeten gehen wird.284

In seiner Schrift sagt Micha sowohl das erste wie das zweite Kommen Christi voraus und prophezeit, da� Er zuerst von Bethlehem und beim zweiten Mal von Assyrien kommen wird und da� nach dem ersten Kommen gro�es Leid und Tr�bsal auf die Kinder Israels fallen werden:

�Darum wird Zion um euretwillen wie ein Acker gepfl�gt werden, und Jerusalem wird zum Steinhaufen...�285

Im Jahre 70 n. Chr. wurde Jerusalem von dem R�mer Titus zerst�rt. Im Jahre 132 n. Chr. schlug der r�mische Kaiser Hadrian die Soldaten Bar Kochbas und lie� die Stelle der alten Stadt umpfl�gen.

Dann sagt Micha von dem Messias aus Bethlehem:

�Indes l��t er sie plagen bis auf die Zeit, da� die, welche geb�ren soll, geboren habe. Da wird dann der Rest seiner Br�der wiederkommen zu den Kindern Israel.�286

Micha hatte zuvor darauf hingewiesen, da� �die geb�ren soll�, die Tochter Zion ist. Wo sollte sie geb�ren? Auch dies sagt Micha voraus mit den Worten:

�... du mu�t ... nach Bábel kommen. ... dort wird dich der Herr erl�sen...�287

Vom Messias an jenem Tag sagt Micha:

�... er wird zur selben Zeit herrlich werden, so weit die Welt ist.�288

Und Micha sagt voraus, da� der Tag der einen Herde und des einen Hirten kommen wird, wenn der Messias zum zweiten Mal, und diesmal von Assyrien kommt:

�Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu f�hren.�289

Kenner der Bibel und dessen, was vom Tausendj�hrigen Reich gesagt ist, kannten diese besondere Verhei�ung f�r Assyrien, Elam und Persien wohl, aber konnten sie nicht verstehen. H. Bonar sprach als einer von vierzehn christlichen Geistlichen auf einer Konferenz mit dem Thema �Unser Gott wird kommen� �ber das zweite Kommen Christi, und erkl�rte: �Es gibt noch ein anderes Volk, das f�r Segen und Heil vorgesehen ist: Elam. Ich halte dies f�r bisher �bersehene Muster einer bestimmten Art g�ttlichen Wirkens zur Endzeit, wenn die ganze Erde Christus zum Erbe gegeben ist.� Bonar nimmt die Prophezeiungen �ber Assyrien, Elam und Persien hin, wenngleich, wie er sagt, �ich keinen Grund angeben k�nnte, wieso Elam oder Assyrien in der Endzeit so besonders gesegnet sein sollten...�290

Beide, Christus und Micha, gaben dasselbe Zeichen f�r den Tag Seiner Wiederkehr an. Christus sagte, Er werde vom Osten kommen an einem Tag, an dem die Menschen essen, trinken, heiraten und ihren materiellen Vergn�gungen leben wie in den Tagen Noahs. Micha sagte, Er werde vom Osten (Assyrien) kommen an einem Tag, da

�Die frommen Leute sind weg in diesem Lande, und die Gerechten sind nicht mehr unter den Leuten. Sie lauern alle auf Blut, ein jeder jagt den andern, da� er ihn fange. Ihre H�nde sind gesch�ftig, B�ses zu tun. Der F�rst und der Richter fordern Geschenke. Die Gewaltigen reden nach ihrem Mutwillen... Der Beste unter ihnen ist wie ein Dornstrauch und der Redlichste wie eine Hecke.�291

Christus sagt, dies sei der Tag, an dem man �wachen� solle, denn der Herr werde �wie ein Dieb� kommen und in das Haus der Treulosen �einbrechen�. Micha spricht von dieser Stunde:

�... es kommt der Tag, den deine Sp�her geschaut haben, da sollst du heimgesucht werden...�292

Dann breitet Micha eine erstaunliche F�lle von Prophezeiungen vor uns aus. Er sagt genau die Vorg�nge voraus, unter denen der Herr nach Israel kommen wird, und die Dinge, die Ihm widerfahren werden. Kein Detektiv k�nnte eine genauere Spurenliste geben. Micha sagte voraus:

1. er werde von Assyrien kommen;
2. er werde von den St�dten �gyptens kommen;
3. er werde von �gypten an den Euphrat kommen;
4. er werde von einem Meer zum andern kommen;
5. er werde von einem Gebirge zum andern kommen;
6. wo er hinkomme, werde die Erde w�st sein;

7. er werde seine Herde in der Gegend des Karmel weiden;

8. er werde Wunder tun wie zur Zeit des Auszugs der Juden aus �gypten.

Offen gesagt, ich war �berzeugt, da� eine Erf�llung dieser Prophezeiungen an sich schon gen�gen w�rde, um die Glaubw�rdigkeit des Messias festzustellen, denn au�er diesen acht Prophezeiungen hatte Bahá'u'lláh auch Michas Prophezeiungen erf�llt, n�mlich der Messias m�sse:

1. als ein Bote Gottes kommen und die hohen Orte der Erde betreten;

2. in den Tagen erscheinen, wenn die Kinder Israels sich in ihrem eigenen Land sammeln;

3. sein Haus auf dem Berg errichten;

4. die Menschen der Welt in einer Flut von Liebe zu diesem Hause hinziehen;

5. seine Liebe von diesem Berg aussenden;
6. nach Bábylon gehen;
7. sich von der Stadt zur�ckziehen;
8. in der Ein�de und im Feld wohnen;

9. in Bábylon hervorbringen, was die Kinder Israels erl�sen werde.

Kein Wunder, da� ich ihn den �erstaunlichen Micha� nannte. Jetzt wu�te ich: Wenn Bahá'u'lláh diese acht weiteren Prophezeiungen ebenfalls erf�llte, h�tte ich meine Untersuchungen in der Tat erfolgreich abgeschlossen; ich mu�te zugeben, da� ich schon eine erstaunliche Anzahl von Beweisen gesammelt hatte, die auf eine L�sung des Falles vom nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reich hinwiesen.

5. Die acht erstaunlichen Schritte

Wenn die Gottlosen und die Feinde Micha auslachten und verh�hnten und sagten:

�Wo ist der Herr, dein Gott?�293

antwortete Micha ihnen mit unbeirrbarem Vertrauen:

�Ich aber will auf den Herrn schauen und harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erh�ren.�294

Zu jener Zeit machte Micha seine bemerkenswerte Folge von Voraussagen. In ihnen verk�ndete er das Erscheinen des Messias, damit dadurch jedes �Auge� �sehen� und erkennen k�nne, da� er unter ihnen weilte.

1. �... werden sie... von den St�dten... kommen.�295

Bahá'u'lláh und seine Anh�nger waren, wie ich erfahren habe, von Baghdad (Babylon) im Zweistromland von Euphrat und Tigris in die Stadt Konstantinopel verbannt worden.

In einem letzten verzweifelten Versuch, ihn und seine Lehre zu vernichten, verb�ndeten sich die geistlichen und weltlichen Beh�rden von Persien und der T�rkei und sandten ihn in die Stadt 'Akka (Akko).

2. �... werden sie... von den St�dten... kommen, ... bis an den Euphrat.�296

Bahá'u'lláh war zwei Jahre in einer Zelle der Festung von 'Akka eingekerkert. Die Stadt war so uneinnehmbar befestigt, da� Napoleon sie nicht bezwingen konnte; als Erinnerungszeichen an seinen Versuch lie� er seine Kanonenkugeln in den Steinmauern zur�ck. Als Bahá'u'lláh aus der Festung und der Gef�ngnisstadt 'Akka entlassen wurde, ging Er zu einer Insel in einem Fl��chen namens Na'mayn.

3. �... werden sie ... kommen ... von einem Gebirge zum andern.�297

Wie ich erfuhr, hatte sich Bahá'u'lláh auf den Berg Sar-Gal� in den kurdistanischen Gebirgen zur�ckgezogen, um sich auf sein leidvolles Leben vorzubereiten. Von diesem Gebirge war er nach Baghdad zur�ckgekehrt und dann weitergezogen in die Verbannung, die ihn an den Abhang des Karmelgebirges f�hrte, das von den Schritten Christi w�hrend Seines ersten Kommens gesegnet worden war.

4. �... werden sie... kommen... von einem Meer zum andern.�298

Ich verfolgte Bahá'u'lláhs Verbannungsweg vom Irak nach Israel. Auf dem Weg nach Konstantinopel machte er den letzten Teil dieser Reise �ber das Schwarze Meer. Und als er nach der Festung 'Akka verbannt wurde, f�hrte ihn der letzte Teil der Reise �ber das Mittelmeer.

5. �... das Land wird w�st sein.�299

Bahá'u'lláh wurde in die Gef�ngnisstadt 'Akka verbannt. Das Land war so w�st, da� man glaubte, er werde umkommen und man werde nichts mehr von ihm h�ren. So schmutzig, ungesund und so voller Krankheiten war das Land, da� ein Sprichwort sagte: �Wenn ein Vogel �ber 'Akka fliegt, f�llt er tot herab.�300 Es war ein Land voller Typhus, Malaria, Diphtherie und Ruhr. Es wurde �die Stammburg der Eulen�301 genannt, ein Land, das nach den Worten eines zeitgen�ssischen Geschichtsschreibers �w�st und unfruchtbar� war.

An jenem Tag, prophezeit Micha dem Messias,

6. �... weide dein Volk mit deinem Stabe, die Herde deines Erbteils, die da einsam wohnen im Walde, mitten im fruchtbaren Lande...�302

Meine Aufzeichnungen bezeugten, da� Bahá'u'lláh in den letzten Jahren seines Lebens bei seiner Entlassung aus der Gef�ngnishaft in 'Akka sein Zelt in einem kleinen Hain auf halber H�he des Berges Karmel aufschlug. Als er in der kleinen Gruppe von Zypressen am Abhang des steinigen, unfruchtbaren Berges sa�, bezeichnete er die Stelle, wo der Schrein des B�b, seines Heroldes, errichtet werden sollte. Von dort str�mten seine Lehren zu seinen Anh�ngern. Er weidete sein Volk und seine Herde mit Worten der Liebe und G�te:

�Die Erde ist nur ein Land und alle Menschen sind seine B�rger ... Es r�hme sich nicht, wer sein Vaterland liebt; sondern wer die ganze Welt liebt.�303

Dort, auf halber H�he des Karmel, verband Bahá'u'lláh Seine eigene Sendung mit derjenigen Jesu. Er richtete die folgenden Worte an den heiligen Berg, den Christi F��e betreten hatten:

�Danke deinem Herrn, o Karmel! Das Feuer deiner Trennung von Mir hatte dich fast verzehrt, als das Meer Meiner Gegenwart vor deinem Angesicht wogte, deine und der ganzen Sch�pfung Augen erfreute... Wahrlich, Er liebt die St�tte, die zum Sitze Seines Thrones wurde, die Seine F��e betreten haben, die Seine Gegenwart beehrt hat, von der aus Er Seinen Ruf erhoben und �ber die Er Seine Tr�nen vergossen hat.�304

Die letzte Prophezeiung Michas war vielleicht die merkw�rdigste von allen. Er sagte die genaue Dauer voraus, w�hrend welcher Gott Seine Wahrheit auf den Messias �in jenen Tagen� aussch�tten w�rde. Er prophezeite.

7. �La� uns Wunder sehen wie zur Zeit, da du aus �gyptenland zogst.�305

Der Auszug aus �gypten dauerte vierzig Jahre. Vierzig Jahre lang zogen die Juden unter der F�hrung von Moses in der W�ste umher, bis sie schlie�lich das Verhei�ene Land erreichten. W�hrend derselben Zeitspanne, vierzig Jahre lang, werde der allm�chtige Gott Seinen Boten in der Endzeit �Wunder� in den Mund legen.

Joseph Klausner zitiert in seinem Buch The Messianic Idea in Israel die Worte des R. Eliezer (ben Hyrcanus) wie folgt: �Die Tage des Messias werden vierzig Jahre dauern...�

In den Psalmen steht ebenfalls geschrieben:
�Vierzig Jahre war dies Volk mir zuwider...�306

Der Geistliche Edward Irving, ein Erforscher der Prophezeiungen �ber das Tausendj�hrige Reich, lenkte die Aufmerksamkeit auf eine indische Prophezeiung von einer Religion, �die in einem Zeitraum von vierzig Jahren die Erde erobern werde�307.

Hooper Harris schreibt in seinem Buch Lessons: �Die Erw�hnung der �vierzig� ist unaufl�slich verbunden mit einer Zeit der Verbannung, Bedr�ngnis, Abgeschiedenheit, Einkerkerung und Verfolgung eines Gro�en, dem Tr�bsale und Belastungen auferlegt werden; trotzdem werden w�hrend dieser Zeit die Lehren Gottes die Erde �berfluten.�

Bahá'u'lláh war, wie Moses, vierzig Jahre lang mit seiner Familie und seinen Anh�ngern im Exil. Er wurde w�hrend des Exils als Gefangener in die Festung von 'Akka gebracht. Fr�her war dies das alte Land Kanaan, dem Gott verhei�en hatte, es werde in der Endzeit einem aus den Nachkommen Abrahams als Erbe zukommen. Die vierzig Jahre des Wanderns, des Exils, der Gefangenschaft bezeichnen genau die Wirkenszeit Bahá'u'lláhs auf Erden.

Er wurde im August 1852 in Teheran in den Kerker, �das schwarze Loch�, geworfen. In diesem Gef�ngnis erfuhr Bahá'u'lláh nur wenige Wochen sp�ter, was er selbst wie folgt beschreibt:

�... Siehe, da wehten die L�fte des Allherrlichen �ber Mich hin und lehrten Mich die Erkenntnis all dessen, was war. Dies ist nicht von Mir, sondern von Einem, der allm�chtig und allwissend ist. Und Er gebot Mir, Meine Stimme zwischen Erde und Himmel zu erheben... Das hier ist nur ein Blatt, das die Winde des Willens deines Herrn, des Allm�chtigen, des Allgepriesenen, bewegt haben. Kann es ruhen, wenn der Sturmwind weht?�308

Aus diesem Gef�ngnis kam Bahá'u'lláh frei, dann begannen die Jahre des erzwungenen Exils als Gefangener. Sie endeten erst mit seinem Tod im Heiligen Land im Mai 1892.

Also vergingen vom Beginn seiner Sendung bis zu den letzten Tagen seines Lebens vierzig Jahre, ganz �bereinstimmend mit �der Zeit, als du aus �gyptenland zogst�.

Mit einem Gef�hl der Ehrfurcht bezeichnete ich alle siebzehn Prophezeiungen des �erstaunlichen Micha� als erf�llt.

Gab es jemals solch eine bemerkenswerte Geschichte zu erz�hlen? Wie schade, dachte ich, da� die Welt noch keine solche �Schlagzeilen� lesen konnte.

6. Kein Verlangen nach Sonne

In der Zeit der Erwartung des Tausendj�hrigen Reiches suchten viele Forscher in der Schrift den Messias unter dem Titel �Herrlichkeit Gottes�. Ich wu�te schon, da� Bahá'u'lláhs Name �die Herrlichkeit Gottes� bedeutet. Doch fand ich noch weitere Hinweise auf diesen Namen.

Jesaja sagte f�r diejenigen aus dem Hause Israel, die getreu bis zum Ende sind, voraus:

�... und die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschlie�en. ... Und es soll durch dich wieder aufgebaut werden, was lange w�st gelegen hat...�309

Wo die F��e Bahá'u'lláhs schritten, in Israel, sind die vormals w�sten St�tten aufgebaut und versch�nert worden. Der Name Bahá'u'lláh bedeutet �die Herrlichkeit Gottes.�

Jesaja prophezeit:
�... f�r Zion wird er als Erl�ser kommen...�310
Im n�chsten Vers erkl�rt er:

�Und dies ist mein Bund mit ihnen, spricht der Herr...�311

Im unmittelbar darauffolgenden Vers verk�ndet Jesaja:

�Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf �ber dir!�312

Bahá'u'lláh kam von Osten nach Zion (Israel). Er schrieb ein besonderes Buch, genannt das Buch des Bundes, in dem er die Zukunft seines Glaubens f�r alle Zeit umri�. Das Weltzentrum seines Glaubens ist am Abhange des �Berges Gottes� errichtet. Sein Name (Bahá'u'lláh) bedeutet �die Herrlichkeit Gottes�.

An anderer Stelle sagt Jesaja:

�Sehet, da ist euer Gott! Er kommt ... und wird euch helfen.�

�Die Herrlichkeit des Libanon ist ihr gegeben, die Pracht von Karmel und Saron. Sie sehen die Herrlichkeit des Herrn, die Pracht unseres Gottes.�313

Bahá'u'lláh schlug sein Zelt am Berg Karmel auf, gegen�ber der silbernen Stadt 'Akka und vor der Ebene von Saron. Sein Name bedeutet �die Herrlichkeit Gottes�.

Auch in einem anderen Kapitel spricht Jesaja vom Tag des einen Hirten und seiner Herde. Er sagt:

�Er kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen... Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die L�mmer in seinen Arm sammeln...�314

Er sagt auch die Zeit voraus:

�... denn die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn des Herrn Mund hat's geredet.�315

Bahá'u'lláh kam nach Israel, wo er erkl�rte, da� alle Menschen wie die Schafe einer heiligen Herde seien und da� es seine Aufgabe sei, die zerstreuten �L�mmer� Gottes in einer Familie, einer Menschheit zu sammeln. Sein Name bedeutet �die Herrlichkeit Gottes�.

Hesekiel sagte:

�Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten... , und es ward sehr licht auf der Erde von seiner Herrlichkeit.�316

Und wieder:

�Und die Herrlichkeit des Herrn kam hinein ins Tempelhaus durch das Tor, das nach Osten liegt.�317

Christus sprach ebenfalls von dem gro�en Hirten und der einen Herde und sagte:

�Der aber zur T�r hineingeht, der ist der Hirte der Schafe.�318

Christus sagte auch:

�Denn es wird geschehen, da� des Menschen Sohn kommt in der Herrlichkeit seines Vaters...�319

Dies war wieder eine andere Form f�r den Ausdruck �die Herrlichkeit Gottes�. Bahá'u'lláh kam vom Osten. Er kam durch das Tor, den B�b. Sein Name bedeutet �die Herrlichkeit Gottes� oder �die Herrlichkeit des Herrn�.

Jesaja und das Buch der Offenbarung erw�hnen das erste und das zweite Kommen Christi; und beim zweiten Kommen sehen sie �die Herrlichkeit Gottes�. Johannes berichtet von seiner Vision und sagt:

�Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde vergingen... Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabfahren... Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, da� sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie...�320

Christus selbst sagte die Zeit des neuen Jerusalem voraus, wenn Er kommen werde in der Herrlichkeit des Vaters. Eine samaritanische Frau nahm Ansto� an der Tatsache, da� Christus den Ort der Anbetung �nderte, der f�r ihr Volk von alters her heilig gewesen war. Sie machte Christus Vorw�rfe und sagte:

�Unsere V�ter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, zu Jerusalem sei die St�tte, da man anbeten solle.�321

Christus antwortete ihr und sagte:

�Weib, glaube mir, es kommt die Zeit, da� ihr weder auf diesem Berge noch zu Jerusalem werdet den Vater anbeten.�322

Mein Studium zeigte mir, da� das Neue Jerusalem das Gesetz Gottes ist, das vom Himmel herabkommt durch den Gottesboten, den Messias. Wo immer er wohnt, ist das Neue Zion. Jerusalem bedeutet etwa Stadt des h�chsten Gottes. Zion, der alte Tempelberg Jerusalems, symbolisiert die Stadt Gottes.

In der Offenbarung hei�t es:

�Und er f�hrte mich hin im Geist auf einen gro�en und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederfahren aus dem Himmel von Gott, die hatte die Herrlichkeit Gottes. Und ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein...�323

Das Buch Henoch spricht ebenfalls von dem neuen Namen in der Endzeit:

�Sie segneten, verherrlichten und priesen (Gott), weil ihnen der Name des Menschensohnes enth�llt worden war.�324

Henoch sagte auch:

�Er (Gott) sprach zum heiligen Michael, da� er ihnen den heiligen Namen offenbare, damit sie diesen geheimen Namen erkennten.�325

Der neue Name wurde, wie Henoch sagt, durch �die Vermittlung des heiligen Michael� festgestellt.326

Das ist derselbe Michael, von dem Daniel sagt, er sei Gott �hnlich, ein F�rst von Persien, der in der Endzeit f�r die Kinder Gottes eintreten werde. Er bezeichnete als Datum f�r dieses Ereignis das Jahr 1844.

Ich fand, da� Bahá'u'lláh in seinem Karmel-Sendbrief erkl�rte, da� das neue Jerusalem auf dem neuen Berge Zion erschienen sei. Er sagte:

�Eile, o Karmel, denn siehe, das Licht des Angesichtes Gottes ... ist auf dich gerichtet... Frohlocke, denn Gott hat an diesem Tage Seinen Thron auf dir errichtet...�327

Im gleichen Sendbrief finden sich die folgenden Worte Bahá'u'lláhs:

�Rufe aus gen Zion, o Karmel, ... umschreite die Stadt Gottes, die vom Himmel herabgekommen ist.�328

und er f�gt hinzu:

�H�te dich, da� du nicht z�gerst oder schwankst...�

Habakuk sagt:

�Denn die Erde wird voll werden von Erkenntnis der Ehre des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt.�329

Zu meiner �berraschung merkte ich, da� zwar die Welt im allgemeinen noch nichts von seinem Kommen wei�, aber schon in mehr als dreitausend Zentren der Welt Anh�nger des Glaubens Bahá'u'lláhs leben, verstreut �ber 235 L�nder und �ber die meisten Inseln. Ich konnte eine mit Punkten �bers�te Weltkarte betrachten, auf der jeder Punkt einen Ort bezeichnete, an dem sein Glaube vertreten war.330

Habakuk sagte voraus, da� seine Vision von der Herrlichkeit des Herrn zur Zeit des Endes verwirklicht w�rde. Er sagte:

�Der Herr aber antwortete mir und sprach: Schreib auf, was du geschaut hast, deutlich auf eine Tafel, da� es lesen k�nne, wer vor�berl�uft! Die Weissagung wird ja noch erf�llt werden zu ihrer Zeit und wird endlich an den Tag kommen und nicht tr�gen. Wenn sie sich auch hinzieht, so harre ihrer; sie wird gewi� kommen und nicht ausbleiben.�331

Auch Habakuk weist warnend darauf hin, da� die Menschen diese wunderbare Wahrheit sehen und dennoch dem Zeugnis ihrer eigenen Augen und Ohren nicht glauben werden. In der Endzeit, wenn �der Herr ist in seinem heiligen Tempel�332, prophezeite Habakuk den Menschen:

�Schauet hin unter die Heiden, sehet und verwundert euch! Denn ich will etwas tun zu euren Zeiten, was ihr nicht glauben werdet, wenn man euch davon sagen wird.�333

Hatte ich das, was Gott zu �tun� vorhatte, gefunden? Von einem war ich �berzeugt: Neben den Beweis, Er wird als �die Herrlichkeit Gottes� bekannt sein, konnte ich schreiben: Erf�llt.

7. Die Familien der Erde sollen gesegnet werden

Der n�chste Beweis, an dem Bahá'u'lláh gepr�ft werden mu�te, betraf den �Nachkommen Abrahams�334. Die Kenner der Prophezeiungen �ber das Tausendj�hrige Reich waren sich darin einig, da� der Messias, wenn er k�me, aus dieser heiligen Nachkommenschaft kommen werde. Ich pr�fte Bahá'u'lláhs Ahnentafel, um zu sehen, ob er diese wichtige Forderung erf�llte.

Ich habe schon in Teil 3 dieses Buches335 �ber eine bemerkenswerte Verbindung zwischen Abraham und Bahá'u'lláh berichtet. Nun fand ich einen weiteren Hinweis auf ihre enge Verbindung, einen Nachweis daf�r, da� Bahá'u'lláh vom Stammvater der Gl�ubigen abstammt. Es hei�t da: �Seine Abstammung reicht einerseits auf Abraham, den Stammvater der Gl�ubigen, und sein Weib Ketura zur�ck, und andererseits auf Zarathustra, sowie auf Jesdegerd, den letzten K�nig der Sassanidendynastie. �berdies war Er ein Nachfahre Jesses und geh�rte durch Seinen Vater Mirza 'Abb�s, besser bekannt als Mirza Buzurg - ein Edelmann aus den engeren Ministerkreisen am Hofe Fat-'Ali Sh�hs - zu einer der �ltesten und angesehensten Familien von M�zindar�n.�336

So stammte Bahá'u'lláh also von den �Nachkommen� Abrahams ab, und zwar durch Abrahams dritte Frau Ketura337. Dies hielt ich f�r den interessantesten Aspekt, denn in Schriften britischer Israeliten und einiger Kenner der Prophezeiungen �ber das Tausendj�hrige Reich wurde davon geschrieben, da� der endzeitliche Messias von Abrahams dritter Frau Ketura abstamme.

In der sp�teren Zeit seines Lebens nahm Abraham Ketura zum Weibe. Es wurde prophezeit, da� in der sp�teren Zeit seines Hauses Israel die S�hne der Ketura mit all den jungen L�wen ihrer Familie f�r den Herrgott im Lande Israel eintreten werden.

Dieser Glaube gr�ndet sich auf die Prophezeiungen im Buch Hesekiel, die von der endzeitlichen Schlacht sprechen. Wenn die gro�en F�rsten des B�sen vom Norden aus dem Land von Gog und Magog gegen �mein Volk Israel� kommen, verhei�t der Herr:

�Saba, Dedan und die Kaufleute von Tarsis und alle seine Gewaltigen werden zu dir (Gog) sagen: Bist du gekommen, zu rauben, und hast deine Haufen versammelt, zu pl�ndern...�338

Dann, so verspricht der Herr, wird Er Gog durch das dort wohnende Gottesvolk vernichten:

�Und ich will ihn richten mit Pest und Blutvergie�en und will Platzregen mit Hagel, Feuer und Schwefel �ber ihn und sein Heer und �ber die vielen V�lker kommen lassen, die mit ihm sind.�339

Das ist die Beschreibung, wie sie auch in der Offenbarung und im zweiten Petrusbrief f�r den gro�en Tag gegeben wird, wenn der Herr kommen wird �wie ein Dieb�.

Die Gewaltigen von Saba und Dedan, die in Israel auf seiten des Herrn sein werden, sind die verhei�enen Abk�mmlinge aus dem Geschlecht der Ketura, Abrahams Frau. Diese Herkunft ist verzeichnet im Buche Genesis:

�Abraham nahm wieder ein Weib, die hie� Ketura. Diese gebar ihm ... Jokschan... Jokschan aber zeugte Saba und Dedan.�340

Hesekiel sagt, da� dies alles �am Ende der Zeiten� stattfinden werde.341

Im Kapitel vor seinem Vers �ber die Abk�mmlinge von Saba und Dedan sagt Hesekiel voraus, da� die beiden H�user Israel an jenem Tag vereinigt w�rden. Hesekiel erkl�rt, dies sei ein Teil des Alten Bundes, den Gott mit Abraham schlo�. Diese Prophezeiung deutet auf die Vereinigung in der Endzeit hin, nicht nur die �u�erliche Vereinigung von Juda und Israel, sondern auch die symbolische Vereinigung der beiden geistigen H�user von Judentum und Christentum.

Der Herr spricht zu Hesekiel:

�Siehe, ich will die Kinder Israel herausholen aus den Heiden, wohin sie gezogen sind, und will sie von �berall her sammeln und wieder in ihr Land bringen und will ein einziges Volk aus ihnen machen im Land auf den Bergen Israels, und sie sollen allesamt einen K�nig haben und sollen nicht mehr zwei V�lker sein und nicht mehr geteilt in zwei K�nigreiche.�342

Im selben Jahr, in dem Bahá'u'lláhs Glaube begann (1844), wurde das Edikt unterzeichnet, das die Sammlung der Kinder Israels erlaubte. Seit der Zeit, da Bahá'u'lláh als Gefangener nach Israel kam, wurde das Heilige Land ein unAbhangiger Staat und eine Nation. Bahá'u'lláhs Lehren erkl�ren, da� eines der grundlegenden Prinzipien seines Glaubens die Vereinigung von Judentum und Christentum ist.

Hesekiel beendet diese Prophezeiung mit Gottes Verhei�ung, da� das Heiligtum des Messias f�r immer in Israel sein werde:

�Und ich will mit ihnen einen Bund des Friedens schlie�en, ... und mein Heiligtum soll unter ihnen sein f�r immer.�343

Das �Heiligtum� Bahá'u'lláhs ist eine St�tte von gro�er Sch�nheit mitten in Israel.

Jesaja spricht ebenfalls von der gro�en �Versammlung�. Er prophezeit:

�Hebe deine Augen auf, und sieh umher: Diese alle sind versammelt und kommen zu dir. Deine S�hne werden von ferne kommen und deine T�chter auf dem Arme hergetragen werden.�344

Drei Verse zuvor weissagt Jesaja, da� der Herr, wenn diese Sammlung stattfindet, zu dem heiligen Berg sagen wird:

�Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf �ber dir.�345

Auch an einer anderen Stelle spricht Jesaja von der gro�en Sammlung und sagt:

�Die Erl�sten des Herrn werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen.�346

Im gleichen Kapitel prophezeit er acht Verse zuvor, da�, wenn die Versammlung stattfinde, die W�ste bl�hen werde, sie habe

�... die Pracht von Karmel und Saron. Sie sehen die Herrlichkeit des Herrn...�347

An einer anderen Stelle sagt Jesaja �ber die gro�e Sammlung:

�Er (der Messias) wird seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die L�mmer in seinen Arm sammeln...�348

Sechs Verse zuvor im gleichen Kapitel sagt Jesaja f�r die Versammlung voraus:

�... denn die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen...�349

Fast immer war die Zeit der Sammlung der Kinder Israels mit dem Erscheinen �der Herrlichkeit des Herrn� verbunden.

Dieses �Sammeln�, die R�ckkehr begann im Jahr 1844. Sie erreichte einen H�hepunkt im Jahr 1948 mit der Gr�ndung des Staates Israel.

Als Bahá'u'lláh als Gefangener nach Israel kam, sagte er voraus, da� dies so kommen werde. Sein Name bedeutet, wie wir wissen, �die Herrlichkeit des Herrn�.

Hesekiel prophezeite:

�Ich will unter ihnen wohnen ... wenn mein Heiligtum f�r immer unter ihnen sein wird.�350

Niemand wei�, wo Moses begraben liegt. Viel Zweifel und Streit besteht um den Ruheplatz und das Grab Christi. Die Stelle des Schreines, der �Wohnstatt� oder des �Heiligtums� Bahá'u'lláhs ist jedoch genau bekannt. Sie ist �f�r immer� mitten in Israel gelegen. Jedes Jahr besuchen Tausende und Abertausende diese heilige St�tte. Arthur Moore, ein christlicher Schriftsteller, sagt, da� sie ein �allen V�lkern gemeinsames Ziel f�r internationale Pilgerfahrten ist. An Sonn- und Feiertagen kommen die Anh�nger aller Glaubensbekenntnisse in Haifa dorthin, um Ruhe und Erholung zu finden...�351

Ich wollte eben meine Beweise f�r die Beziehung zwischen Abraham und Bahá'u'lláh abschlie�en, als ich auf eine neue Reihe interessanter Prophezeiungen stie�, die dem Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches neuen Reiz verliehen.

8. Der Herr des Neuen Zeitalters

Jesaja machte in einem einzigen Kapitel drei besondere Aussagen �ber den �Nachkommen Abrahams�. Er sagt voraus:

1. Gott werde die Verjagten Israels und die Zerstreuten Judas von den vier Enden der Welt zusammenbringen.352

2. Gott werde ein Zeichen aufrichten, damit die V�lker der Welt es sehen.353

3. Das werde geschehen, wenn ein Zweig aus der Wurzel Isais (Jesse) entspringe.354

Sacharja sagte ebenso das Kommen dieses Zweiges aus dem Geschlecht Abrahams voraus:

�Denn siehe, ich will meinen Knecht, �den Sproߋ, kommen lassen.�355

In diesen Kapiteln prophezeit er �ber die Endzeit:

�Darum spricht der Herr: Ich will mich wieder Jerusalem zuwenden mit Barmherzigkeit...�356

Und an anderer Stelle.

�So spricht der Herr: Ich kehre wieder auf den Zion zur�ck...�357

Der Berg des Messias wird an jenem Tag �ein heiliger Berg� hei�en, sagt Sacharja.

Dies ist der Tag, der von Anbeginn Abraham verhei�en war, als Gott ihm sagte, da� seine �Nachkommen� dieses Land erben werden. Er sagte zu Abraham:

�... der von deinem Leibe kommen wird, der soll dein Erbe sein... ich bin der Herr, der dich aus Ur in Chald�a gef�hrt hat, da� ich dir dies Land (Kanaan) zu besitzen gebe. ... Deinen Nachkommen will ich dies Land geben.�358

Abraham fragte Gott:

�Woran soll ich merken, da� ich's besitzen werde?�

Diesmal antwortete Gott ihm mit einem Symbol:

�Bringe mir eine dreij�hrige Kuh, eine dreij�hrige Ziege und einen dreij�hrigen Widder, eine Turteltaube und eine andere Taube.�359

Welch seltsame Antwort auf Abrahams Frage, wie und wann er, Abraham, Kanaan erben werde. F. Hudgings bietet in seinem Buch Zionism in Prophecy eine interessante Erkl�rung f�r diese Prophezeiung durch Tiere und V�gel. Er meint, wir sollten die innere Wahrheit hinter diesem �u�eren Symbol suchen. Dann sagt er: �Eine seltsame und merkw�rdige Geschichte tut sich auf. Nicht die Tiere und V�gel sind von Bedeutung, sondern ihr Alter. Die drei Tiere sind alle drei Jahre alt. Von den V�geln wird angenommen, da� sie ein Jahr alt sind, da der Ausdruck �eine junge Taube� gebraucht wird. So haben wir: drei, drei, drei, eins, eins - oder eine Summe von elf. Dies bedeutet, da� Abraham Kanaan erben wird und seine Nachkommen die Erde, wenn diese Prophezeiung sich nach elf Jahren erf�llen wird; elf symbolische Jahre von je einem Tag f�r ein Jahr.�

Elf multipliziert mit 360 ergibt 3960 Jahre. Nach 3960 Jahren sollte die Prophezeiung erf�llt werden. Die genaue Zeit, da Abraham diese Prophezeiung bekam, wissen wir nicht. Doch wissen wir, da� es unmittelbar vor Isaaks Geburt gewesen sein mu�.

Die Gelehrten sind sich �ber das Datum der Geburt Isaaks nicht einig. Eines der sp�teren Daten jedoch ist mit 2007 vor Chr. angegeben; 2007 Jahre von 3960 Jahren bringt uns zu dem Jahre 1953 n. Chr.

Meine Aufgabe war es, ausfindig zu machen, ob das Jahr 1953 eine besondere Bedeutung im Glauben Bahá'u'lláhs hat. Die Ergebnisse meiner Untersuchung lohnten sich.

Das Jahr 1953 war der hundertste Jahrestag des Beginns der Sendung Bahá'u'lláhs. Es war dasselbe Jahr, in dem eine gro�e Welle von Lehrern seines Glaubens sich in alle Teile der Welt verbreitete, damit sich in dieser Endzeit die Kinder Gottes sammelten und ihre Augen und Herzen nach Israel, dem Weltzentrum des Glaubens Bahá'u'lláhs, richteten.

Im Jahr 1953 er�ffnete der Glaube Bahá'u'lláhs einen gro�en geistigen Welt-Kreuzzug, der in der Errichtung eines Universalen Hauses der Gerechtigkeit gipfeln sollte, damit, wie von Jesaja prophezeit, das geistige �Gesetz Gottes� von Zion ausgehen k�nne.

Die Verbannung Bahá'u'lláhs begann hundert Jahre fr�her, im Jahre 1853. Er ging in das Zweistromland von Euphrat und Tigris und wurde von dort, wie Abraham vor ihm, in das alten Land Kanaan verbannt.

Noch bezeichnender ist, was in Baha'i-Schriften �ber die Zeit um 1953 gesagt wird, n�mlich da� sie �den Anbruch des Reiches Gottes auf Erden� bezeichne.360

Auch in den Prophezeiungen der gro�en Pyramide kommt das einzigartige Datum von 1953 vor als eines der wichtigen Daten. Worth Smith sagt in seinem Buche Miracle of the Ages von diesem Datum 1953: �Das wird eine Zeit sein, in der die ganze Erde �von ihrer Verschmutzung gereinigt� wird, in der die V�lker der Erde auf den tats�chlichen Beginn des �Tausendj�hrigen Reiches Christi� vorbereitet werden.�

In einem Jahr, von 1953 bis 1954, so erfuhr ich, wurde der Glaube Bahá'u'lláhs in hundert neue L�ndern verbreitet. Dies fand ich ebenfalls in den Prophezeiungen geweissagt.

Professor Roerich weist in seinem Buche Altai-Himalaya, einem F�nfjahresbericht �ber seine Expedition, darauf hin, da� �berall im Osten, in Indien, in der Mongolei und sogar in Sibirien, prophetische Worte �ber dieses gro�e neue Zeitalter des Lehrens, das mit dem Messias kommen werde, �berliefert seien. Er sagt: �In den Prophezeiungen wird gesagt, wie sich das neue Zeitalter offenbaren werde.�

Ich habe hier einige dieser Prophezeiungen aufgeschrieben. Die erste war:

1. �Zuerst wird ein beispielloser Krieg unter allen V�lkern ausbrechen.�

Dies ist sicherlich geschehen im zweiten Weltkrieg.

Die n�chste Prophezeiung war:

2. �Dann werden die Lehrer erscheinen, und in allen L�ndern der Welt wird die wahre Lehre geh�rt werden.�

Aus den Berichten �ber den Glauben Bahá'u'lláhs erfuhr ich, da� seine Anh�nger, die Baha'i, nach dem zweiten Weltkrieg einen zweiten siebenj�hrigen Lehrplan ausf�hrten, der den Glauben in der ganzen westlichen Hemisph�re und in Europa verbreitete. Dann begann im Jahr 1953 ein zehnj�hriger Lehrfeldzug, der die Botschaft Bahá'u'lláhs in alle Ecken der Welt trug.

Die n�chste Prophezeiung aus dem fernen Osten sagte voraus:

3. �Die Menschen werden zu diesen Worten der Wahrheit hingezogen, aber diejenigen, die von Dunkelheit und Unwissenheit erf�llt sind, werden Hindernisse in den Weg legen... Diejenigen, die auch nur zuf�llig den Lehren (des geistigen K�nigs der Welt) helfen, werden hundertf�ltigen Lohn erhalten.�

Es ist ebenfalls in den Schriften Bahá'u'lláhs verhei�en, da�, wer immer eine Anstrengung um Gottes willen macht, hundertf�ltig belohnt werden wird.

Eine weitere Prophezeiung aus dem fernen Osten lautet:

4. �Nur wenige Jahre werden vergehen, bis jedermann von den m�chtigen Schritten des �Herrn des neuen Zeitalters� h�ren wird.�

Zur Zeit des M�rtyrertodes des B�b waren Anh�nger seines Glaubens nur in zwei L�ndern zu finden, zur Zeit des Heimganges Bahá'u'lláhs nur in f�nfzehn L�ndern. Nach dem Aufbruch seiner Anh�nger in alle Welt im Jahr 1953 hatte Bahá'u'lláhs Glaube in 235 L�ndern beinahe 3 000 Orte erreicht.

Professor Dr. V. Lesny nannte Bahá'u'lláh den �Erl�ser des zwanzigsten Jahrhunderts�.361

Bahá'u'lláh ist auch als der Herr des Neuen Zeitalters bezeichnet worden. Das meistgelesene Buch �ber seine Lehren, ein Buch, das in alle wichtigen Sprachen �bersetzt worden ist, hei�t: �Bahá'u'lláh und das neue Zeitalter�.

Eine weitere Prophezeiung des fernen Ostens lautet:

5. �Und man kann bereits ungew�hnliche Leute bemerken. Schon �ffnen sie (die Lehrer) die Tore des Wissens, und reife Fr�chte fallen von den B�umen.�

Ich fand zahlreiche Hinweise auf diese �ungew�hnlichen� Baha'i, einschlie�lich der Hinweise, die William O. Douglas gab, ein Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, der voller Hochachtung von ihrer hohen Redlichkeit sprach. Marcus Bach, Mitglied der Theologischen Fakult�t der Staatlichen Universit�t von Iowa, schrieb in einem Artikel in der Zeitschrift Christian Century, Baha'i; A Second Look: �Wenn die Bahá'í jemals zum Vormarsch aufbrechen, k�nnen sie das Land im Sturm erobern.� So sagte ein aufmerksam beobachtender protestantischer Pfarrer, als wir eines Abends �ber Amerikas ��kumenischsten� Glauben sprachen: �Alle, denen an dem Evangelium vom �berflu� des Lebens liegt, m�gen aufhorchen! Es kann sehr wohl sein, da� die Bahá'í im Kommen sind... Sie verlangen keine Geh�lter, sie streben nicht nach Ehren, und das Geben ist ihnen buchst�blich wichtiger als das Nehmen... Genauer betrachtet sehen wir doch, da� er (der Glaube Bahá'u'lláhs) sich dank Ergebenheit und sich �ffnender T�ren von Hemmnissen freimachen kann.� Es mag auch sein, da� der Geistliche v�llig recht hatte mit den Worten: �Wenn die Bahá'í aufbrechen, k�nnen sie das Land im Sturm erobern.�362

Und die letzte Prophezeiung aus den fernen Osten:

6. �Diejenigen, die Ihn (den Messias) annehmen, werden frohlocken. Und diejenigen, die Ihn verleugnen, werden zittern... Und die K�mpfer (Lehrer) werden unter dem Banner Maitreyas marschieren.�

In einem Buch, The Bible of the World, weisen Ballou und Spiegelberg darauf hin, da� nach den heiligen Schriften des Ostens �Maitreya der Barmherzige Buddha ist, der in ferner Zukunft kommen wird, vorausgesagt von Gautama, wie Christus sein zweites Kommen voraussagte�.

Das Erscheinen Maitreyas, des Buddhas �Universaler Bruderschaft�, wurde westlich von Indien und �stlich von Israel erwartet. Persien, die Heimat Bahá'u'lláhs, liegt zwischen beiden. Seine Botschaft ist eine Botschaft �allumfassender Bruderschaft� und der Einigung der Religionen, Nationen und Rassen.

Jesaja sagte ebenfalls den Tag voraus, an dem die ganze Erde die Lehre des Messias h�ren wird:

�Alle, die ihr auf Erden wohnt und in den L�ndern lebt -, wenn man das Banner auf den Bergen aufrichtet, so sehet!�363

Jesaja prophezeit ferner:

�Wohl allen, die auf ihn harren! ... Er wird dir gn�dig sein... deine Augen werden deinen Lehrer sehen.�364

F. Hudgings errechnete aus der Prophezeiung �ber Abraham und Kanaan das Jahr 1914. Er schrieb ihre Erf�llung dem damals gro�en Interesse am Zionismus zu. Aber welches Datum man auch nimmt f�r das Ende der 3960 Jahre, die Gott Abraham f�r �Kanaan� voraussagte - ich fand, da� es jedenfalls in die Zeit fiel, in der Bahá'u'lláhs Glaube aufkam. Tats�chlich war das Jahr 1914, von dem Hudgings sprach, f�r den Glauben Bahá'u'lláhs von Bedeutung. In diesem Jahr stand Bahá'u'lláhs Sohn am Karmel und prophezeite, da� das kleine Haifa bald eine wichtige Hafenstadt sein und immer weiter wachsen werde, bis eine breite Stra�e die St�dte Haifa und 'Akka, die beiden heiligen St�dte des Glaubens Bahá'u'lláhs, verbindet. Diese Prophezeiung ist schon erf�llt.

Er sagte voraus, da� elektrisches Licht den heiligen Berg Karmel beleuchten werde und die Lichter an den heiligen St�tten des Glaubens Bahá'u'lláhs bis weit hinaus auf dem Mittelmeer zu sehen sein werden. Dies ist ebenfalls eingetroffen.

Der Herr hat in der Tat �Zion aufgebaut�, wie es in den Psalmen verhei�en ist:

�Ja, der Herr baut Zion wieder und erscheint in seiner Herrlichkeit.�365

�Denn Gott wird Zion helfen und die St�dte Judas bauen...�366

Jesaja weissagte:
�Fremde werden deine Mauern bauen.�367

Dies werde an dem Tag sein, an dem der Spro� aus der Wurzel Jesse, der Nachkomme Abrahams, auf Erden erschienen sei. Im selben Kapitel verk�ndet Jesaja von dem heiligen Berg:

�Die Herrlichkeit des Herrn geht auf �ber dir...�368

Bahá'u'lláh war nach Israel gekommen. Er war bekannt als die �Herrlichkeit des Herrn�. Er war ein Nachkomme der Ketura, der Frau Abrahams. Sein Heiligtum befindet sich f�r immer im Heiligen Land. Innerhalb weniger Jahre hatten seine Lehren die Erde bedeckt wie Wasser das Meer.

An alle diese Prophezeiungen konnte ich ohne jeden Zweifel schreiben: Erf�llt.

9. Das Tor der Hoffnung

Meine n�chste Aufgabe war es, nach den wunderbaren Dingen zu suchen, die sich vermutlich in Haifa und 'Akka ereigneten, wenn der Messias erscheint. Ich fand, da� es Verhei�ungen nicht nur f�r den Berg Karmel gab, sondern auch f�r die Ebene von Saron und die Gegend von 'Akka.

Im Buch Hosea wird verhei�en:

�Dann will ich ihr von dorther ihre Weinberge geben und das Tal Achor zum Tor der Hoffnung machen. Und dorthin wird sie willig folgen wie zur Zeit ihrer Jugend.�369

Wann wird dies geschehen? Es schien mir klar, da� es in der Endzeit sein m�sse, wenn Israel verziehen wird, da� es sich beim ersten Kommen des Messias von Ihm abgewandt hatte, und wenn es zur Zeit Seines zweiten Kommens Seine Wahrheit annehmen werde. Hosea sagt:

�Und ich will ... mich erbarmen �ber die �Unbegnadet�, und ich will sagen zu �Nichtmeinvolk�: �Du bist mein Volk�, und er wird sagen: �Du bist mein Gott�.�370

Hosea weissagt, da� dies zur Endzeit geschehen wird. Zuerst wird das Tal Achor zum Ort der Hoffnung und der Zuflucht werden. Dann wird sich Israel vom Unglauben abkehren und seinen Geliebten (David) aus dem Stamm Jesse (der Nachkommenschaft Abrahams) suchen. Hosea sagt:

�Danach werden sich die Kinder Israel bekehren und den Herrn, ihren Gott, und ihren K�nig David suchen und werden mit Zittern zu dem Herrn und seiner Gnade kommen in der letzten Zeit.�371

Mir war schon klar, da� �die letzte Zeit� und �die Zeit des Endes� dasselbe bedeuten, auch da� diese Zeit im Jahr 1844 begann, dem Jahr der Geburt des Glaubens Bahá'u'lláhs und der R�ckkehr der Juden in das Heilige Land.

Jesaja macht eine �hnliche Prophezeiung wie Hosea, indem er sagte:

�Ich will aus Jakob Nachkommen wachsen lassen und aus Juda Erben, die meine Berge besitzen; meine Auserw�hlten sollen sie besitzen, und meine Knechte sollen auf ihnen wohnen. Und meinem Volk, das nach mir fragt, soll Saron eine Weide f�r die Herde werden und das Tal Achor ein Lagerplatz f�r das Vieh.�372

F�nf Verse weiter sagt Jesaja, da� dies dann geschehen wird, wenn Gott seine �Knechte ... mit einem anderen Namen nennen� wird.373

An einer andern Stelle weissagt Jesaja

�Und du sollst mit einem neuen Namen genannt werden, welchen des Herrn Mund nennen wird.�374

Und von der Stadt des Messias und den Erl�sten des Herrn:

�Man wird sie nennen �Heiliges Volk�, �Erl�ste des Herrn�.�375

Hesekiel sprach von dieser Stadt, der Stadt des gro�en Hirten der �einen Herde�, �der Herde Gottes�. Er sagte, diese Stadt, das �neue Jerusalem�, werde hei�en:

�Hier ist der Herr.�376

Beim Suchen fand ich, da� niemand sicher wei�, wo das Tal Achor liegt. Der Geschichtsatlas zur Westminster Bibel vermutet es zwischen Hyrcania und Gilgal in der Wildnis von Jud�a, westlich des Toten Meeres. G. A. Smith zeichnet es in seinem Historical Atlas of the Holy Land der Universit�t Aberdeen dort ein, wo Jericho liegt und vielleicht Gilgal lag, das heutige Wadi el Qilt, das n�rdlich des Toten Meeres ins Jordantal m�ndet. Doch beide bezeichnen die Stelle mit einem Fragezeichen.

Das Tal Achor war seit der Zeit, da Achan und seine Familie dort f�r ihre S�nde des Ungehorsams gegen Gottes Gesetze mit der Steinigung bestraft und begraben worden waren, ein verlassener, elender Ort.

Achor bedeutet �Ungl�ck� und das Tal Achor �Ungl�ckstal�. Da scheint es kaum zweifelhaft, da� dies ein zweites Symbol daf�r ist, da� die Leiden der Juden und ihr Ungl�ck zu Ende w�ren, wenn sie sich in der Endzeit dem Messias zuwendeten. Eine solche Zeit wird von Josua f�r Achor vorausgesehen, wenn er sagt:

�So kehrte sich der Herr ab von dem Grimm seines Zornes.�377

In der heutigen Endzeit wurde Bahá'u'lláh als Gefangener und Verbannter in die Festung 'Akka gebracht, in die alte Stadt Akko, die fr�her einmal Ptolemais und in der Kreuzfahrerzeit Saint Jean d'Acre hie�. Sie ist beschrieben worden als Ort mit dem �abscheulichsten Klima� und �fauligsten Wasser�. Hier, im ehemaligen Land Kanaan, wurde Bahá'u'lláh durch die t�rkische Regierung grausam eingekerkert und gequ�lt. Ich las die Worte, die Bahá'u'lláh �ber diese Stadt schrieb:

�Wisse, bei Unserer Ankunft an diesem Ort beliebten Wir, ihn als das �Gr��te Gef�ngnis� zu bezeichnen. Obwohl Wir fr�her in einem anderen Land (Teheran) in Fesseln und Ketten lagen, weigerten Wir Uns doch, es mit diesem Namen zu nennen... Sinnt dar�ber nach, o ihr, die ihr mit Verst�ndnis begabt seid!�378

Bei einer andern Gelegenheit schrieb Bahá'u'lláh �ber das Gef�ngnis von 'Akka:

�Nur Gott, der Allm�chtige, der Allwissende, wei�, was �ber Uns hereinbrach...�379

In diesem seinem Ungl�ckstal Achor, erkl�rte Bahá'u'lláh in seinen Schriften, haben seine �Leiden ihren H�hepunkt erreicht�. Shoghi Effendi best�tigt, da� Hosea mit dem Tal Achor, das zu einem Tor der Hoffnung werden soll, auf die Stadt 'Akka hinweist.380

In einem Bericht �ber Bahá'u'lláhs Ankunft in 'Akka und �ber seine sp�teren Besuche am Berg Karmel hei�t es: �Es ist schwer einzusehen, was sonst Bahá'u'lláh h�tte zwingen sollen, Persien zu verlassen und Sein Zelt in diesem Heiligen Land aufzuschlagen, wenn nicht die Verfolgung durch Seine Feinde, Seine Vertreibung und Sein Exil.�381

Bahá'u'lláh betrat in Haifa zum ersten Mal den Boden Israels, unmittelbar unterhalb der H�hle des Elias. Seine Anh�nger jubelten, als sie erfuhren, da� Bahá (die Herrlichkeit) im Heiligen Lande angekommen war, denn niemand hatte gewu�t, wo sein Bestimmungsort sein werde, als er aus der T�rkei verbannt wurde.

Seine Reise ins Exil hatte schlie�lich ihr Ende gefunden. Die Herrlichkeit Gottes war im Land Israel angekommen. Die Zeit seiner Unbehaustheit war wie diejenige der Juden beim Auszug aus �gypten mit der Ankunft im Heiligen Land zu Ende.

Es gibt eine sonderbare Prophezeiung, die von Samuel ben Judah Valerio erw�hnt wird, dem Verfasser eines Kommentars �ber das Buch Daniel, der in der zweiten H�lfte des sechzehnten Jahrhunderts in Venedig gedruckt wurde. Valerio hatte ausgerechnet, da� das gegenw�rtige Exil (der Juden) im Jahre 5628 des j�dischen Kalenders beendet sein werde; das entspricht dem Jahr 1868 christlicher Zeitrechnung.

Seltsam: 1868 ist genau die Zeit, da Bahá'u'lláh in Israel, dem Heiligen Land, eintraf. So bedeutet 1868 das Ende seiner langen Wanderschaft von Persien bis nach Israel. Er war endlich in das �Nest der Propheten� gekommen. Er hatte dazu noch symbolisch die geistige Verbannung der Kinder Israel zum Ende gebracht.

Seine Ankunft, hie� es, war von David in seinen Psalmen vorausgesagt:

�Machet die Tore weit und die T�ren in der Welt hoch, da� der K�nig der Ehren einziehe! Wer ist der K�nig der Ehren? Es ist der Herr Zebaoth; er ist der K�nig der Ehre.�382

Bahá'u'lláh hatte den Boden betreten, der geheiligt war von den Schritten Christi und der alten Propheten. Er war auf dem Weg �ber das Meer bis zum Jordan gekommen.

Jesaja hatte bei anderer Gelegenheit sowohl das erste wie das zweite Kommen des Messias prophezeit, als er verhie�, da� der ewige Vater auf dem Weg �ber das Meer kommen werde:

�Doch es wird nicht dunkel bleiben �ber denen, die in Angst sind. Hat er in fr�herer Zeit in Schmach gebracht das Land Sebulon und das Land Naphthali, so wird er hernach383 zu Ehren bringen den Weg am Meer, das Land jenseits des Jordan, das Galil�a der Heiden.�384

Da� Jesaja vom zweiten Kommen �ber den Weg am Meer sprach und nicht vom ersten im Land Naphtali und Sebulon, wo Christus so viele Seiner Tage zubrachte, wird klar aus den Prophezeiungen, die Jesaja einige Verse sp�ter macht:

�Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er hei�t Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-F�rst; auf da� seine Herrschaft gro� werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und seinem K�nigreich, da� er's st�rke und st�tze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth.�385

Diese Prophezeiung wurde von christlichen Gelehrten auf Christus bezogen, wenn auch freim�tig zugegeben wurde, da� einige der Voraussagen nicht erf�llt sind und sich erst zur Endzeit bei Seinem zweiten Kommen ereignen k�nnten. Einige der Prophezeiungen scheinen auf Christus zuzutreffen, die meisten aber nicht. Zum Beispiel:

1. Die Herrschaft ruhte nicht auf Seiner Schulter. Christus selbst sagte:

�So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.�386

�Mein Reich ist nicht von dieser Welt.�387

2. Der Name Christus war nicht Gott-Held, der m�chtige Gott. Christus betrachtet sich selbst unverkennbar als verschieden von Gott:

�Was hei�est du mich gut? Niemand ist gut als allein Gott.�388

3. Christus war nicht der ewige Vater. Er sprach oft davon, da� der Vater ein anderer sei. Obgleich Er sagte, da� Er und der Vater �eins� seien in ihrem Ziel, sagte Er auch:

�Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist gr��er als alles...�389

�Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern nur was er sieht den Vater tun...�390

4. Christus beanspruchte nicht, der Friede-F�rst zu sein, wenn man Ihn auch so genannt hat. Er selbst sagte:

�Ihr sollt nicht w�hnen, da� ich gekommen sei, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.�391

Er sagte auch:

�Meinet ihr, da� ich hergekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage: Nein, sondern Zwietracht.�392

5. Christus erwartete nicht, da� nach Seinem Tod Seine Herrschaft und Sein Friede gr��er w�rden. Er sagte:

�Denn von nun an werden f�nf in einem Hause uneins sein, drei wider zwei und zwei wider drei.�393

Gerade in diesen Prophezeiungen der zitierten Kapitel spricht Christus von der Endzeit, wenn Er kommen wird �wie ein Dieb� in der Nacht.

Ich erfuhr folgendes:

1. Die Herrschaft ruht auf Bahá'u'lláhs Schulter. Seine Schriften setzten die Errichtung �rtlicher, nationaler und internationaler Institutionen fest, um seinen Glauben unverf�lscht zu erhalten und die Menschenrechte zu sch�tzen.

2. Rat k�nnte sein Name sein, denn seine Gesetze schreiben f�r alle diese Verwaltungseinrichtungen das Prinzip der �Beratung� vor.

3. Wie Christus �der Sohn� genannt wurde, so, fand ich, wurde Bahá'u'lláh �der Vater� genannt. Seine Aufgabe war die eines Vaters: die menschliche Familie in einem Haus, unserem Planeten, zu sammeln. Zweck seines Kommens war, wie Bahá'u'lláh erkl�rte, alle Nationen, Rassen und Religionen zu vereinigen. Er war der Vater aller Religionen, Rassen und V�lker, ohne Ausnahme.

4. Im Unterschied zu Christus war es Bahá'u'lláhs Aufgabe, Frieden zu bringen. Sein Ziel war es, den Weltfrieden zu stiften. Er war ein �Friede-F�rst�, was ich den Worten entnahm, die er im Heiligen Land zu Prof. E. G. Browne sprach. In Brownes Bericht von jenem denkw�rdigen Besuch konnte ich lesen: �Eine milde, w�rdevolle Stimme bat mich, Platz zu nehmen... Du bist gekommen, um einen Gefangenen und Verbannten zu sehen... Wir w�nschen nur das Wohl der Welt und das Gl�ck der V�lker... , da� alle V�lker in einem Glauben vereint und alle Menschen Br�der werden... Es wird dahin kommen, diese fruchtlosen K�mpfe, diese zerst�renden Kriege werden aufh�ren und der �Gr��te Friede� wird kommen.�

�Solcher Art waren, soweit ich sie aus dem Ged�chtnis wiedergeben kann�, schreibt Prof. Browne, �die Worte, die ich neben vielen anderen von Bahá h�rte. M�gen die, die sie lesen, sie gut daraufhin ansehen, ob solche Lehren Tod und Ketten verdienen und ob die Welt von ihrer Verbreitung nicht vielleicht mehr gewinnen als verlieren w�rde.�394

5. Es gab tats�chlich ein Wachstum in Bahá'u'lláhs Reich. Seit seinem Beginn vor wenig mehr als einem Jahrhundert hat es sich in alle Teile der Welt ausgebreitet, und es w�chst von Jahr zu Jahr. Die erstaunliche Ausbreitung k�nnen wir heute fast ganz der Initiative Shoghi Effendis zuschreiben, des Urenkels Bahá'u'lláhs, der sechsunddrei�ig Jahre lang das Oberhaupt des weltweiten Glaubens Bahá'u'lláhs gewesen ist.395

Seien Sie ehrlich! M�ssen Sie nicht auch sagen, wie ich damals: �Welch denkw�rdige Geschichte!� Meine Begeisterung als Detektiv des Falles vom nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reich wuchs st�ndig. All dies war in Israel geschehen, im Heiligen Land, dem verhei�enen �Tal Achor�. Es hatte sich im Angesicht der Ebene von Saron am �Berg Karmel� abgespielt.

Bahá'u'lláh, so erfuhr ich, hinterlie� Schriften im Umfang von mehr als hundert B�nden, er richtete viele Briefe an die F�hrer von Regierungen und Religionen. Erf�llt dies nicht die Verhei�ung in dem Psalm:

�Aus Zion bricht an der sch�ne Glanz Gottes. Unser Gott kommt und schweiget nicht.�396

Das administrative Weltzentrum des Glaubens Bahá'u'lláhs liegt am Nordabhang des Karmel, in einer der sch�nsten Landschaften Israels. So erf�llt das neue Zion die Prophezeiung des Psalms f�r die Endzeit:

�Gro� ist der Herr und hoch zu r�hmen in der Stadt unseres Gottes, auf seinem heiligen Berge. Sch�n ragt empor der Berg Zion, daran sich freut die ganze Welt, der Gottesberg fern im Norden, die Stadt des gro�en K�nigs.�397

Ich wollte mehr wissen �ber den Berg Karmel, �ber Haifa, die Stadt Bahá'u'lláhs, �ber 'Akka, den Ort seiner Einkerkerung.

10. Wo die Armen die K�nige des Paradieses sind

Da fand ich folgende Aussage �ber den ber�hmten Berg: �Der Karmel ist ber�hmt in der j�dischen Geschichte und kommt in der Bildersprache der Propheten oft vor.�398

Er wird erw�hnt in: Josua, erstes Buch der K�nige, zweites Buch der K�nige, Hohelied Salomos, Jesaja, Jeremia, Amos, Micha, Nahum und anderswo.

Ich erfuhr auch folgendes:

1. Der Karmel ist ber�hmt als der Ort, an dem Elias Israel veranla�te, sich zu Jahwe, Gott, zu bekennen, und wo er die Baalspriester erschlug.399

2. Es geschah auf dem Berge Karmel, da� Elisa den Sohn des sunamitischen Weibes wieder zum Leben erweckte.400

3. Die zitierte Enzyklop�die sagt: �man mu� vern�nftigerweise annehmen, da� der Karmel seit uralter Zeit als heilige St�tte betrachtet wurde.�401

4. Vor der Einf�hrung des Baalskultes existierte auf dem Karmel ein Altar zu Ehren Jahwes.402

5. Elisa besuchte von Jericho aus den Berg Karmel, von wo aus er nach Samaria ging.403

6. Pythagoras f�hlte sich zum Karmel hingezogen wegen seines heiligen Rufes.404

7. Nach dem r�mischen Geschichtsschreiber Tacitus begab sich Kaiser Vespasian zum Karmel, um Gottes Orakel zu befragen, das am Abhang des Berges sein sollte.405

8. Elias sammelte das Volk auf dem Karmel.406

9. Bei einem Streit um den wahren Gott fiel Feuer herab auf den Karmel und erwies den Gott Israels als den wahren Gott.407

10. Noch heute ist die H�hle des Elias am Abhang des Berges Karmel zu sehen. Das ist die H�hle des Propheten Elias, der in der Endzeit als Vorl�ufer und Herold des erwarteten Messias erscheinen soll.

Es gibt noch eine weitere, sehr interessante Prophezeiung �ber den Berg Karmel und die Endzeit. Sie findet sich im Buch Elias, einer der Midrasch-Apokalypsen der Juden.408

In seinem Buch �ber Messianic Speculation in Israel kommentiert Silver dieses Buch Elias und sagt: �Nachdem der Engel Michael Elias die Regionen des Himmels gezeigt hat, enth�llt er ihm auf dem Berg Karmel die Zeit des Endes.�409

Auch folgendes ist f�r den Karmel vorausgesagt:

1. Der Messias werde auf halber H�he des Berges Karmel wohnen.

2. Der Messias werde Seine Herde vom Karmel aus mit dem Stab Seiner Lehre weiden.

3. Der Messias, die Herrlichkeit des Herrn, werde vom Karmel gesehen werden.

Zu den vielen Prophezeiungen �ber den Karmel und die Stadt 'Akka, die schon erw�hnt wurden, fand ich noch einige sehr interessante Aufzeichnungen in anderen Schriften. Ich h�rte, da� die Stadt 'Akka - Akko, St. Jean d'Acre, Ptolemais - oft gepriesen wurde als ein Ort der Hoffnung und Verhei�ung.

Der arabische Prophet410 spricht zum Beispiel von ihr als

1. einer �Stadt in Syrien, der Gott besondere Gnade erweist�, und

2. �am Ufer des Meeres (gelegen), ... wei�, deren Wei�e Gott wohlgef�llt.�411

In den Prophezeiungen des Islam steht �ber 'Akka geschrieben:

1. �Gesegnet der Mensch, der 'Akka besucht, und gesegnet der, der den Besucher von 'Akka besucht.�412

2. �Wer darin den Ruf zum Gebet erhebt, dessen Stimme wird bis ins Paradies emporgetragen.�413

3. �Die Armen von 'Akka sind die K�nige des Paradieses und seine F�rsten.�414

4. �Ein Monat in 'Akka ist besser als tausend Jahre an einem anderen Ort.�415

Und schlie�lich eine der merkw�rdigsten aller Prophezeiungen, wenn man der Geschichte vom M�rtyrertod des Báb und der Verbannung Bahá'u'lláhs in die Gef�ngnisstadt 'Akka folgt. In den heiligen Schriften des Geburtslandes Bahá'u'lláhs steht geschrieben:

�Sie (die Gef�hrten des Q�'im, des Vorl�uferpropheten des Messias) werden alle erschlagen au�er dem Einen, der die Ebene von 'Akka, die Festhalle Gottes, erreichen wird.�416

Prof. E. G. Browne von der Universit�t Cambridge hat im Jahr 1890 in der Ebene von 'Akka Bahá'u'lláh besucht. Von seinen Erlebnissen dort schrieb er: �... hier verbrachte ich f�nf h�chst denkw�rdige Tage, in denen ich mich der unvergleichlichen und unverhofften Gelegenheit erfreute, mit jenen in Verbindung zu treten, welche die wahren Quellen des m�chtigen und wunderbaren Geistes sind, der mit unsichtbarer, aber stets wachsender Kraft an der Umwandlung und Neubelebung eines Volkes arbeitet, das in einem toten�hnlichen Schlaf befangen ist. Es war wirklich ein au�erordentliches und hinrei�endes Erlebnis, aber eines, von dem ich unm�glich anderes als nur den allerschw�chsten Eindruck wiedergeben kann... Der Geist, der die Anh�nger Bahá'u'lláhs durchdringt, ist so, da� er kaum verfehlen wird, auf alle den st�rksten Eindruck zu machen, die unter seinen Einflu� kommen, ... er kann nicht ignoriert oder unbeachtet gelassen werden. M�gen jene, die ihn nicht gesehen haben, dies bezweifeln, wenn sie wollen; aber sollte jener Geist ihnen jemals offenbar werden, so werden sie eine Erregung empfinden, die sie wahrscheinlich nicht vergessen werden.�417

Prof. Browne erz�hlt, da� ihn, als er Bahá'u'lláh gegen�berstand, ein Gef�hl von Bewunderung und heiliger Scheu �berkommen habe. Er f�gt hinzu: �Das Antlitz dessen, den ich erblickte, kann ich niemals vergessen, obgleich ich es nicht beschreiben kann. Jene durchdringenden Augen schienen einem bis ins Herz zu schauen. Macht und Autorit�t strahlten aus von jener hohen Stirn ... ich brauchte nicht zu fragen, in wessen Gegenwart ich mich befand, als ich mich verneigte vor dem, der der Gegenstand einer Ergebenheit und Liebe ist, um die K�nige ihn beneiden und nach der Kaiser sich vergebens sehnen!�418

Das Landhaus, in dem Prof. Browne Bahá'u'lláh besuchte, war im Bau, als Bahá'u'lláh als Gefangener in 'Akka lebte.

Wie Jesus Christus seinerzeit dem�tig auf einem Esel durch das Land Israel ritt, so ritt auch Bahá'u'lláh zuweilen aus. Als er eines Tages an dem gro�en Haus vorbeikam, das hier von Udi Khammar, einem wohlhabenden Muslim, gebaut wurde, sagte Bahá'u'lláh mit einem Seitenblick zu seinem Sohn 'Abdu'l-Bahá: �F�r wen man wohl das Haus baut?�

Als der Bau fertig war, brach die Cholera aus. Das Landhaus wurde aufgegeben, und 'Abdu'l-Bahá konnte es f�r eine geringe Summe mieten.

Als Bahá'u'lláh die Gef�ngnisstadt verlassen konnte, zog er in dieses Haus. �ber der Treppe zu den R�umen, die Bahá'u'lláh bewohnen wollte, hatte Udi Khammar, einer Eingebung folgend, eine Inschrift in den Stein mei�eln lassen, die bis auf den heutigen Tag erhalten ist:

�Preis und Ehre ruhen auf diesem Haus, welches an Pracht im Laufe der Zeit zunehmen wird. Vielf�ltige Zeichen und Wunder sind darin zu finden; Federn sind nicht imstande, sie zu beschreiben.�

In diesem Haus lebte Bahá'u'lláh die letzten Jahre seines Erdenlebens. Dort verschied er am 29. Mai 1892. Zu dieser heiligen St�tte reisen heute Pilger aus aller Welt.

Dort, in der Ebene von 'Akka, angesichts des heiligen �Karmel�, wurde die Prophezeiung des dreiundf�nfzigsten Kapitels von Jesaja ganz erf�llt.

Jesaja hatte vorausgesagt:

1. �Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller SchMirzan und Krankheit.�419

Bahá'u'lláh wurde von seinen eigenen Landsleuten versto�en und in die Verbannung geschickt. Sein Leben war voll Kummer und SchMirza

2. �Er war so verachtet, da� man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn f�r nichts geachtet.�420

Kaiser Franz Joseph von �sterreich kam in der N�he des Gef�ngnisses vorbei, wo Bahá'u'lláh eingekerkert war. Louis Napoleon warf den Brief, den Bahá'u'lláh ihm gesandt hatte, ver�chtlich weg und sagte: �Wenn dieser Mann von Gott ist, dann bin ich zwei G�tter!� Die V�lker der Erde haben es nachgemacht.

3. �F�rwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre SchMirzan.�421

Ich las, was Bahá'u'lláh �ber seine Verfolgung und Kerkerhaft schrieb: �Obgleich M�digkeit Mich niederdr�ckt, Hunger Mich verzehrt, der nackte Fels Mein Bett ist und die Tiere des Feldes Meine Gef�hrten sind, will Ich nicht klagen, sondern geduldig ausharren... Gott will Ich Dank in allen Lebenslagen darbringen. Wir bitten, Er m�ge in Seiner G�te - gepriesen sei Er! - durch diese Kerkerhaft die Nacken der Menschen von Ketten und Fesseln befreien...�422

In Jesajas Prophezeiung hei�t es weiter:

4. �Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer S�nden willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf da� wir Frieden h�tten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.�423

Bahá'u'lláh wurde zweimal mit Steinen beworfen, einmal ausgepeitscht, dreimal gab man ihm Gift und verwundete ihn mit hundert Pfund schweren Ketten, die ihm ins Fleisch schnitten und auf seinen Schulterknochen lagen. Fast ein halbes Jahrhundert lebte er als Gefangener im Exil.

5. �Er ist aus Angst und Gericht hinweggenommen.�424

Bahá'u'lláh wurde aus dem �das schwarze Loch� genannten Verlies in Teheran weggef�hrt zum Gericht vor die Obrigkeit. St�ndlich erwartete man seinen Tod. Aber er wurde dann in den Irak und schlie�lich nach Israel verbannt. Es war bei einer anderen Gelegenheit in der Gef�ngnisstadt 'Akka, �... als der Gouverneur und seine Truppen mit gezogenem S�bel das Haus umstellten. Die ganze Einwohnerschaft war wie das Milit�r in h�chster Erregung. Von allen Seiten h�rte man L�rm und Geschrei. Bahá'u'lláh wurde barsch auf das Gouvernement befohlen, dort verh�rt und die erste Nacht zusammen mit einem Seiner S�hne in einem Raum des Kh�n-i-Sh�vird� festgehalten... Kurz darauf lie� Ihm der Gouverneur mitteilen, da� Er frei sei und nach Hause zur�ckkehren k�nne; und er entschuldigte sich wegen des Vorfalls.�425

6. �Und man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei �belt�tern426bei Reichen��., da er gestorben war.�427

Bahá'u'lláh wurde in Bahj� beigesetzt, neben dem Landhaus, das einem wohlhabenden Muslim geh�rte. Er war umringt von Feinden, Mitgliedern seiner eigenen Familie, die nach seinem Tod sein Vertrauen mi�brauchten und in H�usern wohnten, die an seinen Begr�bnisplatz grenzten.

7. �...er wird Nachkommen haben.�428

Bahá'u'lláh hatte in der Tat �Nachkommen�. Er verfa�te ein besonderes Dokument, genannt das Buch des Bundes, in dem er seinen �ltesten Sohn testamentarisch zum Mittelpunkt seines Glaubens ernannte. Dies war in den Prophezeiungen der Psalmen voraus verk�ndet, wo es hei�t:

�Und ich will ihn zum erstgeborenen Sohn machen, zum H�chsten unter den K�nigen auf Erden. Ich will ihm ewiglich bewahren meine Gnade, und mein Bund soll ihm fest bleiben.�429

Der �erstgeborene� Sohn Bahá'u'lláhs wurde 'Abdu'l-Bahá genannt, das bedeutet �Diener Bahá'u'lláhs�. Bahá'u'lláh ernannte ihn in seinem Testament zu seinem Nachfolger. Er nannte 'Abdu'l-Bahá den Mittelpunkt seines Bundes.

Prof. E. G. Browne sagte von 'Abdu'l-Bahá: �Selten habe ich jemanden gesehen, dessen Erscheinung mir einen tieferen Eindruck gemacht h�tte. Es kann nach meiner Meinung kaum jemand gefunden werden, der ausdrucksvoller in seiner Rede, gewandter in seiner Beweisf�hrung und �berzeugender in seinen Beispielen gewesen w�re und der gr�ndlichere Kenntnisse gehabt h�tte in den heiligen Schriften der Juden, der Christen und der Muslime... Diese Eigenschaften vereinten sich mit einer Haltung, die zugleich majest�tisch und freundlich war, so da� ich mich nicht mehr �ber den Einflu� und die Hochsch�tzung wunderte, die er sogar �ber den Kreis der Anh�nger seines Vaters hinaus besa�. �ber die Gr��e dieses Mannes und seine Macht konnte niemand im Zweifel sein, der ihn gesehen hatte.�430

Der bekannte Bibelforscher der Universit�t Oxford, der Geistliche Dr. T. K. Cheyne, veranstaltete im Manchester College in Oxford eine Versammlung f�r 'Abdu'l-Bahá. Dr. Cheyne selbst lud das Publikum durch eine Anzeige in der Oxforder Zeitung ein. Im Vorwort seines Buches The Reconciliation of Races and Religions erw�hnt Cheyne die Tatsache, da� der ungarische Gelehrte Vambery an Bahá'u'lláh glaubte. Von seinem eigenen Glauben sagt Cheyne: �Ich sollte meine Anh�ngerschaft an den Baha'i-F�hrer in viel gl�henderen Worten ausdr�cken.�

Auf der Titelseite seines Buches ist Cheyne als �Mitglied der Baha'i-Gemeinschaft� genannt.

Er ist auch der christliche Geistliche und Bibelgelehrte, der schrieb: �Wenn es in der letzten Zeit einen Propheten gegeben hat, so m�ssen wir zu Bahá'u'lláh gehen. Charakter ist der endg�ltige Schiedsrichter. Bahá'u'lláh war ein Mann der h�chsten Rangstufe - der eines Propheten.�431

In Jesajas Prophezeiung hei�t es weiter:
8. �... wird er... in die L�nge leben...�432

Bahá'u'lláhs Tage wurden in der Tat verl�ngert. Er wurde im Jahre 1817 geboren und verschied im Heiligen Land im Jahr 1892. In seinen letzten Lebensjahren war Bahá'u'lláh aus dem Kerker befreit. Er verlie� die Gef�ngnisstadt 'Akka und hielt sich oft am Berghang des Karmel auf. Seine Anh�nger kamen von weit her, um bei ihm zu sein und ihn mit ihrer Liebe zu umgeben. So erf�llten sie die Worte des Gebetes von David, das in einer H�hle gesprochen wurde:

�F�hre mich aus dem Kerker, da� ich preise deinen Namen. Die Gerechten werden sich zu mir sammeln, wenn du mir wohltust.�433

Diese Ereignisse in der Ebene von 'Akka mit seiner starken Festung hat der Prediger Salomo vorausgesagt:

�Denn aus dem Gef�ngnis ist er auf den Thron gekommen...�434

Bahá'u'lláh schrieb, so stellte ich fest, da� �alles, was in den B�chern verhei�en, offenbart und erkl�rt worden� sei. Er verk�ndete, da� die Altehrw�rdige Sch�nheit �auf dem Thron Davids regiert� und da� �das Gr��te Gesetz gekommen� sei.435

Neben meine Liste der Prophezeiungen �ber die �Ebene von Saron�, das �Tal Achor� und den heiligen Berg �Karmel�, die der Messias erf�llen mu�te, schrieb ich: �Erf�llt�.

11. Die bl�hende W�ste

Ich mu�te noch einen anderen Beweis pr�fen. Es war prophezeit worden, da� die W�ste bl�hen wird wie Blumen, wenn der Messias kommt.

Jesaja hat deutlich geweissagt:

�Die W�ste und Ein�de wird frohlocken, und die Steppe wird jubeln und wird bl�hen wie die Lilien.�436

Im n�chsten Vers dieser Prophezeiung sagt Jesaja, wenn dies geschieht, werden Karmel und Saron die Herrlichkeit des Herrn sehen.

Karmel und Saron hatten das Erscheinen Bahá'u'lláhs, der Herrlichkeit des Herrn, gesehen; aber hatte die W�ste gebl�ht wie die Blumen?

Meine Studien ergaben, da� die Anh�nger Bahá'u'lláhs, w�hrend er im Gef�ngnis war, von weit her, selbst aus Seinem Geburtsland, kamen. Sie wu�ten, da� Bahá'u'lláh Kinder, gr�ne Felder, B�ume und Blumen liebte. Das Herz war ihnen schwer wegen der neun Jahre, die er in der Gef�ngnisstadt, umgeben von der sandigen Ebene und der �belriechenden Atmosph�re dieser �unsauberen Stadt� zubringen mu�te.

Bahá'u'lláhs Anh�nger brachten Blumen und Pflanzen aus Persien mit, und sein Sohn 'Abdu'l-Bahá legte einen wundersch�nen Garten in der N�he an. Ein Augenzeuge dieser Vorg�nge in jenen Tagen schrieb: �Diese wunderbaren Pilger! Wie sie die lange, beschwerliche Fu�reise auf sich nahmen und dabei unz�hligen Gefahren, �belwollenden Feinden und schlechtem Wetter trotzten und durch all die M�hsal als kostbarsten Schatz irgendeine Pflanze f�r den Garten ihres Angebeteten mit sich trugen. Oftmals wurde das letzte Wasser, das die ergebenen Pilger so dringend f�r sich selbst gebraucht h�tten, den Pflanzen gegeben.�437

Ich habe selbst den Garten auf der Insel Na'mayn au�erhalb der Stadt 'Akka aufgesucht. Das Land ist trocken und d�rstet nach Wasser; dennoch gr�nt inmitten dieser �dnis ein prachtvoller Garten. Laurence Oliphant schreibt dar�ber in seinem Buche �ber Israel. Er sagt: �Diese gr�ne Insel, die ungef�hr 200 m lang und knapp 100 m breit ist, ist mit Blumenbeeten angelegt und mit Zierstr�uchern und Obstb�umen bepflanzt. Wenn man pl�tzlich darauf st��t, ist es wie ein Bild aus dem M�rchenland.�438

An einer anderen Stelle sagt Oliphant von diesem Garten: �Der Flu� ist von Trauerweiden ges�umt, und der Fleck Erde ist mit seinem Wasserreichtum, dem dichten Schatten, dem Duft der Jasmin- und Orangenbl�ten ein idealer Zufluchtsort vor der Sommerhitze. Alles, was man sieht und h�rt, l�dt zur Ruhe ein, die Sinne sind entspannt beim Gepl�tscher des Wassers, von den Wohlger�chen der duftenden Pflanzen, vom flimmernden Schatten des Laubes und den pr�chtigen Farben der Blumen...�439

Von der sandigen Ebene von 'Akka fuhr ich nach der felsigen Seite des Berges Karmel. Dort, am Hang dieses heiligen Berges, waren liebliche G�rten, kunstvoll in die Felsen gegrabene Wege und Pfade von herrlicher Sch�nheit.

Ich war schon auf dem Flug von Rom in das Heilige Lande auf die Sch�nheit dieses Ortes aufmerksam gemacht worden. Von der British European Airways bekam ich einen Prospekt, auf dessen Umschlag ein Bild vom Eingang zu den Baha'i-G�rten am Karmel zu sehen war. Der Prospekt schreibt dazu: �die sch�nste Stelle im Nahen Osten�.

Zwischen den beiden gro�en Baha'i-G�rten, die bis zur halben H�he des Berges hinaufreichen, ist eine breite Stra�e. Durch die Tore, die von dieser Stra�e in die G�rten f�hren, str�men Pilger und Besucher aus allen Teilen der Welt. Sie kommen mit frohen, gl�cklichen Herzen, und man kann dort, am Hang des Berges, den Klang ihres sch�nen Gesanges h�ren. Dies war ebenfalls von Jesaja vorausgesehen:

�Und es wird dort eine Bahá sein, die der heilige Weg hei�en wird, und die Erl�sten werden auf ihm wandeln... Die Erl�sten des Herrn werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird �ber ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen.�440

Rings um die sch�nen Grabm�ler in den G�rten stehen Orangen-, Zitronen- und Granatapfelb�ume. Sch�ne bunte Pfade, mit roten und wei�en Kieseln bestreut, winden sich durch vielfarbige Blumenanlagen, anmutige Rasenfl�chen und dunkelgr�ne Hecken. Wo immer Bahá'u'lláhs F��e gewandelt sind, kann man diese lieblichen G�rten finden.

Der Schrein Bahá'u'lláhs, das Heiligtum, wo er bestattet ist, ist eine St�tte von gro�er Sch�nheit und tiefem Frieden. Es liegt im Zentrum einer gro�en kreisf�rmigen Anlage, von der viele Pfade wie Strahlen zu ihm hinf�hren. Dieses St�ck Land war einst unfruchtbare W�ste, aber jetzt bl�ht es in gro�er Pracht. Es duftet von Rosen, Hyazinthen, Jasmin und Geranien. Glatte wei�e Kieselsteine vom galil�ischen Meer bilden einen Pfad zur T�r seiner Grabst�tte. Drei dort aufgeworfene Erdh�gel mit einem karmesinroten Blumenteppich sch�tzen das Heiligtum vor Wind und Sandsturm. Die heilige Grabst�tte ist eingefa�t von Libanonzedern, Tannen, Kiefern, Zypressen, Buchsbaum und Olivenb�umen.

Jesaja hatte vorhergesagt:

�... und die St�tte, da er wohnt, wird herrlich sein.�441

In einem andern Kapitel prophezeit Jesaja:

�... und die Herrlichkeit des Herrn geht auf �ber dir!�442

Und einige Verse weiter sieht er das Folgende voraus:

�Die Herrlichkeit des Libanon soll zu dir kommen, Zypressen, Buchsbaum und Kiefern miteinander, zu schm�cken den Ort meines Heiligtums; denn ich will die St�tte meiner F��e herrlich machen.�443

Bahá'u'lláhs Name bedeutet: �die Herrlichkeit des Herrn�. Seine �Wohnst�tte� ist herrlich gemacht, ebenso der Ort, den seine F��e betraten.

Jesaja hat auch prophezeit:

�... und will die W�ste zu Wasserstellen machen und das d�rre Land zu Wasserquellen. Ich will in der W�ste wachsen lassen Zedern, Akazien, Myrten und �lb�ume; ich will in der Steppe pflanzen Zypressen, Buchsbaum und Kiefern, damit man zugleich sehe und erkenne und merke und verstehe: Des Herrn Hand hat dies getan, und der Heilige Israels hat es geschaffen.�444

Ich entdeckte auch Prophezeiungen, die voraussagten, da� sich, wenn die Herrlichkeit Gottes, der Heilige Israels, nach Zion zur�ckkehre, das Klima �ndern, und das D�rre gr�n werde. Dann, wenn seine Wohnst�tte und sein Heiligtum geschm�ckt sein werden, werde Wasser flie�en, wo einst W�ste war.

Folgender Bericht gibt einen Einblick in die fr�he Entwicklung des modernen Israel: �Sogar die klimatischen Verh�ltnisse in Pal�stina (Israel) haben sich deutlich gebessert. Im Jahre 1927 begannen die Teiche Salomos, die jahrhundertelang trocken lagen, �berzuflie�en. Damals wurde der Hochkommissar von Pal�stina gebeten, einen Tag f�r die �ffentliche Danksagung an Gott f�r dieses Wunder festzusetzen. Die Teiche wurden vermessen, und es stellte sich heraus, da� sie ungef�hr sechzig Millionen Gallonen445 fa�ten. In biblischer Zeit gab es zwei wasserreiche Regenzeiten im Jahr in Pal�stina, den �fr�hen und den sp�teren Regen�. Aber w�hrend vieler Jahrhunderte war der �fr�he Regen� sp�rlich, w�hrend der �sp�tere Regen� und der Tau vollst�ndig ausblieben. Aber jetzt sind sie wieder da und erfreuen das Land, mit dem Ergebnis, da� einige Teile Pal�stinas jetzt zwei oder drei Ernten im Jahr hervorbringen.�446

Damit wurde die Prophezeiung von Joel erf�llt:

�Und ihr Kinder Zions, freuet euch und seid fr�hlich im Herrn, eurem Gott, der euch gn�digen Regen gibt und euch herabsendet Fr�hregen und Sp�tregen wie zuvor.�447

Auch die Prophezeiung von Sacharja:

�So spricht der Herr: Ich kehre wieder auf den Zion zur�ck... Aber nun will ich nicht wie in den vorigen Tagen verfahren mit denen, die �briggeblieben sind von diesem Volk,... der Himmel soll seinen Tau geben. Und ich will denen, die �briggeblieben sind von diesem Volk das alles zum Besitz geben.�448

Dort, in der sandigen W�ste der Ebene von 'Akka sprudelte und murmelte schon seit dem Jahre 1878 mitten in Bahá'u'lláhs Garten eine Quelle.

Frisches Wasser flo� reichlich in dem fr�her d�rren Land, das nun in 'Akka wie am Hang des Karmel bei Haifa sch�ne gr�ne Rasen, B�ume und Blumen wachsen l��t, so wie Jesaja es prophezeit hatte:

�Denn es werden Wasser in der W�ste hervorbrechen und Str�me im d�rren Lande. Und wo es zuvor trocken gewesen ist, sollen Teiche stehen, und wo es d�rre gewesen ist, sollen Brunnquellen sein.�449

Im selben Kapitel prophezeit Jesaja noch einmal, da� sich diese Wunder in Israel ereignen werden, wenn Karmel und Saron die �Herrlichkeit des Herrn� sehen werden.

Fast zwanzig Jahre vor der Jahrhundertwende beschrieb ein christlicher Reisender die Gew�sser in Bahá'u'lláhs Garten inmitten der �den Wildnis mit den Worten: �In der Mitte sprudelt eine Quelle, von der das Wasser nach allen Teilen des Gartens geleitet wird. Alle Blumenbeete sind sauber mit Steinen eingefa�t. und niedriger angelegt als die Bew�sserungsgr�ben. In einem Marmorbett rieselt das Quellwasser in breitem Strom pl�tschernd hinunter zu einer Laube friedvollen Gl�ckes, wo zwei riesige, ehrw�rdige Maulbeerb�ume dichten Schatten auf eine Terrasse werfen, an deren einer Seite in der ganzen L�nge B�nke stehen. Sie wird von einer Balustrade gesch�tzt, die �ber das Wasser des Belus vorspringt, der hier in einem etwa f�nf Meter breiten und einem Meter tiefen Bett �ber Kieselgrund dahinmurmelt und in dessen klarem Wasser ziemlich gro�e und offenbar gehegte Fische furchtlos umherschwimmen oder zu den Stufen herankommen, um sich f�ttern zu lassen.�450

Bahá'u'lláh hatte alle Bedingung f�r diesen besonderen Beweis erf�llt. Seit dem Tag seiner Ankunft in Israel hatte das Land an Sch�nheit zugenommen. Die Orte, wo er wohnte und sich bewegte, waren zu G�rten von kostbarer Lieblichkeit geworden. Die W�ste hatte in der Tat �wie die Lilien gebl�ht�. Ich sah sogar mit eigenen Augen ein gro�es St�ck Land, wo einst nur nackter Fels aus dem Boden wuchs, wo jetzt Blumen aller Sorten und Farben bl�hten und die Luft mit ihrem zarten Duft erf�llten.

Der Beweis hatte verlangt: Am Tag des Messias wird die W�ste bl�hen wie die Lilien. Ich schrieb dazu: Erf�llt.

12. Feuer am Himmel

Da war noch ein letzter Punkt zu beweisen. Christus hatte vorausgesagt, da� der Messias, der Geist der Wahrheit, bei Seinem Kommen Seinen, Christi, Namen verherrlichen werde. Hatte Bahá'u'lláh dies getan?

Um zu diesem abschlie�enden Beweis zu kommen, hatte ich zwei wichtige Kriterien zur�ckgestellt.

1. �Er wird die B�cher entsiegeln.�

2. �Er wird die ungerechten K�nige von ihren Thronen st�rzen.�

Die Erf�llung dieser beiden Kriterien ergab eine derart sensationelle und dramatische Geschichte, da� ich nicht nur imstande war, �Erf�llt� daneben zu schreiben, sondern dar�ber hinaus mich verpflichtet f�hlte, besondere B�cher dar�ber zu schreiben, damit auch Sie, meine Leser, solches Entz�cken erleben k�nnen, wie ich es bei der Entdeckung dieser erstaunlichen Geschichten empfand.

Das erste der beiden B�cher nannte ich The Wine of Astonishment451. Kurz vor der Erkl�rung seiner Sendung schrieb Bahá'u'lláh sein Buch der Gewi�heit. Dieses Buch bietet, wie er selbst sagt, der Menschheit den �erlesenen, versiegelten Wein�, dessen Siegel von �Moschus� ist. Durch dieses Werk wurde das Buch, auf das schon Daniel hinwies, �entsiegelt�, und die Bedeutung der �Worte�, die bis zur �Zeit des Endes� �verschlossen� bleiben sollte, wurde enth�llt.452

Bahá'u'lláh hinterlie� ein Schriftwerk im Umfang von �ber hundert B�nden. Das Buch der Gewi�heit wurde in unaufh�rlich flie�ender Rede im Zeitraum von zwei Tagen und zwei N�chten vollendet. Seine Worte waren, wie beschrieben wird, wie ein �rauschender Strom�.

Ein Geschichtsschreiber, der zur Zeit Bahá'u'lláhs in Baghdad lebte, beschrieb, wie die Worte �von Seinen Lippen str�mten�, t�glich so viele, da� sie einen gro�en Band f�llen k�nnten. Mehr noch: �Was die Verse betrifft, die Er diktierte oder selbst niederschrieb, so war ihr Umfang ebenso bemerkenswert wie die F�lle des Stoffes, den sie behandelten, und die Vielfalt der Themen, auf die sie sich bezogen.�453

Auch den Augenzeugenbericht eines Gesch�ftsmannes aus Schiras in Persien las ich, der den B�b und auch Bahá'u'lláh kannte. Er schrieb: �Ich bezeuge, da� die von Bahá'u'lláh offenbarten Verse in der Geschwindigkeit, mit der sie niedergeschrieben wurden, in der Leichtigkeit, mit der sie hervorstr�mten, ihrer Klarheit, ihrer Tiefe und Anmut denen �berlegen waren, die ich der Feder des B�b entstr�men sah, als ich in Seiner Gegenwart weilte. Wenn Bahá'u'lláh keinen andern Anspruch auf Gr��e h�tte, gen�gte es in den Augen der Welt und der Menschheit, da� Er Verse hervorgebracht, wie sie heute Seiner Feder entstr�mten.�454

Bahá'u'lláh hat in seinen Schriften die Wahrheit �entsiegelt�, den �verborgenen Sinn� jener Themen, die lange Zeit hindurch die Menschheit beunruhigt und verwirrt haben, wie:

Das J�ngste Gericht
Auferstehung
Taufe
Das heilige Abendmahl
Die Dreieinigkeit
Reinkarnation
Die Sch�pfung der Welt
Beweise f�r die Existenz Gottes
Leben nach dem Tod
Unsterblichkeit der Seele
Die Geschichte von Adam und Eva
Gut und B�se
Der Sohn Gottes
Der Vater
Himmel und H�lle
Die Sterne fallen vom Himmel
Die Verfinsterung von Sonne und Mond
Der Tag Gottes
Die Stadt Gottes
Das Siegel der Propheten
Die Wiederkehr

Diese und viele andere Themen werden in ihrer wahren Bedeutung von Bahá'u'lláh erschlossen, dessen lebendige und verst�ndliche Erkl�rungen mit Wissenschaft und Bildung �bereinstimmen und den Horizont der Menschheit erweitern. Sie sind im einzelnen in dem Buch The Wine of Astonishment behandelt.

Henoch verhei�t im Hinblick auf den Messias der Endzeit:

�Dies ist des Menschen Sohn, ... der alle Sch�tze dessen, was verborgen ist, enth�llen wird.�455

Das zweite der beiden B�cher habe ich Fire in the Sky genannt. Es enth�lt die Geschichte von Bahá'u'lláhs Briefen an die K�nige und Herrscher der Welt.

�O K�nige der Erde! Wir sehen euch jedes Jahr eure Ausgaben vermehren und deren Lasten euren Untertanen aufb�rden. Das ist, wahrlich, ungerecht. ... ladet nicht �berm��ige Lasten auf eure V�lker. Beraubt sie nicht, um f�r euch selbst Pal�ste zu errichten. Nein, w�hlt vielmehr f�r sie das, was ihr f�r euch selbst w�hlt... EureV�lker sind eure Sch�tze. H�tet euch, durch eure Herrschaft die Gebote Gottes zu verletzen und eure M�ndel den H�nden der R�uber auszuliefern! Durch sie herrscht ihr, durch sie besteht ihr, mit ihrer Hilfe siegt ihr. Und doch, wie ver�chtlich schaut ihr auf sie herab! Wie seltsam, wie h�chst seltsam!�456

An anderer Stelle schreibt Bahá'u'lláh an die K�nige und Herrscher:

�O K�nige der Erde! ... Legt eure Streitigkeiten bei und setzt eure Kriegsr�stung herab, so da� die Last eurer Ausgaben erleichtert und eure Gem�ter und Herzen beruhigt werden. Heilt die Zwistigkeiten, die euch zerspalten, ... und seid die Symbole der Gerechtigkeit unter den Menschen.�457

Und wieder:

�Wenn ihr dem Unterdr�cker nicht in den Arm fallt, wenn ihr vers�umt, die Rechte der Niedergetretenen zu sch�tzen, welches Recht habt ihr dann, euch unter den Menschen zu r�hmen?�458

Bahá'u'lláh sagt den Herrschern der Welt auch, in wessen Auftrag und Autorit�t er zu ihnen spricht:

�Ich bin Der, den die Zunge Jesajas pries, Der, mit dessen Namen sowohl die Thora wie das Evangelium geschm�ckt wurden...�459

Bahá'u'lláh richtete Briefe an:
Kaiser Franz Joseph von �sterreich,
Napoleon iii. von Frankreich,
Kaiser Wilhelm i. von Deutschland,
Zar Alexander Nikolajewitsch ii. von Ru�land,
Sul�n 'Abdu'l-Az�z von der T�rkei,
N�iri'd-D�n, Schah von Persien,
K�nigin Victoria von Gro�britannien,

die Pr�sidenten und Herrscher der Republiken des Westens (Amerikas),

die religi�sen F�hrer der Christen, Juden, Muslime und Zoroastrier,

die Anh�nger Christi, Moses und Muammads,
die V�lker der Welt.

Napoleon iii. warf Bahá'u'lláhs Brief ver�chtlich beiseite und sagte: �Wenn dieser Mann von Gott ist, so bin ich zwei G�tter!� Kurz danach verlor er seine Macht, wie Bahá'u'lláh es prophezeit hatte, und beendete sein Leben nach dem�tigender Gefangenschaft in der Verbannung.

Nur einer dieser Herrscher antwortete, wenn auch nur mit unbedeutenden Worten: K�nigin Victoria von Gro�britannien. Ihre Dynastie ist von all den einst m�chtigen Monarchien die einzige, die heute noch besteht.

Bahá'u'lláh sagte voraus, da� K�nigin Victoria eine lange und erfolgreiche Regierung haben werde, obgleich sie damals nicht sehr gesund und wegen ihres deutschen Gemahls nicht sehr beliebt war. Von weit gr��erem Interesse ist die Tatsache, da� eine andere K�nigin, eine Enkelin der K�nigin Victoria, sich zu Bahá'u'lláh bekannte. Im Toronto Daily Star vom 4. Mai 1926 erschien folgendes Zitat der K�nigin Maria von Rum�nien �ber Bahá'u'lláh und Seinen Glauben: �Er (Bahá'u'lláhs Glaube) ist die erneuerte Botschaft Christi. Jeder, der dieses Buch gelesen hat, mu� ein besserer Mensch werden, ... ich empfehle es Ihnen allen.�

Das folgende wurde im Philadelphia Evening Bulletin vom 27. September 1926 zitiert: �Wer ihre Bibel mit offenen Augen liest, wird in fast jeder Zeile eine Offenbarung finden.�

Auch schrieb sie in einem Privatbrief: �Diese B�cher (Schriften �ber den Glauben Bahá'u'lláhs) haben mich �ber alle Erwartung gest�rkt... Die Baha'i-Lehre bringt Frieden und Verst�ndigung�460

Bahá'u'lláh sagte, er sehe, wie �Erniedrigung� die ungerechten Herrscher ereile, die die Rechte und die Wohlfahrt der Armen und Geringen ihrer Untertanen vernachl�ssigen. Sie werden, sagte er, ein �warnendes Beispiel� f�r die Welt.

Drei von ihnen wurden ermordet, zwei gingen in die Verbannung; bis auf eine Ausnahme st�rzten sie alle von ihren K�nigsthronen.

Diese Ereignisse waren, so fand ich, alle f�r den Tag der Wiederkehr des Messias geweissagt und bildeten einen Teil der von Kennern der Prophezeiungen zum Tausendj�hrigen Reich erwarteten �Beweise�.

So stand in der Schrift �ber den Messias verzeichnet:

1. Psalter: �... der den F�rsten den Mut nimmt und schrecklich ist unter den K�nigen auf Erden.�461

2. Hiob: �Er bringt die Stolzen um, ohne sie erst zu verh�ren.�462

3. Jesaja: �Der Herr hat den Stock der Gottlosen zerbrochen, die Rute der Herrscher.�463

�Zu der Zeit wird der Herr das Heer der H�he heimsuchen in der H�he und die K�nige der Erde auf der Erde...�464

Daniel sagt in dem Kapitel, in dem er von der Endzeit spricht:

�... und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn...�465

Und weiter:

�Ich sah, wie Throne aufgestellt wurden; und einer, der uralt war, setzte sich.�466

Ich fand in den heiligen Schriften mehr als zwanzig besondere Prophezeiungen, die sich auf den Sturz irdischer K�nige am Tag des k�nftigen Messias beziehen.

Henoch spricht vom selben �Sohn des Menschen� in der Endzeit, der von Daniel erw�hnt wird:

�Dies ist der Sohn des Menschen, den du gesehen hast, ... er wird den S�ndern die Z�hne ausbrechen und die K�nige von ihren Thronen und aus ihren K�nigreichen st�rzen...�467

Henoch sagt sogar, aus welcher Weltgegend dieser �Sohn des Menschen� zur Endzeit kommen wird:

�Und in jener Zeit werden die Engel sich versammeln und ihre K�pfe nach Osten wenden, zum Volk in Parthien und Medien (heute Persien), um die K�nige zu reizen, und ein Geist des Umsturzes kam �ber sie und verjagte sie von ihren Thronen.�468

Das Wohlergehen und das Gl�ck der Benachteiligten, der Bedr�ckten, der einfachen Leute, war ein Lieblingsthema Bahá'u'lláhs. Er hegte gro�e Liebe f�r diejenigen, die Hunger und Verfolgung litten. Er warnte die Herrscher der Erde:

�Wi�t, da� die Armen das Pfand Gottes in eurer Mitte sind. Seid achtsam, da� ihr Sein Pfand nicht veruntreut, da� ihr nicht ungerecht an ihnen handelt und da� ihr nicht auf den Wegen der Verr�ter wandelt.�469

Bahá'u'lláh besiegelt selbst die St�rme des Unheils, die seit 1844 �ber die Erde brausen, Monarchen entthronen, Dynastien vernichten und jahrhundertealte K�nigreiche entwurzeln:

�Gott hat niemals und wird niemals die Augen schlie�en vor der Tyrannei der Unterdr�cker. In dieser Offenbarung sucht Er vielmehr jeden Tyrannen einzeln heim mit Seiner Rache.�470

Diese erstaunliche Geschichte vom Sturz der K�nige und der Erf�llung von Prophezeiungen sind in dem Buch Fire in the Sky mit all ihren dramatischen Einzelheiten beschrieben.

An die beiden Beweise,
1. Der Messias wird die B�cher entsiegeln und

2. Er wird die ungerechten K�nige von ihren Thronen st�rzen,

schrieb ich: Erf�llt.
13. Er wird Christus verherrlichen

Dies brachte mich zum allerletzten Beweis: Der Messias wird Christus verherrlichen.

Jesus hatte f�r das Kommen des Messias verhei�en:
1. �Derselbe wird mich verherrlichen.�471

2. �... wird er der Welt die Augen auftun �ber die S�nde und �ber die Gerechtigkeit, ... da� sie nicht glauben an mich.�472

3. �... denn von dem Meinen wird er's nehmen und euch verk�ndigen.�473

4. �der wird euch ... erinnern alles des, was ich euch gesagt habe.�474

Hatte Bahá'u'lláh das getan?

Meine letzte Spur im Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches f�hrte zum deutlichsten aller Beweise. Ich fand die folgenden Worte, die Bahá'u'lláh �ber Jesus Christus schrieb:

�Und was immer aus Seinem (Christi) makellosen, die Wahrheit sprechenden, glaubw�rdigen Munde kam, kann nie ge�ndert werden.�475

Bahá'u'lláh schrieb den folgenden Lobpreis auf Christi Kreuzestod:

�Wisse, da� die ganze Sch�pfung in gro�er Trauer weinte, als der Menschensohn Seinen Geist zu Gott aufgab. Doch indem Er sich selbst opferte, wurde allem Erschaffenen eine neue F�higkeit eingehaucht. Die Beweise daf�r sind allen V�lkern kund und heute vor dir offenbar.�476

In seinen Briefen an die K�nige der Erde, �tadelt� Bahá'u'lláh die Welt daf�r, da� sie nicht an Christus glaubte. Er wies auf die �hnlichkeit seiner Aufnahme mit derjenigen Christi hin, als Er das erste Mal kam:

�... haben sie sich abgewandt, als Ich in Meiner Herrlichkeit zu ihnen kam. In der Tat, sie z�hlen zu den Gefallenen. Dies ist wahrlich das, was der Geist Gottes (Jesus Christus) ank�ndigte, als Er mit der Wahrheit zu euch kam, ... bis sie schlie�lich das taten, was den Heiligen Geist klagen und die Tr�nen jener, die Gott nahe sind, str�men lie�.�477

Bahá'u'lláh �erinnerte� in allen seinen Schriften an die Worte Christi. Er tat, was Christus voraussagte: �... von dem Meinen wird er's nehmen und euch verk�ndigen.� Bahá'u'lláh forderte die V�lker der Welt auf,

�... mit den Anh�ngern aller Religionen in Freude und Eintracht zu verkehren, das zu verk�nden, was der Sprecher am Sinai dargelegt hat, und in allen Angelegenheiten Gerechtigkeit walten zu lassen.�478

Wie von Jesus prophezeit, erinnerte Bahá'u'lláh oftmals an die Worte Christi: �alles, was ich euch gesagt habe�.

Unter den Lehren Bahá'u'lláhs fand ich:

�Einigkeit ist der wahre Geist der Welt... Jesus Christus - m�ge mein Leben ein Opfer f�r Ihn sein! - verk�ndete die Einheit der Menschheit. Jede Seele, die an Jesus Christus glaubt, wird wiederbelebt und auferweckt durch diesen Geist, gelangt zum Gipfel ewiger Herrlichkeit, erlangt ewiges Leben, erf�hrt die zweite Geburt und steigt zum Gipfel des Gl�cks empor.�479

Ich bin �berzeugt, da� ein ehrlicher, aufrichtiger Christ Bahá'u'lláh oder den Baha'i-Glauben niemals als Christi oder des Christentums Feind ansehen wird, wenn er einmal Worte wie diese in den Baha'i-Lehren gelesen hat:

�Jesus war eine Manifestation Gottes. Alles an Ihm war von Gott. Ihn (Christus) erkennen, hie� Gott erkennen... Ihm gehorchen, hie� Gott gehorchen. Er war der Quell aller g�ttlichen Tugenden. Er war das Urbild aller g�ttlichen Eigenschaften... durch diesen Spiegel (Jesus) wurde der Welt die Energie Gottes �bertragen. Die Sonne der Wahrheit (Gott) wurde vollst�ndig durch Ihn (Christus) widergespiegelt.�480

Bahá'u'lláh verband in seiner Sendung sein eigenes Leben mit demjenigen Christi. Nachdem er Steinw�rfe, Peitschenhiebe und Gefangenschaft erduldet hatte, rief Bahá'u'lláh aus:

�Wenn ihr darauf bedacht seid, Jesus, den Geist Gottes, noch einmal zu kreuzigen, so t�tet Mich, denn Er ist euch in Meiner Person wieder offenbart worden. Verfahrt mit Mir, wie ihr wollt, denn Ich habe gelobt, Mein Leben auf dem Pfade Gottes hinzugeben.�481

Damit bringt Bahá'u'lláh zum Ausdruck, da� der heilige Geist, der in allen Boten Gottes erscheint, derselbe ist und verbindet sich selbst mit Christus. Er bot sich als Zielscheibe dar f�r die schimpfliche Behandlung, der die Welt Jesus Christus unterzogen hatte:

�... legt Hand an Mich und verfolgt Mich, denn Ich bin Sein Vielgeliebter, die Offenbarung Seines Selbstes, wenn auch Mein Name nicht Sein Name ist. Ich bin im Schatten der Wolken der Herrlichkeit gekommen.�482

Wie Christus vorausgesagt hatte, tadelte Bahá'u'lláh die Welt, weil �der F�rst der Welt (Christus)� vom Volk �verurteilt� wurde. Weil er das gleiche Leid durch ihre H�nde erdulden wollte, schrieb Bahá'u'lláh:

�wenn du beschlossen hast, das Blut Dessen zu vergie�en, ... dessen Offenbarung Jesus Christus angek�ndigt hat, so sieh Mich vor dir stehen, bereit und wehrlos. Verfahre mit Mir nach deinem Begehren.�483

Bahá'u'lláh �verherrlicht� in seinen Schriften den Namen Christi allezeit. Christi Gr��e war ein beliebtes Thema Bahá'u'lláhs. Er sagte:

�Wir bezeugen, da� Er [Jesus Christus], als Er in die Welt trat, den Glanz Seiner Herrlichkeit �ber alles Erschaffene ergo�. Durch Ihn wurde der Auss�tzige vom Aussatz der Verderbtheit und Unwissenheit befreit. Durch Ihn wurden der Unkeusche und der Widersetzliche geheilt. Durch Seine Macht, aus dem allm�chtigen Gott geboren, wurden die Augen des Blinden ge�ffnet und die Seele des S�nders geheiligt.�484

Von der Herrlichkeit Christi verk�ndete Bahá'u'lláh:

�Er [Christus] ist es, der die Welt l�uterte. Selig der Mensch, der sich lichtstrahlenden Angesichts Ihm zugewandt hat!�485

In den Baha'i-Lehren fand ich in einem einzigen Band486 fast hundert Hinweise auf die Sch�nheit, die Majest�t, die Gr��e und die Herrlichkeit Christi.

So hatte Bahá'u'lláh den letzten, und einen der wichtigsten Beweise erf�llt. Christus hatte prophezeit, wenn der Geist der Wahrheit kommt, �wird er mich verherrlichen.�

Zu diesem Beweis schrieb ich das Wort: Erf�llt.
14. Das Ende der Lawine

Bei diesem Stand meiner Studien schien mir au�er Zweifel, da� Bahá'u'lláh die endg�ltige L�sung des jahrhundertealten Geheimnisses vom Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches gebracht hatte.

Mit der Genauigkeit der Sterne und einer �berreichen F�lle von Beweisen hatte Er jedes einzelne Erfordernis des endzeitlichen Messias erf�llt.

Er erf�llte die folgenden nach den Schriften erforderlichen Beweise:

1. Sein Glaube erschien im Jahre 1844.
2. Er erschien im Osten.
3. Er kam aus Persien.
4. Er war bekannt als �Die Herrlichkeit Gottes�.

5. Er ging in das Zweistromland von Tigris und Euphrat.

6. Er gab Seine �ffentliche Verk�ndigung an die Welt im Lande des alten Bábylon.

7. Er wurde von Bábylon nach Syrien verbannt, wie vor Ihm Abraham.

8. Er kam in das alte Land �Kanaan�, das Gott den Nachkommen Abrahams verhei�en hatte.

9. Er kam nach Israel, dem Heiligen Land, auf dem Wege �ber das Meer.

10. Er kam von einer Stadt zur anderen.
11. Er kam von der Stadt zum Flu�.
12. Er kam von einem Gebirge zum anderen.
13. Er kam von einem Meer zum anderen.

14. Karmel und Saron hatten Ihn, �die Herrlichkeit Gottes�, gesehen.

15. Er kam vom Osten durch das Tor (B�b).

16. Er kam in das �Tal Achor�, die Gef�ngnisstadt 'Akka.

17. Er hat am Berg Karmel gewohnt.
18. Sein Gesetz ist von diesem Berg ausgegangen.

19. Die Kinder Israels haben sich zu seiner Zeit im Heiligen Land gesammelt.

20. Ein �Haus des Gebetes� f�r alle V�lker wurde auf dem Berg Gottes errichtet.

21. Die W�ste bl�ht wie die Lilien.

22. Sein Wirken auf Erden w�hrte genau vierzig Jahre.

23. Die St�tte Seines Heiligtums und Seiner Wohnstatt war geschm�ckt worden.

24. Die St�tte, wo Seine F��e schritten, war herrlich gemacht worden.

25. Er stammte von den Nachkommen Abrahams ab.

26. Er hat ein geistiges K�nigreich bis an die Enden der Erde errichtet.

27. Er hat die B�cher entsiegelt.
28. Er hat die K�nige von ihren Thronen gest�rzt.
29. Er hat Christus verherrlicht.

Damit da� die Prophezeiungen erf�llt sind, ist die Geschichte keineswegs ersch�pft. Doch waren dies die wichtigeren Kriterien, an denen ich die Wahrheit des Glaubens Bahá'u'lláhs und Seine Person pr�fen wollte.

An alle konnte ich �berzeugt �Erf�llt� schreiben. Wenn mir nicht weitere Informationen �ber Seinen Glauben in die H�nde geraten und meine Neugier und mein Interesse geweckt h�tten - Informationen, die vieles zur Gr��e und zum Beweis der Wahrheit dieser Sache beitrugen -, h�tte ich die Arbeit �ber den Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches beendet und �Gel�st� darauf geschrieben.

Aber es sollte noch mehr kommen, so unglaublich es klingt. Sollten denn die �Wunder� niemals aufh�ren?

Ich bedauerte zutiefst die langen Jahre der Dunkelheit, die verhindert hatten, da� diese Geschichte allgemein bekannt wurde, wo doch die Menschheit hungert und sich nach Erl�sung sehnt, nach der Hand Gottes, die sie aus ihrem Kummer und ihrer Entt�uschung befreien k�nnte.

Vierter Teil: Zeichen am Himmel
1. Die Zeichen am Himmel

Als ich die B�cher und Berichte �ber die Zeit um 1844 und des Jahrhunderts davor studierte, fand ich noch einen anderen bemerkenswerten Faden, der zur damaligen Erregung der Menschen und ihrer hei�en Messiaserwartung f�hrte.

Diese Prophezeiungen sprachen nicht vom Erscheinungsdatum des Messias, sondern von den dramatischen Ereignissen, die allm�hlich zu diesem wundersamen Tag hinf�hren sollten.

Die Geschichte ist faszinierend und anregend zugleich. Ich mu� sie unbedingt erz�hlen. Mehr und mehr verstand ich die Begeisterung, die die Menschen ergriff, als das Jahres 1844 herannahte.

Im Buch der Offenbarung wird verhei�en, da� in der Endzeit ein Nachkomme Abrahams die B�cher entsiegeln werde. Dieses Lamm Gottes hatte in der geschilderten Vision sieben Augen. Von den sieben Augen wird gesagt, sie bedeuten die sieben Geister (Religionen) Gottes, die Er bis dahin in die Welt gesandt habe. Und die B�cher dieser sieben gro�en Religionen werde der Messias entsiegeln. Merkw�rdig: Ich hatte erfahren, da� es bis zur Erscheinung des Baha'i-Glaubens genau sieben gro�e Offenbarungsreligionen gegeben h�tte. Dies steht auch irgendwo in diesem Buch.

Wenn das Lamm Gottes, wie es im sechsten Kapitel der Offenbarung hei�t, die B�cher ge�ffnet und ihren Sinn entsiegelt hat, betrifft eines der erbrochenen Siegel Zeichen, die am Himmel geschrieben stehen werden. Diese Zeichen werden in den Tagen oder Jahren vor Seiner Ankunft erscheinen. Diese in der Offenbarung angek�ndigten Zeichen waren es, wonach die Tausendjahrforscher in ihrer 1844-Begeisterung immer suchten.

In der Offenbarung wird vorausgesagt:

1. �Und ich sah: ...da ward ein gro�es Erdbeben.�487

Das war das erste Zeichen, das erscheinen sollte.

2. �... und die Sonne ward finster wie ein schwarzer Sack, und der Mond ward wie Blut.�488

Das war das zweite Zeichen.

3. �... und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, gleichwie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von gro�em Wind bewegt wird.�489

Das war das dritte Zeichen, das erscheinen sollte. Es war die letzte Weissagung, und sie sollte sich unmittelbar vor der Ankunft des Messias in der Endzeit erf�llen.

Bahá'u'lláh schrieb in Seinem Buch der Gewi�heit �ber die Zeichen am Himmel und sagt, da� hinter den Worten verborgen eine symbolische Bedeutung stehe, obwohl sie sich in einigen F�llen auch in der Wirklichkeit erf�llen k�nnten. Wie Bahá'u'lláh ihre wahre innere Bedeutung erkl�rt, habe ich in meinem Buch The Wine of Astonishment, im Kapitel �Wenn die Sterne vom Himmel fallen�, behandelt.

Ich fand viele interessante, von den Tausendjahrforschern entdeckte Ereignisse, die auf das Jahr 1844 hinwiesen. Einige davon waren ganz erstaunlich, andere hochdramatisch. Die Vorkommnisse verursachten gro�e Aufregung unter den Menschen jener Zeit.

Die drei Zeichen aus der Offenbarung, die nacheinander erscheinen und zum Tag der Wiederkehr Christi hinf�hren sollten, sind:

1. Das gro�e Erdbeben.
2. Die Verfinsterung von Sonne und Mond.
3. Der Fall der Sterne vom Himmel.

Die B�cher Jesaja, Joel, Daniel, Sacharja und das Neue Testament Christi hatten alle vorausgesagt, da� sich solches ereignen werde. Nach diesen Ereignissen werde der �gro�e und schreckliche Tag des Herrn� anbrechen, und dann werde der Messias kommen und das Ende der Welt bringen.

Einige Bibelforscher meinten, die in der Offenbarung erw�hnten Ereignisse f�nden in einer einzigen gro�en Katastrophe statt, und die Welt, wie wir sie kennen, ginge f�r immer unter. Doch die meisten glaubten, da� die drei Ereignisse getrennt und nacheinander geschehen und immer deutlicher die Schritte des Messias ank�ndigen m��ten, bis Er kurz nach dem letzten der drei Ereignisse, dem Sternenfall, erscheine.

Meine Studien zeigten klar, da� das in der Schrift erw�hnte �Ende der Welt� symbolisch zu verstehen war. In einigen Schriften war es als das �Ende des Sturmwirbels� oder das �Ende des Zyklus� oder das �Ende des Zeitalters� erw�hnt.

Ich fand, da� zwei griechische W�rter f�r Welt gebraucht wurden. Das eine war , das andere . Kosmos bedeutet die materielle Welt und Aion eine �ra oder ein Zeitalter. Der Ausdruck �Ende der Welt� kommt siebenmal im Neuen Testament vor; jedesmal wird Aion gebraucht, niemals Kosmos. Als die J�nger Christi Ihn wegen des �Endes der Welt� und Seiner Wiederkehr fragten, benutzte Er das Wort Aion. Als Christus von der �Ernte am Ende der Welt� sprach, benutzte Er Aion, und als Er sagte, �so wird es am Ende der Welt sein�, war es wiederum Aion. Christi Wiederkehr bezeichnet klar das Ende eines Zeitalters oder einer �ra.

Obgleich es mir zuerst seltsam erschien, fand ich doch einen Bericht �ber drei solche Ereignisse, wie sie in der Offenbarung erw�hnt werden und die in genau der vorausgesagten Reihenfolge stattfanden. Unglaublich? Vielleicht, aber dennoch wahr. Wen wundert's, da� ich vom Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches gepackt war?

Ich fand noch einen Bericht eines Kenners der Wiederkunftsprophezeiungen, der die historischen Ereignisse der Zeit vor 1840 erforschte. Als er seine Studien beendet hatte, fa�t er das Ergebnis zusammen:

�Wenn wir genau hinsehen, finden wir, da� die (in der Offenbarung) verzeichneten Ereignisse in der vorausgesagten Ordnung eintrafen.�490

Die Ereignisse, die er aufz�hlte, waren:
1. Das Erdbeben von Lissabon 1755.
2. Der Schwarze Tag 1780.
3. Der Sternenfall 1833.
�War ich auf der richtigen Spur?

Ich beschlo�, die drei Geschehnisse einzeln vorzunehmen, um mir selbst dar�ber klar zu werden.

2. Das Erdbeben
Mein erster Anhaltspunkt war deutlich.
�Und ich sah: ... da ward ein gro�es Erdbeben.�

Das Erdbeben fand ich in vielen historischen Berichten. Es hie�: �Das Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755.�

�ber das gro�e Erdbeben, das erste der drei Zeichen, las ich folgendes aus einem Bericht in dem Buch Erdbeben des Geologen Prof. W. H. Hobbs: �Unter den Erdersch�tterungen, die in historischer Zeit das K�nigreich Portugal heimsuchten, nimmt diejenige vom 1. November 1755 den ersten Platz ein, wie es in gewisser Hinsicht unter allen verzeichneten Erdbeben auch den ersten Platz einnimmt... Innerhalb von sechs Minuten kamen sechzigtausend Menschen um...�

Im Verlauf meiner Studien fand ich, da� die Forscher nach dem Tausendj�hrigen Reich die zunehmende H�ufigkeit und St�rke der Erdbeben in Betracht zogen. In seinem Buch The Seventh Vial (siebte Schale) schreibt der Geistliche John Cumming: �... in den 65 Jahren zwischen 1800 und 1865 n. Chr. ereigneten sich (allein in den Grenzen des ehemaligen r�mischen Reiches) nicht weniger als f�nfunddrei�ig gro�e bis verheerende Erdbeben, welche die Aufmerksamkeit der Geschichtsschreiber auf sich zogen... Auf der skandinavischen Halbinsel und in Island hat es von 1700 bis 1850 n. Chr. zweihundertvierundzwanzig Erdbeben gegeben, in Spanien und Portugal einhundertachtundsiebzig; in Frankreich, Belgien und Holland sechshundert... Auf der italienischen Halbinsel und im �stlichen Mittelmeer sind mehr als achthundert Erdbeben in der Zeit zwischen 1800 und 1850 vorgekommen.�

Die einzigartige Dichte und Aufeinanderfolge der drei Ereignisse (Erdbeben, schwarzer Tag, fallende Sterne), die mit dem vernichtenden Erdbeben in Portugal begannen, waren es, die die Aufmerksamkeit der Gelehrten auf sich zogen; aber (nach James Parton in seinem Buch Life of Voltaire) war es die bet�ubende Schnelligkeit der Zerst�rung in Portugal, welche dieses Erdbeben von allen andern unterschied. Er sagt: �Das Erdbeben von Lissabon am 1. November 1755 scheint sowohl Geologen als auch Philosophen stutzig gemacht zu haben... Zwanzig Minuten vor zehn Uhr an jenem Morgen war Lissabon wohlerhalten und in voller Pracht... Sechs Minuten sp�ter lag die Stadt in Tr�mmern.�

Robert Sears schreibt in seinen Wonders of the World: �Das gro�e Erdbeben von 1755 erstreckte sich �ber einen Bereich von ca. 8-9 Millionen Quadratkilometern.�

Voltaire war tief ergriffen von der zerst�renden Kraft dieses portugiesischen Erdbebens. Er soll es so beschrieben haben: �Das war das j�ngste Gericht f�r dieses Gebiet; es fehlte nichts davon mit Ausnahme der Posaune.�491

Die Urauff�hrung von Voltaires neuem Schauspiel wurde durch diese Katastrophe verz�gert. Sein Biograph Tallentyre sagte: �Das Erdbeben hatte alle Leute nachdenklich gemacht. Sie zweifelten an ihrer Liebe zum Schauspiel und f�llten stattdessen die Kirchen.�492

In demselben Jahr, 1755, wurde auch Persien von einem Erdbeben ersch�ttert, wobei 40 000 Menschen den Tod fanden. Christus sagte:

�... und werden sein ... Erdbeben hin und her. Das alles aber ist der Anfang... Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel.�493

Viele Bibelforscher glaubten, da� damit das gro�e Erdbeben der Offenbarung gekommen sei. Es kam als H�hepunkt einer Periode beispielloser Zunahme von Erdbeben.

Viele waren �berzeugt, da� das erste der drei Zeichen aus dem sechsten Kapitel der Offenbarung erschienen war. Nun wollten sie den Himmel sorgf�ltig beobachten, um nach dem zweiten Zeichen auszuschauen, das folgen sollte, die Verfinsterung der Sonne.

3. Der Posaunensto�

Ich verfolgte nun meine zweite Spur. Die Prophezeiung besagt:

�... und die Sonne ward finster wie ein schwarzer Sack, und der Mond ward wie Blut.�

Ich entdeckte ein solches Ereignis in verschiedenen Dokumenten. Es hie� da:

�Der Schwarze Tag von 1780�

Diese Erscheinung lenkte so viel Aufmerksamkeit auf sich, da� in allen Teilen der Vereinigten Staaten, und auch in anderen L�ndern, Schlagzeilen in den Zeitungen dar�ber erschienen.

Der folgende Bericht wurde von Dr. Samuel Stearns im Boston Independent Chronicle vom 22. Juni 1780 ver�ffentlicht: �Da� die Dunkelheit nicht von einer Sonnenfinsternis herr�hrte, beweist klar die andersartige Stellung der Planeten unseres Sonnensystems zu jener Zeit; der Mond stand damals den ganzen Tag mehr als hundertundf�nfzig Grad von der Sonne entfernt.�

Der Vorgang war so einzigartig, da� er in die 1883 erschienene Auflage von �Websters Lexikon� wie folgt aufgenommen wurde:

�Der Schwarze Tag - der 19. Mai 1780 - so genannt wegen seiner merkw�rdigen Verfinsterung, die sich �ber ganz Neu-England erstreckte... Die wahre Ursache dieses eigenartigen Ph�nomens ist unbekannt.�

Samuel Tenny schreibt in seinen Collections for the Massachusetts Historical Society, 1792: �Die ungeheure Dunkelheit dauerte bis etwa ein Uhr, obgleich wir erst am Tag zuvor Vollmond gehabt hatten.�

Uriah Smith bemerkt zu Tennys Feststellung: �Die Darlegung �ber die Mondphase beweist die Unm�glichkeit einer Sonnenfinsternis zu jener Zeit. Wann immer der Mond in dieser denkw�rdigen Nacht sichtbar war, ... sah er ... blutrot aus.�494

Viele Gelehrte betonten die Einzigartigkeit dieses Vorgangs und wiesen darauf hin, da� es nicht eine nat�rliche Sonnenfinsternis war, sondern eine pl�tzliche Verdunkelung des Himmels, bei welcher der Mond blutrot erschien. Die konservativer eingestellten Gelehrten erkl�rten, da� es nicht darauf ankomme, ob der Vorgang ein nat�rlicher oder ein geheimnisvoller sei. Das Wichtige bei der Sache sei, da� die Sonne verdunkelt und der Mond blutrot war. Was dies verursacht habe, sei nicht von Belang.

Viele Erkl�rungen f�r diese Erscheinung wurden vorgebracht, aber die Forscher nach dem Tausendj�hrigen Reich waren sich wenigstens dar�ber einig, da� die Erf�llung der Prophezeiung das Wichtige war, und nicht die Art, wie sie zustande kam. Einige protestierten und erkl�rten, der �Schwarze Tag� sei nicht auf der ganzen Welt sichtbar gewesen. Andere erwiderten, da� �der Stern von Bethlehem� ja auch nur im Nahen Osten sichtbar gewesen sei und da� die andere H�lfte der Welt ohnehin jeden Tag dunkel ist - wie k�nnten es da alle gleichzeitig sehen? Die Erregung und die Er�rterungen waren sehr heftig. Mit der Heftigkeit der Auseinandersetzungen aber wuchs auch die Erregung um die Wiederkehr Christi.

Die Zeitung Massachusetts Spy berichtete: �Auch war die Dunkelheit der Nacht nicht weniger ungew�hnlich und erschreckend als diejenige des Tages; denn, obwohl der Mond beinahe voll war, konnte man doch keinen Gegenstand erkennen ohne k�nstliches Licht... Einige glaubten, es sei der Vorbote des letzten Tages, wenn �Sonne und Mond den Schein verlieren�.�

Barber berichtet in seinen Connecticut Historical Collections eine lustige Geschichte, die sich im Gesetzgebenden Rat von Connecticut in Hartford begab. Es fand gerade eine Sitzung statt, als der Tag sich pl�tzlich verdunkelte. Alle glaubten, das J�ngste Gericht sei gekommen. Oberst Davenport wandte sich gegen einen Antrag auf Vertagung, und sagte: �Entweder kommt der Tag des Gerichts oder er kommt nicht. Wenn er nicht kommt, liegt kein Grund zur Vertagung vor, aber wenn er kommt, ziehe ich es vor, bei der Aus�bung meiner Pflicht angetroffen zu werden. Ich w�nsche darum, da� Kerzen gebracht werden.�

Der Dichter Whittier schrieb von dem schrecklichen Tag:

�... es fiel... �ber die bl�hende Erde und den hellen Himmel am Mittag schreckliche Finsternis ... alle Ohren lauschten gespannt, um den Gerichtsruf der Posaune zu h�ren, der die Finsternis des Himmels zerrei�t.�495

Christus sagte:

�... werden Sonne und Mond den Schein verlieren... Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel.�496

Die Forscher nach dem Tausendj�hrigen Reich waren damals tief ergriffen von dem Vorfall. Viele von ihnen waren sicher, da� mit dem Schwarzen Tag, der dem Gro�en Erdbeben folgte, zwei der in der Offenbarung verzeichneten Prophezeiungen nacheinander erf�llt worden waren, Vorf�lle, die dem Erscheinen des Messias auf Erden vorausgehen sollten.

Beide hatten in der westlichen Welt stattgefunden. Bange Augen schauten himmelw�rts und erwarteten gespannt die Erf�llung der dritten Prophezeiung: da� die Sterne vom Himmel fallen.

4. Als Sterne wie Schneeflocken fielen

Ich gebe zu, da� ich als Detektiv der sich mit der L�sung des Falles vom nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reich befa�t, die Geschichte ungeheuer spannend fand. Den dritten Anhaltspunkt sogar noch mehr. Die dritte Prophezeiung der Offenbarung besagt:

�... und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, gleichwie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von gro�em Wind bewegt wird.�497

Und gerade solch ein Ereignis fand ich; es hie�:
�Der Sternenfall von 1833�

Dieses Ereignis war so ungew�hnlich, da� Clark in seiner History of Astronomy in the Nineteenth Century schreibt: �... ein Sturm fallender Sterne brach �ber die Erde herein.�

Nach Meinung der Forscher nach dem Tausendj�hrigen Reich um 1840 ereignete sich das dritte Zeichen aus dem sechsten Kapitel der Offenbarung am 12. November 1833, in der Nacht des einzigartigen Sternenfalls.

Clark schrieb �ber jene Nacht: �Als Folge des Sternenfalls von 1833 wurde das Studium leuchtender Meteore ein f�r allemal zu einem wichtigen Teilgebiet der Astronomie.� Er f�hrt fort: �Nordamerika war der Hauptschauplatz des Sternenfalls. Vom Golf von Mexiko bis Halifax war der Himmel nach allen Richtungen mit leuchtenden Spuren gefurcht und von majest�tischen Feuerkugeln illuminiert, bis schlie�lich das Tageslicht M�he hatte, dem Schauspiel ein Ende zu setzen.�

Denison Olmsted, Professor der Mathematik an der Yale-Universit�t, schrieb im American Journal of Science: �Der Morgen des 13. November 1833 wurde unverge�lich durch ein wunderbares Ph�nomen, Sternschnuppen genannt, das wohl m�chtiger und gro�artiger war, als irgendeines, das man bisher kannte. ... Wahrscheinlich hat man in diesem Lande seit seiner ersten Besiedlung noch nie eine wunderbarere Erscheinung am Himmel erlebt, die von manchen Betrachtern mit so viel Bewunderung und Freude, von anderen mit so viel Erstaunen und Furcht aufgenommen wurde. Noch einige Zeit nach dem Ereignis war diese Himmelserscheinung das Hauptgespr�chsthema.�

Simon Newcomb nennt in Astronomy for Everybody das Schauspiel der fallenden Sterne, �das merkw�rdigste, das je beobachtet wurde�.

Der franz�sische Astronom Flammarion schrieb in Popular Astronomy: �Der Bostoner Beobachter Olmsted verglich ihre Anzahl im Augenblick des H�hepunktes mit der H�lfte der Flockenzahl, die bei einem gew�hnlichen Schneefall beobachtet wird.�

Professor Olmsted sch�tzte 34 640 Sternschnuppen in einer Stunde. Diese Sch�tzung machte er, nachdem der Schauer so weit nachgelassen hatte, da� ihm eine ungef�hre Berechnung m�glich war.

Dr. Humphreys, Pr�sident des St. John's College, Annapolis, Maryland, sagte in seinem Bericht im American Journal of Science: �Die meisten sagten, sie fielen wie Schneeflocken.�

Das American Journal of Science brachte folgenden Bericht: �Obwohl kein Mond am Himmel war, als wir sie zum ersten Male beobachteten, war ihr Schein doch so hell, da� wir zeitweilig ohne gro�e Schwierigkeiten Zeitung lesen konnten, und das Licht, das sie ausstrahlten, war viel wei�er als das des Mondes in der klarsten und k�ltesten Nacht, wenn der Boden mit Schnee bedeckt ist.�498

Das New York Journal of Commerce schrieb: �Kein Philosoph oder Gelehrter hat jemals von einem solchen Ereignis, wie dem von gestern morgen erz�hlt oder berichtet. Ein Prophet hat es vor achtzehnhundert Jahren genau vorausgesagt - wenn wir uns der M�he unterziehen, den Sternschnuppenfall als �das Fallen der Sterne� zu verstehen.�499

Thomas Milner aus Gro�britannien weist in der Gallery of Nature im Jahre 1852 darauf hin, da� nicht nur Amerika, sondern die ganze Welt von dem tiefen Eindruck aufgew�hlt war, den das Schauspiel gemacht hatte. �In vielen Gegenden�, sagte er, �war die Masse der Bev�lkerung von Entsetzen ergriffen, und die Verst�ndigen waren von Ehrfurcht erf�llt bei der Betrachtung einer so lebendigen Darstellung der apokalyptischen Vision: da� die Sterne des Himmels auf die Erde fallen, gleichwie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er vom Sturm gesch�ttelt wird.�

Astronomen fanden nach sorgf�ltiger Forschung, da� dieses Himmelsereignis alle dreiunddrei�ig Jahre vorkommt. Das Schauspiel von 1833 war jedoch einzigartig in seiner Dramatik. Der Sternfall von 1866 kam ihm in keiner Weise gleich, und der von 1899 war sogar noch weniger auff�llig.

Wie die Forscher nach dem Tausendj�hrigen Reich sagten, war nicht die Ursache des Zeichens wichtig, sondern die Zeit seines Geschehens und seine Folge auf das Erdbeben und den Schwarzen Tag. Viele Bibelgelehrte wiesen hin auf die genaue Erf�llung und auf die genaue Reihenfolge der Prophezeiungen �ber die Himmelserscheinungen und der Zeichen vom Kommen Christi, wie sie im sechsten Kapitel der Offenbarung verzeichnet sind.

Erstens: Das gro�e Erdbeben von 1755.

Zweitens: Die verdunkelte Sonne und der blutrote Mond am Schwarzen Tag von 1780.

Drittens: Die fallenden Sterne im Jahre 1833.

Im selben Kapitel wird vorausgesagt, da� der Messias kommen und die K�nige von ihren Thronen st�rzen werde, denn der gro�e Tag des Herrn wird dann gekommen sein. Christus sagte:

�... und die Sterne werden vom Himmel fallen ... Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel.�500

Die Forscher nach dem Tausendj�hrigen Reich wiesen darauf hin, da� sehr viele Prophezeiungen auf das Jahr 1844 zutreffen. Nun, da die drei Zeichen am Himmel, die in der Offenbarung als Auftakt verhei�en waren, sich erf�llt hatten, wurden sie in ihrem Glauben gest�rkt, da� die Stunde der Wiederkehr Christi nahe sei.

Der Geistliche L. D. Fleming erkl�rte in seiner Schrift Synopsis of the Evidences of the Second Coming of Christ about A. D. 1843, geschrieben im Jahr 1842: �Viele hervorragende Forscher sind hinsichtlich der Prophezeiungen zu ganz �hnlichen Schl�ssen gekommen... Wie kann die wunderbare Erscheinung der Sternschnuppen oder Meteore, die die Welt vor ein paar Jahren in Erstaunen setzte, anders angesehen werden, als ein Zeichen der Endzeit?� Fleming erinnerte dann die Menschen an das seltsame �n�chtliche Licht�, welches vor ein paar Jahren ��ber der Erde hing�. Er schlo� mit den Worten: �M�ge Gott uns helfen, wachsam zu sein!�

Ist es nicht interessant, da� der gro�e Sternenfall in der Nacht des 12. November erfolgte, dem Geburtstag Bahá'u'lláhs?

Gab es noch irgendwelche weiteren Zeichen?
5. Das Antlitz des Himmels
Es gab solche! Noch viele!

Zu den allgemeinen Wundern am Himmel, die dem Beginn des Glaubens Bahá'u'lláhs im Jahr 1844 vorangingen, fand ich andere Geschehnisse jener Zeit, die mehr ins einzelne gingen.

Margaret Fuller (Ossoli), die mit Emerson befreundet war, machte folgende Bemerkung: �Ein sehr ausgepr�gter Charakterzug jener Zeit war es, da� die Erregung alle Kreise ergriff.�501

Ein anderer Bericht jener Zeit besagt: �Es war ungef�hr um diese Zeit, da� seltsame Zeichen am Himmel erschienen und mit solcher H�ufigkeit, da� sie gro�es Unbehagen verursachten.�502

In einem Artikel im Connecticut Observer vom 25. November 1833 hei�t es: �Wir erkl�ren den Feuerregen, den wir am letzten Mittwoch morgen sahen, f�r einen ehrfurchtgebietenden Hinweis, einen sicheren Vorboten, ein barmherziges Zeichen des gro�en, furchtbaren Tages, den die Bewohner der Erde erleben werden, wenn das Sechste Siegel (der Offenbarung) ge�ffnet wird. Da� die Zeit ganz nahe ist, bekundet nicht nur das Neue, sondern auch das Alte Testament.�

Nach dem Sternenfall von 1833 wuchs das Interesse an den Prophezeiungen �ber die Zeit des Endes schnell und erreichte den H�hepunkt in der Zeit um 1843/44. Die Wi�begier und der Eifer stiegen bedeutend durch die Erscheinung der Sonnenh�fe, die 1843/44 beobachtet und in den Zeitungen besprochen wurden.

Die Zeichen und Prophezeiungen waren f�r Charles Fitch, Pfarrer der Marlborough Street Chapel in Boston, Massachusetts, so �berw�ltigend, da� er �es f�r seine Pflicht hielt, die Menschen vor dem nahen Ende zu warnen. Dar�ber verlor er jede Verbindung mit seiner Kirche...�

Fitch sagte selbst: �Ich wurde in gewissem Sinn ein Versto�ener meiner Kirche. Aber ich f�hlte mich befreit...�503

Noch immer hatte ich die Zahl der Himmelszeichen, die jene Stunde ank�ndigten, nicht ersch�pft. Ich hatte bei Bahá'u'lláh gelesen, da� jedesmal ein besonderer Stern am Himmel sichtbar wird, wenn ein Messias auf Erden erscheint. In Seinem Buch der Gewi�heit spricht Bahá'u'lláh davon, da� es in Wirklichkeit zwei Sterne sind, die das Erscheinen eines g�ttlichen Boten auf Erden begleiten. Es gibt, so sagt Er, den menschlichen Herold, der der symbolische Stern ist, und es gibt den wirklichen, nat�rlichen Stern am Himmel.

Die Heilige Schrift best�tigt diese Wahrheit und berichtet von dem Stern, der Nimrod das Erscheinen Abrahams anzeigte; dem Stern, auf den die Wahrsager Pharao im Zusammenhang mit Moses hinwiesen; dem Stern von Bethlehem, der Herodes Furcht vor Christus einfl��te. �hnliche Geschichten von Sternen sind beim Kommen Zarathustras und anderer gro�er Boten Gottes erz�hlt worden.

Alle diese Offenbarer hatten einen menschlichen Herold, der den Weg f�r sie bereitete, wie Johannes der T�ufer es f�r Christus tat. Darum, wenn jetzt die Zeit des Endes war, wenn zwei Boten Gottes beinahe gleichzeitig kamen, dann mu�te es zwei Herolde auf Erden geben und zwei Zeichen am Himmel. Es war ein seltsamer Gedanke, fand ich, aber wenn es den Aufzeichnungen der Heiligen Schrift entsprechen sollte, mu�te es so sein. In der Geschichte Persiens fand ich das Gesuchte. Es gab dort zwei Herolde, die beides, sowohl das Kommen des B�b als das von Bahá'u'lláh, vorhersagten. Diese zwei heiligen Seelen waren Shaykh Amad und Siyyid K�im. Sie galten als die beiden menschlichen (symbolischen) Sterne auf Erden, aber wo waren die beiden Sterne am Himmel?

Eigenartigerweise fand ich, da� das Interesse am Studium von �Doppel-� oder �Zwillingssternen� genau zu jener Zeit begann. Zwei M�nner, William Herschel und William Struve, sind besonders f�r die Begr�ndung der systematischen Messung und des Studiums von Doppelsternen verantwortlich. Struve vollendete seine Arbeit in Dorpat im Jahr 1835.504

Fast zur selben Zeit verk�ndeten Shaykh Amad und Siyyid K�im der Welt das Kommen der Zwillingsboten Gottes f�r die Endzeit. Wie Shaykh Amad vor ihm, gab Siyyid K�im dem Volke von Persien Prophezeiungen �ber jene, die in K�rze erscheinen w�rden. Er sagte zu ihnen:

�Wahrlich, ich sage euch, nach dem Q�'im wird der Qayy�m505 offenbart werden. Denn wenn der Stern des Ersten untergegangen ist, wird die Sonne der Sch�nheit usayns aufgehen und die ganze Welt erleuchten.�506

Ich erfuhr Erstaunliches �ber wirkliche Doppelsterne. Einer der hellsten Sterne am Himmel ist der Sirius. Der Astronom Bessel stellte die Theorie auf, da� der Sirius nicht ein einzelner, sondern ein Doppelstern sei. Er machte die �u�erung im Jahr 1844. Der Sirius wurde ein Doppelstern �von au�ergew�hnlichem historischem Interesse� genannt.

Das galt auch f�r die Forscher nach dem Tausendj�hrigen Reich. Bessel verk�ndete seine Theorie im Jahr 1844, dem Jahr der Erkl�rung des B�b und des Beginns des Glaubens Bahá'u'lláhs.

Alvan Clark studierte den Sirius sorgf�ltig und best�tigte dann Bessels Theorie. Der Sirius war ein Doppelstern. Er hatte einen Gef�hrten. Clark gab seine Feststellung 1862 bekannt, nur wenige Monate vor dem Zeitpunkt, an dem Bahá'u'lláh erkl�rte, der vom B�b Verhei�ene zu sein.507

Das war faszinierend, aber es war nur der Anfang. Wie bei fast jeder Prophezeiung, die mit dem Leben und der Geschichte Bahá'u'lláhs zusammenhing, fand ich auch hier, da� die Prophezeiung nicht nur erf�llt war, sondern da� �der Becher �berlief�.

Ich verstand den Erforscher von Prophezeiungen, der von der Erf�llung dieser Voraussagen schrieb: �Es ist schwer f�r einen Forscher, eine Quelle oder einen Bach oder selbst einen Flu� zu finden, wer aber k�nnte den Ozean �bersehen?�

6. Der Nachtbesuch

Das wichtigste Datum, das durch Zeichen am Himmel best�tigt werden sollte, war das der Geburt des Glaubens Bahá'u'lláhs. Es war auch am leichtesten zu finden. Das Zeichen war ein gro�er Komet.

Der ber�hmte Astronom Sir James Jeans schreibt in seinem bekannten Buch Through Space and Time: �... es ist merkw�rdig, da� die auffallendsten Kometenerscheinungen mit wichtigen geschichtlichen Ereignissen zusammengetroffen oder ihnen genau vorangegangen zu sein scheinen.� Die folgenden Schlagzeile spricht f�r sich:

�Pl�tzliche Erscheinung eines gro�en feurigen Kometen am Mittagshimmel.�

Der Komet erschien 1843, im Jahr vor der Geburt des Glaubens Bahá'u'lláhs, wie auf dieses Ereignis �vorausweisend�. Es war ein Riesenkomet mit einem Schweif von ca. 160 Millionen Kilometern L�nge. Er erschien zu einer Zeit, als ein gro�er Kreis um die Sonne zu viel Verwunderung und vielen �berlegungen Anla� gab.

�ber diese Erscheinung wird in Our First Century wie folgt berichtet: �Der Komet von 1843 wird als der vielleicht wunderbarste des gegenw�rtigen Zeitalters angesehen; er wurde sogar schon am Tag beobachtet, bevor er nachts noch klarer sichtbar wurde - er zog sehr nahe an der Sonne vor�ber und hatte einen auffallend langen Schweif. Er weckte in der �ffentlichen Meinung einzigartiges allgemeines und tiefes Interesse.�

Die New York Tribune und das American Journal of Science widmeten dem gro�en Kometen von 1843 besondere Spalten; das American Journal of Science bezeichnete ihn mit den Worten �Der Gro�e Komet von 1843�.

Ich fand sogar eine noch dramatischere Geschichte, die sich damals am Himmel abspielte. Es war die Geschichte eines anderen Kometen, den man 1845 am Himmel sah - einem Jahr, in dem etwa 300 Kometen erschienen. Er war offenbar ein ganz gew�hnlicher Komet, der schon zuvor oftmals beobachtet worden und im Jahr 1846 noch immer sichtbar war. Er war nach dem ersten Entdecker Biela-Komet benannt.

In dieser Periode seines Erscheinens wurde er jedoch zu einem der seltenen Kometen der Geschichte. Er trat jetzt in die letzten dramatischen Augenblicke seines Lebens ein. Die Encyclopaedia Americana von 1944 gibt den folgenden Bericht �ber dieses Ereignis: �Er wurde im sp�ten November 1845 wiederentdeckt, und im n�chsten Monat konnte man eines der merkw�rdigsten Ph�nomene beobachten, die je in der Astronomie berichtet wurden: die Teilung des Kometen. W�hrend dieses Vorgangs zeigte er keinen Schweif. Professor Challis wollte seinen Augen nicht trauen, als er am 15. Januar 1846 in Cambridge durch das Northumberland Teleskop schaute und dort zwei Kometen erblickte, wo vorher nur einer gewesen war. Er w�rde ihn, so sagte er, einen Zwillingskometen nennen, wenn man von so etwas jemals zuvor geh�rt h�tte. Seine Beobachtungen wurden jedoch bald best�tigt.�

Sir James Jeans schrieb �ber den Kometen: �Die interessanteste Geschichte ist die des Biela-Kometen, der im Jahr 1846 entzweibrach, w�hrend er beobachtet wurde.�508

Prof. Challis hatte unrecht. Es war nicht der einzige Zwillingskomet in der Geschichte der Astronomie, wie auch der Sirius nicht der einzige Doppelstern, der Stern von Bethlehem nicht die einzige helle Nova509 oder das Zusammentreffen von Planeten nicht die einzige Planetenkonjunktion waren. Nicht die Einmaligkeit des Ereignisses war es, die es f�r die Erf�llung der Prophezeiung wichtig machte, sondern der bemerkenswerte Zeitpunkt, an dem es geschah.

Der Biela-Komet verschwand im Jahr 1846. Er erschien wieder im August 1852. Dies war genau der Monat und das Jahr, in dem Bahá'u'lláh in ein unterirdisches Gef�ngnis in Teheran geworfen wurde. Es war der Anfang der vierzig Jahre Seines Wirkens, die in Israel im Jahr 1892 mit Seinem Tod endeten - es waren die von Micha geweissagten vierzig Jahre, in denen Gott dem Messias �wundervolle Dinge� zeigen werde.

Das Jahr 1852 war auch der Anfang des Jahres 1269 des persischen Kalenders. Es war das neunte Jahr nach der Prophezeiung des B�b �ber das Kommen Bahá'u'lláhs. Der B�b hatte geschrieben:

�Im Jahre neun werdet ihr zu allem Guten gelangen... Im Jahre neun werdet ihr in die Gegenwart Gottes gelangen.�510

Als der Einzelkomet, der jetzt zum Zwillingskometen geworden war, im August 1852 wieder erschien, war die eine H�lfte weit in den Hintergrund getreten. Die andere H�lfte beherrschte nun der Himmel. So war der B�b, der Herold Bahá'u'lláhs, durch Sein Martyrium in die Geschichte eingegangen, und derjenige, dessen Kommen Er vorausgesagt hatte, Bahá'u'lláh, hatte Seine Mission angetreten.

In einem Bericht �ber die Wiedererscheinung der Kometen hei�t es: �Sp�t im August 1852 wurde der gr��ere sichtbar, und drei Wochen sp�ter der kleinere, der jetzt viel schw�cher war als sein fr�herer Begleiter.�511

Sir James Jeans best�tigt dies und sagt, da� sie im August 1852 ca. 2-3 Millionen Kilometer voneinander entfernt waren.

Bahá'u'lláh schrieb von der Zeit, da der Zwillingskomet seine Bahá durch den Himmel zog und Er in einem unterirdischen Verlies angekettet war:

�... siehe, da wehten die Winde des Herrlichsten �ber Mich und gaben Mir Kenntnis von allem, was war. Diese Sache ist nicht von Mir, sondern von Dem, welcher allm�chtig und allwissend ist. Und Er gebot Mir, Meine Stimme zu erheben zwischen Erde und Himmel...�512

Wie die Taube am Jordan auf Jesus herabkam und der Brennende Busch vor Moses erschien, so erschien Bahá'u'lláh damals der Erhabenste Geist. Er beschreibt jenes Erlebnis wie folgt:

�Bei Meinem Leben! Ich habe Mich nicht aus eigenem Wollen offenbart, sondern Gott hat Mich nach Seinem Willen offenbart... Wann immer Ich Meinen Frieden zu halten und stille zu sein suchte, siehe, da erweckte Mich die Stimme des Heiligen Geistes zu Meiner Rechten, ... und der Geist der Herrlichkeit regte sich in Meiner Brust und befahl Mir, Mich zu erheben und Mein Schweigen zu brechen.�513

Der Komet, der die Erscheinung der beiden, B�b und Bahá'u'lláh, angek�ndigt hatte, verschwand und kehrte niemals wieder zur�ck. Sir James Jeans sagt: �... keiner (der beiden Kometen) ist in der Form von Kometen wieder gesehen worden, aber an der Stelle, wo sie sein m��ten, befindet sich ein Schwarm von Millionen Meteoren, bekannt unter dem Namen Andromeda-Meteore. Gelegentlich treffen sie die ErdBahá und geben ein gro�artiges Himmelsschauspiel...�514

So waren die beiden Kometen nicht mehr einzelne Kometen, sondern sie waren aufgegangen in einem gemeinsamen Schauspiel von Licht, so, wie der Glaube Bahá'u'lláhs und der des B�b nicht mehr getrennt, sondern eins sind in dem Licht, welches sie auf die Welt ausstrahlen.

Noch auf andere einzigartige Weise ist die Einheit des Glaubens Bahá'u'lláhs und des B�b ausgedr�ckt: Sie sind im Kalender ihres Geburtslandes unaufl�slich miteinander verbunden.

Im Kalender von Persien, wo beide, Bahá'u'lláh und der B�b geboren sind, fielen ihre Geburtstage auf aufeinanderfolgende Tage, in der Reihenfolge, in der Sie Ihre Sendungen erkl�rt hatten.

Nach dem Kalender des Westens ist der B�b am 20. Oktober und Bahá'u'lláh am 12. November geboren. Aber nach dem persischen Kalender ist der B�b am ersten Tag des Monats Muarram (1819) und Bahá'u'lláh am zweiten Tag des gleichen Monats (1817) geboren.

In Persien werden die beiden Geburtstage als ein gro�es Zwillingsfest gefeiert.

Ich war mehr als befriedigt �ber die Liste der Himmelsereignisse, die ich �ber das Kommen Bahá'u'lláhs und Seinen Glauben gefunden hatte. Sie ergab eine fesselnde Reihe:

1. Der Sternschnuppenfall von 1833 und die regelm��ige H�ufung von Meteoren im November, dem Monat der Geburt Bahá'u'lláhs.

2. Der Beginn der Erforschung von Doppelsternen.
3. Die Sonnenh�fe von 1843.
4. Der Gro�e Komet von 1843.
5. Die Sonnenh�fe von 1844.

6. Der Komet von 1845, der sich 1846 in zwei Teile spaltete, und die Verwandlung der beiden Kometen in ein einziges Lichtermeer.

7. Die Lehrmeinung, da� der helle Fixstern Sirius einen Zwillingsstern gehabt habe; sie wurde 1844 verk�ndet und 1862, am Vorabend der Erkl�rung Bahá'u'lláhs, als zutreffend best�tigt.

Obgleich alle diese dramatischen Ereignisse, Erdbeben, Schwarzer Tag, Sternschnuppen, Kometen und Zeichen am Himmel, die Erscheinung Bahá'u'lláhs, der Herrlichkeit Gottes, betrafen, schienen sie in Wahrheit eine weitere Erf�llung der Worte des Psalms zu sein:

�Die Himmel erz�hlen die Ehre Gottes.�515

Ich mu� hier deutlich erkl�ren, da� dies durchaus keine Lehren der Baha'i-Religion sind. Es waren physikalische Erscheinungen, die �l in das messianische Erwartungsfeuer der Jahre um 1800 gossen, das sich bei den Christen als Begeisterung �ber die Wiederkehr Christi �u�erte. Die Baha'i-Religion legt, wie ich erfuhr, viel mehr Gewicht auf die symbolische Erf�llung des �Sternenfalls� und all der anderen Zeichen.

Von Herzen stimmte ich jetzt den Zeitungsleuten zu, da� die Geschichte der Wiederkehr Christi, wenn sie als wahre Geschichte gedruckt werden k�nnte, die dramatischste Erz�hlung w�re, die man der Menschheit vorlegen k�nnte. Ich wu�te, jetzt konnte man die Geschichte wirklich erz�hlen.

An das Kriterium, das Kommen des Messias soll am Himmeln wie auf der Erde erz�hlt werden, schrieb ich: Erf�llt.

An dieser Stelle klappte ich meinen Ordner �ber die Prophezeiungen zu. Dieser Teil des Falles vom nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reich war abgeschlossen.

Es gab noch ein weitere H�rde zu nehmen, sie steht vor jedem, der aufrichtig den Befehl Christi befolgt:

�Darum wachet; denn ihr wisset nicht, welchen Tag euer Herr kommen wird.�516

Wenn ich dieses n�chste Hindernis erfolgreich �berw�nde, dann h�tte ich, wie ich glaubte, das jahrhundertalte R�tsel um die Wiederkehr Christi ohne Zweifel ein f�r allemal gel�st.

Das Hindernis kann in f�nf Worten ausgedr�ckt werden: �H�tet euch vor falschen Propheten!�

F�nfter Teil: Der letzte Beweis
1. H�tet euch vor falschen Propheten

Christus warnte Seine J�nger vor falschen Propheten und davor, sich von ihnen vor dem Tag Seiner �Wiederkehr� verf�hren zu lassen. Er sagte:

�Sehet zu, da� euch nicht jemand verf�hre. Denn es werden viele kommen unter Meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus und werden viele verf�hren.�517

Wieder sagte Er:

�Wenn alsdann jemand zu euch wird sagen: Siehe, hier ist der Christus! oder da! so sollt ihr's nicht glauben.�518

Jesus warnte Seine Anh�nger, da� es nicht nur einen falschen Christus, sondern ihrer viele und falsche Propheten geben werde, die

�... werden aufstehen und gro�e Zeichen und Wunder tun, so da�, wenn es m�glich w�re, auch die Auserw�hlten verf�hrt w�rden.�519

Um Seine Anh�nger vor Irrtum zu sch�tzen, gab Christus ihnen Seine drei gro�en Verhei�ungen �ber die Beweise Seiner Wiederkehr: 1. das Evangelium werde �berall gepredigt werden, 2. die Zeit der Heiden werde erf�llt sein, 3. die von Daniel erw�hnten Greuel werden die Erde verw�sten. Er ermahnte sie, mit geistigen Augen und Ohren auf diese Beweise zu achten, so da� sie nicht verf�hrt w�rden. Christus wu�te, da� nur die reinen Herzens sind, Ihn am Tag Seiner Wiederkehr erkennen werden. Er wu�te, da� Seine eigenen Zeitgenossen jeden Propheten als falsch bezeichneten, auch Ihn. Christus wurde von der gro�en Masse Seiner Zeitgenossen als �falscher Prophet� abgelehnt. Es steht geschrieben:

�Und es war ein gro�es Gemurmel �ber ihn unter dem Volk. Etliche sprachen: Er ist gut; die andern aber sprachen: Nein, sondern er verf�hrt das Volk.�520

Wenn die einfachen Leute zu ihren religi�sen F�hrern gingen und nach der Wahrheit �ber Christi Sendung fragten, sagten sie ihnen, Er sei ein falscher Prophet. Sie warnten vor Ihm. Die F�hrer lehnten Christus ab, obgleich Er Zeichen und Wunder tat, die die Leute f�r Ihn gewannen. Das geht klar aus den Worten hervor:

�Die Knechte antworteten: Es hat nie ein Mensch so geredet wie dieser Mensch. Da antworteten ihnen die Pharis�er: Seid ihr auch verf�hrt?�521

Die gro�e Scheidung der wenigen, die Ihn als echt betrachteten, und der �berwiegenden Mehrheit, die Ihn f�r unecht hielten, geht klar aus den Worten des Johannes hervor:

�Also ward eine Zwietracht unter dem Volk �ber ihn.�522

Man sagte dem Volk, nur die Niedrigsten glaubten an Jesus als den Christus, die bedeutenden, einflu�reichen Leute, welche Kenntnisse, Erziehung und Weisheit besitzen, w��ten, da� Jesus ein falscher Prophet sei. Wer so t�richt war, glauben zu wollen, mu�te sich fragen lassen:

�Glaubt auch irgendein Oberster oder Pharis�er an ihn?�523

Wiederholt wurde gesagt, da� nur die Unwissenden, die die B�cher von Mose nicht kannten, an Jesus glaubten. Diese Leute seien verf�hrt worden und so falsch wie Jesus; so warnten die F�hrer sie und sagten:

�Nur das Volk tut's, das nichts vom Gesetz wei�: Verflucht ist es!�524

Die meisten Einwohner Pal�stinas glaubten nicht an Jesus von Nazareth, weil Er nicht den Erwartungen entsprach, die sie sich nach den Prophezeiungen �ber das Erscheinen des Messias gemacht hatten.

Wenn die J�nger Christi versuchten, sie zur Gefolgschaft f�r Christus zu gewinnen, antworteten die Leute ver�chtlich, da� Er, Jesus, ein falscher Prophet sei. Sie bewiesen es durch Prophezeiungen aus der Schrift.

�Der Messias wird auf dem Thron Davids sitzen�, sagten sie. �Wo ist der Thron des Nazareners?�

�Der Berg Zion wird am Tag des Messias tanzen. Wer hat dieses Wunder schon gesehen?�

�Der Messias wird mit dem Schwert regieren. Dieser Jesus hat noch nicht einmal einen Stab und erst recht kein Schwert.�

�Er will ein Sohn Davids sein, und doch sagt ihr, da� Er von einer Jungfrau geboren sei. Er kann diese Prophezeiung nicht erf�llen.�

�Daniel hat versprochen, da� Er ein F�rst sein wird. Dieser Jesus ist nur ein Zimmermann und kein F�rst von adliger Geburt.�

�Es steht geschrieben, da� ein Heiliger nicht an einem Holz h�ngen wird, aber dieser Nazarener wurde an ein Holz genagelt und geh�ngt.�

Im f�nften Buch Mose hei�t es klar:

�... denn ein Aufgeh�ngter ist verflucht bei Gott...�525

All das warfen die Juden den Christen vor und fragten: �Wie k�nnen wir an einen glauben, der nach dem Buch verflucht ist?�

Am schwierigsten war es f�r die Christen, den Juden jene Prophezeiung zu erkl�ren, nach der der Messias die zerstreuten Schafe Israels zusammenbringen werde. Die Juden sagten: �Es steht geschrieben, da� der Messias uns aus den Nationen, wo wir zerstreut sind, sammeln wird; ... aber wir sind nicht verstreut, wir sind hier. Wie kann er ein wahrer Prophet sein? Wie kann er uns sammeln, wenn wir nicht verstreut sind?�

Sp�ter, nach dem Jahr 70 n. Chr., als Jerusalem zerst�rt und die Juden zerstreut waren, war diese Frage noch schwieriger zu beantworten. Denn die Juden konnten jetzt erwidern: �Der Messias sollte uns sammeln, wenn er kommt. Jesus von Nazareth ist gekommen, und wir sind aus unserer Heimat vertrieben worden. Das ist das Gegenteil von dem, was der Messias tun sollte. Darum glauben wir, da� er unecht ist. Wie k�nnt ihr erwarten, da� wir an ihn glauben?�

Philippus traf seinen Freund Nathanael und sagte zu ihm: �Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Was kann von Nazareth Gutes kommen?�526

Nikodemus sagte zu den Pharis�ern zur Verteidigung Jesu: �Richtet unser Gesetz auch einen Menschen, ehe man ihn verh�rt hat und erkannt, was er tut?�527

Die Pharis�er antworteten ihm nach der Schrift: �Bist du auch ein Galil�er? Forsche und siehe, aus Galil�a steht kein Prophet auf.�528

Die Leute in Pal�stina fragten sich: �Wie kann denn dieser Jesus von Nazareth der Messias sein?�

Sie standen damals jedem �Messias� skeptisch gegen�ber, besonders wenn er aus Galil�a kam. Zu ihren Lebzeiten hatte Judas der Gauloniter behauptet, der Messias zu sein, er hatte sich erhoben, um die Juden vom Joch Roms zu befreien. Viele Tausende kamen in dem darauffolgenden Krieg um, und Josephus, ein zeitgen�ssischer Geschichtsschreiber schlo� daraus, da� �Gott die Galil�er den R�mern preisgegeben� habe. Dieser Jesus von Galil�a, folgerten sie, k�nnte auch solch ein falscher Messias sein; es w�re vern�nftiger, ihn nicht zu beachten.

Die J�nger Jesu erkl�rten den Leuten, da� die Prophezeiungen �ber Christus in ihrer symbolischen, nicht ihrer w�rtlichen Bedeutung erf�llt worden waren, da� die Prophezeiungen symbolisch zu verstehen seien und nicht dem Buchstaben nach. Das Volk aber lehnte eine solche Erkl�rung ab.

Einige Anh�nger Christi zweifelten schlie�lich auch an Seiner Echtheit, weil sie den symbolischen Sinn Seiner Gleichnisse nicht verstehen konnten.

Es sei die innere Wahrheit, nicht die �u�ere Form, die sie verstehen m��ten, sagte Er ihnen:

�... das Fleisch ist nichts n�tze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.�529

Sie h�rten Worte aus Seinem Mund, die allem entgegengesetzt waren, was sie seit Generationen gelernt hatten; und es wird uns gesagt:

�Von da an wandten seiner J�nger viele sich ab, und wandelten hinfort nicht mehr mit ihm.�530

Christus wurde lange von vielen als ein falscher Prophet angesehen. Bis auf den heutigen Tag halten die Anh�nger Moses Christus nicht f�r den Messias, und mit ihnen die Mehrzahl der Menschheit.

Der r�mische Geschichtsschreiber Tacitus schrieb, die Christen w�rden �wegen ihrer Feindseligkeit gegen�ber der Menschheit� von Nero verdammt. Sie w�ren �kriminell und verdienen exemplarische Bestrafung�. An anderer Stelle schrieb er: �Die christliche Religion ist ein verderblicher Irrglaube.�

Sueton, ein anderer r�mischer Philosoph und Historiker, bezeichnete die Religion Christi als �einen neuen und zauberischen Aberglauben�. �Seine Anh�nger�, so sagte er, �verursachen fortw�hrend Unruhen.�

Celsus sammelte im zweiten Jahrhundert in einem gro�en Werk schlimme Schm�hschriften und �ble Geschichten �ber die heilige Pers�nlichkeit Jesu. Celsus schrieb, da� Christus �unehelich geboren� sei, da� Er klein, ungestalt und unw�rdig gewesen und wegen Seiner Armut nach �gypten gegangen sei, da� Er dort als Tagel�hner gearbeitet und die Magie erlernt habe, da� Er bettelnd umhergezogen sei und zehn oder zw�lf verrufene M�nner um sich versammelt habe.

Porphyros, einer der gro�en neuplatonischen Philosophen, schrieb �hnliche B�cher, die sp�ter auf Befehl zweier christlicher Kaiser verbrannt und vernichtet wurden.

Kaiser Julian, den die Christen den Abtr�nnigen nannten, griff das Christentum und Christus in seinen Schriften an.

Fronto, der Erzieher eines r�mischen Kaisers, ver�ffentlichte eine Rede gegen das Christentum.

Nach Mirza Abu'l-Fals Ansicht w�rde allein eine Liste der Schriften, die �ber Jahrhunderte Christus und Seinen Glauben verwarfen, ein Buch f�llen.

Der Messias kann, wie es scheint, nur von denen erkannt werden, die �Augen haben zu sehen�. Diese geistigen Seelen m�ssen die Wahrheit in Seinen Lehren und Seinem Leben durch pers�nliche Suche finden. Kein vern�nftiger Mensch wird Worte, die ein Feind des Messias gesprochen hat, als eigenes Urteil annehmen.

Wie aber kann ein aufrichtiger Sucher Gewi�heit finden? Gott hat gewi� einen F�hrer gesandt, auf den Seine Kinder sich verlassen k�nnen.

2. Feind des Volkes

Christus wu�te, da� der gleiche Unglaube sich am Tag Seiner Wiederkehr erneut zeigen werde. Darum warnte Er Seine Anh�nger, sich nicht durch �u�erliche Wunder, die in Seinem Namen gesch�hen, verf�hren zu lassen, sie sollten vielmehr nach einer Pers�nlichkeit Ausschau halten, in welcher der dem�tige, liebevolle, verinnerlichte Geist wohne.

Wann immer Boten Gottes, wie Jesus, Moses, Zarathustra, Buddha, Mohammed, der B�b oder Bahá'u'lláh, erscheinen, werden sie von denen, die nicht geistig wach sind, als �falsche Propheten� betrachtet.

Das ist kein neues Problem, auch begann es nicht mit Christus oder mit Bahá'u'lláh. Es ist so alt wie das Menschengeschlecht.

Im selben Kapitel des Matth�us, in dem Christus so deutlich die Zeit Seiner Wiederkehr voraussagt, spricht Er auch Seine nachdr�cklichste Warnung vor den falschen Propheten der Endzeit aus. Er sagt:

�Wenn sie zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der W�ste! so gehet nicht hinaus; siehe, er ist in der Kammer! so glaubt es nicht.�531

Man sagt, da� in den ersten f�nfzig Jahren nach der Kreuzigung viele Leute aufstanden und behaupteten, sie seien der Messias, immer wieder wurde Jahrhunderte hindurch dieser falsche Anspruch erhoben.

Trotz dieser falschen Propheten und der vielen betr�gerischen Messiasgestalten, sagt Durant in seinem Buch The Age of Faith, �nahm der j�dische Denker Maimonides die messianische Hoffnung als eine unentbehrliche St�rkung des j�dischen Geistes in der Diaspora auf und machte sie zu einer der dreizehn Hauptlehren des j�dischen Glaubens�.

Obgleich Christen wie Juden das Kommen des Messias sehnlich erwarteten, verlor doch die gro�e Masse der Gl�ubigen das Interesse und wurde gleichg�ltig, wenn auch beide Glaubensbekenntnisse im t�glichen Gebet vom Kommen des Gottesreiches auf Erden sprechen.

Ich fragte mich, ob es nicht einen g�ltigen Weg g�be, um herauszufinden, ob Bahá'u'lláh ein wahrer Prophet war oder ein falscher.

Zum Gl�ck gab es einen Weg. Christus selbst hat ihn gewiesen. Er gab den Christen einen unfehlbaren Pr�fstein, an dem sie jeden Propheten, wenn er kommt, beurteilen k�nnen.

�Sehet euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie rei�ende W�lfe!�532

Christus verhie�, wenn wir auf die �innere� Wahrheit und nicht auf die ��u�ere� Erscheinung schauten, k�nnten wir Wahres von Falschem unterscheiden, denn:

�Der aber zur T�r hineingeht, der ist der Hirte der Schafe. ... geht er vor ihnen hin, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme.�533

Christus sprach in dieser Warnung zweifellos vom Tag der Wiederkehr, denn Er sagte:

�Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle; und auch diese mu� ich herf�hren, und sie werden meine Stimme h�ren, und wird eine Herde und ein Hirte werden. Darum liebt mich mein Vater, weil ich mein Leben lasse, auf da� ich's wieder nehme.�534

In derselben Prophezeiung, in der Christus Seine J�nger warnt: �H�tet euch vor falschen Propheten�, zeigt Er ihnen, wie sie das Wahre vom Falschen unterscheiden k�nnen. Er hat der Menschheit einen unfehlbaren Ma�stab gegeben, nach dem jeder Mensch selbst entscheiden kann, ob ein Prophet wahr oder falsch ist.

Ich fand diesen Ma�stab im siebten Kapitel des Matth�us. In diesem Kapitel warnt Christus vor falschen Propheten und nennt den Ma�stab, nach dem sie beurteilt werden k�nnen.

Ich hatte das Gef�hl, da� es weder f�r mich noch irgendeinen anderen Anh�nger Christi eine Entschuldigung daf�r gab, die Wahrheit nicht erkennen zu k�nnen, denn die Worte stehen in Seiner ber�hmten Bergpredigt. Er warnt:

�Sehet euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie rei�ende W�lfe. An ihren Fr�chten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? Also ein jeglicher guter Baum bringt gute Fr�chte; aber ein fauler Baum bringt arge Fr�chte. Ein guter Baum kann nicht arge Fr�chte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Fr�chte bringen...

Darum: an ihren Fr�chten sollt ihr sie erkennen.�535

Ich wollte deshalb f�r mein Urteil von diesem unumst��lichen Grundsatz ausgehen. Christi Rat wollte ich befolgen und Bahá'u'lláh an Seinen Fr�chten erkennen. Ich wollte Bahá'u'lláh mit dem Ma�stab messen, den Christus gewiesen hatte, und war �berzeugt, da� damit ein f�r allemal bewiesen sei, ob Bahá'u'lláh mit Recht der Messias genannt werden kann.

Wenn die Frucht gut ist, ist der Baum gut und der Prophet ist wahr. Das sollte meine Probe sein.

Dies sollte einer meiner wichtigsten Beweise sein, denn ich war �berzeugt, da� die L�sung des Falles vom nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reich von diesem Beweis abhing, vielleicht mehr als von irgendeinem anderen.

3. Der Baum des Lebens

Christus sagte voraus, da� der, der zur Endzeit in Seinem Namen kommen werde, der �Geist der Wahrheit� sei:

�... der wird euch in alle Wahrheit leiten.�536
An einer anderen Stelle sagte Er:

�... der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, was ich euch gesagt habe.�537

Und wieder:

�... denn von dem Meinen wird er's nehmen und euch verk�ndigen.�538

Ich war entschlossen, in Christi Worten die innere Wahrheit hinter dem �u�eren Symbol zu suchen, denn ich fand an einer weiteren Stelle geschrieben:

�Das Wort, welches ich geredet habe, das wird ihn [den Menschen] richten am J�ngsten Tage.�539

Bahá'u'lláh hat, wie ich erfuhr, so viel geschrieben, da� es �ber hundert B�nde f�llen k�nnte. Hier kann ich nur ganz wenige Seiner Lehren erw�hnen, und auch nur in k�rzester Form. Es ist, als wolle man das Meer in einen Becher fassen.

Der Gelehrte Charles Baudouin schreibt in seinem Buch Contemporary Studies �ber Bahá'u'lláhs Lehre: �Seine Ethik wird vom Gesetz der Liebe beherrscht, wie sie auch Jesus und alle anderen Propheten gelehrt haben. In den tausenderlei Einzelheiten des praktischen Lebens unterliegt dieses Gesetz mannigfaltigen Auslegungen. Diejenige Bahá'u'lláhs ist von allen zweifellos eine der verst�ndlichsten, der erhabensten, der �berzeugendsten f�r den modernen Geist.�540

Der fr�here Pr�sident der Tschechoslowakei, Eduard Benesch, schrieb �ber Bahá'u'lláhs Lehre: �Die Baha'i-Sache ist eine der gro�en moralischen und gesellschaftlichen Kr�fte der ganzen heutigen Welt.�541 Er schrieb bei anderer Gelegenheit: �Die Baha'i-Lehre ist eine der geistigen Kr�fte, die jetzt unbedingt n�tig sind, um vor allem den Geist im Kampf gegen die materiellen Kr�fte einzusetzen. Die Baha'i-Lehre ist eines der gro�en Instrumente f�r den endlichen Sieg des Geistes und der Menschenliebe.�542

Der Gelehrte Dr. Glenn A. Shook, Erfinder einer Farbenorgel und ehemaliger Leiter der physikalischen Fakult�t des Wheaton College in Norton (Massachusetts), schrieb �ber Bahá'u'lláhs Lehre: �Hier flie�t ein m�chtiger Strom des Wissens, der sowohl den Wissenschaftler als auch den Laien anspricht. Bahá'u'lláhs Lehren begegnen den Erfordernissen unseres Zeitalters mit klarem Blick und bieten gesunde, vern�nftige L�sungen. Als Wissenschaftler bedeuteten sie mir eine unsch�tzbare Entdeckung, und als Mensch einen Schatz und Trost.�543

K�nigin Maria von Rum�nien schrieb im Daily Star von Toronto, Kanada, am 4. Mai 1926: �Wenn Ihnen jemals der Name Bahá'u'lláh (oder der Seines Sohnes) begegnet, so legen Sie ihre Schriften nicht beiseite. Suchen Sie vielmehr nach ihren B�chern, und lassen Sie sich ihre friedebringenden, liebeschaffenden Worte und Lehren tief ins Herz dringen, wie sie in das meinige gedrungen sind.�544

Acht Jahre sp�ter schrieb sie: �Diese B�cher haben mich unglaublich gest�rkt, und ich bin nun voller Hoffnung und t�glich bereit zu sterben. ... Die Baha'i-Lehre bringt Frieden und Verst�ndnis. ... Sie anerkennt alle vorausgegangenen gro�en Propheten, sie verwirft kein anderes Glaubensbekenntnis und l��t alle T�ren offen. ... Wer Gewi�heit sucht, dem sind die Worte des Vaters wie eine Quelle in der W�ste nach langer Wanderschaft.�545

Die folgenden Worte Bahá'u'lláhs spiegeln, wie ich meine, den Geist Seiner ganzen Lehre wider:

�O ihr Menschenkinder! Der Hauptzweck, der den Glauben Gottes und Seine Religion beseelt, ist, das Wohl des Menschengeschlechts zu sichern, seine Einheit zu f�rdern und den Geist der Liebe und Verbundenheit unter den Menschen zu pflegen.�546

Auf der Stelle begann ich die Fr�chte des Baumes Bahá'u'lláh zu untersuchen, damit ich entscheiden k�nne, ob Er ein wahrer oder ein falscher Prophet war.

Ich suchte nach Bahá'u'lláhs Worten �ber solche Themen, die, wie ich meine, mir und allen menschlichen Wesen am n�chsten liegen:

1. Heim und Familie,
2. Heimatland,
3. Religion,
4. die eigene Person.

Die erste �Frucht�, die ich untersuchen mu�te, war die Beziehung des Menschen zu Heim und Familie.

4. Die erste Frucht: Heim und Familie

Bahá'u'lláh erkl�rt, da� Heim und Familie heilig sind. Diese kostbaren Besitzt�mer sind von gr��ter Wichtigkeit f�r ein nutzbringendes und lohnendes Dasein. Er ruft die ganze Menschheit auf, die Ehe als heilig zu achten.

Er verbietet Seinen Anh�ngern, in kl�sterlicher Abgeschiedenheit zu leben. Nach Bahá'u'lláh gen�gt es heute nicht, in seinen vier W�nden gut zu sein. Wir m�ssen in der Gemeinschaft gut sein. Ein gesundes Familienleben, erkl�rt Er, sei die Grundlage der Gesellschaft.

Bahá'u'lláh sagt:

�Tretet in den Ehestand, auf da� sich nach euch ein anderer an eurer Statt erhebe. Wahrlich, Wir haben euch Unzucht verboten, aber nicht das, was die Treue f�rdert.�547

Dr. Esslemont schreibt in seiner Darstellung der Lehren Bahá'u'lláhs: �Wie berechtigt das M�nchsleben in alten Zeiten und vergangenen Verh�ltnissen auch gewesen sein mag, Bahá'u'lláh erkl�rt, da� es heute keine Berechtigung mehr hat. Da� viele der Fr�mmsten und Gottesf�rchtigsten unter der Bev�lkerung sich der Gemeinschaft ihrer Mitmenschen und der Pflicht und Verantwortung der Elternschaft verweigern, hat ganz offensichtlich eine geistige Verarmung des Menschengeschlechts zur Folge.�548

In den Lehren Bahá'u'lláhs hei�t es:

�Baha'i-Ehe bedeutet die Bindung zweier Partner aneinander, ihre gegenseitige Zuneigung mit Kopf und Herz. Jeder von beiden mu� sich jedoch voller Sorgfalt bem�hen, mit der Wesensart des andern gr�ndlich vertraut zu werden, so da� der feste Bund zwischen ihnen eine ewige Bindung werde. Ihr Bestreben mu� sein, liebevolle Gef�hrten und f�r immer und ewig miteinander eins zu sein.

Die wahre Baha'i-Ehe bedeutet, da� Mann und Frau leiblich und geistig eins sein sollen, so da� sie einander st�ndig in ihrem geistigen Leben vervollkommnen und sich in allen Welten Gottes ewiger Einheit erfreuen. Dies ist die Baha'i-Ehe.�549

Bahá'u'lláh r�t allen M�nnern und Frauen zu heiraten, damit Kinder aufwachsen, die den Namen Gottes ehren und der Menschheit dienen.

Bahá'u'lláhs Anh�ngern ist f�r ihre Heime und Familien folgender Rat gegeben: �Macht euer Heim zu einem Hafen der Ruhe und des Friedens. Seid gastfrei und haltet die T�re eures Hauses offen f�r Freunde und Fremde. Bewillkommnet alle G�ste mit strahlender Anmut und la�t jeden f�hlen, da� er daheim ist...

Hegt unabl�ssig den Baum eurer Verbindung mit Liebe und Zuneigung, damit er durch alle Jahreszeiten hindurch sprosse und gr�ne... Und wenn Gott euch s��e und liebliche Kinder schenkt, so widmet euch ihrer Belehrung und F�hrung, da� sie ... Diener der Menschheit werden.�550

'Abdu'l-Bahá, Bahá'u'lláhs Sohn, sprach am 6. November 1911 in Paris. Er sagte seinen Gastgebern: �Dies hier ist wirklich ein Baha'i-Haus�. Er erkl�rte den Anwesenden, da� jedesmal, wenn ein solches Haus in einer Gemeinde entsteht, es wegen seiner �starken Geistigkeit und Liebe, die daraus zu den Menschen str�mt�, bekannt werden m�sse.

Er sagte:

�O Freunde Gottes, wenn ihr auf Gottes Wort vertraut und stark seid, wenn ihr die Gebote Bahá'u'lláhs befolgt, durch die euch gehei�en wird, die Kranken zu betreuen, die Gefallenen aufzurichten, f�r die Armen und Bed�rftigen zu sorgen, die Hilflosen zu sch�tzen, die Unterdr�ckten zu schirmen, die Bek�mmerten zu tr�sten und die Menschenwelt von Herzen gern zu haben, dann, sage ich euch, wird diese Versammlungsst�tte bald eine wunderbare Ernte sehen. ... Doch m��t ihr eine sichere Grundlage besitzen, und alle Mitglieder m�ssen ganz klar eure Ziele und Bestrebungen verstehen.

Euer Ziel sollte sein, erstens, der ganzen Menschheit Mitgef�hl und guten Willen entgegenzubringen, zweitens, der Menschheit zu dienen, drittens, diejenigen zu f�hren und zu erleuchten, so im Dunkeln gehen, viertens, jedem Menschen gegen�ber freundlich zu sein und jeder lebenden Seele eure Zuneigung zu zeigen, f�nftens, Gott gegen�ber dem�tig zu sein und anhaltend zu Ihm zu beten, damit ihr Ihm tagt�glich n�her kommt, sechstens, getreu und aufrichtig in all euren Taten zu sein, so da� jeder von euch daf�r bekannt werde, da� er die Tugenden der Ehrenhaftigkeit, Liebe, Treue, Freundlichkeit, Gro�z�gigkeit und des Mutes verk�rpert. Ihr m��t von allem, das nicht Gott ist, losgel�st sein...�551

Heim und Familie, die diese Bedingungen erf�llen, so sagte er, entsprechen getreu den Lehren Bahá'u'lláhs.

Dies ist eine der Fr�chte vom Baume Bahá'u'lláhs, nach der Sie Ihn beurteilen k�nnen.

5. Die zweite Frucht: Heimat

Bahá'u'lláhs Lehren besagen, wie ich fand, ausdr�cklich:

�Gottes ausdr�cklicher, heiliger Befehl verbietet uns, andere zu verleumden, gebietet uns, Frieden und Freundschaft zu zeigen, ermahnt uns zu redlicher Lebensf�hrung, Offenheit und Eintracht mit allen V�lkern und Geschlechtern der Welt.�552

Wie die Lehren weiter besagen, haben Seine Anh�nger �die Pflicht, ihre uneingeschr�nkte Loyalit�t und ihren unbedingten Gehorsam gegen�ber allem zu bekunden, was die wohl�berlegte Auffassung ihrer jeweiligen Regierung ist.�553

Die Anh�nger Bahá'u'lláhs werden angewiesen, Untreue gegen eine gerechte Regierung als Untreue gegen Gott selbst zu betrachten. Es ist die heilige Pflicht aller Baha'i, so lauten die Lehren Bahá'u'lláhs:

�... die Interessen ihrer Regierung und ihres Volkes auf wirksamste Art zu f�rdern.�554

Nach den Schriften der Baha'i-Religion ist es der aufrichtige Wunsch jedes wahren, ergebenen Anh�ngers Bahá'u'lláhs:

�... den h�chsten Interessen des Landes, dem er angeh�rt, in selbstloser, bescheidener und vaterl�ndischer Weise ... zu dienen.�555

Die Bahá'í sind bereit, ihre Kraft, ja ihr Leben, der gerechten Regierung hinzugeben, solange sie nicht von ihnen verlangt, ihrer Liebe zu Gott und den geistigen Lehren Christi und Bahá'u'lláhs untreu zu werden.

Obgleich es zum Wesen der Lehre Bahá'u'lláhs geh�rt, die Einheit aller Nationen zu stiften, lehnen sie keineswegs die vern�nftige Liebe zum Heimatland ab; sie �ndern auch nichts an der nat�rlichen, herzlichen Liebe, die jemand f�r sein Geburtsland f�hlt.

Bahá'u'lláhs Lehre betont insbesondere, da� Sein Ruf �ber Weltregierung und Welteinheit

�...nicht versucht, die Ergebenheit und Treue irgendeines einzelnen zu seinem Lande zu untergraben oder den rechtm��igen Bestrebungen, Rechten und Pflichten eines einzelnen Staates oder Volkes zu widersprechen. Alles, was er besagt und verk�ndet, ist die Unzul�nglichkeit des Patriotismus im Hinblick auf den grundlegenden Wandel, der im wirtschaftlichen Leben der Gesellschaft und in der gegenseitigen Abhangigkeit der Nationen und infolge des Zusammenschrumpfens der Welt durch die Revolution auf dem Gebiet der Verkehrs- und Nachrichtenmittel eingetreten ist. Dies sind Zust�nde, die in den Tagen Jesu Christi ... nicht bestanden noch bestehen konnten. Er ruft nach einer umfassenden Treue, die den kleineren Formen der Treue nicht widerstreiten sollte und es tats�chlich auch nicht tut. Er gibt eine Liebe ein, die, im Hinblick auf ihre Weite, die Liebe zum eigenen Lande ein- und nicht ausschlie�en mu�. Er legt durch die Treue, die er eingibt, und die Liebe, zu der er anregt, den einzigen Grund, auf dem der Entwurf des Weltb�rgertums gedeihen und der Bau einer Welteinheit ruhen kann. Er besteht jedoch auf der Unterordnung nationaler Gesichtspunkte und sonderstaatlicher Belange unter die gebieterischen und h�heren Anspr�che der gesamten Menschheit, zumal in einer Welt voneinander Abhangiger Nationen und V�lker der Nutzen des Teiles am besten durch den Nutzen des Ganzen erreicht wird.�556

Bahá'u'lláhs Lehren verlangen nicht nur, da� Seine Anh�nger ihrer Regierung treu sind, sondern es wird ihnen auch ausdr�cklich und streng verboten, sich an irgendeiner Umsturzbewegung politischer oder sozialer Art zu beteiligen.

Viscount Herbert Samuel, Hochkommissar f�r Pal�stina w�hrend der britischen Mandatszeit, schrieb im August 1959, da� dieBahá'í �... allgemein als ein wertvolles Element in der Bev�lkerung, als intelligent, ordentlich, wohlerzogen und vor allem zuverl�ssig angesehen werden. Im Dienste der Regierung und als kaufm�nnische Angestellte waren sie als unbestechlich sehr gesch�tzt,... von anst�ndigem Betragen und h�flich gegen andere...� �Der Baha'i-Glaube�, sagte Samuel, �n�tigt seinen Nachbarn Achtung und Wohlwollen ab.�557

Da� die Bahá'í in allen L�ndern redliche, n�tzliche und beliebte B�rger sein sollen, geht aus den folgenden Ratschl�gen hervor, welche Bahá'u'lláh Seinen Anh�ngern gibt:

1. �Es ist in dieser Zeit eines jeden Menschen Pflicht, sich fest an das zu halten, was das Wohl aller V�lker und gerechten Regierungen f�rdert und ihre Stufe erh�ht.�558

2. �La� Lauterkeit und Redlichkeit all dein Handeln auszeichnen.�559

3. �Der ist wirklich ein Mensch, der sich heute dem Dienst am ganzen Menschengeschlecht hingibt.�560

4. �Veredelt euere Zunge durch Wahrhaftigkeit, o Menschen, und ziert euere Seele mit dem Schmuck der Ehrlichkeit. H�tet euch, o Menschen, da� ihr nicht gegen jemanden falsch seid. Seid Gottes Treuh�nder unter Seinen Gesch�pfen...�561

Dies ist wieder eine Frucht, an der Sie den Baum Bahá'u'lláhs pr�fen k�nnen.

6. Die dritte Frucht: Religion
Bahá'u'lláh schreibt:

�O ihr Erdenbewohner! Die Religion Gottes ist f�r Liebe und Einheit da; macht sie nicht zum Grund f�r Streit und Feindschaft...

Durch diesen einen Vers [�Sprich: Alle Dinge sind von Gott.�] werden streitende V�lker und Geschlechter zum Lichte wahrer Einheit gelangen.�562

Bahá'u'lláh lehrt, da� es so, wie es nur einen Gott gibt, auch nur eine Religion gibt. Alle gro�en Offenbarer haben diese eine Religion gelehrt. Es gibt, wie Bahá'u'lláh uns sagt, keine Erl�sung ausschlie�lich f�r den Hindu, den Juden, den Zoroastrier, den Buddhisten, den Christen, den Muslim oder den Baha'i.

Der Baha'i-Glaube ist keine Sekte, sondern eine unAbhangige Religion. Der ber�hmte Historiker Arnold Toynbee wurde nach Bahá'u'lláhs Glauben gefragt. Er antwortete: �Meine Meinung ist, 1. da� das Baha'itum zweifellos eine Religion ist; 2. da� das Baha'itum eine unAbhangige Religion ist, die auf der gleichen Stufe steht mit dem Islam, dem Christentum und den anderen anerkannten Weltreligionen. Baha'itum ist keine Sekte irgendeiner anderen Religion; es ist eine besondere Religion und hat denselben Status wie andere anerkannte Religionen.

Diese Meinung gr�ndet sich sowohl auf Forschung wie auf pers�nliche Bekanntschaft mit Baha'i.�563

Alle diese reinen, heiligen Glaubensformen sind Teile der einen ewigen Religion Gottes, die immer weiter fortschreitet. Keine einzige Religion ist die einzige, die ausschlie�liche oder letzte Ausgie�ung der Wahrheit durch den allm�chtigen Gott.

Jede Religion ist wahr, sch�n und g�ltig. Sie ist f�r das Zeitalter, in dem sie erscheint, die eine Botschaft Gottes. Sie ist die einzige Wahrheit f�r das jeweilige Zeitalter, aber nicht die letzte. Sie ist nur ein Teil einer einzigen, gro�en, voranschreitenden, niemals endenden Religion Gottes, die keinen Anfang hat und kein Ende haben wird.

Obgleich Gottes Wort - der Heilige Geist - nur eines ist, sind der Sprecher, der Boten dieses Wortes, viele. Es ist wie das eine Licht in vielen Lampen.

In allen gro�en Religionen der Welt findet sich die Goldene Regel:

Im Hinduismus: Die goldene Regel ist, f�r andere so zu handeln, wie du f�r dich selbst handelst.

Im Judentum: Was du nicht w�nschest, da� dir dein N�chster tue, das tue du ihm nicht.

In der zoroastrischen Religion: Wie du tust, wird dir getan werden.

Im Buddhismus: Man soll f�r andere das Gl�ck suchen, das man sich selbst w�nscht.

Im Christentum: �Alles nun, was ihr wollt, da� euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!�564

Im Islam: Keiner von euch soll seinen Bruder so behandeln, wie er selbst nicht behandelt werden m�chte.

In der Baha'i-Religion: �Wenn du auf Barmherzigkeit siehst, dann gib auf, was dir Nutzen bringt, und halte dich an das, was der Menschheit n�tzt. Und wenn du auf Gerechtigkeit siehst, dann w�hle f�r deinen N�chsten, was du f�r dich selbst w�hlst.�565

In den Lehren Bahá'u'lláhs wird die Religion mit einer wachsenden Pflanze verglichen. Dr. Esslemont, der sich viele Jahre mit den Baha'i-Lehren befa�te, erkl�rt dazu: �Die Religion Gottes ist eine Religion, und alle Offenbarer haben sie gelehrt. Sie ist aber etwas Lebendiges und Weiterwachsendes, nichts Lebloses oder Unver�nderliches. In den Lehren Mose sehen wir die Knospe, in denen Christi die Bl�te, in denen Bahá'u'lláhs die Frucht. Die Bl�te vernichtet nicht die Knospe, noch zerst�rt die Frucht die Bl�te. Sie zerst�ren nicht, sondern sie erf�llen. Die Knospenschalen m�ssen abfallen, damit die Bl�te bl�hen kann, und die Bl�tenbl�tter m�ssen abfallen, damit die Frucht wachsen und reifen kann. Waren etwa die Knospenschalen und die Bl�tenbl�tter schlecht oder nutzlos, da� sie abgeworfen wurden? Nein, beide waren zu ihrer Zeit gut und notwendig; ohne sie h�tte sich keine Frucht entwickeln k�nnen. So ist es auch mit den verschiedenen Lehren der Offenbarer. Ihre �u�ere Form ver�ndert sich von Zeit zu Zeit, aber jede Offenbarung ist die Erf�llung der vorhergehenden. Sie sind nicht getrennt, auch sind sie nicht ohne �bereinstimmung miteinander. Sie sind vielmehr verschiedene Stufen in der Lebensgeschichte der einen Religion, die schrittweise offenbart wurde als Samen, als Knospe und als Bl�te und die nun in die Stufe der Fruchtreife eingetreten ist.�566

Somit ist kein Schritt wichtiger als der andere. Kein Schritt ist der einzige. Keine Stufe ist die letzte, nicht einmal die Stufe der Frucht. Die Frucht ist der erf�llte Zweck des Samens. Sie ist das Endstadium eines Zyklus, aber aus der Frucht kommt der Same eines anderen gro�en Zyklus. Die Religion Gottes schreitet stets fort und endet nie; wie der Regen h�rt sie niemals auf, der Menschheit das Wasser des Lebens zu spenden.

Diese Einheit und stufenweise Entfaltung geistiger Wahrheit kann man aus der Bibel ersehen. Moses wu�te, da� Seine Anh�nger nicht alle Seine Lehren verstehen konnten, und Er sagte:

�Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, erwecken aus dir und aus deinen Br�dern; dem sollt ihr gehorchen.�567

Dies sagte das Kommen Christi voraus. Als Er kam, erinnerte Christus das Volk Seiner Zeit an diese Worte Moses, indem Er sagte:

�Wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben.�568

Dann tadelte Christus sie, da� sie blind seien. Er sagte:

�Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubet, wie werdet ihr meinen Worten glauben?�569

Sp�ter sprach Christus fast dieselben Worte zu Seinen J�ngern wie einst Moses zu den Seinen.

Christus wu�te, da� sie nicht alles verstehen konnten, was Er sie gelehrt hatte. Er war oftmals entt�uscht �ber ihre Unf�higkeit, Seine Gedanken zu erfassen. Er verhie� ihnen, da� ein anderer kommen und der Menschheit die verborgenen Wahrheiten erkl�ren werde. Er sagte:

�Ich habe euch noch viel zu sagen, aber ihr k�nnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten.�570

Dies sagte das Kommen des Messias voraus. Als Bahá'u'lláh kam, erinnerte Er das Volk Seiner Zeit an diese Worte Christi. Er sagte:

�H�ret ihr nicht die Worte Jesu, des Geistes Gottes: ... �Wenn Er, der Geist der Wahrheit kommt, wird Er euch in alle Wahrheit leiten.��571

Bahá'u'lláh tadelt sie wegen ihrer Blindheit. Er sagt:

�Warum also vers�umtet ihr, Ihm zu nahen?... Als Er die Wahrheit brachte, weigertet ihr euch, das Angesicht Ihm zuzuwenden...�572

Bahá'u'lláh richtete besondere Briefe an die Oberh�upter der Christenheit. Die Briefe kann man nachlesen. Er riet ihnen dringend, ihre Herden in das heilige Gehege zu f�hren. Unter anderem sagt Er:

�Kommt, o ihr Menschen... Z�gert nicht, auch nicht eine Stunde!�573

Bahá'u'lláh verk�ndet:

�Wahrlich, Ich sage: Je schlimmer die Religion verf�llt, desto widerspenstiger werden die Gottlosen.�574

Bahá'u'lláh r�t auch den V�lkern aller Religionen, den Geboten zu folgen, die Christus in Seiner ber�hmten Bergpredigt gibt:

�... das zu verk�nden, was der Sprecher am Sinai dargelegt hat, und in allen Angelegenheiten Gerechtigkeit walten zu lassen.�575

Bahá'u'lláh betont in Seinen Schriften immer wieder die Einheit der Religion und der Offenbarer. An einer Stelle sagt Er:

�Wisse und sei darin sicher, da� das Wesen aller Propheten Gottes eines und dasselbe ist. Ihre Einheit ist absolut. Gott, der Sch�pfer, spricht: Es gibt keinerlei Unterschied zwischen den Tr�gern Meiner Botschaft. Sie alle haben nur ein Ziel, ihr Geheimnis ist das gleiche. Einem von ihnen gr��ere Ehre zu erweisen als anderen, einige von ihnen �ber die �brigen zu erh�hen, ist keineswegs zul�ssig. Jeder wahre Prophet hat Seine Botschaft als wesensgleich mit der Offenbarung jedes anderen Ihm vorangegangenen Propheten angesehen. Wenn daher ein Mensch vers�umt, diese Wahrheit zu verstehen, und sich darum in eitlen, unziemlichen Worten ergeht, wird niemand mit klarem Blick und erleuchtetem Verstand sich durch so leeres Gerede in seinem Glauben schwankend machen lassen.�576

Bahá'u'lláh wendet sich an die V�lker aller Religionen der Welt und sagt:

�Selig ist, wer sich fest an das Seil der Freundlichkeit und des zarten Erbarmens h�lt, frei von Ha� und Feindseligkeit.�577

Das Traurige an den heutigen Religionen sei, sagt Bahá'u'lláh, da� die Menschen des Boten gedenken und dar�ber Seine Botschaft vergessen. Sainte Beuve578 sagte den Leuten in Frankreich, sie h�tten l�ngst aufgeh�rt, Christen zu sein, und seien zu Sektierern geworden, denn sie interessierten sich mehr f�r die Lampe als f�r das Licht.

Die Offenbarer sind Spiegel, auf die die Sonne der Wahrheit Gottes scheint. Nicht der Spiegel ist die Wahrheit, sondern das Licht, das in ihm scheint. Christus betont dies, wenn Er sagt, da� Gott es sei, an den die Menschen glauben m��ten, nicht Er, Jesus. Er sprach:

�Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat.�579

Von den Stiftern der verschiedenen Religionen der Welt spricht Bahá'u'lláh mit gro�er Liebe. Er r�t Seinen Anh�ngern, mit den Angeh�rigen aller Glaubensbekenntnisse mit strahlendem und freundlichem Wesen zu verkehren. Er erinnert sie:

�Ihr seid alle die Bl�tter eines Baumes und die Tropfen eines Meeres.�580

Pavri schreibt in seinem Buch, The Coming World Teacher, �... unter den Bahá'í findet sich diese bemerkenswerte Bewegung, die Br�derlichkeit unter den Religionen, eine Br�derlichkeit, die nur ein g�tter- und menschengleicher Lehrer m�glich machen kann.�

Bahá'u'lláh ruft Seine Anh�nger auf, ihr Leben dem Wohlergehen und dem Gl�ck der V�lker aller Religionen und Nationen zu widmen. Zu denen, die Ihm folgen wollen, sagt Er:

�Wendet euch der F�rderung von Wohlfahrt und Ruhe unter den Menschenkindern zu. Widmet eueren Geist und Willen der Erziehung der V�lker und Geschlechter auf Erden, damit die Zwietracht, die diese Erde spaltet, durch die Macht des Gr��ten Namens von ihrem Angesicht getilgt und alle Menschen zu Verfechtern einer Ordnung und zu Bewohnern einer Stadt werden. Erleuchtet und heiligt euere Herzen. La�t sie nicht entweiht werden von den Dornen des Hasses und den Disteln der Bosheit. Ihr wohnt in einer Welt und seid durch das Wirken eines Willens erschaffen. Selig ist, wer sich mit allen Menschen im Geiste gr��ter Freundlichkeit und Liebe vereinigt.�581

Dies ist wieder eine Frucht, an der Sie den Baum Bahá'u'lláhs pr�fen und Sein Leben beurteilen k�nnen.

7. Die vierte Frucht: Das pers�nliche Leben

Bahá'u'lláh erkl�rte, da� Sein Kommen wie das Kommen Jesu Christi und aller anderen Offenbarer den Zweck verfolgt:

�... eine Wandlung und �nderung in der ganzen Wesensart der Menschheit zu bewirken, eine Wandlung, die sich �u�erlich wie innerlich erweisen und das innere Leben wie die �u�eren Verh�ltnisse gestalten soll.�582

Alle Boten Gottes erscheinen, wie Bahá'u'lláh erkl�rt, nur mit der Absicht,

�...die Menschenseelen zu erziehen und allen erschaffenen Dingen Gnade zu erweisen.�583

Bahá'u'lláh betont wiederholt die unbedingte Notwendigkeit eines reinen und heiligen pers�nlichen Lebens:

�Die wichtigste Pflicht an diesem Tag ist, euren Charakter zu l�utern, eure Sitten zu verbessern und euer Verhalten zu vervollkommnen.�584

Die Anh�nger Seines Glaubens

�... m�ssen einen solchen Charakter, ein solches Benehmen unter Seinen Gesch�pfen aufweisen, da� sich der Duft ihrer Heiligkeit �ber die ganze Welt verbreitet und die Toten belebt.�585

Bahá'u'lláh schrieb ein ganzes Buch zum Thema des pers�nlichen Lebens der an Gott Glaubenden. Es hei�t Die Verborgenen Worte.

George Townshend, ehemaliger Erzdiakon von Clonfert und Domherr der St. Patrickskathedrale in Dublin (Irland), schrieb in seiner Einf�hrung zur englischen Ausgabe der �Hidden Words� �ber dieses B�chlein: �Die Verborgenen Worte sind weder ein Auszug noch eine geordnete Darstellung. Sie sind eine neue Sch�pfung. Sie sind ein Strom heiliger D�fte. Sie sind ein Brennpunkt, in dem sich alle gro�en Leuchten der Vergangenheit in einem Licht b�ndeln und alles Gestrige Gottes zum Heutigen wird.

Sie sind uns gegeben als eine geistige Macht, durchdrungen von der Gegenwart aller geistigen Herrscher der Vergangenheit... Nie zuvor war der Menschheit ein solch helles Licht ausstrahlendes Buch gegeben worden. Es enth�lt die Summe aller Offenbarungen in vollendeter Form, kraftvoll erneuert und zu vollkommener Einheit zusammengef�gt durch die kr�nenden Worte Bahá'u'lláhs.�

Bahá'u'lláh sagt von den Verborgenen Worten:

�Dies ist aus dem Reiche der Herrlichkeit herabgekommen, ge�u�ert mit der Zunge der Kraft und Macht und einstens den Propheten offenbart. Als Zeichen der Gnade f�r die Gerechten haben Wir daraus den Wesenskern entnommen und in das Gewand der K�rze gekleidet, damit sie dem Bunde Gottes die Treue halten, Gottes Pfand durch ihr Leben einl�sen und im Reiche des Geistes den Edelstein g�ttlicher Tugend erlangen.�586

Das Buch beginnt:

�O Sohn des Geistes! Von allem das Meistgeliebte ist Mir die Gerechtigkeit. Wende dich nicht ab von ihr, wenn du nach Mir verlangst, und vergi� sie nicht, damit ich dir vertrauen kann! Mit ihrer Hilfe sollst du mit eigenen Augen sehen, nicht mit denen anderer, und durch eigene Erkenntnis Wissen erlangen, nicht durch die deines N�chsten. Bedenke in deinem Herzen, wie du sein solltest. Wahrlich, Gerechtigkeit ist Meine Gabe und das Zeichen Meiner Gnade! So halte sie dir vor Augen.�587

Von diesem Geist der Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit spricht William O. Douglas, Richter am h�chsten Gericht der USA, in seinem Buche West of the Indus. Er erw�hnt seinen Besuch in Iran, dem Geburtsland Bahá'u'lláhs, und den Glauben. Von den Anh�ngern Bahá'u'lláhs dortzulande sagt Douglas: �Unter den Bahá'í gibt es viele Kaufleute. Sie erfreuen sich eines sehr guten Rufes. Der Grund daf�r ist, da� sie einen hohen ethischen Ma�stab an alle ihre Handlungen anlegen. Die Gesch�ftsleute in den Basaren sind schnell dabei, ihren Vorteil wahrzunehmen; sie betr�gen und schieben ihren Kunden falsche oder minderwertige Ware zu. Niemals die Baha'i. Sie sind �u�erst gewissenhaft in ihren Handlungen, und infolgedessen nimmt ihr Ansehen zu.�

Die folgenden Verse aus den Verborgenen Worten vermitteln den Geist der Worte Bahá'u'lláhs:

�O ihr Reichen auf Erden! Die Armen in eurer Mitte sind Mein Pfand; h�tet Mein Pfand und trachtet nicht nur nach eurem Wohlergehen.

O Sohn des Seins! Wie konntest du deine eigenen Fehler vergessen und dich mit den Fehlern der anderen befassen? Wer solches tut, ist von Mir verworfen.

O Sohn des Menschen! Sprich nicht �ber die S�nden anderer, solange du selbst ein S�nder bist. So du dieses Gebot �bertrittst, bist du verworfen - dies bezeuge Ich dir.

O Mein Diener! Befreie dich aus den Banden dieser Welt und l�se deine Seele aus dem Gef�ngnis des Selbstes. Ergreife die Gelegenheit, denn niemals kehrt sie wieder.�588

In allen Seinen Schriften dr�ckt Bahá'u'lláh Gedanken aus wie diese:

�Das Wesen des Glaubens ist, wenig Worte zu machen und eine F�lle von Taten aufzuweisen.�589

�Sei achtsam, ... da� du nicht auf den Wegen jener wandelst, deren Worte sich von ihren Taten unterscheiden.�590

�Ihr m��t edle, k�stliche Fr�chte tragen. ... B�ume, die keine Frucht tragen, waren seit je f�r das Feuer bestimmt.�591

�La�t euere Taten F�hrung f�r die ganze Menschheit sein... Durch euere Taten aber k�nnt ihr euch vor anderen auszeichnen. Durch sie kann der Glanz eueres Lichtes �ber die ganze Erde verbreitet werden.�592

Die Lehren Bahá'u'lláhs bieten f�r das pers�nliche Verhalten folgende Ratschl�ge:

�Begn�gt euch nicht, nur mit Worten Freundschaft zu erweisen, la�t vielmehr eure Herzen gl�hen in liebevoller Freundlichkeit gegen�ber allen, die eure Wege kreuzen.�593

�Erweist den Kranken und Leidenden gr��te G�te und Mitgef�hl. Dies hat tiefere Wirkung als das Heilmittel selbst. Ihr sollt immer diese Liebe ... und Zuneigung f�hlen lassen, wenn ihr die Leidenden und Betr�bten besucht.�594

Nachdem Tolstoj, der Verfasser von Krieg und Frieden, die Schriften des Baha'i-Glaubens gelesen hatte, schrieb er, da� die Lehren Bahá'u'lláhs uns �jetzt die h�chste und reinste Form religi�ser Lehren zeigen�.595

Wer ein Anh�nger Bahá'u'lláhs wird, der nimmt sich die folgenden Worte f�r sein pers�nliches und inneres Leben zu Herzen:

�O ihr Geliebten des Herrn! In dieser heiligen Sendung ist keinerlei Streit und Zank gestattet. Jeder Angreifer beraubt sich der Gnade Gottes. Jeder hat die Pflicht, allen V�lkern und Geschlechtern der Welt, ob Freunde oder Fremde, reinste Liebe, redlichstes Verhalten, Offenheit und aufrichtiges Wohlwollen entgegenzubringen.

So stark mu� der Geist g�tiger Liebe sein, da� sich der Fremde als Freund, der Feind als wahrer Bruder f�hlt und keinerlei Unterschied zwischen ihnen besteht; denn alles Umfassende ist von Gott, alle Grenzen sind irdisch... So m�ssen auch die Diener des einen wahren Gottes der ganzen Menschheit gro�z�gig und umfassend Liebe und G�te erweisen. Keinerlei Schranken und Grenzen sind in dieser Hinsicht gestattet.

So stark mu� der Geist der Liebe und liebevollen G�te sein, da� sich der Fremde als Freund, der Feind als wahrer Bruder f�hlt und da� keinerlei Streitpunkte zwischen ihnen bestehen. Denn das Allumfassende ist von Gott, und alle Schranken sind irdisch... In gleicher Weise m�ssen Zuneigung und liebevolle G�te der Diener des einen wahren Gottes gro�z�gig und allgemein auf die ganze Menschheit ausgedehnt werden. Vorbehalte und Beschr�nkungen sind in dieser Hinsicht in keiner Weise erlaubt.

Verkehret darum, o meine liebenden Freunde, mit allen V�lkern, Geschlechtern und Religionen der Welt in h�chster Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit, Treue, G�te, voll Wohlwollen und Freundlichkeit, damit die ganze Welt ... vom heiligen Entz�cken der Gnade Bahá'u'lláhs erf�llt werde, damit Unwissenheit, Feindschaft, Ha� und Groll aus der Welt verschwinden und die Finsternis der Entfremdung zwischen den V�lkern und Geschlechtern der Welt dem Lichte der Einheit weiche. Sind andere V�lker und Nationen euch gegen�ber treulos, so erweist ihnen Treue; sind sie ungerecht gegen euch, so erweist ihnen Gerechtigkeit; halten sie sich von euch fern, so zieht sie zu euch hin; zeigen sie sich feindselig, so seid freundlich zu ihnen; vergiften sie euch das Leben, so vers��t ihnen die Seele; verletzen sie euch, so seid ein Balsam f�r ihre Wunden. Das sind die Tugenden der Aufrichtigen! Das sind die Tugenden der Wahrhaftigen!�596

Der englische Geistliche J. Tyssul Davis spricht in seinem Buch A League of Religions �ber das Muster des pers�nlichen Lebens, das Bahá'u'lláh aufgestellt hat. Er schreibt: �Die Baha'i-Religion hat ihren Weg gemacht, ... weil sie den Bed�rfnissen ihrer Zeit entgegenkommt. Sie eignet sich besser f�r die gro�z�gigeren Gesichtspunkte unserer Zeit als die sich streng abschlie�enden �lteren Glaubensbekenntnisse. Einige ihrer Wesensz�ge sind ihre �berraschende Aufgeschlossenheit und Duldsamkeit. Sie best�tigt alle gro�en Religionen als wahr und ihre Schriften als g�ttlich inspiriert... Ihr ethisches Ideal steht sehr hoch und ist von einer Art, die wir Abendl�nder als �christus�hnlich� bezeichnen. �Was tut er mit seinen Feinden, da� er sie zu Freunden gewinnt?� wurde mit Bezug auf den verstorbenen H�ter, Shoghi Effendi, gefragt. Was den Forschenden in Erstaunen setzt, ist nicht irgend etwas in der Ethik oder der Philosophie dieser Bewegung, sondern der au�erordentliche Widerhall, den ihr Ideal in einer so gro�en Zahl von Menschen erweckt hat, der m�chtige Einflu�, den dieser Ma�stab tats�chlich auf das Verhalten aus�bt... �An ihren Fr�chten sollt ihr sie erkennen!� Wir k�nnen dieser mutigen Religion zum Willkommen nur ein �Gl�ckauf!� zurufen. Wir k�nnen nicht anders, als in ihrer T�tigkeit einen neuen Beweis f�r das lebendige Zeugnis vom Wirken des immer wachen Geistes Gottes in den Herzen der Menschen unserer Zeit zu erkennen...�597

Bahá'u'lláh hat den folgenden Ma�stab pers�nlichen Verhaltens gegeben, den alle Seine Anh�nger beachten sollen:

�Sei freigebig im Gl�ck und dankbar im Ungl�ck. Sei des Vertrauens deines N�chsten wert und schaue hellen und freundlichen Auges auf ihn. Sei ein Schatz dem Armen, ein Mahner dem Reichen, eine Antwort auf den Schrei des Bed�rftigen, und halte dein Versprechen heilig... Sei zu keinem Menschen ungerecht... Sei wie eine Lampe f�r die, so im Dunkeln gehen, ...ein Meer f�r die D�rstenden, ein sch�tzender Port f�r die Bedr�ngten, St�tze und Verteidiger f�r das Opfer der Unterdr�ckung... Sei ein Heim dem Fremdling, ein Balsam dem Leidenden, dem Fl�chtling ein starker Turm. Sei dem Blinden Auge und ein Licht der F�hrung f�r den Fu� des Irrenden, ... Lebenshauch dem K�rper der Menschheit...�598

Dies ist eine andere Frucht vom Baume Bahá'u'lláhs.

Christus sagte: �An ihren Fr�chten sollt ihr sie erkennen.� Dies ist eine der Fr�chte, an denen ich beurteilen konnte, ob Bahá'u'lláh ein wahrer oder ein falscher Prophet war.

8. Ein forschendes Auge

Der irische Gelehrte George Townshend, ehemals Archidiakon von Clonfert, stellte fest, da� moderne Denker, wenn sie �ber Weltregierung, soziale Sicherheit, eine internationale Sprache, Weltgerichtsh�fe und Menschenrechte sprechen, nur mit anderen Worten dieselben Themen anschlagen, die Bahá'u'lláh vor einem Jahrhundert in ewig g�ltiger Sprache aufgestellt hatte.

Die folgenden Kapitel bieten eine kleine Auslese von anderen �Fr�chten�, die ich von dem lebensstarken Baum, den Bahá'u'lláh in die Welt pflanzte, gesammelt habe.

�Jedermann soll unAbhangig die Wahrheit erforschen!�

Wissenschaftliche Methoden zur L�sung unserer Probleme hei�t Bahá'u'lláh nicht nur gut, Er ermutigt vielmehr nachdr�cklich dazu. Um Dr. Esslemont zu zitieren: �Bahá'u'lláh verlangt von niemandem, Seine Darlegungen und Seine Zeichen blindlings anzuerkennen. Im Gegenteil, Er stellt an die Spitze Seiner Lehren nachdr�ckliche Warnungen vor blinder Anerkennung einer Autorit�t und dringt in alle, Auge und Ohr zu �ffnen und von ihrer eigenen Urteilskraft unAbhangig und furchtlos Gebrauch zu machen, um die Wahrheit zu ermitteln. Eingehende Nachforschungen machte Er zur Pflicht und hielt sich nie zur�ck, als h�chsten Beweis Seiner Offenbarung, Seine Worte und Werke und ihre Wirkung durch Wandlung des Lebens und Charakters der Menschen darzutun.�599

Bahá'u'lláh forderte, da� der Mensch

�... mit forschendem Blick in alles eindringe.�600

Jeder einzelne Mensch sollte selbst die geistige Wahrheit erforschen. Seine Beziehung zum allm�chtigen Gott steht einzig und allein in seiner eigenen Verantwortung. Er kann von der Erfahrung und Weisheit anderer lernen und sollte dies auch tun, aber was andere fanden, sollte er f�r sich selbst nicht ohne eigene sorgf�ltige Erforschung als endg�ltige Wahrheit annehmen.

Da� die Erforschung geistiger Wahrheit ununterbrochene Bem�hung erfordert, wird uns in der Bibel gesagt.

Im 5. Buch Mose steht:

�Wenn du aber dort den Herrn, deinen Gott, suchen wirst, so wirst du ihn finden, wenn du ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen wirst.�601

Der Prophet Jeremia wiederholt dies und sagt:

�Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen.�602

In dem Kapitel, in dem Christus vor falschen Propheten warnte und sagte: �An ihren Fr�chten sollt ihr sie erkennen�, befahl Er auch Seinen Anh�ngern, ernstlich zu suchen:

�... suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan ... und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.�603

Bahá'u'lláh schrieb:

�So erhebet euch und trachtet mit aller Begeisterung eueres Herzens, mit allem Verlangen euerer Seele, mit der ganzen Inbrunst eueres Willens und mit dem gesamten Bem�hen eueres ganzen Seins danach, zum Paradiese Seiner Gegenwart zu gelangen.�604

Bahá'u'lláh sagte wie Christus, da� dies nicht leicht sei, denn �viele sind berufen, aber wenige sind auserw�hlt�. Er sagte:

�Erst wenn die Lampe des Suchens, des ernsten Strebens, des sehnlichen Verlangens, der leidenschaftlichen Ergebung ... im Herzen des Suchers entz�ndet ist, ... wird das Dunkel des Irrtums vertrieben, werden die Nebel des Zweifels und der �ngste zerstreut, bis die Lichter der Erkenntnis und Gewi�heit sein Wesen einh�llen.�605

Die Suche nach Wahrheit, so lehrte Bahá'u'lláh, ist nicht der ganze Zweck des Lebens. Wenn die Wahrheit gefunden ist, sollte sie nicht beiseite gelegt werden. Sie mu� im Herzen des Suchers Wurzeln schlagen und in seinem Leben Frucht tragen, sonst wird sie ihm nichts n�tzen. Bahá'u'lláh befiehlt dem Menschen:

�... da� er sich von eitlem Wahn und Nachahmung frei mache, mit dem Auge der Einheit das herrliche Werk Seiner H�nde schaue und mit forschendem Blick in alles eindringe.�606

Die Lehren Bahá'u'lláhs sagen deutlich: �Die gr��te Gabe Gottes f�r den Menschen ist sein Verstand.�

Er mu� ihn voll n�tzen, um die Wahrheit zu finden.

Dies ist eine weitere Frucht vom Baume Bahá'u'lláhs.

9. Der Vogel mit zwei Schwingen

In der ganzen Welt sollen Mann und Frau gleiche Rechte, Ehren, Bildungs- und Lebensm�glichkeiten genie�en.

Bahá'u'lláh legte gro�en Wert auf dieses Prinzip. Seine Lehren betonen die Tatsache, da� es die Mutter ist, die das Kind w�hrend seiner fr�hen und empf�nglichsten Jahre zuerst unterweist; darum ist es von gr��ter Wichtigkeit, da� die Mutter gut erzogen ist.

Die allgemeine Erziehung, die Bahá'u'lláh f�r die ganze Welt fordert, w�rde Knaben und M�dchen die gleichen M�glichkeiten geben.

Die Baha'i-Lehren besagen, wenn �berall in der Welt die Stellung der Frau soweit gehoben wird, da� sie der des Mannes gleichwertig ist, wird in der ganzen Welt die gesellschaftliche Stabilit�t und Wohlfahrt bedeutend verbessert werden.

Bahá'u'lláhs Lehren sagen auch:

�Ist die Mutter gebildet, werden auch ihre Kinder gut erzogen. Ist die Mutter weise, wird sie auch die Kinder auf den Weg der Weisheit leiten. Ist die Mutter religi�s, wird sie auch ihren Kindern zeigen, wie sie Gott lieben m�ssen. Ist die Mutter sittlich stark, wird sie auch ihre Kinder auf den Pfad der Rechtschaffenheit f�hren.�607

Die Hebung der Stellung der Frau ist eines der grundlegenden Prinzipien Bahá'u'lláhs.

In Seinen Lehren steht geschrieben:

�Die Menschheit gleicht einem Vogel mit seinen zwei Schwingen: die eine ist das m�nnliche, die andere das weibliche Geschlecht. Sofern nicht beide Schwingen stark sind und durch eine gemeinsame Kraft bewegt werden, kann sich der Vogel nicht himmelw�rts schwingen. Dem Geist des heutigen Zeitalters entsprechend m�ssen die Frauen Fortschritte machen und ihre Aufgaben in allen Bereichen des Lebens erf�llen, um denM�nnern gleichzukommen. Sie m�ssen... sich gleicher Rechte erfreuen.�608

Diese Lehren wurden von Bahá'u'lláh in einer Zeit verk�ndet, in der die Stellung der Frau �berall in der Welt sehr niedrig war. In einigen Gebieten galt die Frau als nur wenig �ber dem Tier stehend.

Eine der gro�en Lehrergestalten in der Fr�hzeit des Glaubens war eine Frau. Ihr Name war �hirih, der Name bedeutet �die Reine�. Um ihres Glaubens willen erlitt sie den M�rtyrertod. Sie hatte sich bis zu ihrem Tod voll und ganz f�r ihren Glauben und den Fortschritt der Frauen eingesetzt. Man hat sie die erste M�rtyrerin f�r das Stimmrecht der Frauen genannt. Mutig und tapfer rief sie ihren H�schern zu: �Sie k�nnen mich t�ten, wann es Ihnen beliebt, aber die Emanzipation der Frauen k�nnen Sie nicht aufhalten.�609

Prof. E. J. Browne sagte, wenn dieser Glaube keinen anderen Anspruch auf Gr��e h�tte, gen�gte es, da� er eine Heldin wie �hirih hervorgebracht habe. Sir Valentine Chirol schrieb: �Keine Erinnerung, ruft tiefere Verehrung wach und entfacht mehr Begeisterung als die Erinnerung an sie, und der Einflu�, den sie zu Lebzeiten aus�bte, st�rkt noch heute ihr Geschlecht.�610

Dies ist eine weitere Frucht vom Baume Bahá'u'lláhs.

10. Der wahre Schatz

Erziehung und Bildung m�ssen f�r alle erreichbar werden.

Erziehung und Bildung sind der wahre Schatz der Menschheit, sagt Bahá'u'lláh, und die Lehrerschaft ist der m�chtigste Faktor der Kultur. Der Lehrerberuf ist einer der h�chsten, den der Mensch erstreben kann.

Erziehung und Bildung waren das erhabene Ziel aller heiligen Propheten seit Anfang der Welt, und im Glauben Bahá'u'lláhs kommen die fundamentale Bedeutung und die unbegrenzten M�glichkeiten der Erziehung klar zum Ausdruck.

Wenn richtige Erziehung und rechter Unterricht Allgemeingut werden, wird die Menschheit verwandelt und die Welt zum Paradies.

Bahá'u'lláh schreibt �ber �K�nste, Gewerbe und Wissenschaften�:

�Wissen gleicht den Fl�geln f�r des Menschen Leben, einer Leiter f�r seinen Aufstieg. Es ist jedermanns Pflicht, sich Wissen zu erwerben. Jedoch sollten solche Wissenschaften studiert werden, die den V�lkern auf Erden n�tzen, nicht solche, die mit Worten beginnen und mit Worten enden. Viel verdanken f�rwahr die V�lker der Welt den Wissenschaftlern und den Handwerkern. ... In der Tat, Wissen ist ein wahrer Schatz f�r den Menschen, eine Quelle des Ruhmes, der Gro�mut, der Freude, der Erhabenheit, des Frohsinns und der Heiterkeit. Also spricht die Zunge der Gr��e in diesem Gr��ten Gef�ngnis.�611

Es gen�gt nicht, nur Kenntnisse zu erwerben. Es ist ebenso wichtig zu wissen, wie man die richtigen Entscheidungen trifft. Darum ist die Erziehung und Charakterschulung von wesentlicher Bedeutung. Kenntnisse allein gew�hrleisten noch keine Weisheit.

Das Ged�chtnis mit Fakten aus Grammatik, Geographie, Sprachen, Rechnen und so weiter zu f�ttern, tr�gt verh�ltnism��ig wenig zu einem edlen und n�tzlichen Leben bei, wenn nicht gleichzeitig zur Sittlichkeit erzogen wird.

Dr. Esslemont sagt �ber Bahá'u'lláhs Lehren:

�Gegenw�rtig geh�rt ein wirklich gut erzogener Mensch zu den seltensten Erscheinungen, denn nahezu jedermann hat Vorurteile, verkehrte Ideale, irrige Vorstellungen und schlechte Gewohnheiten, die ihm von Kind auf anerzogen sind. Wie wenige werden von fr�her Kindheit an gelehrt, Gott von ganzem Herzen zu lieben und Ihm ihr Leben zu weihen, Dienst an der Menschheit als das h�chste Lebensziel aufzufassen und die Kr�fte zum Besten des Allgemeinwohls zu entwickeln. Sind dies doch sicherlich die wesentlichen Bestandteile einer guten Erziehung.�612

Vor einem Jahrhundert etwa erkl�rte Bahá'u'lláh die Schulpflicht f�r alle Kinder der Welt dringend notwendig. Wenn die Eltern nicht imstande sind, diese Verantwortung auf sich zu nehmen, dann, sagte Er, mu� die Gemeinde es tun. Kinder sind wie zarte gr�ne Zweige, und wenn die erste Erziehung richtig ist, werden sie gerade und stark wachsen. Wenn sie falsch ist, werden sich die Kinder falsch und schwach entwickeln. Sie werden bis zum Ende ihres Lebens durch die Erziehung beeinflu�t sein, die sie in ihren fr�hesten und wichtigsten Jahren erhalten haben.

Bahá'u'lláh sagte:

�Jedem Vater ist die Unterweisung seines Sohnes und seiner Tochter ... zur Pflicht gemacht. ... So jemand seinen Sohn oder den Sohn eines anderen aufzieht, ist es, als erziehe er einen Meiner S�hne.�613

Dies ist eine weitere Frucht, an der Sie den Baum von Bahá'u'lláh pr�fen k�nnen.

11. Niemand ist ein Fremder

Neben der jeweiligen Muttersprache mu� in der ganzen Welt eine internationale Sprache gelehrt werden.

Bahá'u'lláh hat angeordnet, da� eine Sprache weltweit entweder aus den vorhandenen ausgew�hlt oder neu geschaffen werden mu�. Dies wird eine gro�e Hilfe sein bei der Beseitigung von Mi�verst�ndnissen, die zwischen den Nationen und V�lkern bestehen, und dies wird den Handelsverkehr in der ganzen Welt erleichtern.

Die internationale Sprache wird eine Hilfssprache sein. Alle Bewohner eines Landes werden ihre Muttersprache mit ihrer Sch�nheit und ihrem Zauber beibehalten, aber au�erdem die internationale Hilfssprache lernen.

Bahá'u'lláh wies darauf hin, da� die Weltsprache wesentlich zur Errichtung eines dauernden Weltfriedens beitragen wird. Sie ist ein weiterer Schritt, um die Nationen der Welt in der Endzeit zur harmonischen Zusammenarbeit zu f�hren. Die Weltsprache war auch in der Schrift f�r jenen gro�en und schrecklichen Tag des Herrn prophezeit, an dem die Nationen zusammengefa�t w�rden. Das Alte Testament prophezeit:

�... mein Beschlu� ist es, die V�lker zu versammeln... Dann aber will ich den V�lkern reine Lippen geben, da� sie alle des Herrn Namen anrufen sollen und Ihm eintr�chtig dienen.�614

Bahá'u'lláhs Lehre sagt:

�Sie (die Weltsprache) wird die ganze Welt zu einer Heimat machen und der st�rkste Antrieb f�r den menschlichen Fortschritt werden. Sie wird das Banner der Einheit der Menschheit hochhalten. Sie wird die Erde zu einem Weltgemeinwesen machen.�615

Der Name �Bahá'u'lláh� wird niemals in irgendeiner anderen als dieser einen Form wiedergegeben. Moses wird manchmal �Moise� genannt; Jesus ist bekannt als Jesu oder Jeshua, aber Bahá'u'lláh wird immer Bahá'u'lláh geschrieben und ausgesprochen.

So wurde der Sinn der Worte des Propheten Sacharja erf�llt:

�Und der Herr wird K�nig sein �ber alle Lande. Zu der Zeit wird der Herr der einzige sein, und sein Name der einzige.�616

An die F�hrer der Nationen und die Mitglieder des �Hauses der Gerechtigkeit�, in deren H�nden die Wohlfahrt der Welt liegt, erlie� Bahá'u'lláh das Gebot:

�... eine der bestehenden Sprachen oder eine neue Sprache auszuw�hlen, die den Kindern in allen Schulen der Welt gelehrt werden soll, und ebenso eine Schrift. So wird die ganze Erde schlie�lich als ein einziges Land betrachtet werden.�617

W�rde dieses eine von Bahá'u'lláh aufgestellte Prinzip von den Nationen der Welt verwirklicht, so w�re aller Sprachenstreit mit den daraus resultierenden Mi�verst�ndnissen innerhalb einer Generation beigelegt.

Bahá'u'lláh schrieb zur �Einheit und Eintracht unter den Menschenkindern�:

�... das wichtigste Mittel f�r die F�rderung dieser Einheit ist, da� die V�lker der Welt sich gegenseitig in Wort und Schrift verstehen. ... Die herrlichste Frucht vom Baum der Erkenntnis ist dieses erhabene Wort: Ihr seid alle die Fr�chte eines Baumes und die Bl�tter eines Zweiges.�618

Dies ist eine weitere Frucht des Baumes Bahá'u'lláh, nach der wir Ihn beurteilen k�nnen.

12. Gef�hrten im Fortschritt

Religion mu� mit Wissenschaft und Vernunft �bereinstimmen, andernfalls ist sie nur Aberglaube.

Die Lehren Bahá'u'lláhs sagen deutlich:

�Was immer die Intelligenz des Menschen nicht zu begreifen vermag, sollte auch von der Religion nicht angenommen werden. Die Religion geht mit der Wissenschaft Hand in Hand, und jede Religion, die der Wissenschaft widerspricht, ist nicht die Wahrheit.�619

Um wiederum aus Dr. Esslemonts Darstellung der Lehren Bahá'u'lláhs zu zitieren: �Es ist eine der grundlegenden Lehren Bahá'u'lláhs, da� wahre Wissenschaft und wahre Religion immer miteinander in Einklang stehen m�ssen. Die Wahrheit ist eine. Wenn aber ein Streit aufkommt, so r�hrt dies nicht von der Wahrheit, sondern vom Irrtum her. Zwischen sogenannter Wissenschaft und sogenannter Religion gab es zu allen Zeiten heftige Streitigkeiten. Blickt man aber im Lichte wirklicher Wahrheit darauf zur�ck, so k�nnen wir sie jederzeit auf Unwissenheit, Vorurteil, Eitelkeit, Gier, Engherzigkeit, Unduldsamkeit, Eigensinn und dergleichen zur�ckf�hren - alles dem wahren Geist sowohl der Religion als der Wissenschaft fremd, denn beider Geist ist einer...�620

Das dr�cken auch die Worte Thomas Huxleys aus: �Die gro�en Taten der Philosophen waren nicht so sehr Fr�chte ihres Verstandes, als vielmehr der Leitung dieses Verstandes durch eine hochgradig religi�se Geisteshaltung. Die Wahrheit trat mehr durch ihre Geduld, ihre Liebe, ihre Herzenseinfachheit und ihre Selbstverleugnung zutage als durch ihren logischen Scharfsinn.�621

Der ber�hmte Mathematiker Boole versichert, da� �geometrische Folgerung im wesentlichen ein Vorgang des Gebets ist - ein Ruf des endlichen Geistes an das Unendliche um Licht �ber endliche Begriffe.�622

Die Baha'i-Lehre sagt �ber den in allen heiligen B�chern der Vergangenheit vorausgesagten Tag der �einen Herde und des einen Hirten�:

�In dieser Weltgesellschaft werden Wissenschaft und Religion, die beiden gewaltigsten Kr�fte im menschlichen Leben, in Einklang gebracht sein; sie werden zusammenwirken und sich harmonisch entwickeln.�623

Das Wort Wissenschaft kommt von �wissen�. Vorurteile und Vorrechte sind mit wahrem Wissen unvereinbar. Wenn der Mensch nach Wahrheit sucht, sei sie materiell oder geistig, mu� er seine vorgefa�ten Meinungen aufgeben. Die Harmonie zwischen Wissenschaft und Religion ist in den Lehren Bahá'u'lláhs �berall deutlich. Die Art, in der Seine Anh�nger angewiesen werden, die Wahrheit zu suchen, macht diesen Grundsatz v�llig klar:

�Um die Wahrheit zu finden, m�ssen wir unsere Vorurteile, unsere eigenen engen, trivialen Ansichten aufgeben; ein freier, aufgeschlossener Geist ist n�tig. Wenn unser Kelch vom Ich erf�llt ist, hat er keinen Raum mehr f�r das Wasser des Lebens. Die Tatsache, da� wir meinen, recht zu haben, alle anderen aber unrecht, ist das gr��te aller Hindernisse auf dem Weg zur Einheit; und Einheit ist n�tig, wenn wir zur Wahrheit kommen wollen, denn die Wahrheit ist nur eine. ...

Keine Wahrheit kann einer anderen Wahrheit widersprechen. Das Licht ist gut, in welcher Lampe es auch brennt, eine Rose sch�n, in welchem Garten sie auch bl�ht.

... Wenn wir uns von allen diesen Banden l�sen und mit ungebundenen Sinnen suchen, so werden wir auch f�hig sein, ans Ziel zu gelangen.�624

Vollkommene Harmonie zwischen Wissenschaft und Religion ist wesentlich f�r ein gl�ckliches, friedliches Zusammenleben in der menschlichen Gemeinschaft. Wenn die Religion die Wissenschaft beherrscht, verf�llt die Welt dem Aberglauben und Fanatismus. Wenn die Wissenschaft die Religion beherrscht, verfallen wir dem schlimmsten Materialismus und der Verderbtheit.

Unser religi�ses Leben mu� von einem hohen ethischen Bewu�tsein durchdrungen sein, damit wir die Energieen der Wissenschaft in die richtigen Bahnen lenken k�nnen, so da� ihre gewaltigen Kr�fte f�r die Wohlfahrt der Menschheit und nicht f�r ihre Vernichtung eingesetzt werden.

Die Lehren Bahá'u'lláhs sagen:

�Wenn die Religion, befreit von Aberglauben, �berlieferungen und unvern�nftigen Dogmen, ihre �bereinstimmung mit der Wissenschaft dartut, wird es in der Welt eine gro�e einigende, reinigende Kraft geben, die Krieg, Zwist, Mi�klang und Streit vor sich herfegt, dann wird die Menschheit in der Macht der Gottesliebe vereinigt sein.�625

Dies ist wieder eine andere Frucht am Baum der Lehren Bahá'u'lláhs.

13. Die Sch�nheit des Regenbogens

Alle Menschen sind die Kinder des einen Vaters Gott, die Br�der und Schwestern der einen Menschenfamilie.

Den Anh�ngern des Glaubens Bahá'u'lláhs ist folgendes geboten:

�Ihr werdet die Diener Gottes sein und in Seiner N�he wohnen, Seine g�ttlichen Gehilfen im Dienste an der ganzen Menschheit. Der ganzen Menschheit! Jedes menschlichen Wesens! Verge�t dies nie!�626

Bahá'u'lláh schreibt:

�Selig ist, wer seinen Bruder sich selbst vorzieht.�627

Wie m�chtig auch immer ein Eroberer sein mag, schlie�lich wird er doch ohne Besitzt�mer begraben. Nur ein kleines St�ckchen Erde bleibt ihm f�r seine Gebeine. Nicht anders wird jeder Krieger begraben. Die Welt, sagt Bahá'u'lláh, geh�rt Gott, und der Mensch bewohnt sie nur f�r eine kurze Spanne Zeit. Sein wichtigster Besitz aber, n�chst der Liebe Gottes, ist die Liebe zu seinen Mitmenschen.

Bahá'u'lláh betont, da� Gottergebenheit ein Leben bedingt, das dem Dienste an unseren Mitmenschen gewidmet ist. Wir k�nnen nicht Gott dienen, wenn wir nicht zugleich der Menschheit dienen. Wenn wir unseren Mitmenschen den R�cken kehren, kehren wir Gott den R�cken. Christus sagte:

�Was ihr nicht getan habt einem unter diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan.�628

In Bahá'u'lláhs Lehren k�nnen wir das Echo der Worte Christi vernehmen, der von dem, der nach Ihm kommen wird, sagt: �... denn von dem Meinen wird er's nehmen und euch verk�ndigen.�629

Bahá'u'lláh sagt uns, da� die Beseitigung des Rassendenkens alle Rassenprobleme l�sen wird. Wir sollten unsere Mitmenschen nicht als gelbe, rote, braune, schwarze oder wei�e Menschen sehen, sondern als Kinder unseres gemeinsamen Vaters Gott.

Die Farbunterschiede unter den Menschen sind in Wirklichkeit nur Zeichen erfreulicher Mannigfaltigkeit und Sch�nheit, sie sollten nicht Grund f�r Vorurteile und Absonderung sein. Sie sollten wie die vielen verschiedenen Farben in einem Blumengarten betrachtet werden, deren Vielfalt zur Sch�nheit des Ganzen beitr�gt.

Das menschliche Zusammenleben gestaltet sich �berall in der Welt verschieden. In einigen Gebieten gibt es Probleme zwischen Gesellschaftsschichten, in manchen zwischen Kasten, in anderen zwischen Religionen und in wieder anderen zwischen Rassen. Vorurteile haben wie Rost den Bau der menschlichen Gesellschaft zerfressen.

Es gen�gt nicht zu glauben, da� dies falsch ist und die Tatsache, da� es wirklich falsch ist, einfach hinzunehmen. Wenn wir wissen, da� es falsch ist, m�ssen wir auch handeln und es �ndern. Jeder Mensch hat die Kraft, diese Vorurteile aus seinem Leben zu entfernen.

Die Baha'i-Lehren sagen eindeutig:

�Eine Rasse herabzusetzen mit der Begr�ndung, sie sei sozial r�ckst�ndig, politisch unreif und zahlenm��ig in der Minderheit, verletzt gr�ndlich den Geist, der den Glauben Bahá'u'lláhs beseelt. Der Gedanke ihrer Unterteilung oder Spaltung widerspricht seinem eigentlichen Zweck, seinen Grunds�tzen und Idealen. ... Jegliche Ausgrenzung einer Klasse, eines Glaubensbekenntnisses oder einer Hautfarbe mu� aufgehoben werden, und sie darf sich unter keinem Vorwand irgendwelcher Art wieder breitmachen, wie gro� auch der Druck der Ereignisse oder der �ffentlichen Meinung sein mag. ... Ungleich den Nationen und V�lkern der Erde in Ost und West, demokratisch oder autorit�r, kommunistisch oder kapitalistisch, ob sie der Alten oder der Neuen Welt angeh�ren, ob sie die rassischen, religi�sen oder politischen Minderheiten in ihrem Rechtsbereich mi�achten, unterdr�cken oder ausrotten - jede fest begr�ndete, unter dem Banner Bahá'u'lláhs eingetragene Gemeinde mu� es stets als erste, unausweichliche Pflicht ansehen, jede Minderheit - gleich welchen Glaubens, welcher Rasse, Klasse oder Nation - zu unterst�tzen, zu ermutigen und zu sch�tzen.�630

Wenn Gottesliebe und N�chstenliebe in einem Land aussterben, dann schl�gt die Stunde der Sch�rer von Vorurteil und Ha�. Sie vertreiben Gott aus den Herzen und stellen G�tzen auf, die sie selbst geschaffen haben. Solche falschen G�tter sind: Vorrang einer Nation, einer Rasse, einer Klasse oder eines Glaubensbekenntnisses vor den anderen. Dies sind ungesunde und zerst�rerische Ideen. Sie wollen, da� eine Nation alle anderen V�lker beherrscht; sie wollen die V�lker der Welt einer einzigen Hautfarbe unterordnen; sie wollen Unterschiede zwischen Schwarzen und Wei�en, Gelben und Braunen, Wei�en und Gelben usw. Sie dulden die Herrschaft einer bevorzugten Klasse �ber alle anderen; sie mischen sich ein in das Recht des Menschen, nach seinem Willen zu glauben und zu beten. Dies sind finstere, b�se und falsche Lehren. Der Mensch, das Volk, die Nation, die solches glaubt und danach handelt, werden fr�her oder sp�ter den Zorn und die Strafe Gottes auf sich ziehen.631

Bahá'u'lláh hat geschrieben:

�Diese Handbreit Erde ist nur eine Heimat und eine Wohnstatt. Euch geziemt es, ... eure Herzen auf das zu richten, was Eintracht stiftet.�632

V�lliges Ablegen der Rassenvorurteile sollte heute die Losung der Gesellschaft sein. Die �chtung aller Vorurteile ist eine der Grundlehren des Glaubens Bahá'u'lláhs.

�Gott macht keinen Unterschied zwischen Wei�en und Schwarzen. Wenn das Herz rein ist, werden beide von Ihm angenommen. Gott sch�tzt die Menschen nicht nach ihrer Farbe oder Rasse ein. ... Vor Gott sind alle Menschen gleich ... keine Seele wird ausgegrenzt oder bevorzugt.

Die Farbe ist unwichtig; allein das Herz z�hlt.�633

�Wer die Menschheit liebt, steht h�her im Rang, gleich, welcher Nation, welchem Bekenntnis und welcher Farbe er angeh�rt...�634

Dies ist eine weitere Frucht vom Baume Bahá'u'lláhs, nach der Sie beurteilen k�nnen, ob er ein wahrer oder ein falscher Prophet ist.

14. Die jenseitigen Welten
Die Seele ist das Wesentliche an jedem Menschen.

Bahá'u'lláh lehrt, da� die Seele unsterblich ist. Sie wird so lange dauern, wie die Herrschaft Gottes dauert, und darum ist sie ewig. Bahá'u'lláh sagt:

�Wisse wahrlich, da� die Seele nach ihrer Trennung vom Leibe weiter fortschreitet, bis sie die Gegenwart Gottes erreicht, in einem Zustand und einer Beschaffenheit, die weder der Lauf der Zeiten und Jahrhunderte noch der Wechsel und Wandel dieser Welt �ndern k�nnen. Sie wird so lange bestehen, wie das Reich Gottes... Meine Feder stockt, wenn sie die H�he und Herrlichkeit einer so erhabenen Stufe geb�hrend zu beschreiben sucht.�635

Das wahre Ziel der Entwicklung durch zahllose Zeitalter war es, ein Lebewesen zu schaffen, das f�hig ist, �Gottes Ebenbild� zu werden.

Endzweck der Sch�pfung war es nicht, ein physisch vollkommenes Lebewesen zu entwickeln, das seinen H�hepunkt im Menschen erreicht. Der wahre Zweck aller Sch�pfung war vielmehr, ein Strombett f�r den �Geist� zu schaffen. Der Mensch stellt die Endgestalt der physischen Evolution und den Beginn geistiger Entwicklung dar. Dies habe ich ausf�hrlich erkl�rt in meinem Buch The Wine of Astonishment.

Als sich der Mensch, das vollkommene physische Gesch�pf, herausbildete, war er f�hig, ein Strombett f�r den �Geist� zu sein. Er ist das erste Lebewesen, das gleichzeitig seiner selbst und Gottes bewu�t ist.

�ber diese Wahrheit in der Evolution schreibt Bahá'u'lláh:

�Nachdem Er die Welt und alles, was darin lebt und webt, erschaffen hatte, w�nschte Er durch das unmittelbare Wirken Seines unumschr�nkten, h�chsten Willens, dem Menschen die einzigartige Auszeichnung und F�higkeit zu verleihen, Ihn zu erkennen und zu lieben - eine F�higkeit, die notwendigerweise als der gesamten Sch�pfung zugrunde liegender sch�pferischer Antrieb und Hauptzweck anzusehen ist.�636

Der Leib des Menschen wurde der Tempel, in dem der �Geist� oder die Seele sich entwickelte. Der Leib war die Lampe, die Seele das Licht in der Lampe. In dieser vollkommensten Form physischer Sch�pfung, dem menschlichen Leib, war die Seele des Menschen f�hig, sich zu entwickeln. Aber sie vergeht nicht mit dem Tod des Leibes, wie auch die Sonne nicht vergeht, wenn der Spiegel, in dem sie sich spiegelt, zerbricht.

Die Wirkkraft des Lebens, die Unsterblichkeit der Seele mit ihrer �Freiheit der Wahl�, ist die m�chtigste Ursache der Sittlichkeit und Ordnung in der Welt. Sie ist die Grundlage aller Moral.

In jedem Menschen ist ein starkes Verlangen nach etwas, das wertvoller ist als das physische Leben. Instinktiv sehnt er sich nach einem Leben, in dem er frei ist, seinen eigenen Weg zu w�hlen. Dieses innerliche Beharren auf geistigem Leben ist so stark, da� es sich durch alle Zeiten behauptet und alle materialistischen Lehrmeinungen �berwunden hat, die versuchten, dem Menschen den Glaubensgrund zu entziehen.

Leukipp und Demokrit begr�ndeten die Schule der Atomisten, eine mechanistische Lehre, da� �nur die Atome und die Leere wirklich sind�. Aber Sokrates und Plato gaben der griechischen Philosophie eine neue Richtung, in der f�r lange Zeit der Geist, nicht das Atom, zum Grundfaktor des Kosmos wurde.

Sp�ter kam der mechanistische Determinismus auf, und die Wahlfreiheit wurde dem Menschen wieder abgesprochen. Revoltierend gegen die entsetzlich orthodoxen Lehren einer �blind� herrschenden Religion rief die Wissenschaft wieder eine andere Form des Schicksalsglaubens ins Leben, der keinen Raum lie� f�r einen freien Willen der Seele. Diesmal schien die Wahlfreiheit endg�ltig besiegt.

Dann kam in den letzten f�nfzig Jahren unseres Jahrhunderts pl�tzlich ein neuer Geist in die wissenschaftliche Welt. Die alte klassische Physik von Newton hatte ihre Bedeutung verloren und wurde durch die Kernphysik ersetzt. Der Determinismus wurde vom Indeterminismus abgel�st, der die menschliche Willensfreiheit betonte. Die experimentellen Forschungen �ber das Verhalten der Elektronen f�hrten zu einem neuen Prinzip der Unbestimmtheit.

Fatalismus und Atheismus kamen in die Rumpelkammer. Sie haben, wie ein Gelehrter sich ausdr�ckte, �ausgespielt�. Der aufrichtige Wahrheitssucher kann sich damit tr�sten, da� heute endlich wahre Wissenschaft und wahre Religion Hand in Hand gehen k�nnen und da� er allm�hlich die Hilfsquellen der Forschung und Wissenschaft zur Verf�gung hat, die ihn bei der Verteidigung der tiefen Sehnsucht nach Gott unterst�tzen. Dean Inge schrieb einmal: �Die Wissenschaft ist zum Verb�ndeten der Religion geworden.�

Bahá'u'lláh hat Seine Anh�nger dringend aufgefordert, niemals an der inneren Stimme zu zweifeln, die dem Menschen sagt, da� er eine unsterbliche Seele hat. Alle Kr�fte des Lebens, die geistigen wie die materiellen, werden fr�her oder sp�ter diese unzweifelhafte Wahrheit best�tigen, versichert Er Seinen Anh�ngern.

Schon viele gro�e Gelehrte unserer Zeit unterst�tzen diese Wahrheit durch ihre Forschungen. Sie weisen darauf hin, da� die Materie unzerst�rbar ist. Sie �stirbt� nicht, sie nimmt nur eine andere Form an. Sie kennt auch eine Art von Unsterblichkeit; wie also kann der �Geist� oder die Seele, die nicht zusammengesetzt ist, sterblich sein?

Es ist der �Nicht-Gl�ubige�, der Zweifler, der Atheist, der im Zeitalter der Kernphysik altmodisch geworden ist. Der Strom der Wahrheit und des Lebens flie�t an den Skeptikern, Sophisten und Weltklugen vorbei, die jetzt der �trockengefallenen K�ste� gleichen, �ohne Hafen und Leuchtturm�.

Der bedeutende Biologe C. C. Hurst schreibt: �Neuerliche erbbiologische Forschungen f�hren uns zu dem unvermeidlichen Ergebnis, da�, allgemein gesehen, die lebenden Gene in gewisser Hinsicht unsterblich sind.�637

A. H. Compton, Nobelpreistr�ger f�r Physik, sagt: �... es ist nur fair, auch darauf hinzuweisen, da� die Wissenschaft keinen zwingenden Grund f�r die Annahme gefunden hat, da� das, was im Menschen von Bedeutung ist, in der Erde begraben werden kann.�638

Dr. Compton sagt an anderer Stelle: �Biologisch gesprochen ist das Leben, sei es nun ein Apfelkern oder die Keimzelle des Menschen, im wesentlichen fortdauernd und ewig... K�nnen wir logischerweise nun nicht ebenso sagen, da� die Fortdauer des Bewu�tseins, des Geistes oder der Seele aus der wesensm��igen Ewigkeit der Keimzelle als sicher angenommen werden kann?�639

Bahá'u'lláh schreibt:

�Die Propheten und Boten Gottes wurden zu dem einzigen Zweck herabgesandt, die Menschheit auf den geraden Pfad der Wahrheit zu f�hren. Ihre Offenbarung hat den Zweck, alle Menschen zu erziehen, damit sie zur Todesstunde in gr��ter Reinheit und Heiligkeit, in v�lliger Losl�sung zum Throne des H�chsten aufsteigen.�640

Christus lehrte jeden Seiner Anh�nger:

�... Wer mir nachfolgen will, der ... nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. ... Denn was h�lfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gew�nne, und n�hme an seiner Seele Schaden?�641

Jesus sagte, der Glaube an Ihn sei der Weg f�r den Menschen, seine Seele zu retten. Wenn sie ein reines Herz h�tten und treu blieben, werde Er sich ihrer freuen; aber wenn sie Ihn verleugneten und sich Seiner Lehren sch�mten, dann werde Er, Christus, sich ihrer auch sch�men an dem Tag, an dem Er in der Herrlichkeit des Vaters kommen werde.642

Jesus wurde von Seinen J�ngern gefragt: �Wer kann dann selig werden?�, und Er antwortete:

�Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet dereinst bei der Wiedergeburt, da des Menschen Sohn wird sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, ... das ewige Leben ererben.�643

Dann ermahnte Christus sie, mit geistigen Augen zu sehen, denn viele F�hrer, die nicht glauben, werden von dem�tigen Gl�ubigen ersetzt werden. Er warnte:

�Aber viele, die da sind die Ersten, werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten sein.�644

Bahá'u'lláhs Lehren besagen: An den Boten Gottes glauben, wenn Er kommt, bedeutet leben, nicht glauben aber bedeutet tot sein.

Alle Dinge, vom Stein bis zum menschlichen Wesen, leben. Die Reiche des Minerals, der Pflanze, des Tieres und des Menschen haben alle Leben. In den Atomen des Gesteins kreisen Elektronen um Protonen im Zentrum in einer wunderbaren Form des Lebens, aber verglichen mit dem Leben eines menschlichen Wesens ist der Stein tot. So ist auch der Unterschied zwischen dem Gl�ubigen und dem Ungl�ubigen in der k�nftigen Welt. Obwohl alle Seelen unsterblich sind und ewig leben, kann der Unterschied ihrer Stufen so gro� sein wie der Unterschied zwischen einem Stein und einem menschlichen Wesen. Der Gl�ubige steht auf dem Gipfel geistigen Lebens, er ist lebendig. Der Ungl�ubige, obgleich er nicht tot ist, gleicht einem Stein in seinem toten�hnlichen Zustand.

Von der Seele schreibt Bahá'u'lláh:

�Sie ist von allen erschaffenen Dingen das erste, das die Vollkommenheit des Sch�pfers verk�ndet, Seine Herrlichkeit anerkennt, sich an Seine Wahrheit h�lt und sich in Anbetung vor Ihm niederbeugt. Wenn sie Gott treu ist, wird sie Sein Licht widerstrahlen und schlie�lich zu Ihm zur�ckkehren.�645

Auch dies ist eine Frucht vom Baume Bahá'u'lláhs.
15. Nahrung f�r die Seele
Gebet ist beides: Segen und Pflicht.

Nach den Baha'i-Lehren bringt das Gebet der Seele Heilung. Es bringt Freude und Gl�ck und sch�tzt den Menschen vor Pr�fungen und Schwierigkeiten. Das Gebet ist wesentlich f�r das Leben des Geistes.

Wie der physische Leib jeden Tag Nahrung haben mu�, so braucht auch die Seele ihre t�gliche Nahrung. Gebet ist die geistige Nahrung der Seele. Ein physischer Leib, der nicht regelm��ig ern�hrt wird, wird durch Nahrungsmangel ausgezehrt. Er siecht dahin und stirbt. Dasselbe geschieht mit der Seele des Menschen. Der Geist mu� regelm��ig und gut ern�hrt werden oder es wird ihm sehr schlecht gehen. Auch er wird dahinsiechen. Wenn er auch nicht stirbt, so wird er doch kraftlos.

Dr. Alexis Carrel sagt, da� dem Gebet Heilkraft innewohnt, welche die Wissenschaft nicht erkl�ren kann. Sie wei� aber, da� sie vorhanden ist und Wunder bei Heilungen bewirkt, wie Dr. Carrel und viele andere bekannte Wissenschaftler es selbst erlebt haben.

Wenn zum Beispiel ein Mensch seinen Arm an der Seite h�ngen l��t, ohne ihn jemals zu gebrauchen, so wird die Kraft, den Arm zu bewegen, bald schwinden. Der Arm wird schwach und unbrauchbar. Eines Menschen Seele ohne die Nahrung regelm��igen Gebetes wird ebenfalls schwach und unbrauchbar.

Bahá'u'lláh hat ein reiches Verm�chtnis von sch�nen und erhebenden Gebeten hinterlassen. Er lehrt den Menschen jedoch, da� das Gebet keinesfalls auf den Gebrauch dieser Gebete beschr�nkt ist.

Arbeit, erkl�rt Bahá'u'lláh, ist Gottesdienst. Er sagt:

�Wir haben eure T�tigkeit bei solcher Arbeit gn�diglich zum Rang des Dienstes an Gott, dem Wahren, erhoben.Wir haben euren Beruf der Anbetung Gottes gleichgesetzt.�646

An anderer Stelle steht geschrieben:

�K�nste, Wissenschaften und alle Gewerbe [z�hlen] als Gottesdienst. Der Mensch, der ein St�ck Briefpapier gewissenhaft und nach bestem K�nnen herstellt und alle Kraft darauf richtet, vollkommene Arbeit zu leisten, preist Gott. Kurz, jede Anstrengung und M�he, die der Mensch aus ganzem Herzen aufbietet, ist Gottesdienst, wenn es den edelsten Beweggr�nden und dem Willen, der Menschheit zu dienen, entspringt.�647

Es steht ebenfalls geschrieben:

�Ein Arzt, der g�tig und feinf�hlig, vorurteilsfrei und im Glauben an die Zusammengeh�rigkeit der Menschheit einen Kranken behandelt, preist Gott.�648

Bahá'u'lláhs Glaube lehrt, da� das ganze Leben des Menschen ein Gebet sein sollte. Jeder Gedanke, jedes Wort und jedes Werk, die er dem Wohlergehen seiner Mitmenschen weiht, ist ein Gebet im wahrsten Sinne des Wortes.

Auch dies ist eine Frucht vom Baume Bahá'u'lláhs.
16. Jede Seele ist K�nig

Ein Kind kann nicht den Glauben seines Vaters oder seiner Mutter erben. Es mu� �ber seine Einstellung Gott gegen�ber selbst�ndig entscheiden.

Bahá'u'lláh lehrt, da� niemand einen Glauben annehmen darf, weil seine Eltern oder seine Familie ihm angeh�ren.

Jedes menschliche Wesen mu� das Recht haben, selbst�ndig zu forschen und zu entscheiden, was es glauben will.

Deshalb ist kein Kind von Geburt Baha'i. Im Alter von f�nfzehn Jahren, das Bahá'u'lláh das Alter der �geistigen Reife� nennt, kann es sich entscheiden, ob es Bahá'í werden will.

Die Eltern haben die Pflicht, das Kind sowohl geistig wie materiell zu erziehen. Sie sollen dem Kind aus der Geschichte und von den Lehrern aller gro�en, heiligen Boten Gottes erz�hlen. Dadurch werden religi�se Vorurteile von Kind auf beseitigt und das Kind hat eine Grundlage, auf der es seine zuk�nftige Glaubensentscheidung treffen kann.

Zwar k�nnen die Eltern ihre Kinder durch ihr pers�nliches Vorbild, indem sie nach den Lehren Gottes leben, zum Glauben erziehen. Aber es darf kein Zwang sein. Es mu� in Liebe geschehen. Jede Seele ist frei, ihren eigenen Weg zu w�hlen, und jede Seele ist K�nig �ber ihr geistiges Schicksal.

Dies ist eine weitere Frucht am Baum Bahá'u'lláhs.

17. Eine Herde und ein Hirte

Eine Weltgemeinschaft aller V�lker der Erde mu� die Menschenrechte sch�tzen.

Vor einem Jahrhundert wandte sich Bahá'u'lláh mit folgenden Worten an die Herrscher der Welt:

�Seid einig, o K�nige der Erde, denn dadurch wird der Sturm des Haders gestillt, und euere V�lker finden Ruhe...�649

Bei anderer Gelegenheit beschreibt Er, wie die Welt Frieden und Ruhe erlangen kann. Er sagt:

�Die Zeit mu� kommen, da die gebieterische Notwendigkeit f�r die Abhaltung einer ausgedehnten, allumfassenden Versammlung der Menschen weltweit erkannt wird. Die Herrscher und K�nige der Erde m�ssen ihr unbedingt beiwohnen, an ihren Beratungen teilnehmen und solche Mittel und Wege er�rtern, die den Grund zum Gr��ten Weltfrieden unter den Menschen legen. Ein solcher Friede erfordert es, da� die Gro�m�chte sich um der Ruhe der V�lker der Erde willen zu v�lliger Auss�hnung untereinander entschlie�en.�650

Die Folgen ihres Versagens, an die Wohlfahrt der Kinder Gottes auf Erden zu denken, sollen im sechsten Teil dieses Buches, Die Herausforderung, geschildert werden.

In Seinen Schriften hat Bahá'u'lláh allenthalben das Fundament f�r den Aufbau einer geeinten Welt gelegt, auf da� die Prophezeiungen der Schrift erf�llt werden und die Menschheit sich jenes friedvollen verhei�enen Tages der einen Herde und des einen Hirten erfreue.

Bahá'u'lláh erkl�rt, da� sich die Menschheit friedlich um diesen gro�en Tag der Einheit bem�hen soll. Wenn sie versagt, wird sie immer wieder von den Ereignissen in die Knie gezwungen werden, bis sie sich entschlie�t, sich daf�r einzusetzen. Bahá'u'lláh hat den Weg gezeigt, wie eine geeinte Welt zustande kommen kann; aber die Verantwortung, sie zu erringen, liegt bei der Menschheit.

Bahá'u'lláh verk�ndete die Notwendigkeit, eine gro�e, universale K�rperschaft zu errichten, deren Aufgabe es sein wird, die Wohlfahrt aller Menschen auf diesem Planeten zu sichern. Sie wird gro�e wie kleine Nationen sch�tzen und die Rechte des einzelnen garantieren.

Bahá'u'lláh wandte sich an die Herrscher und K�nige der Welt und die Pr�sidenten der Vereinigten Staaten und der anderen westlichen Republiken. Er warnte sie vor den schrecklichen Folgen, wenn sie in der Errichtung einer solchen Gemeinschaft versagen. Ohne sie, so sagte Er ihnen, werde ein Unheil nach dem anderen �ber die Welt kommen.

Diese Weltorganisation, von der Bahá'u'lláh in prophetischer Schau sprach, wird in einem Weltparlament gipfeln, das von allen V�lkern der Welt frei gew�hlt wird. Sie wird ein Weltzentrum, eine internationale Polizeimacht und einen Weltgerichtshof umfassen.

Diese Weltgemeinschaft der Nationen wird nicht dem Westen oder dem Osten zuneigen, die helle oder die dunkle Hautfarbe beg�nstigen. Sie wird weder den Reichen noch den Armen besondere Vorrechte einr�umen und nicht zwischen Gl�ubigen und Ungl�ubigen scheiden. Diese Weltgemeinschaft der Nationen wird nur ein einziges Ziel haben: die Wohlfahrt des ganzen Menschengeschlechts und die Wahrung der Menschenrechte jedes einzelnen.

Bahá'u'lláh sah nicht nur die Notwendigkeit einer solchen universalen Struktur voraus, sondern Er bestimmte auch den Bau, die Gesetze und Prinzipien, auf denen sie beruhen wird.

Die gro�e, universale K�rperschaft wird ein allgemeines Gewichts- und Ma�system sowie eine gemeinsame W�hrung festsetzen. Sie wird alle nat�rlichen Hilfsquellen nutzen und entwickeln und alle M�rkte global regeln, so da� arme Nationen nicht l�nger Not leiden.

Sie wird die Extreme bitterer Armut und �berm��igen Reichtums aus der Welt schaffen, ohne die nat�rlichen Unterschiede zu zerst�ren, die auf Talent und Tatkraft des einzelnen beruhen und Berechtigung haben.

Sie wird Kapital und Arbeit miteinander in Einklang bringen und sowohl die Rechte des Arbeiters als auch die des Unternehmers sichern, zum Vorteil beider.

Sie wird eine internationale Hilfssprache f�rdern.

Kurz gesagt: Sie wird alle n�tigen Schritte unternehmen, um eine friedliebende, fortschrittliche, gedeihliche, geistig ausgerichtete Menschheitsfamilie zustande zu bringen. Und diese Familie wird die von Moses, Christus und allen anderen Propheten der Vergangenheit vorausgesagte V�lkerfamilie sein, der Tag der �einen Herde und des einen Hirten�.

Dies ist die letzte Frucht, die ich von dem noch immer schwer beladenen Baum Bahá'u'lláhs pfl�ckte - Sie k�nnen Ihn darnach beurteilen.

Christus sagte:

�Sehet euch vor vor den falschen Propheten... An ihren Fr�chten sollt ihr sie erkennen. ... Ein guter Baum kann nicht arge Fr�chte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Fr�chte bringen. ... Darum: an ihren Fr�chten sollt ihr sie erkennen.�651

Diese Fr�chte sind nur eine Handvoll aus der gro�en Ernte des Glaubens Bahá'u'lláhs, aber sie werden gen�gen, um den Geist Seiner Lehre zu beurteilen. Bahá'u'lláh selbst nennt diese Lehren im gr��ten Buch, das Seine Gesetze und Gebote enth�lt, �die Fr�chte� an Seinem �Baum�.652

An diesen Fr�chten k�nnen Sie nach dem von Christus gegebenen Ma�stab beurteilen, ob Bahá'u'lláh ein wahrer oder ein falscher Prophet ist.

So konnte ich nach vielen Jahren des Suchens und Studierens den Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches abschlie�en. Die Beweise waren endg�ltig erbracht und konnten nun der �ffentlichkeit zur Beurteilung vorgelegt werden. Meine Arbeit war beendet.

Als ich sp�ter den Glauben Bahá'u'lláhs annahm, entdeckte ich, da� viel weniger Gewicht auf Prophezeiungen gelegt wird als vielmehr auf Logik und Vernunft. Aber die Ereignisse und die Tatsache der zweifellos erf�llten Prophezeiungen waren so bemerkenswert und erstaunlich, da� ich es f�r ein Unrecht hielt, sie der �ffentlichkeit vorzuenthalten. Es scheint mir klar, da� der jetzt angebrochene Tag der �einen Herde und des einen Hirten� die prophetische Vision sowohl �u�erlich als auch sinngem�� erf�llt.

Sie werden selbst entscheiden m�ssen, ob ich das jahrhundertalte Geheimnis gel�st habe. Es bleibt Ihnen �berlassen. Ich hatte noch ein pers�nliches Problem zu l�sen, die schwierigste Entscheidung, der ein Mensch gegen�bersteht. Einmal im Leben mu� jeder Mann und jede Frau sie treffen.

Ich nannte sie: Die Herausforderung.
Sechster Teil: Die Herausforderung
1. �Und w�rden diese Tage nicht verk�rzt...�

Ich hatte den Fall zu meiner vollkommenen Zufriedenheit gel�st. Konnte ich ihn jetzt ad acta legen? Was sollte ich nun tun? Ihn vergessen?

Die Jahre des Suchens und Forschens hatten mich eine bittere Wahrheit gelehrt: Religionen gehen, wie der Mensch, einen Stufenweg durch Kindheit, Jugend, Reife und Alter, und schlie�lich sterben sie. Da die Lebensspanne der gro�en Religionen nach Jahrtausenden gemessen wird, kann die Periode des Alters manchmal Jahrhunderte dauern. Der Tod kommt so langsam, da� ganze Generationen ihn vielleicht gar nicht bemerken. Wenn die Worte Christi richtig sind, so halten sich religi�se Institutionen lange, nachdem der sch�pferische Geist, der sie ins Leben rief, entwichen ist.

Mir fiel ein, da� ein Erzieher und Philosoph einmal von drei Stadien einer Religion sprach:

Im ersten Stadium ist Gott dem Menschen gegenw�rtig. Er ist Ihm v�llig vertraut. Sein Geist ist in jeder Lebenslage unter den Menschen. Es ist lebendiger Glaube.

Im zweiten Stadium wird die Kultur dem Menschen wichtiger als Gott. Die Theologie �bernimmt die F�hrung des Glaubens. Die Wahrheit wird mehr vom Intellekt aufgenommen, als da� sie tiefe innere �berzeugung w�re. Pilger und Heilige kommen aus der Mode und werden ersetzt durch K�nstler und Abenteurer, die lieber nach Sch�nheit und Romantik jagen als nach geistiger Wahrheit.

Das dritte Stadium ist das letzte: Jetzt werden materielle Macht und leibliche Freuden zum entscheidenden Faktor, weder Gott noch Kultur sind l�nger von Belang. Von der einstmals lebendigen, wirkungsm�chtigen Religion ist nur die �u�ere Form geblieben. Der Glaube und die Lehren des Gottgesandten haben sich verh�rtet, so wie die Blutgef��e eines alten Menschen. Damit bleibt die Religion hinter der Zeit zur�ck. Sie kann weder verstehen noch erkl�ren, was in der Welt vor sich geht. Sie lebt in der Vergangenheit und spricht aus diesem Grund nur das Alte und Beharrende im Menschen an. Die Landstra�en, auf denen einstmals die Pilger und Handwerker wanderten, werden nun von Touristen bereist, die meist die Sch�nheit weder sehen noch suchen, sondern nur nach Vergn�gen und Befriedigung der �u�eren Sinne verlangen.

Unsere westliche Zivilisation hat sicherlich das dritte Stadium erreicht und steckt darin fest. Kein Wunder also, wenn Religion nichts mehr gilt. Die Menschen gehen noch aus Gewohnheit in Kirchen, Synagogen, Moscheen oder Tempel, zur Geselligkeit, aber ungl�ubigen Herzens.

Wenn es nicht so w�re, h�tte ich diesen Aspekt der Geschichte vom Fall des nicht erschienenen Tausendj�hrigen Reiches h�chstens mit meinen n�chsten Freunden besprochen. Ich h�tte ihn nicht ver�ffentlicht. Ich wei�, was einem passieren kann, wenn man eine solche Geschichte erz�hlt. Aber wegen der Gefahr, die unsere Gesellschaft langsam, aber sicher verschlingt, glaube ich, da� jedermann diese Geschichte h�ren sollte. Was er dann damit macht, ist seine Sache.

Es ist keine Geschichte, die man beil�ufig erz�hlen kann, sondern eine, die man, wie ich denke, jetzt erz�hlenen mu�. Wenigstens einmal offen und deutlich. Wenn jemand mit einem Freund auf einer kurvenreichen Gebirgsstra�e f�hrt und sieht, wie er am Lenkrad einschl�ft, dann hat er keine andere Wahl, als ihn aufzuwecken - um des Fahrers und seiner selbst willen. Wenn ein Nachbar in einem brennenden Haus schl�ft, ist es die Pflicht dessen, der das Feuer sieht, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um den Gef�hrdeten aufzuwecken.

Ich war Christ, als ich meine Untersuchung dieses jahrhundertalten R�tsels um den erwarteten Messias begann. Ich hatte keine Ahnung, wohin sie mich f�hren w�rde. Nun, da sie zu Ende ist, bin ich immer noch ein Christ, aber in viel tieferem Sinn, als ich jemals tr�umte, da� ich es sein k�nnte.

Ich bin auch Anh�nger Bahá'u'lláhs, bin Bahá'í geworden. Ich hatte keine Wahl. Ich mu�te Bahá'u'lláh anerkennen oder Christus verleugnen.

Es gibt vier Wege, um eine Sache zu beweisen:
1. durch Vernunft (Logik und Experiment),
2. durch die Sinne (Erfahrung),

3. durch Tradition oder Prophezeiung (Erf�llung von Verhei�ungen),

4. durch Inspiration oder Eingebung (innere �berzeugung jenseits der Sinne oder Logik).

Ich hatte Bahá'u'lláh auf allen vier Wegen gepr�ft. Mein Selbstwertgef�hl war allm�hlich geschrumpft, bis ich mir wie eine Ameise vorkam, die sich aufmacht, die Sonne zu betrachten.

Mit der Genauigkeit der Sterne hat Bahá'u'lláh alle erforderlichen Prophezeiungen erf�llt. Er hat die Vernunft auf den ihr zustehenden Thron erhoben und wissenschaftliche Methoden und Experimente zur Erforschung der Wahrheit gefordert. Sein Leben, das in dem Buch The King of Glory653 beschrieben ist, war von so viel Sch�nheit und g�ttlicher Eingebung erf�llt, da� ein christlicher Geistlicher und ber�hmter Bibelgelehrter erkl�rte: �Wenn es in letzter Zeit �berhaupt einen Propheten gegeben hat, so ist es Bahá'u'lláh, zu dem wir gehen m�ssen.�654

Ich fand den Grund, warum die Bahá'í eine so tiefe Liebe und Verehrung f�r Christus und Moses haben. Moses und Christus zu verleugnen, w�rde bedeuten, Bahá'u'lláh zu verleugnen. Sie sind eins in dem Heiligen Geist, den sie bringen. Gott ist wie die Sonne, und Moses, Christus, Bahá'u'lláh und die anderen Offenbarer sind wie Spiegel. Sie spiegeln alle dieselbe Wahrheit. Nur traten sie zu verschiedenen Zeiten in die Geschichte.

Ich durfte mich nicht weigern, Bahá'u'lláh anzunehmen, sonst h�tte ich Christus und Moses verleugnet, denn in Wirklichkeit waren sie einer. Dasselbe Licht Gottes scheint aus jedem Spiegel. Der Name Bahá'í wurde mir einfach vertraut, er war erf�llt von W�rme und Liebe. Er bedeutet: Anh�nger Bahá'u'lláhs. Um es anschaulich zu machen: Wie Christen sich nach Christus nennen, so die Bahá'í nach Bahá'u'lláh. Christen sind die Anh�nger Christi, und Bahá'í sind die Anh�nger Bahá'u'lláhs.

Nun, da ich ein Anh�nger Bahá'u'lláhs geworden bin, w�rde ich dieses Buch vielleicht anders schreiben. Ich habe es aber nicht als Bahá'í geschrieben, sondern als Christ, der sich aufmachte, den nicht erschienenen Messias zu suchen. Ich wei� nur, da� meine Liebe zu Christus jetzt viel gr��er ist als je zuvor und unendlich viel tiefer und kostbarer als zu irgendeiner Zeit, da ich nur ein Christ war. Bahá'u'lláh hat mich die Sch�nheit und Majest�t Christi erkennen gelehrt.

Aus diesen Gr�nden entschied ich mich schlie�lich, Ihnen die ganze Geschichte mitzuteilen. Ich konnte, als ich diese erstaunlichen Dinge erfuhr, unm�glich schweigen. Wie bedauerlich, da� die Welt noch so wenig davon wei�. Die Verantwortung um die Weitergabe dieser Geschichte lag mir ebenso schwer auf der Seele, wie die Geschichte vom ersten Kommen Christi einem Seiner Apostel, der sagte: �Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte!�655

Seit mehr als hundert Jahren hat die Menschheit diese einzigartige M�glichkeit unbeachtet gelassen. Von 1844 bis heute hat der Mensch den Aufforderungen Bahá'u'lláhs und Seiner Anh�nger kein Geh�r geschenkt. Es k�nnte darum jetzt schon zu sp�t sein, um den endg�ltigen Aufeinanderprall der V�lker, der zur Selbstvernichtung f�hren kann, zu verhindern. Wenn sich nicht bald viele Menschen unter Bahá'u'lláhs Banner vereinen und der Menschheit eine Massenblutspende an Geist vermitteln, sieht die Zukunft finster aus.

Aber noch ist Zeit, da� jeder Gl�ubige dem Ruf des Gottesboten f�r die heutige Zeit Geh�r schenkt. Jedes �h�rende� Ohr und jedes �sehende� Auge kann sich noch aufmachen, um dem allm�chtigen Gott zu dienen. Er kann zu den Auserw�hlten z�hlen, denen f�r die Endzeit, da von zweien �einer angenommen und einer verworfen� wird, geistige F�hrung verhei�en ist.

Christus sagte:

�Und wenn diese Tage nicht w�rden verk�rzt, so w�rde kein Mensch selig; aber um der Auserw�hlten willen werden die Tage verk�rzt.�656

Im selben Kapitel, in dem Jesaja voraussagt, da� die Knechte Gottes zur Zeit des Endes mit einem neuen Namen657 genannt werden, verhei�t er auch, da� Gott in der Endzeit Seinen Auserw�hlten gn�dig sein werde, denn

�... so will ich um meiner Knechte willen tun, da� ich nicht alles verderbe.�658

Wenn es keinen Gott g�be und der Mensch nur ein aus Erde gemachtes Werk w�re, das ein paar kurze Jahre im Sonnenlicht lebt, dann w�re dies alles einerlei. Wenn er hingegen, wie �berw�ltigende Beweise es bekunden, ein geistiges Wesen mit einer Seele ist, dann ist die Verwandtschaft dieser Seele mit Gott das wichtigste und kostbarste Wissen und Besitztum, das er in dieser Welt haben kann.

Die folgenden Kapitel bieten die beiden M�glichkeiten zur Wahl, vor die - wie ich nach meiner Forschung glaube - jeder Mensch in unmittelbarer Zukunft gestellt ist. Die Zeit verrinnt. Die W�rfel sind gefallen. Die Reihen der K�mpfer werden aufgestellt. Wer wird zu den Auserw�hlten geh�ren?

2. Atomriesen und ethische Knirpse

Man hat uns eine Rasse von �Atomriesen und ethischen Knirpsen� genannt. Wir sind Riesen in materieller und Zwerge in moralischer Hinsicht.

Wir k�nnen Krebs aufhalten, Tuberkulose heilen, Krankheiten vorbeugen, schneller fliegen als der Schall, das Atom spalten und den Weltraum erobern - aber wir sind nicht imstande, die Gem�tsbewegungen eines einzigen Menschen zu beherrschen.

Wir sind hilflos gegen�ber den Vorurteilen der Flagge, der Hautfarbe, des Scheck- und des Gesangbuchs. Wir k�nnen kein politisches Penicillin schaffen, um das Fieber von Ha� und Argwohn zu �berwinden. Es gibt keine Antibiotika zum Schutz gegen Bestechung und Korruption. Wir k�nnen den Bazillus der Gleichg�ltigkeit nicht isolieren. Gegen diese �bel in unseren L�ndern k�nnen wir nicht impfen. Wir k�nnen sie nicht operieren.

So sind wir die Opfer unserer eigenen Genialit�t im Umgang mit der Materie und unserer eigenen Torheit im Umgang mit den Menschen. Wir sind wirklich atomwissenschaftlich Riesen und ethisch Zwerge.

Die technische Entwicklung hat unsere Weltkugel zu einer Murmel schrumpfen lassen. Jeder Teil unseres Planeten ist jetzt in Reichweite eines Falken. Wenn der Schatten des Vogels auf ein Land f�llt, kann niemand sagen, ob er Freund oder Feind ist. Die Nation, der man dieses Jahr in der Wochenschau zujubelt, wird im n�chsten ausgepfiffen und verh�hnt.

In dieser zusammengeschrumpften Weltarena versammelt sich eine verschreckte Menschheit und starrt mit angstvollem Blick auf die T�ren der Beratungszimmer der Weltkonzile: Wer wird herauskommen - Engel oder Teufel?

�berall beginnen sich die Menschen zu fragen, ob sie nicht doch einen zu hohen Preis f�r diese gro�en materiellen Gewinne bezahlt haben, die von einer pl�tzlichen Laune der Herrscher der Welt hinweggefegt werden k�nnten.

Wohin kann der Mensch sich wenden? Wo ist Hoffnung?

Bahá'u'lláh schrieb, da� der Mensch ein geistiges Gesch�pf ist und kein Tier. Wenn des Menschen Herz Gott und geistigen Dingen zugewandt ist, wird er beides sein, ein atomwissenschaftlicher und ein ethischer Riese, �kaum weniger als ein Engel�. Wenn er sein Herz auf sich selbst und seine materiellen Freuden richtet, wird er ethisch ein Zwerg werden, der eher einem Tier gleicht als einem Menschen. Er wird den Sinnenfreuden so ergeben sein, da� er den Geist nicht einmal erkennen kann. Er wird diesen vielmehr als fanatisch und altmodisch abtun und l�cherlich machen, w�hrend er selbst in Wirklichkeit tot ist.

Das einzige Besitztum, das wirklich jedem Menschen geh�rt, so sagt uns Bahá'u'lláh, und das einzige, was niemand ihm wegnehmen kann, ist sein Geist, seine Seele.

Bahá'u'lláh wiederholt die Worte, die vor langer Zeit Christus sprach:

�Sammelt euch aber Sch�tze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht nachgraben noch stehlen. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.�659

Der Mensch hat sein Herz �an das Verg�ngliche� geh�ngt. Schon ein fl�chtiger Blick auf den Zustand unserer Gesellschaft wird diese bittere Wahrheit enth�llen:

1. Wir geben jedes Jahr f�r alkoholische Getr�nke mehr Milliarden aus als f�r Erziehung.

2. Wir geben jedes Jahr f�r Kosmetika mehr Milliarden aus als f�r Erziehung.

3. Wir geben jedes Jahr f�r unsere Unterhaltung mehr Milliarden aus als f�r Erziehung.

4. Wir geben jedes Jahr f�r die verschiedensten Vergn�gungen mehr Milliarden aus als f�r Erziehung.

5. Wir haben stromlinienf�rmige Autos in bunter F�lle leer in unseren Gebrauchtwagengaragen stehen, w�hrend Tausende von Menschen keine ordentliche Wohnung haben.

6. Wir haben eine endlose Auswahl alkoholischer und kohlens�urehaltiger Getr�nke, f�r die wir unendliche Summen ausgeben, w�hrend viele Familien nicht genug Milch f�r ihre Kinder haben.

Selbstmord ist nicht mehr eine t�gliche oder st�ndliche, sondern eine min�tliche Katastrophe. Solche Todesf�lle durch Selbstzerst�rung treten nicht etwa unter den Alten, Schwachen und Hilflosen auf. Sie ereignen sich unter den jungen Menschen, die ihr Leben noch vor sich haben. Sie sehen keine Zukunft vor sich und keinen Ausweg. Sie sind entt�uscht davon, da� �alles vergeht�.

Im Mai 1959 sah ich in Detroit im Fernsehen einen Bericht, da� die staatlichen Heilanstalten f�r Geisteskranke heute �berf�llter seien als jemals zuvor. Alle Anstalten seien zum Bersten voll. Es sei kein Platz mehr frei f�r hilfsbed�rftige Kranke. Man m�sse sie entlassen, ehe sie geheilt seien. Man m�sse die noch Kranken in die f�r sie t�dliche Welt hinausschicken.

Ein anderer Bericht besagte, da� es jetzt in den Hospit�lern mehr Geisteskranke gebe als alle anderen Kranken zusammengerechnet. Noch ein anderer Bericht machte deutlich, da� das Problem des Alkoholismus das der Geisteskrankheiten �bertroffen habe. Diese Krankheit habe so sehr �berhand genommen, da� mehr Menschen wegen Alkoholismus behandelt werden m��ten als wegen aller Geisteskrankheiten zusammen. Es gebe so viele, da� es nicht m�glich sei, allen die entsprechende Pflege angedeihen zu lassen. Sie m��ten unbehandelt weggeschickt werden.

Wir sind zu einem vergn�gungss�chtigen Volk geworden, nicht zu einem wahrheitsuchenden. Wir sollten beides sein. Wir sollten ausgeglichene, reife Menschen sein, die Staunen, Freude und Ehrfurcht aus dem Leben gewinnen und ein volles, reiches, n�tzliches Leben des Gl�cks inmitten der bergenden Liebe unserer Familien leben.

Wir haben eher eine gewinns�chtige als eine wohlt�tige Zivilisation. Wir sollten beides haben. Wir haben Gott den R�cken gekehrt und damit auch unseren Mitmenschen. Im Westen siechen wir am Gift des Materialismus dahin und stecken damit auch die �brige Welt an. Wir k�nnen nicht genug davon bekommen. Wir sind stumpf geworden gegen�ber den von Gott gegebenen einfachen Vergn�gen und Freuden: Heim, Familie und die liebevolle Freundschaft unserer N�chsten.

3. Die Wagen werden durch die Stra�en rasen

Wir sind das Volk und dies sind die Tage, die f�r die schreckliche Zeit des Endes verhei�en wurden. Dies ist die Stunde, von der im Neuen Testament in so eindringlicher Sprache gesagt wurde:

�Das sollst du aber wissen, da� in den letzten Tagen werden greuliche Zeiten kommen. Denn es werden die Menschen viel von sich halten, geldgierig sein, ruhmredig, hoff�rtig, L�sterer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, ... die die L�ste mehr lieben als Gott, die da haben den Schein eines gottesf�rchtigen Wesens, aber seine Kraft verleugnen sie...�660

Es ist auch prophezeit worden, da� wir �unzuverl�ssig� und �treubr�chig� sein werden.

Wir t�ten und verletzen mehr Leute auf unseren Stra�en als in Kriegen. Es sind mehr t�dliche Verkehrsunf�lle zu berichten als Kriegsverluste an allen Fronten. Dies sagt die Schrift ebenfalls f�r die letzten Tage voraus. Es werde einen Tag geben, so wird uns erkl�rt, an dem die Menschheit in der Gegenwart des Messias leben und sich mit tauben Ohren sp�ttisch von seinen heilenden Worten abwenden werde. Es ist prophezeit:

�Gib acht auf die Stra�e... seine Wagen stellt er auf wie leuchtende Fackeln, seine Rosse rasen. Die Wagen rollen auf den Gassen und rasseln auf den Stra�en; sie gl�nzen wie Fackeln und fahren einher wie Blitze.�661

Wer an Feiertagen abends im Auto nach Hause zur�ckf�hrt, hat diese Bilder gewi� erlebt: Im �fackel�gleichen Lichtschein unserer dahinrasenden Wagen sehen wir die Get�teten auf der Stra�e liegen und beachten nicht, da� der Tag Seiner Verk�ndigung schon vorbei und der Tag des Gerichts da ist.

Der Messias ist gekommen, damit der Tag der �einen Herde und des einen Hirten� Wirklichkeit werde, aber der Herr ist nicht mehr der Hirte der Menschheit. Die Schafe k�nnen Seine Stimme nicht mehr h�ren. Ihre Ohren sind auf anderes gerichtet.

Bahá'u'lláh schrieb:

�Die Lebenskraft des Glaubens der Menschen an Gott stirbt aus in allen Landen. Nur Seine heilende Arznei kann sie jemals wiederherstellen. Der Rost der Gottlosigkeit fri�t sich in das Triebwerk der menschlichen Gesellschaft. Was au�er dem Heiltrank Seiner machtvollen Offenbarung kann sie reinigen und neu beleben?�662

Christus sprach den Menschen ins Gewissen, um die Menschheit f�r den gro�en Tag Seiner Wiederkehr vorzubereiten. Er sagte:

�... Folget mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!�663

Bahá'u'lláh sprach zur ganzen Menschheit und sagte:

�Folget Mir nach, auf da� Wir euch zu Lebensspendern der Menschheit machen.�664

Christus sprach in bezug auf die pers�nlichen Beziehungen untereinander jedem einzelnen ins Gewissen und sagte:

�... wenn dir jemand einen Streich gibt auf deine rechte Backe, dem biete die andere auch dar.�665

Bahá'u'lláh wandte sich an das Kollektivgewissen der Menschen, wenn Er die Herrscher und K�nige ansprach:

�Seid einig, o K�nige der Erde, denn dadurch wird der Sturm des Haders gestillt, und euere V�lker finden Ruhe - wenn ihr doch zu den Verstehenden geh�rtet! Sollte einer unter euch gegen einen anderen die Waffen ergreifen, so erhebt euch alle gegen ihn, denn dies ist nichts als offenbare Gerechtigkeit.�666

Christus sprach in der Bergpredigt dem einzelnen ins Gewissen und sagte:

�Tut Bu�e, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.�667

Er verhie�, da� zur Endzeit, in den letzten Tagen, das geistige Reich, das Er in einzelnen Herzen begr�ndet hatte, unter allen Menschen auf Erden errichtet wird. Dies lehrte Er in Seinem Vaterunser, das sowohl ein Gebet als auch eine Prophezeiung ist:

�Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.�668

Bahá'u'lláh schrieb:

�Ihr Anh�nger des Evangeliums, schauet hin, die Tore des Himmels sind weit ge�ffnet. Er, der zum Himmel aufgefahren war, ist nun gekommen. H�rt auf Seine Stimme, die laut �ber L�nder und Meere schallt und aller Menschheit den Anbruch dieser Offenbarung kund tut, ...: �Siehe, das heilige Liebespfand ist eingel�st, denn Er, der Verhei�ene, ist gekommen!��669

An anderer Stelle l��t Bahá'u'lláh die Menschheit wissen, da� nichts als ein neuer Strom g�ttlicher Liebe, wie Christus am �lberg sie darbot, die Menschheit wiederbeleben und sie vom Materiellen weg zu Geistigem zur�ckf�hren kann.

Die Menschheit steht derselben Herausforderung gegen�ber wie in den Tagen des Propheten Jonas. Gott, der Allm�chtige, sandte Jonas, um der gottlosen Stadt Ninive zu predigen, einer Stadt voll weltlicher Vergn�gungen, ohne den Geist und die Liebe Gottes. Der Westen wurde durch seinen Materialismus zu einem modernen Ninive.

Die Worte, die Gott Jonas in den Mund legte, k�nnten heute sehr wohl an uns alle gerichtet sein:

�Mache dich auf und gehe in die gro�e Stadt Ninive, und predige wider sie! denn ihre Bosheit ist vor mich gekommen.�670

Jona rief: �Bereut oder Ninive wird untergehen!� Ninive bereute seine Vergangenheit, wandte sich Gott zu und wurde vor der Zerst�rung bewahrt.

Wir sind das Ninive von heute. Wir m�ssen entweder unser b�ses Leben bereuen und umkehren, oder die M�chte, die wir heraufbeschworen haben, werden uns zerst�ren. Bahá'u'lláh hat uns die Warnung zugerufen,

�... da� es f�r keinen einen Ort gibt, dahin er fliehen k�nnte.�671

Bahá'u'lláh hat die Menschheit wiederholt gewarnt, da� nichts sie vor der Selbstzerst�rung retten werde als die Einigung aller V�lker der Welt. Es m�sse eine Einigung sein, sagte Er, die auf Liebe begr�ndet sei und nicht auf Angst. Diese Einigung sei nicht durch irgendwelche menschlichen Mittel zu erreichen, sie werde nur zustandekommen, wenn sich die Menschheit dem Gottgesandten zuwendet, der eigens gesandt wurde, um die Menschheit zusammenzuf�hren. Alle anderen Mittel seien zeitlich und r�umlich begrenzt. Sie werden, sagte Bahá'u'lláh, weitere Zersplitterung und Krieg bringen. Er schrieb:

�Es geziemt allen Menschen an diesem Tag, ... die Einheit der ganzen Menschheit aufzurichten. Es gibt keine St�tte, wohin einer fliehen kann, keine Zuflucht, die jemand suchen kann, au�er Ihm.�672

Und wieder:

�Was der Herr als h�chstes Mittel und m�chtigstes Werkzeug f�r die Heilung der ganzen Welt verordnet hat, ist die Vereinigung aller ihrer V�lker in einer allumfassenden Sache, einem gemeinsamen Glauben.�673

Es gibt nur einen Gott, so verk�ndet Er, und darum nur eine Religion. Es gibt kein exklusives Heil f�r Juden, Christen, Muslime, Hindu, Buddhisten, Bahá'í oder Angeh�rige irgendeiner anderen Religion der Welt. Gott steht nicht in Wettstreit mit sich selbst. Seine Religion ist nur eine. Er ist der Vater aller, und wir alle sind Kinder der einen menschlichen Familie. Da� Er, Gott, in gro�en St�dten an Stra�enecken um die Seelen Seiner Kinder werbend eifern sollte, ist eine Erfindung der Menschen.

Sektiererische Glaubensbekenntnisse haben keinen Wert in einem Zeitalter, in dem Einigkeit f�r unser nacktes �berleben unabdingbar ist.

Einigkeit, sagt Bahá'u'lláh, kann aber nur zustandekommen durch das Wirken eines Gottesboten. Dieser gr��ten Verpflichtung gegen�ber m�ssen alle kleineren Pflichten gegen Nation, Rasse, Klasse und Glaubensbekenntnis zur�ckstehen.

Bahá'u'lláh schrieb:

�... die Vereinigung aller ihrer V�lker ... kann nicht anders erreicht werden als durch die Macht eines bef�higten, allgewaltigen und erleuchteten Arztes.�674

Bahá'u'lláh richtete Seine Botschaft an alle V�lker der Welt, betonte aber besonders die Verantwortung der V�lker des Westens, die von Jesus Christus gerade f�r diesen Tag vorbereitet worden seien. Die Christen, sagte Er, stehen nun dem gro�en, von Christus verhei�enen Tag gegen�ber, dem Tag des Gerichts, an dem sie sich f�r oder gegen den Gottgesandten entscheiden m�ssen. Bahá'u'lláh lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die Verhei�ung Christi mit den Worten:

�Der Tr�ster, dessen Kommen alle Schriften verhei�en haben, ist nun da, damit Er euch alle Erkenntnis und Weisheit offenbare. Suchet Ihn auf dem ganzen Erdenrund...�675

An anderer Stelle spricht Bahá'u'lláh die ganze Christenheit an und erinnert sie an den Menschensohn, dessen Kommen Daniel, Jesaja und Christus selbst f�r die Endzeit verhei�en haben. Der Tag sei nun da, versichert ihnen Bahá'u'lláh, und die Wartezeit sei vor�ber. Der von Jesus angek�ndigte Vater sei erschienen. Die Hoffnung f�r die Menschheit liege darin, sich Seinem Antlitz zuzuwenden. Er erkl�rt:

�... der Sohn ruft laut im heiligen Tal: �Hier bin ich, hier bin ich. o Herr, mein Gott!� ... Der Vater ist gekommen, und was euch im K�nigreich verhei�en ward, das ist erf�llt.�676

4. Schrecken am Himmel

Was wird das Schicksal der Menschheit sein, wenn sie sich weigert, reuig umzukehren und sich Gott wieder zuzuwenden?

Bahá'u'lláh schrieb:

�Wi�t, da� die Welt mit ihrem Tand und Gepr�nge vergehen wird. Nichts ist von Dauer au�er dem Reich Gottes... Die Tage eueres Lebens werden ablaufen, und alles, womit ihr euch befa�t und dessen ihr euch r�hmt, wird vergehen, und eine Schar Seiner Engel wird euch ganz gewi� zu Gericht laden an den Ort, wo der ganzen Sch�pfung die Glieder erbeben, wo es jeden Bedr�cker eiskalt �berl�uft. ... und euere Taten werden euch vergolten werden. Dies ist der Tag, der unvermeidlich �ber euch kommen wird, die Stunde, die keiner aufschieben kann.�677

Die Welt mu� sich einigen oder zugrunde gehen, sagt Bahá'u'lláh. Geistig ist sie schon eins, wenn sie auch f�r diese Wahrheit blind ist. Sie mu� innerlich wie �u�erlich vereinigt werden. Sie mu� ein Weltgewissen entwickeln und nach diesem leben.

Die Entdeckungen in der Medizin und anderen Wissenschaften wurden von M�nnern und Frauen aller Rassen gemacht und kommen allen Gliedern der Menschheit zugute. Vom Augenblick unserer Geburt bis zur Stunde unseres Todes sind wir umgeben von den Geistesfr�chten der Menschen, die nicht in den Begriffen von Nationalflaggen, Grenzen, besonderen Gebetb�chern oder Hautfarben denken, sondern die keinem geringeren Herrn als dem Wohl der ganzen Menschheit dienen.

Die Baha'i-Lehren besagen: Was immer eines der Menschenkinder angeht, geht alle an. Was immer in einem Teil der Welt geschieht, wirkt sich auf die Angelegenheiten der Menschen in anderen Gegenden der Welt aus, denn alle Menschen sind Glieder der eine gro�en Menschheitsfamilie.

Vor hundert Jahren schrieb Bahá'u'lláh:

�Diese Handbreit Erde ist nur eine Heimat und eine Wohnstatt. Euch geziemt es, ... eure Herzen auf das zu richten, was Eintracht stiftet�678

�Wendet euch der F�rderung von Wohlfahrt und Ruhe unter den Menschenkindern zu. Widmet eueren Geist und Willen der Erziehung der V�lker und Geschlechter auf Erden, damit die Zwietracht, die diese Erde spaltet, ... von ihrem Angesicht getilgt ... werde... Ihr wohnt in einer Welt und seid durch das Wirken eines Willens erschaffen. Selig ist, wer sich mit allen Menschen im Geiste gr��ter Freundlichkeit und Liebe vereinigt.�679

Alle Pl�ne, die den allm�chtigen Gott au�er acht lassen, haben, wie m�chtig sie auch erscheinen, keine Zukunft. Jeder Plan, der nicht alle V�lker, Rassen, Klassen und Glaubensbekenntnisse einschlie�t, ist verfehlt, noch ehe er beginnt. Dieselbe Nacht bringt allen Menschen Dunkelheit und K�hle, und dieselbe Sonne macht ihr Leben hell und warm.

Selbst die verheerende Kraft der Zerst�rung, die so lange im Atom gefesselt war und nun freigemacht wurde, diese von der Welt so sehr gef�rchtete Kraft, ist nicht durch die Bem�hungen irgendeiner einzelnen Gruppe gefunden worden. Sie war nicht die Frucht der Arbeit irgendeiner einzelnen Nation, Rasse, Religion oder Klasse. An ihrer Entdeckung beispielsweise waren viele Personen beteiligt:

1. Mendelejew, ein Russe, entdeckte das periodische System der Elemente;

2. Thomson, ein Engl�nder, entwickelte die Theorie der Elektronen;

3. die Relativit�tstheorie stammt von Einstein, einem Deutschen;

4. die Radioaktivit�t des Radiums wurde von Madame Curie, einer Polin, entdeckt;

5. ein Neuseel�nder, Rutherford, experimentierte mit Radium und fand dabei den Atomkern;

6. Fermi, ein Italiener, brachte die erste Transmutation von Uranium zustande;

7. die Mesonen-Theorie wurde zuerst von Yukawa, einem Japaner, entwickelt;

8. Barium wurde von Hahn, einem Deutschen, zum ersten Male aus dem Uranium gewonnen;

9. die Struktur des Atoms wurde zuerst von Niels Bohr, einem D�nen, analysiert;

10. Anderson aus den Vereinigten Staaten von Amerika entdeckte das Positron;

11. Chadwick aus Gro�britannien entdeckte das Neutron;

12. Lise Meitner aus �sterreich gelang es, das Atom zu spalten.

Und so geht es immer weiter bis hin zu Los Alamos, Hiroshima, Nagasaki, Bikini, Sibirien, Sputnik, Vanguard, Jupiter, Mondraketen, Raketen f�r eine Sonnenumkreisung, ohne Ende. Kein einzelner Verstand, kein Einzelmensch, keine einzelne Nation, kein besonderes Volk brachte allein die Kraft dazu auf. Aber sie ist jetzt da.

Die Wissenschaft wurde wie Wachs, das wir mit unserer Hand in eine von uns gew�hlte Form kneten k�nnen: zu einem kostbaren Gebilde der Sch�nheit - oder zu einem Instrument des Todes.

Wohin k�nnen wir fliehen und Sicherheit finden? Entweder wir wenden uns wieder Gott zu und lassen uns von geistigen und sittlichen Beweggr�nden leiten - lassen unsere Herzen unseren Verstand einholen -, oder wir werden in eine Katastrophe st�rzen. Doch es gen�gt nicht, wenn nur ein paar Menschen dies erkennen; die Masse der Menschheit mu� aufwachen. Andernfalls Weltuntergang!

Es war weder ein Geistlicher noch ein Politiker oder ein P�dagoge, sondern der siegreiche General MacArthur, der nach dem letzten Krieg vom Deck des Schlachtschiffs Missouri aus die Welt �ber den Rundfunk warnte: �Unsere letzte Chance haben wir gehabt. Das einzige, was die Menschheit jetzt noch retten kann, ist eine geistige Wiedergeburt.�

Wo immer es Fernsehapparate, Kinos oder Rundfunkger�te gibt, konnten die Menschen das schreckliche Schauspiel und den grausigen Donner jener Pilzwolke sehen oder h�ren, die eine phrasenverliebte Presse den �Giftpilz des Terrors� genannt hat. Es gibt keinen Ort auf Erden, wo man in Frieden leben kann, ohne denken zu m�ssen, da� nicht pl�tzlich - ja jetzt, da Sie dies lesen - eine ferngelenkte Waffe unterwegs sein k�nnte, die in einer einzigen feurigen Explosion alle Ihre Hoffnungen zu Asche machen w�rde.

Im Fr�hjahr 1954 wurde eine Wasserstoffbombe in Namu auf dem Bikini-Atoll abgeworfen. Diese Bombe ist schon jetzt v�llig veraltet. Kann man sich vorstellen, da� der Mensch, ein Gesch�pf Gottes, immer noch nicht zur Vernunft kommt, wenn er die folgende Statistik der Zerst�rung liest?

1. Diese eine Bombe entsprach in ihrer Wirkung 12 bis 14 Millionen Tonnen TNT;

2. eine solche Bombe entspricht der Sprengkraft aller Bomben zusammen, die im letzten Weltkrieg von allen Nationen abgeworfen wurden;

3. die Explosion jener Bombe war bis in eine H�he von ca. 31 km zu sp�ren;

4. ihre Giftwolke breitete sich �ber einen Umkreis von ca. 320 km aus;

5. w�rde sie auf ein strategisches Ziel abgeworfen, so k�nnte sie sofort 35 Millionen Menschen t�ten, also zweimal die Zahl aller in den beiden letzten Weltkriegen mit allen Waffen get�teten Menschen.

Diese Bombe ist jetzt schon veraltet. Etwas noch mehr Todbringendes wird vielleicht bald mit d�sengetriebenen Langstreckenbombern oder auf den Fl�geln interkontinentaler Fernlenkgeschosse und Raketen auf dem Wege sein. Wie �Todesfinger� sitzen sie ruhig auf ihren Abschu�rampen. Wer wei�, f�r welche St�dte sie bestimmt, auf wessen Heimat sie gezielt werden, oder wer aus Irrtum oder Furcht auf den Startknopf dr�cken mag? Niemand wird nachher mehr die Zeit haben zu fragen: �Ist dies nicht der in der Bibel verhei�ene Tag, von dem es hei�t, da� er kommen wird �wie ein Dieb�, der Tag, da es �regnete Feuer und Schwefel vom Himmel�?�680

Schon vor dem Jahr 1844 schrieb ein Dichter die Verse:

�Es kommt der Tag, da du den Blick erhebst -
in Himmelsweiten eine Schlacht erlebst -
da greise Bauern ganz entgeistert stehn
und Schw�rme wunderlicher V�gel sehn.�

Die V�gel sind schon gekommen, mit l�hmendem Schrecken, mit Verdunkelung der St�dte, mit dem Heulen der Sirenen, das die Menschen wie Ameisen unter die Erde trieb. Keine Zuflucht gibt es vor ihnen. Nie zuvor waren solche fliegenden V�gel gekommen, um jene von Christus und Sacharia vorausgesagte Zerst�rung zu vollbringen: �da� zwei Teile darin ausgerottet werden sollen und untergehen, und nur der dritte Teil soll darin �brigbleiben�.681

Vor einem Jahrhundert behauptete Albert Barnes, der ber�hmte j�dische Gelehrte, die treffendste �bersetzung von Daniels Prophezeiung der �Verw�stung� in der schrecklichen Endzeit682 laute: �Etwas, das den ausgebreiteten Schwingen eines Vogels gleicht, sch�ttet Verw�stung auf die Menschen herab wie ein Sturmwind.�

Sind die Metall-Eier diese �Hagel und Feuer, mit Blut gemengt�, die in einem anderen Buche der Heiligen Schrift vorausgesagt werden?683

Suchen die Radarger�te Ihrer Heimatstadt schon auf ihren Schirmen nach dem herannahenden Schatten des Vogels? Lauschen die Horchger�te schon auf das Rauschen seiner Fl�gel?

Der verstorbene Albert Einstein warnte die Welt im Jahr 1950, in einem Fernsehinterview mit den Worten: �Das hysterische Wettrennen zwischen den Vereinigten Staaten und Ru�land um das Geheimnis der Wasserstoffbombe k�nnte in der Zerst�rung der Welt, wie wir sie heute kennen, enden. Es k�nnte die Vergiftung der Atmosph�re der Erde zur Folge haben.�

Diese Mahnung war nur ein Echo der Warnung, die Bahá'u'lláh vor einem Jahrhundert ausgesprochen hat:

�Seltsame, verbl�ffende Dinge gibt es in der Erde; aber sie sind dem Geist und Verst�ndnis der Menschen verborgen. Diese Dinge sind imstande, die ganze Erdatmosph�re zu verwandeln, und eine Verseuchung mit ihnen w�re t�dlich.�684

'Abdu'l-Bahá, der Sohn Bahá'u'lláhs, unternahm eine Reise in den Westen, um der Welt Klarheit �ber Seines Vaters Botschaft zu geben und zu versuchen, die Menschen zur Vernunft zu bringen. Im Jahr 1912 hielt Er sich in Paris auf. Dort erw�hnte Er die �u�erung Bahá'u'lláhs und erkl�rte, da� diese Kraft im gro�en Krieg von 1914-1918 nicht angewandt werde. Er prophezeite auch, da� der bevorstehende erste Weltkrieg nicht der letzte Krieg sein werde, sondern da� zum Ungl�ck f�r die Welt ein noch gr��erer, schrecklicherer Konflikt folgen werde. Die Menschheit sei, sagte Er, noch immer von Ha� bewegt und nicht von Liebe. Sie weigere sich immer noch, auf Bahá'u'lláhs Ratschl�ge, ihre einzige Rettung, zu h�ren.

Ein andermal zitierte Er Bahá'u'lláhs Worte und sagte:

�Es gibt eine m�chtige Kraft in der Welt. Betet zu Gott, da� sie unentdeckt bleibe, bis die Menschheit ihre geistigen Eigenschaften so weit vervollkommnet hat, da� sie diese Kraft f�r das Wohlergehen der Menschen einsetzt und nicht f�r ihre Zerst�rung. Sie kann die Atmosph�re der Erde vergiften. Ihre Flamme kann die St�dte verw�sten.�685

Folgende Worte stammen ebenfalls von Bahá'u'lláh, der die Menschheit in Seinen Schriften warnt:

�Die ... Zivilisation wird, wenn man ihr gestattet, die Grenzen der M��igung zu �berschreiten, gro�es Unheil �ber die Menschen bringen... Ins �berma� gesteigert, wird sich die Zivilisation als eine ebenso ergiebige Quelle des �bels erweisen, wie sie, in den Schranken der M��igung gehalten, eine Quelle des Guten war. ... Es naht der Tag, da ihre Flamme die St�dte verschlingt...�686

War es Ironie des Schicksals oder eine Warnung Gottes, da� 'Abdu'l-Bahá die Worte �ber die �Kraft, die die Atmosph�re vergiften k�nne�, gerade zu Viscount Arawaka sprach, einem Botschafter Japans, einem Mann aus eben dem Land, in dem die erste Atombombe jenes �zuk�nftigen gr��eren, schrecklicheren Krieges� gez�ndet werden sollte?

Der Zweite Weltkrieg ist vorbei. Wird sich nun die Menschheit in ihrer Gesamtheit Gott zuwenden und einen dritten verh�ten? Die Gipfelkonferenzen machen nur langsam Fortschritte, w�hrend von den Flie�b�ndern schnell die Bauteile f�r Fernlenkgeschosse rollen. Auf jede Rakete, die zu Forschungszwecken in den Raum geschossen wird, kommt ein Dutzend Raketen, vorl�ufig noch ohne Atomsprengk�pfe, f�r schon festgesetzte Ziele.

Kann die Bedeutung des Wortes �Er (Christus) wird kommen wie ein Dieb in der Nacht� noch l�nger mi�verstanden werden? Werden die Worte Johannes des T�ufers: �Tut Bu�e, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen�, noch immer �berh�rt? Sind da keine �Augen, die sehen� und �Ohren, die h�ren�?

Jesaja prophezeite:

�Zu der Zeit wird der Herr das Heer der H�he heimsuchen in der H�he und die K�nige der Erde auf der Erde.�687

�Darum werden alle H�nde schlaff, und aller Menschen Herz wird feige sein.�688

Dies gilt nicht l�nger f�r eine ferne Zukunft. Es gilt f�r uns. Bei Jesaja steht geschrieben:

�Darum will ich den Himmel bewegen, und die Erde soll beben und von ihrer St�tte weichen. ... die Grundfesten der Erde beben... nehmen die Bewohner der Erde ab, so da� wenig Leute �brigbleiben... Die Erde wird taumeln wie ein Trunkener...�689

Dies ist kein sehr verlockendes Entweder-Oder. Die Atomkraft kann eine Stadt erleuchten oder in Rauch aufgehen lassen. Es h�ngt von dem moralischen Bewu�tsein ab, wie wir sie verwenden.

5. Die Stunde ist gekommen

�ber hundert Jahre haben sich die Menschen nicht um Bahá'u'lláhs Botschaft gek�mmert. Sie haben sich nicht bem�ht, Seine Lehren zu erforschen, obwohl alle heiligen Schriften von Anbeginn der Zeit Verhei�ungen �ber den Tag Seines Kommens enthalten und obwohl Christus ausdr�cklich gewarnt hat: �Wachet! Denn ihr wi�t nicht, welchen Tag euer Herr kommen wird!�

Bahá'u'lláh hat an alle Herrscher von Ost und West die Worte gerichtet:

�Pr�fet Unsere Sache, erforschet alles, was Uns widerfahren ist, entscheidet gerecht zwischen Uns und Unseren Feinden...�690

�Euere V�lker sind euere Sch�tze. H�tet euch, da� euere Herrschaft die Gebote Gottes nicht verletze und ihr euere Schutzbefohlenen nicht dem R�uber an die Hand liefert. Durch sie herrscht ihr, von ihren Mitteln lebt ihr, mit ihrer Hilfe siegt ihr. Doch wie ver�chtlich blickt ihr auf sie! Wie seltsam, wie h�chst seltsam!�691

Als Bahá'u'lláh in das �Gr��te Gef�ngnis� in 'Akka geworfen wurde, schrieb Er dem K�nig, der dies Urteil gesprochen hatte, da� Ihn solche Verfolgungen niemals zum Schweigen bringen k�nnten. Er spreche nur die Worte aus, die Gott, der Allm�chtige, Ihm zu verk�nden befohlen habe, in der Hoffnung, da� vielleicht ein K�nig, ein f�hrender Politiker, eine Nation oder ein Volk sich erheben werde, um das Wort Gottes unter den Menschen zu verteidigen und zu verbreiten, damit die Leiden der Menschheit beendet werden.

Bahá'u'lláhs Briefe an die Herrscher der Welt waren nachdr�cklich und klar. Er sagte ihnen, wenn nicht die Bande der Liebe und Zuneigung unter den Menschen enger gekn�pft w�rden, wenn die V�lker der Welt sich nicht in freundschaftlicher Zusammenarbeit bem�hten, der Welt den Frieden zu bringen, wenn nicht die Rechte aller Menschen, vor allem diejenigen der Armen und Niedrigen, gesichert und gew�hrleistet w�rden, wenn nicht alle Menschen, besonders aber die Regierenden, ihr Leben mehr nach Gottes Wohlgefallen als nach ihrem eigenen oder dem anderer Menschen f�hrten, w�rde Er, der Herr des Weinbergs (der Messias) ihnen alle ihre K�nigreiche, ihre Besitzt�mer, ihre Vorrechte und Freuden wegnehmen und den Weinberg (die Erde) jenen w�rdigen Seelen unter den Auserw�hlten �bergeben, die �brigbleiben nach der gro�en Heimsuchung, die die Menschheit �ber sich gebracht hat.

�Wir haben nicht den Wunsch, Hand an euere K�nigreiche zu legen. Unsere Aufgabe ist, die Herzen der Menschen zu ergreifen und zu besitzen�692,

sprach Bahá'u'lláh zu ihnen.

�Welch gro�er Segen harrt des K�nigs, der sich erhebt, Meiner Sache in Meinem Reiche zu helfen...�693

Bahá'u'lláh wartete geduldig auf ein Zeichen, da� die Welt Seine Stimme h�re. Schlie�lich brach Er Sein Schweigen:

�Zwanzig Jahre sind dahingegangen, o K�nige... Obwohl der meisten unserer Leiden gewahr, habt ihr dennoch vers�umt, die Hand des Angreifers zur�ckzuhalten. Ist es denn nicht euere eindeutige Pflicht, die Tyrannei des Unterdr�ckers zu verhindern und unparteiisch mit eueren Untertanen zu verfahren, damit euer hoher Gerechtigkeitssinn der ganzen Menschheit offenkundig werde?�694

An einer weiteren Stelle warnt Er sie:

�H�tet euch wohl vor Tyrannei, denn Ich habe gelobt, keines Menschen Unrecht zu vergeben.�695

Immer wieder fordert Er die Herrscher angesichts der K�rze der Zeit auf:

�Rufet die V�lker zu Gott!�696

Die Herrschaft �ber die Erde steht Gott zu, sagte ihnen Bahá'u'lláh, und die K�nige sind nur Sachwalter. Die Herzen der Menschen, sprach Er, sind Juwelen. Seid dem Pfande Gottes treu und erlaubt den Dieben und den Gottlosen nicht, dem rechtm��igen Besitzer, Gott, diese Sch�tze zu stehlen.

In Seiner gro�en Liebe zu den Unterdr�ckten hatte Bahá'u'lláh versucht, die F�hrer von der Notwendigkeit zu �berzeugen, da� sie zum Vorbild werden und den Weg weisen m��ten. Nun, da die Herrscher sich geweigert hatten, auf Seine Aufforderung zu h�ren, wandte sich Bahá'u'lláh aus dem gleichen gro�en Mitgef�hl an die Einfachen und Niedrigen. Er sagte ihnen, wenn sie ihre Herzen nicht Gott zuwendeten, w�rden auch sie immer mehr in Schwierigkeiten und Probleme verwickelt. Die von ihnen so hochgepriesene Zivilisation werde sich gegen sie wenden. Statt ein Segen zu sein, w�rde sie zur Gei�el. Sie br�chte Kriegsinstrumente hervor, die die Menschheit in die Knie zw�ngen. Dies wiederum werde sie l�utern, so da� ihre Herzen f�r die Botschaft Gottes empf�nglicher w�rden.

Der Ihn gehei�en habe, so zu reden, sei ein Gott der Liebe und nicht der Furcht, erkl�rte ihnen Bahá'u'lláh. Nicht Gott, der Allm�chtige, wolle der Menschheit Unheil zuf�gen, sondern der Mensch tue es selbst. Der Mensch mache dadurch, da� er Gottes Gesetze mi�achte, sein Unheil unvermeidbar. Die Menschheit k�nne den bequemen oder den schwierigen Weg w�hlen. Die Wahl liege beim Menschen. Das Kommen des Reiches Gottes auf Erden k�nne er beschleunigen oder verz�gern, je nach dem, wie er reagierte, aber verhindern k�nne er es nicht. Fr�her oder sp�ter werde es doch errichtet werden, wenn nicht von den jetzigen V�lkern der Welt, dann durch jene, die das weitere von Menschen bewirkte Unheil �berleben.

Bahá'u'lláh war sehr traurig, als die K�nige und Herrscher der Erde Seine Botschaft nicht beachteten. Er wu�te nur zu gut, wieviel Leid dies �ber die Welt bringen werde.

�Sei Zeuge, wie die Welt t�glich von einem neuen Unheil heimgesucht wird. Ihre Tr�bsal wird immer tiefer. Seit dem Augenblick, da die S�riy-i-Ra'�s697 offenbart wurde, bis auf den heutigen Tag ist weder die Welt befriedet worden noch haben die Herzen ihrer V�lker Ruhe gefunden. Einmal wurde sie durch Zank und Streit aufger�hrt, ein andermal von Kriegen ersch�ttert; so ist sie hartn�ckigen Krankheiten zum Opfer gefallen. Ihr Siechtum n�hert sich einem Zustand v�lliger Hoffnungslosigkeit, weil der wahre Arzt gehindert wird, das Heilmittel zu reichen, w�hrend ungeschickte Quacksalber beg�nstigt werden und volle Handlungsfreiheit genie�en. ... Bald werden sie die Folgen dessen sp�ren, was ihre H�nde am Tage Gottes bewirkt haben. So warnt euch der Allunterrichtete, wie es Ihm Er gebot, der der Gewaltigste ist, der Allm�chtige.�698

Bis zum heutigen Tag hat die Menschheit diese Warnung noch nicht beachtet.

6. Der Tag des Herrn

Da Bahá'u'lláh die Menschen mit Liebe und G�te nicht hatte aufr�tteln k�nnen, wies Er sie als strenger und verantwortungsbewu�ter Vater auf die Folgen ihrer fortgesetzten Nachl�ssigkeit hin. Er sagte, da� der Mensch sich pl�tzlich �von schwarzem Rauch umw�lkt� f�nde, wenn er nicht sein bisheriges Leben �ndere und aufrichtige Liebe zu Gott und seinen Mitmenschen aufbringe. Nur einige wenige der Warnungen Bahá'u'lláhs �ber das, was �ber die Menschen kommen werde, wenn sie Gottes vergessen, seien hier genannt:

1. ��Die Stunde�699 ist �ber sie gekommen, w�hrend sie sich sorglos vergn�gen. Sie wurden bei ihrem Stirnhaar erfa�t700, und doch wissen sie es nicht.�701

2. �Was kommen mu�te, ist pl�tzlich da; sieh, wie sie davor fliehen! Das Unvermeidliche ist eingetreten... Sprich: Bei Gott! Der Posaunenruf702 ist erschallt, und siehe, ohnm�chtig ist die Menschheit vor Uns niedergesunken!�703

3. �Dies ist der Tag, da alle Augen vor Entsetzen erstarren sollen, der Tag, da die Herzen derer, die auf Erden wohnen, erzittern sollen, au�er jenen, die dein Herr, der Allwissende, der Allweise, zu erretten beliebt.�704

4. �Wie lange noch wollt ihr schlafen? ... Wollt ihr nicht erkennen, da� die Berge wie Wollflocken705 wurden, da� die Menschen vor der ehrfurchtgebietenden Erhabenheit der Sache Gottes schwer in Bedr�ngnis gerieten? Seht doch, wie ihre H�user leere Tr�mmer sind und sie selbst eine Schar Ertrunkener.�706

5. �Regt euch, damit die kurzen Augenblicke, die euch noch verbleiben, nicht zerrinnen und verloren gehen. Blitzschnell werden euere Tage vor�ber sein, und euere Leiber werden in einem Bett von Staub zur Ruhe gelegt. Was k�nnt ihr dann noch vollbringen? Wie k�nnt ihr dann euer fr�heres Versagen s�hnen?�707

6. �W�rdigt den Wert dieser Tage...�708

7. �Kehre um, solange noch Zeit ist, und nutze die Stunde!�709

8. �... wohin wollt ihr fliehen? Die Berge sind dahingeschwunden und die Himmel wurden zusammengefaltet710, die ganze Erde ist in Seinem Griff... Wer kann euch sch�tzen? ... Niemand au�er Gott, dem Allm�chtigen, dem Allherrlichen...�711

Diese ehrfurchtgebietenden, majest�tischen Worte wurden von der gleichen Feder geschrieben, die fast ein halbes Jahrhundert lang so viel Liebe f�r die Menschheit verstr�mte. Bahá'u'lláh liebte Seine Familie, Seine Kinder, das Land, gr�ne Felder, Wiesen, Berge, Fl�sse und alle lebendigen Gesch�pfe; und doch war Er fast f�nfzig Jahre lang den H�rten der Verfolgung und Gefangenschaft unterworfen. W�hrend der ganzen Zeit flossen aus Seiner Feder viele verzeihende Worte voll Liebe und tiefer Zuneigung zur Menschheit. Seine Feder schrieb auch:

�Jetzt ist es Zeit, die Niedergeschlagenen mit dem belebenden Hauch der Liebe und Gemeinschaft und den lebendigen Wassern der Freundlichkeit und G�te aufzumuntern und zu erquicken.�712

Die Feder, welche die Himmel ersch�tterte, schrieb auch:

�Wo immer die Geliebten Gottes sich versammeln und wem immer sie begegnen, sie m�ssen in ihrer Haltung vor Gott und in der Art, wie sie Seinen Ruhm und Seine Ehre preisen, solche Demut und Ergebenheit zeigen, da� jedes Staubatom unter ihren F��en die Tiefe ihrer Ergebenheit bezeugt. Das Gespr�ch, das diese heiligen Seelen f�hren, sollte von solcher Kraft erf�llt sein, da� eben diese Staubatome unter seinem Einflu� erbeben.�713

Die Feder des Warners war einst eine Feder der Sanftmut gewesen:

�Erweist einander Langmut, Wohlwollen und Liebe. Sollte jemand unter euch eine bestimmte Wahrheit nicht erfassen k�nnen oder sich um ihr Verst�ndnis m�hen, so bekundet im Gespr�ch mit ihm einen Geist gr��ter G�te und guten Willens. Helft ihm, die Wahrheit zu sehen und zu erkennen, ohne euch im geringsten �ber ihn erhaben zu f�hlen oder im Besitz gr��erer Gaben zu w�hnen.�714

Erst als die Menschheit weiterhin ihren Vergn�gungen nachjagte und sich weigerte, dem Klang Seiner Stimme nachzuhorchen, wurde das Lied der Nachtigall zum Schrei des Adlers. Da tauschte Bahá'u'lláh zum Schutz der gedankenlosen Menschheit die Laute gegen die Trompete. Er blies das Alarmsignal, um die geistig Schlafenden aufzuwecken.

Er rief die Menschen auf, �Augen zu haben, die sehen, und Ohren, die h�ren�. Er flehte zu Gott, dem Allm�chtigen, zu bezeugen, da� Er Seinen Auftrag, die schlafende Menschheit wachzur�tteln, nicht vernachl�ssigt habe:

��Sind die Verse offenbart worden?� Sprich: �Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.Ja, beim Herrn der Himmel!� �Ist die Stunde715 gekommen?� �Nein, sie ist sogar schon vor�ber... Er, der Wahre, ist mit Zeugnis und Beweis erschienen...��716

An Seinem Lebensabend schrieb Bahá'u'lláh aus dem Heiligen Land:

�Wir haben wahrlich Unsere Pflicht nicht vers�umt, die Menschen zu ermahnen und ihnen das zu �bermitteln, was Mir von Gott, dem Allm�chtigen, dem Allgepriesenen, aufgetragen war.� �Gibt es in dieser Offenbarung f�r irgend jemand eine Entschuldigung? Nein, bei Gott, dem Herrn des m�chtigen Thrones! Meine Zeichen umfangen die Erde, und Meine Macht umh�llt die ganze Menschheit.�717

Er hinterl��t den Gedanken: �Der Herr ist gekommen in Seiner gro�en Herrlichkeit. Er ist wahrlich Der, der euch in den B�chern Gott verhei�en wurde. ... La�t nun sehen, was ihr auf dem Pfade der Losl�sung vollbringt.�

Die Verantwortung liegt also bei jedem einzelnen Menschen. Jeder kann auf das Wort Gottes h�ren und, wie die Stadt Ninive es auf Jonas eindringliche Mahnung tat, Bu�e tun und dadurch gerettet werden. Oder er kann das Wort Gottes unbeachtet lassen, dar�ber lachen und sich widersetzen, so wie es die Menschen seit �ber hundert Jahren getan haben - und dadurch mehr Leid und Pr�fungen auf sich ziehen. Wenn er letzteres w�hlt, dann steht ihm das schrecklichste aller Leiden noch bevor, wie es im Alten und im Neuen Testament warnend vorausgesagt ist.

Im Alten Testament steht geschrieben:

�... da� vor meinem Angesicht erbeben sollen die Fische im Meer, die V�gel unter dem Himmel, die Tiere auf dem Felde, und alles, was sich regt und bewegt auf dem Lande, und alle Menschen, so auf der Erde sind. Und die Berge sollen niedergerissen werden und die Felsw�nde und alle Mauern zu Boden fallen.�718

Dasselbe Buch desselben Propheten, der voraussagte, da� die �Herrlichkeit Gottes� zur Endzeit vom Osten nach Israel kommen werde, prophezeit, die Zerst�rung werde gro� sein:

�Und das Haus Israel wird sie (Gog mit seinem Heerhaufen) sieben Monde lang begraben, damit das Land gereinigt werde. Ja, alles Volk des Landes wird an ihnen zu begraben haben; und sie werden Ruhm davon haben an dem Tage, an dem ich meine Herrlichkeit erweise, spricht Gott der Herr.�719

Im Buch Henoch hei�t es:

�Und alle werden sich f�rchten, und die W�chter werden zittern, und gro�e Furcht und Schrecken wird sie erfassen bis an das Ende der Welt.�720

Im Neuen Testament steht geschrieben:

�Von diesen drei Plagen ward get�tet der dritte Teil der Menschen...�721

�... als Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um. Auf diese Weise wird's auch gehen an dem Tage, wenn des Menschen Sohn wird offenbar werden. An demselben Tage, wer auf dem Dache ist und hat seinen Hausrat im Hause, der steige nicht hernieder, ihn zu holen. Desgleichen, wer auf dem Felde ist, der wende sich nicht um nach dem, was hinter ihm ist... Ich sage euch: In derselben Nacht werden zwei auf einem Bette liegen; einer wird angenommen, der andere wird verworfen werden. Zwei werden mahlen miteinander; eine wird angenommen, die andere wird verworfen werden.�722

Und die vielleicht f�rchterlichste Warnung:

�Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit gro�em Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden verbrennen.�723

Gab es je ein anschaulicheres Bild von jener schrecklichen Pilzwolke: �Die Himmel zergehen mit gro�em Krachen und die Elemente werden vor Hitze schmelzen�?

7. Der Morgen eines neuen Tages

Gibt es kein Entrinnen vor der schrecklichen Drohung dieses Harmagedon? Mu� die Welt noch einmal ein solches Unheil erleben wie die Sintflut?

Ob unsere Zukunft eine Zeit der Erf�llung sein wird oder ein R�ckfall in die Zust�nde der Sch�pfungsgeschichte, h�ngt davon ab, wie die Menschheit auf die Botschaft Gottes reagiert, die ihr durch Bahá'u'lláh gebracht und von Seinen Anh�ngern in alle Welt getragen wurde. Der Mensch kann sich nicht damit entschuldigen, da� er nichts davon geh�rt h�tte - nur die geistig Tauben und Blinden werden nicht h�ren. Das stammt nicht von mir; man kann es in Bahá'u'lláhs Lehren nachlesen.

Er schrieb denen, die auf Seinen Ruf antworteten:

�O Mein Diener, der du Gottes Wohlgefallen gesucht und dich an Seine Liebe gehalten hast an dem Tage, da alle au�er wenigen mit Einsicht Begabten von Ihm abgefallen sind! M�ge es dir Gott durch Seine Gunst mit reichem, unverg�nglichem, ewigem Lohn vergelten, weil du Ihn suchtest an dem Tage, da die Augen geblendet waren.�724

Bahá'u'lláh ermahnt diejenigen, die Gott lieben, vorsichtig zu sein, um der gefahrvollen Falle des Materialismus zu entgehen:

�H�tet euch, o Menschen, da� ihr nicht in Versuchung kommt, Ihn um eures Goldes und Silbers willen aufzugeben. La�t Seine Liebe eine Schatzkammer f�r eure Seele sein an dem Tage, da ... jeder St�tzpfeiler erzitter, da die Menschen ein Schauder �berl�uft, da alle Augen voll Entsetzen erstarren.�725

Die Menschen sind, erkl�rt Bahá'u'lláh, wie dunkles Metall; wenn aber das Feuer der Liebe Gottes in ihnen brennt, dann werden sie in seiner Glut und Farbe ergl�hen. Sie werden die Eigenschaften des Feuers annehmen und k�nnen von Gott zu einem wertvollen Werkzeug umgeformt werden. Er sagte zu Seinen Anh�ngern:

�La� deine Seele in der Flamme dieses unausl�schlichen Feuers, das im Herzen der Welt brennt, so ergl�hen, da� die Wasser des Weltalls au�erstande sind, seine Glut zu k�hlen.�726

Er sprach ferner:

�Bald wird die heutige Ordnung aufgerollt und eine neue an ihrer Statt entfaltet werden.�727

Mag ein Mensch auch lebendig sein, sagt Bahá'u'lláh, so gleicht er doch einem Toten, wenn er nichts vom Kommen des Messias wei�. Selbst wenn er heruml�uft, mit seinen Nachbarn verkehrt und Nahrung zu sich nimmt, ist er doch wie ein Toter.

Christus sprach:

�La� die Toten ihre Toten begraben; gehe du aber hin und verk�ndige das Reich Gottes!�728

Er f�gte hinzu:

�Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zur�ck, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes.�729

Der Sinn ist klar: La�t diejenigen, die f�r die Botschaft des Messias geistig tot sind, die k�rperlich Toten begraben, aber die an Ihn glauben, sollen Hand an den Pflug legen und niemals zur�cksehen, bis der Sieg errungen ist.

Christus mahnt:

�H�tet euch aber, da� eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit Sorgen der Nahrung und dieser Tag nicht schnell �ber euch komme wie ein Fallstrick; denn er wird unversehens hereinbrechen �ber alle, die auf Erden wohnen. So seid nun wach allezeit und betet, da� ihr stark werden m�get, zu entfliehen diesem allem, was geschehen soll, und zu stehen vor des Menschen Sohn.�730

Im Jahr 1867 wandte sich Bahá'u'lláh an den Papst und an die Christen:

�H�te dich, da� dich nicht die Verherrlichung, die dir zuteil wird, von dem Verherrlichten trennt... Schaue auf den Herrn, den Allm�chtigen, den Allwissenden! ... Seid ihr bewandert im Evangelium und dennoch unf�hig, den Herrn der Herrlichkeit zu schauen?�731

Morgen fr�h, wenn die Sonne aufgeht, wird jeder Mensch vom Schlaf erwachen. Er wird aufstehen, seine Kleider anziehen und die Arbeit eines neuen Tages beginnen.

Alle au�er denen, die tot sind.

In gleicher Weise werden alle, nun da die Sonne des neuen Tages Christi und Bahá'u'lláhs aufgegangen ist, erwachen, aufstehen und ihre Arbeitskleider anziehen, um Gott und den Mitmenschen zu dienen, um alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um das drohende Unheil abzuwenden.

Alle au�er denen, die geistig tot sind.

Ob ein Mensch zu den Lebendigen oder zu den Toten z�hlt, ist ein verborgenes Geheimnis zwischen ihm und Gott. Meine Verantwortung endet mit der Niederschrift dieser Geschichte. Jede Seele mu� ihren eigenen Weg w�hlen. Die B�cher sind entsiegelt, die Ohren wurden aufgetan, die Augen ge�ffnet. Nun hat jeder Mensch selbst die Verantwortung.

La�t uns in die Zukunft schauen und uns der Worte des Paulus erinnern:

�... wie wollen wir entrinnen, wenn wir ein solches Heil nicht achten?�732

Ein Mensch sieht vielleicht in der Zukunft nichts als Verzweiflung und Zerst�rung. Oder er sieht das Reich Gottes auf Erden. Es kommt auf sein inneres Auge an, ob er geistige Augen und Ohren besitzt. Er kann entweder wie der Sohn in der Geschichte vom Berggipfel sein oder wie der Vater. Es h�ngt davon ab, ob er sich Bahá'u'lláh zuwendet oder nicht. Der Mensch hat die Wahl.

In der Geschichte reiste einmal ein Vater mit seinem kleinen Sohn in ein fernes Land. Sie stiegen auf den Gipfel eines Berges, wo sie die Nacht in einer H�tte verbrachten. Als der Morgen d�mmerte, vertrieb die Sonne die Dunkelheit und f�rbte die schneebedeckten Berggipfel leuchtend rot.

Der Sohn wurde wach und sah den gl�henden Himmel und die flammenden Berggipfel. Er war noch klein und konnte nur durch den oberen Teil des Fensters hinausschauen. Er verstand nicht den hellen Glanz, der ihn erschreckte. Er sehnte sich nach der Geborgenheit von fr�her, als er noch zu Hause bei seiner Mutter war, und w�nschte, er w�re nicht mitgekommen. Er glaubte sicher, da� es an dem fremdartigen neuen Himmel nur Unheil und Feuer gebe.

Dann schien die aufsteigende Sonne warm auf den Schnee, der so lange kalt und festgefroren am Berghang gelegen hatte. Sie l�ste die Schneemassen und schickte sie als donnernde Lawinen ins Tal hinab.

�ber das furchtbare Dr�hnen erschrak der kleine Sohn noch mehr als �ber den flammenden Himmel. Er lief zu seinem Vater, r�ttelte ihn wach und schrie:

�Vater, Vater! Wach auf! Wach auf! Das Ende der Welt ist da!�

Der Vater �ffnete die Augen. Er konnte durch das Fenster, das noch zu hoch war f�r die Augen seines Sohnes, alles deutlich sehen.

Er sah die in der Morgensonne gl�nzenden Berggipfel. Er h�rte das Donnern der Lawinen, die von den w�rmenden Strahlen der Fr�hlingssonne gel�st wurden. Er wu�te, da� die Schneemassen bald frisches Wasser und neues Leben in das ausgetrocknete Land da unten bringen werden. Er verstand all dies. Er nahm seinen Sohn bei der Hand und beruhigte ihn.

�Nein, mein Sohn�, sagte er, �das ist nicht das Ende der Welt. Das ist der Anbruch eines neuen Tages.�

H�ufig zitierte Quellenliteratur

Bahá'u'lláh, �hrenlese, Eine Auswahl aus den Schriften Bahá'u'lláhs, 3. revidierte Auflage Hofheim-Langenhain 1980

-, Botschaften aus 'Akka, Hofheim-Langenhain 1982

-, Das Buch der Gewi�heit - Kitáb-i-�q�n, Hofheim-Langenhain 31978, 4. revidierte Auflage in Vorbereitung

-, Brief an den Sohn des Wolfes, Frankfurt am Main 1966, Hofheim-Langenhain 21988

-, Kalim�t-i-Makn�nih - Die Verborgenen Worte, zweisprachige Auflage Hofheim-Langenhain 1983

'Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris, Hofheim-Langenhain 71983, 8. revid. Aufl. in Vorber.

-, Paris Talks, London 121995
Shoghi Effendi

-, Das Kommen g�ttlicher Gerechtigkeit, Frankfurt am Main 1969

-, Der verhei�ene Tag ist gekommen, Frankfurt am Main 1967

-, Gott geht vor�ber, Oxford 1954, revidierte Neuauflage in Vorbereitung

-, Die Weltordnung Bahá'u'lláhs,

J. E. Esslemont, Bahá'u'lláh und das neue Zeitalter, 6. �berarbeitete Auflage Hofheim-Langenhain 1976

Nab�ls Bericht aus den fr�hen Tagen der Baha'i-Offenbarung, 3 B�nde, Hofheim-Langenhain 1975, 1982, 1991

Biblische Schriften

Die Bibel ... nach der �bersetzung Martin Luthers (revidierter Text 1964 und 1956), Stuttgart 1967

Die heilige Schrift des Alten und Neuen Testamentes, �bersetzt von V. Hampe, M. Stenzel und J. K�rzinger, Aschaffenburg 31957

The Book of the Secrets of Enoch, �bersetzt von Charles (zitiert: Henoch)

1 2. Petr. 3:10; vgl. Offenbarung 3:3; 16:15.
2 1. Thessalonicher 5:2.

3 Christopher Marlowe, engl. Dramatiker, 1564-1593.

4 vgl. Markus 13:25.

5 E. G. Browne, zitiert im Vorwort zu Lady Blomfield, The Chosen Highway, 1940, S. v-vi.

6 E. G. Browne, Brief an Mirza 'Ali 'Aka Sh�r�z�, Cambridge Univ., 9. April 1889. Die �gro�e Pers�nlichkeit� ist Bahá'u'lláh.

7 Bahá'í World, Bd. xii, S. 625.

8 Henry James Forman, The Story of Prophecy, 1936, S. 310 f.

9 Pankhurst, Behold He Cometh, zitiert in: Star of the West, Bd. xiv, S. 304.

10 Forman, a.a.O.
11 Sears, Days of Delusion, 1924, S. 259-260.
12 J. R. Lowell, The Present Crisis.
13 vgl. Hiob 38:35.
14 vgl. Hiob 19:25.

15 vgl. 4. Buch Mose 23:23: �... welche Wunder Gott tut�.

16 vgl. Bahá'í World, Bd v, S. 604.

17 W. A. Spicer, Our Day in the Light of Prophecy, 1925, S. 241.

18 Davis, The Penetralia, Boston 1846.
19 Forman, The Story of Prophecy, S. 309-310.
20 a.a.O., S. 310.
21 New York Tribune, 20. Nov. 1878.
22 �Ein seltsames St�ck Geschichte�
23 New York Tribune, 20. Nov. 1878.
24 vgl. Matth. 24:15.
25 Matth�us 24:3.
26 Matth�us 24:13, 14.

27 Year Book & Guide to East Africa (Herausgegeben von Robert Hale Ltd.), London 1953, S. 44.

28 Goyer, The Heritage of the Anglo-Saxon Race, S. 131.

29 David Livingstone, engl. Afrikaforscher, 1813-1873.

30 Diese L�nder verteilten sich auf alle Kontinente.

31 Markus 13:10.
32 Markus 13:33.
33 Markus 13:26.
34 Matth�us 24:14.
35 Lukas 21:7.
36 Lukas 21:24, 27.

37 Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber (Einf�hrung von George Townshend).

38 Matth�us 24:3.
39 Matth�us 24:15; dazu Daniel 9:27; 11:31.
40 Matth�us 24:30; ferner 24:15.
41 Daniel 8:13-14.

42 Bible Reading (Verlag Review and Herald Publishing Co, Battle Creek, Michigan), S. 94.

43 Matth. 24:6, 30.
44 vgl. Offenbarung 9:15.

45 Nab�ls Bericht, �bersetzt von Shoghi Effendi, 3:3.

46 a.a.O.
47 a.a.O.
48 3. Buch Mose 26:28-33.
49 Daniel 4:10-13.
50 Lukas 21:28.
51 Jesaja 62:2.
52 Jesaja 65:15.
53 Offenbarung 2:17.
54 Jesaja 62:12.
55 Offenbarung 3:12.
56 Offenbarung 3:5.
57 a.a.O.
58 Offenbarung 3:7-8.
59 Offenbarung 3:6, 13, 22.
60 Offenbarung 3:2, 3.
61 Offenbarung 3:1.
62 Offenbarung 2:2.
63 Offenbarung 16:15.
64 a.a.O.

65 Offenbarung 2:5, 7, 10, 11, 16, 17, 25, 29; 3:2, 3, 5, 6, 10, 11, 12, 13, 15, 16, 17, 19, 20, 22.

66 Offenbarung 3:12.
67 Jesaja 35:2.
68 Jesaja 40:5.
69 Jesaja 42:18.
70 Offenbarung 21:2, 23.
71 Matth�us 16:27.
72 Hesekiel 1:28.
73 Daniel 10:15.
74 Matth�us 24:30; vgl. Lukas 21:27.
75 Daniel 7:13.
76 Daniel 7:25.
77 Jesaja 58:8.
78 Jesaja 60:1, 16.
79 Matth�us 24:42.
80 Markus 13:33.
81 Markus 13:35-36.
82 Lukas 12:39-40.
83 Markus 13:37.
84 Daniel 12:4.
85 Daniel 12:8.
86 Daniel 12:9.
87 Jesaja 29:11.
88 a.a.O.
89 1. Korinther 4:5.
90 2. Petrus 1:19, 20.
91 2. Petrus 1:21.
92 Johannes 16:25.
93 Johannes 14:26.
94 Daniel 12:4.
95 Jesaja 29:11.
96 Jesaja 29:18, 24.
97 Daniel 12:9.
98 Daniel 7:9, 10.
99 Daniel 7:13.
100 Offenbarung 22:10.
101 Offenbarung 14:14.
102 Offenbarung 19:13.
103 Offenbarung 5:9.
104 Matth�us 8:22.
105 Jeremia 5:21.
106 Matth�us 13:11, 15, 16.
107 Matth�us 11:14.
108 Matth�us 11:15.
109 Johannes 1:21.
110 Lukas 1:15, 17.
111 Matth�us 17:10.
112 Matth�us 17: 11-13.
113 Matth�us 24:15; vgl. Daniel 9:27; 11:31.
114 1. Petrus 1:10-11.

115 Testament of the Twelve Patriarchs, Asher 7:3 zitiert durch Harris in Lessons on the Bahá'í Revelation, S. 133.

116 Justin Martyr, The Dialogue with Trypho, Kap. 49.

117 Dunkerley, Beyond the Gospels, 1957 (Pelican Books), S. 133.

118 Matth�us 17:12.
119 Johannes 14:18.
120 Johannes 14:28.
121 Johannes 16:16.
122 Johannes 14:28.
123 Johannes 16:7.
124 Johannes 16:7-8.
125 Johannes 16:12, 13.
126 Johannes 15:26.
127 Johannes 14:24.
128 Johannes 14:10.
129 Johannes 16:13.
130 Johannes 14:26.
131 Matth�us 23:39.
132 Johannes 4:24.
133 vgl. Bhagavadgita 4:7-8.

134 Apokalyptik bezeichnet das j�dische und christliche Schrifttum �ber die Endzeit (A.d.�.)

135 Matth�us 24:14.
136 Matth�us 24:27.
137 Matth�us 24:30.
138 Matth�us 24:30.
139 Matth�us 24:33.
140 Matth�us 24:37.
141 Matth�us 24:39.
142 Matth�us 24:42.
143 Matth�us 24:44.
144 Matth�us 24:46.
145 Matth�us 24:50.
146 Lukas 21:27.
147 Lukas 21:28.
148 Lukas 21:31.
149 Lukas 21:34.
150 Lukas 21:36.
151 Johannes 14:18.
152 Johannes 14:28.
153 Johannes 14:3.
154 Matth�us 16:27
155 Offenbarung 22:20.
156 2. Petrus 3:3-4
157 Jakobus 5:7.
158 2. Thessalon. 2:1-3.
159 2. Petrus 2:1-2.
160 Micha 5:1.
161 Micha 7:7, 12.
162 Hesekiel 43:2.
163 Jesaja 41:2.
164 Matth�us 24:27.

165 J. G. Klausner, The Messianic Idea in Israel, 1956, S. 376

166 Daniel 8:2.
167 Jeremia 49:38.
168 Nab�ls Bericht 3:3
169 2. Petrus 3:10.
170 Joel 3:4.
171 Matth�us 24:29-30.
172 Joel 2:2.
173 Matth�us 24:21, 30.
174 Offenbarung 6:12.
175 Offenbarung 6:15, 17.
176 Daniel 12:1.
177 Daniel 12:1.

178 The Book of the Secrets of Enoch, �bersetzt von Charles, S. 48.

179 Daniel 10:13.
180 Daniel 10:14.
181 Daniel 10:21.
182 a.a.O.
183 Daniel 10:15.
184 Daniel 12:1.
185 Daniel 10:14.
186 Daniel 8:17.
187 Daniel 12:9.
188 Daniel 12:4.
189 Daniel 7:10.
190 Daniel 7:13.
191 Daniel 7:22.
192 Daniel 7:25.
193 Daniel 12:7.

194 Cristabel Pankhurst, Behold He Cometh, zitiert in: Star of the West, Bd. xiv, Januar 1924, S. 303.

195 Matth�us 24:33.
196 Nab�ls Bericht 23:18, 19.

197 Cl�ment Huart, La R�ligion de B�b, 1889, S. 3f.

198 a.a.O.

199 A. L. M. Nicolas, Seyy�d Ali Mohammed dit le B�b, 1905, S. 375.

200 E. G. Browne, zitiert in Blomfield, The Chosen Highway, Vorwort S. v f.

201 vgl. Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 4:15f.
202 Nab�ls Bericht 3:49.
203 a.a.O.
204 zit. in: Bahá'í World, Bd.xii, S. 625.
205 Johannes 10:2, 16.
206 Nab�ls Bericht 2:24
207 Sacharja 4:14.
208 Maleachi 3:23.
209 Daniel 7:13.
210 Maleachi 3:1.
211 Sears, Days of Delusion, S. xxiv.
212 Nab�ls Bericht 3:13.
213 Nab�ls Bericht 3:25.
214 Nab�ls Bericht 3:15, 18.

215 zitiert in: Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 5:8.

216 Nab�ls Bericht 3:16, 18.

217 A. L. M. Nicolas, Seyy�d Ali Mohammed dit le B�b, S. 203.

218 a.a.O, S. 376.

219 Journal of the Royal Asiatic Society, 1889, S. 933.

220 zitiert in: Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 4:14.

221 F. Youghusband, The Gleam, 1923, S. 183f.

222 T. K. Cheyne, The Reconciliation of Races and Religions, 1914, S. 70, 8.

223 Matth�us 3:11.

224 zitiert in: Shoghi Effendi, Die Sendung Bahá'u'lláhs, in: Die Weltordnung Bahá'u'lláhs, S. 152.

225 Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes 225.

226 zitiert in: Shoghi Effendi, Die Sendung Bahá'u'lláhs, in: Die Weltordnung Bahá'u'lláhs, S. 153.

227 Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes 229, 228.

228 Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes 223.

229 Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes 205.

230 Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes 205.

231 Nab�ls Bericht 3:40.
232 Nab�ls Bericht 3:51.
233 Nab�ls Bericht 23:28.
234 Nab�ls Bericht 3:3.

235 J. E. Esslemont, Bahá'u'lláh und das neue Zeitalter, S. 35f.

236 a.a.O., S. 36.
237 a.a.O.
238 a.a.O., S. 58.

239 Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes, 206.

240 Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes, 233.

241 Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes, 223.

242 vgl. Nab�ls Bericht, 4:9.
243 Daniel 12:1.
244 Star of the West, Band xiv, S. 291.
245 vgl. Joh. 5:29

246 T. K. Cheyne, The Reconciliation of Races and Religions, 1914; zitiert in Appreciations of the Bahá'í Faith, 1947, S. 18.

247 vgl. Nab�ls Bericht 26:16.
248 Star of the West, Bd. xiv, S. 291.
249 Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber, 6:15.

250 John Cumming, The Great Tribulation, 1859, S. 246.

251 Henoch 56:5.

252 zitiert in: Joseph Klausner, The Messianic Idea in Israel, S. 376.

253 Hesekiel 43:2.
254 Hesekiel 43:4.
255 Micha 4:9.
256 Micha 4:10.
257 Micha 4:1.
258 Hesekiel 1:1.
259 Hesekiel 1:28, 29.
260 Hesekiel 3:12, 23.
261 Blomfield, The Chosen Highway, S. 242.
262 Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 7:14.
263 a.a.O., vgl. Quran 6:128f.
264 Jesaja 45:22.
265 Jesaja 46:3-4.
266 Jesaja 47:4.
267 Jesaja 48:14.
268 Jesaja 48:15.
269 Jesaja 48:16.
270 Jesaja 48:17.
271 Jesaja 48:20.
272 Jesaja 46:11, 13.
273 Sacharja 1:16.
274 Sacharja 4:6.
275 Sacharia 4:8-9.
276 Sacharja 4:6.
277 Sacharia 4:14.
278 Micha 1:3.
279 �hrenlese 11:4.
280 Micha 2:12.

281 The Reconstructionist, Bd. xxi, 20. April 1955.

282 Micha 4:1.
283 das Buch erschien erstmals 1960.

284 Das Universale Haus der Gerechtigkeit wurde erstmals 1963 gew�hlt (Anm. d. Herausg.)

285 Micha 3:12.
286 Micha 5:2.
287 Micha 4:10.
288 Micha 5:3.
289 Micha 4:3.

290 Horatius Bonar, in: Our God Shall Come, Addresses on the Second Coming of the Lord, 1878.

291 Micha 7:2-4.
292 Micha 7:4.
293 Micha 7:10.
294 Micha 7:7.
295 Micha 7:12.
296 a.a.O.
297 a.a.O.
298 a.a.O.
299 Micha 7:13.
300 Blomfield, The Chosen Highway, S. 64.
301 vgl. Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 11:8.
302 Micha 7:14.
303 Bahá'u'lláh, Botschaften aus 'Akka 11:13.
304 �hrenlese 11:3.
305 Micha 7:15.
306 Psalm 95:10.
307 Cumming, The Great Tribulation, S. 246.
308 Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes 13.
309 Jesaja 58:8, 12.
310 Jesaja 59:20.
311 Jesaja 59:21.
312 Jesaja 60:1.
313 Jesaja 35:4, 2.
314 Jesaja 40:10-11.
315 Jesaja 40:5.
316 Hesekiel 43:2.
317 Hesekiel 43:4.
318 Johannes 10:2.
319 Matth�us 16:27.
320 Offenbarung 21:1-2, 23.
321 Johannes 4:20.
322 Johannes 4:21.
323 Offenbarung 21:10-11.
324 Henoch 69:26.
325 Henoch 69:14.
326 Henoch 69:15.
327 �hrenlese 11:1, 3.
328 �hrenlese 11:4.
329 Habakuk 2:14.

330 Die Zahlen entsprechen der Erscheinungszeit des Buches: 1961

331 Habakuk 2:2-3.
332 Habakuk 2:20.
333 Habakuk 1:5.
334 vgl. 1. Mose 15:5.
335 S. 112, vor Anm. 274.
336 Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 6:12

337 nach Hagar, der Stammutter der Ismaeliten, und Sara, der Stammutter der Israeliten, gilt Ketura als die Stammutter von V�lkern im Osten; vgl. 1. Mose 25:1-5.

338 Hesekiel 38:13.
339 Hesekiel 38:22.
340 1. Mose 25:1-3.
341 Hesekiel 38:8.
342 Hesekiel 37:21, 22.
343 Hesekiel 37:26.
344 Jesaja 60:4.
345 Jesaja 60:1.
346 Jesaja 35:10.
347 Jesaja 35:2.
348 Jesaja 40:10-11.
349 Jesaja 40:5.
350 Hesekiel 37:27-28.
351 Appreciations of the Bahá'í Faith, S. 60.
352 vgl. Jesaja 11:12.
353 a.a.O.
354 vgl. Jesaja 11:1.

355 Sacharja 3:8; zu �Spro߫ vgl. auch Jeremia 23:5, 33:15.

356 Sacharja 1:16.
357 Sacharja 8:3.
358 1. Mose 15:4, 7, 18.
359 1. Mose 15:9.
360 vgl. Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 22:45.
361 Appreciations of the Bahá'í Faith, S. 57.

362 Marcus Bach, Baha'i; A Second Look, in: The Christian Century, 10. April 1957.

363 Jesaja 18:3.
364 Jesaja 30:18, 19, 20.
365 Psalm 102:17.
366 Psalm 69:36.
367 Jesaja 60:10.
368 Jesaja 60:1.
369 Hosea 2:17.
370 Hosea 2:25 (zu den Namen vgl. Hosea 1:6, 8).
371 Hosea 3:5.
372 Jesaja 65:9-10.
373 Jesaja 65:15.
374 Jesaja 62:2.
375 Jesaja 62:12.
376 Hesekiel 48:35.
377 Josua 7:26.
378 Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 11:6.
379 a.a.O., 11:10.

380 Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 11:3; vgl. Hosea 2:17.

381 Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 11:1.
382 Psalm 24:9-10.
383 beim zweiten Mal (W.S.)
384 Jesaja 8:23.
385 Jesaja 9:5-6.
386 Matth�us 22:21.
387 Johannes 18:36.
388 Markus 10:18.
389 Johannes 10:29.
390 Johannes 5:19.
391 Matth�us 10:34.
392 Lukas 12:51.
393 Lukas 12:52.

394 E. G. Browne, A Traveller's Narrative, S. 37; zitiert in J. E. Esslemont, Bahá'u'lláh und das neue Zeitalter, S. 53.

395 Shoghi Effendi, 1897-1957, 1921 testamentarisch zum �H�ter des Glaubens� ernannt, Initiator des weltumspannenden Lehrfeldzugs 1953-1963 (Anmerkung des Herausgebers).

396 Psalm 50:2-3.
397 Psalm 48:2-3.

398 The Jewish Encyclopedia (Funk and Wagnalls, 1902) Bd. iii, S. 579.

399 vgl. 1. K�nige 18.
400 vgl. 2. K�nige 4.
401 The Jewish Encyclopedia, a.a.O.
402 a.a.O.
403 a.a.O.; vgl. 2. K�n. 2:25.
404 a.a.O.

405 a.a.O.; vgl. Tacitus, Historien und Annalen, ii, 78.

406 a.a.O.; vgl. 1. K�n. 18:19.
407 a.a.O.; vgl. 1. K�n. 18:38.

408 Midrasch = hebr. Auslegung (der heiligen Schriften).

409 A. H. Silver, A History of Messianic Speculation in Israel, 1927, S. 42.

410 Muammad.
411 Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 11:3.
412 Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 11:3.
413 a.a.O.
414 a.a.O.
415 a.a.O.
416 a.a.O.

417 Edward G. Browne, A Traveller's Narrative, Cambridge 1891, Introduction.

418 a.a.O.
419 Jesaja 53:3.
420 a.a.O.
421 Jesaja 53:4.

422 Shoghi Effendi, Der verhei�ene Tag ist gekommen, S. 74.

423 Jesaja 53:5.
424 Jesaja 53:8.
425 Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 11:18, 19.

426 Anm.: �der �berlieferte Text hat hier: �bei Reichen��.

427 Jesaja 53:9.
428 Jesaja 53:10.
429 Psalm 89:28, 29.

430 Edward G. Browne, A Traveller's Narrative, S. xxxiv.

431 Appreciations of the Bahá'í Faith, S. 18.
432 Jesaja 53:10.
433 Psalm 142:8.
434 Prediger 4:14.
435 Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 13:23.
436 Jesaja 35:1.
437 Lady Blomfield, The Chosen Highway, S. 96.

438 Laurence Oliphant, Haifa, or Life in Modern Palestine, 1887, S. 103 f.

439 a.a.O., S. 104.
440 Jesaja 35:8, 10.
441 Jesaja 11:10.
442 Jesaja 60:1.
443 Jesaja 60:13.
444 Jesaja 41:18-20.

445 ca. 228000 Kubikmeter (die Gallone zu je 3,8 l).

446 F. Hudgings, Zionism in Prophecy, 1936, S. 55f.

447 Joel 2:23.
448 Sacharja 8:3, 11-12.
449 Jesaja 35:6-7.
450 Oliphant, Haifa, S. 104.
451 London, George Ronald Publisher, 1963.
452 Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 8:25.
453 a.a.O. 8:24.
454 a.a.O.
455 Henoch 46:2.

456 Shoghi Effendi, Der verhei�ene Tag ist gekommen, S. 53.

457 a.a.O., S. 45, 47.
458 a.a.O., S. 48.
459 a.a.O., S. 63.
460 Appreciations of the Bahá'í Faith, S. 12 f.
461 Psalm 76:13.
462 Hiob 34:24.
463 Jesaja 14:5.
464 Jesaja 24:21.
465 Daniel 7:13.
466 Daniel 7:9.
467 Henoch 46:4-5.
468 Henoch 56:5.

469 Shoghi Effendi, Der verhei�ene Tag ist gekommen, S. 47.

470 Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 13:10.
471 Joh. 16:14.
472 Joh. 16:8-9.
473 Joh. 16:14.
474 Joh. 14:26.
475 Bahá'u'lláh, Botschaften aus 'Akka 2:16.
476 Bahá'u'lláh, �hrenlese 36:1.
477 Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes 83.

478 Bahá'u'lláh, Botschaften aus 'Akka 4:10; vgl. auch �hrenlese 43:6, Botschaften 3:5, 7:13.

479 The Bahá'í Revelation, London 1955, S. 235 f.

480 'Abdu'l-Bahá, Gespr�chsmitschrift eines Pilgers, in: Star of the West, Bd. xii, S. 188.

481 Bahá'u'lláh, �hrenlese 47.
482 a.a.O.
483 a.a.O.
484 �hrenlese 36:2.
485 �hrenlese 36:3.

486 'Abdu'l-Bahá, The Promulgation of Universal Peace, Wilmette 1922.

487 Offenbarung 6:12.
488 a.a.O.
489 Offenbarung 6:13.

490 Spicer, Our Day in the Light of Prophecy, S. 77.

491 Spicer, a.a.O., S. 80.

492 S. G. Tallentyre, The Life of Voltaire, 1903, Bd. ii, S. 30.

493 Matth�us 24:7, 8, 30.

494 Uriah Smith, Daniel and the Revelation, 1904, S. 445.

495 J. G. Whittier, Abraham Davenport.
496 Matth�us 24:29, 30.
497 Offenbarung 6:13.

498 American Journal of Science, Band xxv, 1834, S. 372.

499 14. November 1833.
500 Matth�us 24:29, 30.
501 C. E. Sears, Days of Delusion, xxiv.
502 a.a.O., S. 37.
503 a.a.O., S. 68.

504 vgl. Encyclopaedia Britannica, 1962, Bd. xi, S. 520; Bd. xxi, S. 319-391, 480.

505 �Q�'im� bezieht sich auf den B�b, �Qayy�m� auf Bahá'u'lláh.

506 Nab�ls Bericht 2:24.

507 vgl. Encyclopaedia Britannica, Band xx, S. 724.

508 Sir James Jeans, Through Space and Time, 1934, S. 154.

509 Nova lat. stella nova = neuer Stern, pl�tzlich aufleuchtender Fixstern.

510 Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes 205.

511 Encyclopaedia Americana, 1944, Bd. iii, S. 690.

512 zitiert in: Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 6:29.

513 a.a.O.
514 James Jeans, Through Space and Time, S. 154.
515 Psalm 19:2.
516 Matth�us 24:42.
517 Matth�us 24:4-5.
518 Matth�us 24:23.
519 Matth�us 24:24.
520 Johannes 7:12.
521 Johannes 7:46-47.
522 Johannes 7:43.
523 Johannes 7:48.
524 Johannes 7:49.
525 5. Mose 21:23.
526 Johannes 1:45-46.
527 Johannes 7:51.
528 Johannes 7:52.
529 Johannes 6:63.
530 Johannes 6:66.
531 Matth�us 24:26.
532 Matth�us 7:15.
533 Johannes 10:2, 4.
534 Johannes 10:16-17.
535 Matth�us 7:15-20.
536 Johannes 16:13.
537 Johannes 14:26.
538 Johannes 16:14.
539 Johannes 12:48.
540 Appreciations of the Bahá'í Faith, S. 25 f.
541 a.a.O., S. 62.
542 a.a.O.
543 Brief vom Juli 1946.
544 Appreciations of the Bahá'í Faith, S. 10.
545 a.a.O., S. 13.
546 �hrenlese 110.
547 Brief an den Sohn des Wolfes 84.

548 J. E. Esslemont, Bahá'u'lláh und das neue Zeitalter, (Hofheim 61976) S. 202.

549 'Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 86.

550 aus einer 'Abdu'l-Bahá zugeschriebenen Ansprache, zit. in: Liebe und Ehe (Hofheim 1981), S. 29 f.

551 'Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris 24:1, 4, 5.

552 'Abdu'l-Bahá, Testament, in: Dokumente des B�ndnisses, 1:8.

553 Shoghi Effendi, Die Weltordnung Bahá'u'lláhs, S. 100 f.

554 a.a.O., S. 102.
555 a.a.O.

556 Shoghi Effendi, Der verhei�ene Tag ist gekommen, S. 184 f.

557 Bahá'í Journal (British Isles), November 1959.

558 �hrenlese 43:6.
559 �hrenlese 131.
560 �hrenlese 117.
561 �hrenlese 136:6.

562 Das Buch des Bundes, in: Dokumente des B�ndnisses, 4, 12.

563 Bahá'í Journal, November 1959.
564 Matth�us 7:12.

565 Bahá'u'lláh, Botschaften aus 'Akka 6:20; vgl. auch �hrenlese 66:8: �B�rdet keiner Seele eine Last auf, die ihr selber nicht tragen wollt, und w�nscht niemandem, was ihr euch selbst nicht w�nscht.�

566 J. E. Esslemont, Bahá'u'lláh und das neue Zeitalter, S. 145.

567 5. Buch Mose 18:15.
568 Johannes 5:46.
569 Johannes 5:47.
570 Johannes 16:12, 13.

571 Shoghi Effendi, Der verhei�ene Tag ist gekommen, S. 53 f.

572 a.a.O.

573 Bahá'u'lláh an den Papst, zit. in: J. E. Esslemont, Bahá'u'lláh und das neue Zeitalter, S. 148.

574 Botschaften aus 'Akka 6:19.
575 Botschaften aus 'Akka 4:10.
576 �hrenlese 34:3.
577 Botschaften aus 'Akka 4:11.

578 Charles-Augustin Sainte Beuve, franz�sischer Dichter, 1804-1869.

579 Johannes 12:44.
580 Botschaften aus 'Akka 3:26.
581 �hrenlese 156.
582 Das Buch der Gewi�heit - Kitáb-i-�q�n 270.
583 a.a.O., 103.

584 'Abdu'l-Bahá, zitiert in: Shoghi Effendi, Das Kommen g�ttlicher Gerechtigkeit, S. 44.

585 'Abdu'l-Bahá, zitiert a.a.O.; siehe auch Geistiger Adel, S. 14.

586 Die verborgenen Worte, Vorwort zum arabischen Teil.

587 a.a.O., arab. 2.
588 a.a.O., pers. 54, arab. 26, 27, pers. 40.
589 Botschaften aus 'Akka 10:13.
590 �hrenlese 139:8.

591 Verborgene Worte, pers. 80; vgl. Matth�us 7:19.

592 �hrenlese 139:8.
593 'Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris 1:7.

594 'Abdu'l-Bahá, The Promulgation of Universal Peace, S. 199.

595 Appreciations of the Bahá'í Faith, S. 36.

596 'Abdu'l-Bahá, Testament, in: Dokumente des B�ndnisses 1:23, 24.

597 Appreciation of the Bahá'í Faith, S. 33 f.
598 �hrenlese 130.

599 J. E. Esslemont, Bahá'u'lláh und das neue Zeitalter, S. 22 f.

600 Botschaften aus 'Akka 10:23.
601 5. Buch Mose 4:29.
602 Jeremia 29:13, 14.
603 Matth�us 7:7-8.
604 �hrenlese 151:3.
605 Kitáb-i-�q�n 216; �hrenlese 125:6.
606 Botschaften aus 'Akka 10:23.
607 'Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris 50:8.

608 'Abdu'l-Bahá, aus einer Ansprache in London, zit. in: J. E. Esslemont, Bahá'u'lláh und das neue Zeitalter, S. 171.

609 Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 5:19.
610 a.a.O., 5:20.
611 Botschaften aus 'Akka 5:15.

612 J. E. Esslemont, Bahá'u'lláh und das neue Zeitalter, S. 177.

613 Botschaften aus 'Akka 8:59.
614 Zephanja 3:8-9.

615 'Abdu'l-Bahá, zit. in: J. E. Esslemont, Bahá'u'lláh und das neue Zeitalter, S. 190.

616 Sacharja 14:9.
617 Botschaften aus 'Akka 3:6.
618 Botschaften aus 'Akka 8:58.
619 'Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris 40:18.

620 J. E. Esslemont, Bahá'u'lláh und das neue Zeitalter, S. 225.

621 zit. a.a.O.
622 zit. a.a.O.

623 Shoghi Effendi, Die Weltordnung Bahá'u'lláhs, S. 297 f.

624 'Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris 41:7, 9, 10.

625 'Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris 44:24.
626 'Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris 9:22.
627 Botschaften aus 'Akka 6:38.
628 Matth�us 25:45.
629 Johannes 16:14.

630 Shoghi Effendi, Das Kommen g�ttlicher Gerechtigkeit S. 57 f.

631 vgl. dazu Shoghi Effendi, Der verhei�ene Tag ist gekommen, S., 170 f.

632 Botschaften aus 'Akka 6:27.

633 'Abdu'l-Bahá, zit. in: Shoghi Effendi, Das Kommen g�ttlicher Gerechtigkeit, S. 61 f.

634 'Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris, 45:13.
635 �hrenlese 81.
636 �hrenlese 27:2.

637 C. C. Hurst, Heredity and the Ascent of Man, 1935, S. 131. [Gene, �Erbanlagen�, nennt man die in den Chromosomen der Zellen lokalisierten Molek�le, die bestimmte Eigenschaften des Lebewesens bewirken.]

638 A. H. Compton, The Freedom of Man, 1935, S; 121.

639 Washington Star, 12. April 1936.
640 �hrenlese 81.
641 Markus 8:34, 36; vgl. Lukas 9:23, 25.
642 vgl. Lukas 9:26.
643 Matth�us 19:28-29.
644 Matth�us 19:30.
645 �hrenlese 82:1.
646 Botschaften aus 'Akka 3:22.

647 'Abdu'l-Bahá, Gespr�ch in London am 26. Dezember 1912, in: Paris Talks (London 121995), S. 189.

648 a.a.O.
649 �hrenlese 119:5.
650 �hrenlese 117.
651 Matth�us 7:15, 16, 18, 20.

652 vgl. Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber, 12:47; dazu Bahá'u'lláh, �hrenlese 51; Botschaften aus 'Akka 8:16, 11:33, 12:23.

653 Hasan M. Balyuzi, Bahá'u'lláh Der Herr der Herrlichkeit, [Hofheim] 1991.

654 T. K. Cheyne, zitiert in Appreciationes of the Bahá'í Faith, S. 18.

655 Korinther 9:16.
656 Matth�us 24:22.
657 Jesaja 65:15.
658 Jesaja 65:8.
659 Matth�us 6:20, 21.
660 2.Timotheus 3:1-5.
661 Nahum 2:2-5.
662 �hrenlese 99.
663 Markus 1:17.

664 Bahá'u'lláh an den Papst, zit. in: Shoghi Effendi, Der verhei�ene Tag ist gekommen, S. 162.

665 Matth�us 5:39.
666 �hrenlese 119:5.
667 Matth�us 4:17.
668 Matth�us 6:10.

669 zitiert in: Shoghi Effendi, Die Weltordnung Bahá'u'lláhs, S. 158.

670 Jona 1:2.
671 Botschaften aus 'Akka 13:19.

672 zit. in: Shoghi Effendi, Die Weltordnung Bahá'u'lláhs, S. 232.

673 �hrenlese 120:3.
674 a.a.O.

675 zit. in: Shoghi Effendi, Die Weltordnung Bahá'u'lláhs, S. 159.

676 Botschaften aus 'Akka 2:9.
677 �hrenlese 65:7.
678 Botschaften aus 'Akka 6:27.
679 �hrenlese 156.
680 vgl. 2. Petrus 3:10; Lukas 17:29.
681 Sacharja 13:8.
682 Daniel 9:27.
683 vgl. Offenbarung 8:7.
684 Botschaften aus 'Akka 6:32.

685 vgl. Lady Blomfield, The Chosen Highway, S. 184.

686 �hrenlese 163:2.
687 Jesaja 24:21.
688 Jesaja 13:7.
689 Jesaja 13:13; 24:18, 6, 20.
690 �hrenlese 118:7.
691 �hrenlese 119:2.
692 �hrenlese 105:6.
693 �hrenlese 105:7.
694 �hrenlese 116:2.
695 Verborgene Worte pers. 64.

696 an den Zaren von Ru�land, vgl. Die Verk�ndigung Bahá'u'lláhs, S. 39, zit in: Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber 12:24.

697 Sendbrief von 1868 an den Gro�wesir der T�rkei, �l� P�sha.

698 �hrenlese 16:3.

699 vgl. Matth. 24:36, 42, 43, 44; 25:13; Joh. 5:25, 28; Apg. 1:7; Offb. 3:3; Quran 6:32; 7:188; 12:108; 15:86; 18:22; 20:16; 22:56; 25:12; 30:13-15, 56 und zahlreiche andere Stellen.

700 Quran 55:42.
701 �hrenlese 18:1.

702 Quran 50:21; 50:43; vgl. auch Kitáb-i-�q�n 123.

703 �hrenlese 18:2.
704 �hrenlese 18:3.
705 Quran 101:6.
706 �hrenlese 18:5.
707 �hrenlese 151:4.
708 �hrenlese 55:4.
709 Verborgene Worte pers. 21.
710 vgl. Quran 39:68.
711 �hrenlese 18:6.
712 �hrenlese 5:1.
713 �hrenlese 5:2.
714 �hrenlese 5:3.

715 Quran-Stellen, die auf die �Stunde� verweisen, sind sehr h�ufig, etwa 30:12; 79:42; vgl. auch Matth. 24:36; 24:44; 24:50; Luk. 12:40; Joh. 5:25; 5:28; Off. 3:3.

716 Bahá'u'lláh, Botschaften aus 'Akka 8:37, auch in: Brief an den Sohn des Wolfes 193.

717 zit. in: Shoghi Effendi, Gott geht vor�ber, 12:59.

718 Hesekiel 38:20.
719 Hesekiel 39:12-13.
720 Henoch 1:5.
721 Offenbarung 9:18.
722 Lukas 17:29-35.
723 2. Petrus 3:10.
724 �hrenlese 15:2.
725 �hrenlese 15:5.
726 �hrenlese 15:6.
727 �hrenlese 4:2.
728 Lukas 9:60.
729 Lukas 9:62.
730 Lukas 21:34-36.

731 zit. in: J. E. Esslemont, Bahá'u'lláh und das neue Zeitalter, S. 148.

732 Hebr�er 2:3.

W. Sears, Dieb in der Nacht, 3. revid. Aufl. 1997 Druckdatum 26.05.98. Seite 1


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